Der Tag neigte sich nun schon fast wieder dem Ende zu, die Sonne würde bald untergehen und die Männer waren verstaubt und müde. Den ganzen Tag waren sie geritten und als sie zum Ende ihres Patrouillenbereiches kamen, hatten sie eine Pause eingelegt. Anschließend hatten sie wieder kehrt gemacht und waren die Strecke wieder zurückgeritten, die sie gekommen waren.
Cupidus war eben so froh wie seine Männer, dass es nach diesen zwei Tagen wieder in Richtung Lager ging, zuvor mussten aber noch einige Grenzposten kontrolliert werden. Als es schließlich Abend wurde, kamen sie zu einem Wachturm mit Umwallung, in der Nähe eines kleinen Buchenwäldchens. Cupidus ließ absitzen und sprach mit dem Wachhabenden der Turmbesatzung.
Als er zurückkam schien er zufrieden zu sein. "Männer, wir bleiben heute Nacht hier. Das gleiche wie letzte Nacht, bringt die Pferde ins Intervallum und richtet euch für die Nacht ein. Brennholz stellt uns die Besatzung, wie gestern wieder zwei Wachen im stündlichen Wechsel. Gruvonix, du und Harluf übernehmt die erste Wache, der Rest darf wegtreten." Cupidus selber machte sich ein Nachtlager zurecht, wickelte sich in seinen Mantel und betrachtete die immer zahlreicher werdenden Sterne über seinem Kopf. Sanft glitt er in Morpheus´Arme.
In der Nacht wurde er jäh aus dem Schlaf gerüttelt. Ein Eques rüttelte ihn. "Alarm Duplicarius, in dem Wald dort vorne hat sich was bewegt.". Alle anderen schienen auch wach zu sein. Schnell waren alle auf dem niedrigen Wall. Tatsächlich konnte man es rascheln hören, eine ganze Gruppe schien durchs lichte Unterholz zu schleichen. Der Mond kam hinter einer Wolke hervor, groß und rund und erhellte das Szenario. Das Grunzen brachte letzte Gewissheit. Ein Rudel wilder Schweine vergnügte sich bei der Futtersuche am Waldrand.
Kopfschüttelnd kehrte Cupidus zu seinem Schlafplatz zurück, konnte es sich aber nicht verkneifen, den Eques, der ihn geweckt hatte mit einem bösen Blick zu strafen.