Einen Moment erschrak auch Cupidus, als das Schwein vorbeirannte. Seine Nerven waren gespannt wie die Sehnen eines Scorpio, er wollte keine Männer verlieren.
Stück für Stück arbeiteten sie sich durch das immer dichter werdende Unterholz. Konnte hier überhaupt jemand sein? Einen Moment überlegte Cupidus, was er über germanische Krieger überhaupt wusste... Viel war es nicht, er hoffte einfach, auf ein paar verstreute Späher zu stoßen und Gefangene zu machen.
Beiträge von Publius Iunius Brutus
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Cupidus setzte seinen Becher ab und streckte Brandinar seine Hand hin.
"Genau, ein Handschlag unter Männer bindet". Als sich sein Gegenüber dann verabschiedete, stand auch Cupidus auf und machte sich auf den Weg nach Confluentes, um seinen Sklaven zu holen.
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"Gut, 30% ist ein faires Angebot. Dann bin ich morgen früh mit meinem Sklaven bei der Casa Duccia. Ich trinke auf dein Wohl und auf eine glückliche Zukunft." Cupidus erhob seinen Becher und prostete seinem Gegenüber zu.
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Cupidus schluckte seinen Bissen gerade hinunter. Hier war es garnicht so schlecht.
"Ich hab auch gehört, dass der Praefectus Urbi einem Mordanschlag zum Opfer gefallen ist und ob es im Moment schon einen Nachfolger gibt, weiß ich nicht. Ich hoffe, dass sich das ganze noch vor dem Winter klärt."
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Cupidus bummte nur "Warte bis alle hier sind"
Schließlich hatte sich die Fußtruppe gesammelt. Cupidus besah sich seinen kleinen Haufen.
"Wir fächern wieder aus, aber haltet auf jeden Fall Blickkontakt. Jeder muss wissen, wo sein Nebenmann ist. Blaan und Einar, ihr seid die erfahrensten, ihr werdet die äußeren Positionen der Linie besetzen. Wenn der Nebenmann lötzlich weg ist, gebt Alarm. Versucht bei Feindkontakt möglichst Gefangene zu machen.
Wenn sie sich wehren....Sie müssen nicht unbedingt laufen können, um uns Informationen zu geben. Ihr versteht. Aber keine Grausamkeiten. Dann los und LEISE!!!!"Der Trupp setzte sich in Bewegung und die Männer verständigten sich durch Handzeichen. In der Mitte waren Cupidus und Vibulanus. Leise schlichen sie ins Dickicht
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"Ich habe gehört, dass der Decurio wahrscheinlich nicht mehr dienstfähig werden wird. Demnach ist der Posten für längere Zeit unbesetzt. Allerdings kann ich erst Decurio werden, wenn der Kaiser aus Parthia zurück ist, da er die Ernennung bestätigen muss. So lange muss ich mit dem Personal auskommen...."
Auch Cupidus nahm sich einen Honigkuchen und biss mit Wonne in das süße Gebäck.
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Schließlich erreichten sie einen Punkt, an dem das Unterholz zu dicht war für die Pferde. Verfilztes Gestrüpp überwuchtere alles und mehr als einmal trat ein Pferd in einen Kaninchenbau. Nur durch Glück gab es keine Verletzungen.
Cupidus gab den Befehl zum anhalten. Er schaute sich um und gab den Eques das Zeichen zum absitzen. Dann winkte er die Männer zusammen und flüsterte ihnen zu: "Gut Männer, wir durchkämmen dieses Gestrüpp und arbeiten uns weiter vor. Jeder nimmt seine Hasta mit, der Rest bleibt bei den Pferden. Brandinar, du bleibst mit acht Eques hier bei den Pferden und der Ausrüstung. Verlasst euren Posten nicht, auch wenn ihr angegriffen werdet, nur verteidigen, keine Verfolgung.
Der Rest kommt mit mir. Vibulanus, du bleibst an meiner Seite. Dann los, Ausrüstung ablegen und dann gehts los" -
"Ja, ein Tesserarius wäre sehr gut, dann könnte ich die Stärkemeldungen an dich weitergeben, demit du die machst. Außerdem fehlt mir langfristig noch ein Stellvertreter, da ich nicht weiß, wie ich das alles schaffen soll."
Er sah das laszive Zuwinken einer dieser "Damen". Er blickte Vibulanus fragend an.
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"25 Jahre sind eine lange Zeit, niemand weiß, was bis dahin alles passiert. Oder was mit uns passiert...." sinnierte Cupidus. Dann schüttelte er den Kopf und ein Lächeln lief wieder über sein Gesicht.
"Was solls, uns steht die ganze Welt offen. Lass uns unseren Sold verdienen, wir müssen dieses Waldstück durchkämmen." entgegnete er seinem neuen Eques. Er wandte sich im Sattel an die Kolonne. "So Männer, es geht los. Zur lockeren Reihe aufgehen, fünf Reiter Abstand zwischen euch. Wir durchkämmen diesen Wald, vielleicht stöbern wir ja ein paar Wilde auf. In Formation".
Die Männer fächerten aus und ließen genug Abstand zwischen den einzelnen Männer. Schließlich erreichten sie den Waldrand und blieben dort einen Moment lang stehen. Das Unterholz war nicht sehr dicht, aber Cupidus hatte keine Ahnung, was im Zwielicht lauerte. Schließlich gab er einen Wink und die Turma rückte in den Wald vor.
"Haltet die Augen offen, Meldung bei Feindkontakt" waren die letzten Anweisungen, die der Duplicarius den Männern gab. Dann traten sie ins Zwielicht.
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Cupidus kratzte sich am Kinn. Auf diese Frage war er eigentlich schon vorbereitet.
"Sagen wir, ich steuere 1000 Sesterzen und meinen Sklaven bei... Das müsste eigentlich für die Verpflegung und Ausbildung reichen. Er ist gut erzogen, also dürftest du keine Schwierigkeiten mit ihm haben, trotzdem kann ein wachsames Auge nichts schaden. Dann wir er also morgen vor der Casa Duccia auf dich warten. Wenn er dann Geld einbringt, wie hoch ist meine Gewinnbeteiligung?" -
"Prost mein Lieber" Cupidus hob seinen Krug und prostete Brandinar zu.
Er überlegte einen Moment, bis er weitersprach, während er sich den Mund abwischte.
"Ich hätte da ein Anliegen.... Wie du vielleicht weißt, verdient man sich als Soldat keine goldene Nase und man kann nebenher nicht einfach einen Laden führen. Trotzdem würde ich meine Kasse gerne ein wenig aufbessern. Ich habe mir vor kurzem einen Sklaven gekauft, Chimerion, ein anständiger Kerl. Da im Lager aber keine Sklaven erlaubt sind, musste ich ihn in Confluentes unterbringen. Im Moment kostet er mich nur Geld. Wäre es möglich, dass du ihn mitnimmst und als Gladiator ausbildest? Mit Gewinnbeteiligung natürlich, wenn er denn ein guter Kämpfer ist."Er hatte kaum geendet, als ein Mann mit griechischen Gesichtszügen auftauchte und sich zu ihnen gesellte. Cupidus nickte ihm zur Begrüßung zu und rutsche ein Stück auf seiner Bank, um ihm Platz zu machen.
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Stirnrunzelnd nahm Cupidus den Aushang entgegen und las ihn.
"Das klingt nicht übel. Das heißt also, du übernimmst die Gladiatorenschule?"
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Tiberius, wenn du mehr Reiter um dich herum willst, solltest zu zur Ala kommen, da kannst du dann ganz viel Wache halten.
Wobei ich mich frage, ob bei einer reinen Reitereinheit auch ein Lager geschanzt wurde? Welche Ausrüstung trug ein Reiter neben seinen Waffen noch mit sich? Schanzwerkzeug ist immerhin unhandlich.
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Nur einen Moment zögerte Cupidus. Schließlich hatte er eigentlich nichts wichtigeres zu tun, als sich zu betrinken. Er nickte seinem Gegenüber zu.
"Gerne leiste ich dir bei einem Bier Gesellschaft. Ich bin begierig darauf, deine guten Nachrichten zu hören."
Mit diesen Worten wies er auf einen leeren Tisch und beide setzten sich an selbigen. Cupidus bestellte zwei Bier und sah Brandinar gespannt an, während sie auf ihre Getränke warteten.
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Während er einen Schluck des guten Getränks nahm, nickte Cupidus.
"Wir sind momentan leider ein wenig unterbesetzt, was schreibfähige Männer angeht. Im Moment muss ich die Stärkemeldungen und die alltäglichsten Dinge alle selber erledigen, Berichte über die Patrouillen verfassen und so weiter. Hilfe wäre schon langsam nöig."
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Der Wind bließ immer kälter und Cupidus zog seinen Mantel fröstelnd ein wenig enger um seinen Körper.
"Ich wurde auch in Germanien geboren, meine Eltern bewirtschaften einen kleine Hof.... Mein Großvater war ein Libertinus, der in den frühen Germanenkriegen gefangengenommen wurde. Aber ich sehe mich eher als Römer, denn als Germane."
Nachdenklich ließ er den Blick über die Landschaft wandern. Der große Wald kam nun langsam in Sicht.
"Was wirst du nun machen, da du endlich Eques geworden bist? Weiterdienen oder zu den Cohorten wechseln oder zur Classis?"
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Die Turma ritt über ein Stück Wiese, immer in Sichtweite der Wachtürme. Bald würden sie an ein größeres Waldstück kommen, wo kein Fluss eine Grenze zwischen Germania Magna und Germania Superior bildete. Diese Stelle galt als heikel, immer wieder kamen feindliche Spähtrupps durch.
Auxiliarkohorten und Germanen lieferten sich kleinere Scharmützel, aber nur selten gab es Tote. Beide Seiten schienen zu wissen, wer das Sagen hatte. Bei diesem Waldstück würden sie sich ein wenig genauer umsehen. Bis dahin hatten sie aber noch ein wenig Zeit. Cupidus ließ sich in der Kolonne ein wenig zurückfallen und ritt neben Vibulanus.Er wollte seinen neuen Eques ein wenig besser kennen lernen, er kannte die Namen aller Equites seiner Turma und zumindest einen Teil ihrer Lebensgeschichte.
"Wo kommst du eigentlich her, Vibulanus?"
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Sein Blick folgte der Hispanierin und er sah Vibulanus´ Gesichtsausdruck, als sie die Lupa einem Mann in die Arme warf. Gemeinsam gingen sie in eine Sitzecke und bestellten Wein.
Als die Kelche kamen und sie einen tiefen Schluck genommen hatten, antwortete Cupidus auf die Frage.
"Ja, ich leite die Einheit, bis der Decurio wieder einsatzfähig ist oder der Praefectus einen Ersatz für ihn gefunden hat. Aber so viele Decurionen haben wir nicht, um diese Stelle zu besetzen, zumindest nicht im Moment.... In der Zwischenzeit leite ich die Patrouille am Limes, teile Wachen ein und kümmere mich auch sonst um alles."Er nahm einen weiteren Schluck. "Sag mal, kannst du eigentlich schreiben?"
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Cupidus winkte gelangweilt ab.
"Schön wäre es, wenns mal was geben würde. Sonst hat man zwischendurch mal ein paar herumstreunende Germanen fassen können und sie verhören, aber in letzter Zeit ist es verdammt ruhig geworden hier... Ein wenig zu ruhig für meinen Geschmack."
Er zuckte die Schultern. Solange alles ruhig blieb, hatten auch seine Männer nur normalen Dienst zu tun. Während er seinen Puls in sich hineinschlang, dachte er über seinen Traum nach. Soweit durfte es niemals kommen, überlegte er sich.
Schließlich hatten alle gegessen, ihre Schalen ausgerieben und waren bereit für den zweiten Tag. "Aufsitzen!!!", befahl der Duplicarius und in Kolonne verließen sie das Intervallum des Wachturms. Im Osten kündete ein roter Schimmer vom neuen Tag.
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Cupidus klopfte seinem Kameraden auf die Schulter, als er diesen so dem Mädchen nachstarren sah.
"Na los, nimm sie dir du Hengst. Ich werd mich schon zu beschäftigen wissen", lachte er.