Beiträge von Publius Iunius Brutus

    Cupidus ließ sich seinen Becher wieder füllen. Heute gab es Wein im Überfluss, und die meisten Eques sprachen dem Wein gehörig zu.


    Nach einem weiteren Trinkspruch machte sich ein Eques auf und kam mit einer großen Amphore zurück. Grinsend zög er den Deckel auf und schenkte ein. Guter schwerer Wein von den Hängen des Vesuvs...
    Runde um Runde tranken sie. Trucidator war irgendwie nur noch verschwommen wahrzunehmen.


    Das letzte, was Cupidus noch bemerkte,war, wie er von seinem Platz rutschte.

    Cupidus nahm noch einen Bissen. "Keine Ahnung, in welche Turma wir kommen, auf dem Dienstplan stand noch überhaupt nichts... Schon komisch.", erwiederte er Trucidator kauend.
    "Würde gerne Ausbilder werden und eine eigene Turma mal in den Kampf führen. Unsere Feuertaufe hatten wir ja schon mit diesen Germanen. Wenn die sich gewehrt hätten..."

    Cupidus empfing seine Portion und einen großen Becher Wein. Er setzte sich zu Trucidator. Eine zeitlang aßen sie schweigend. Dann fragte Cupidus in die Runde: "Kennt einer einen guten Trinkspruch?.


    Als keiner antwortete, nahm Cupidus seinen Becher: "Lasst uns auf die Beförderungen anstoßen, jeder Ernannte hat diese Ehre verdient. Auf die Ala II Numidia" Er leerte seinen Becher in einem Zuge.

    Cupidus bestaunte die Prozession und die Weihe mit großen Augen. Er hatte bisher noch nie eine Tempelweihe erlebt, eigentlich hatten die Götter in seinem Leben nie eine große Rolle gespielt. Vorsichtig stellte er sich auf die Zehenspitzen, um ein wenig mehr zu sehen.

    Cupidus sprach den anderen Milites die Worte nach, mit denen er zu Beginn seiner Ausbildung begonnen hatte: "IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA."

    Cupidus bedankte sich mit militärischem Gruß beim Präfekten und trat wieder ins Glied zurück.


    Endlich war er vom Frischfleisch in den Rang eines Soldaten aufgestiegen.

    Sim-Off:

    Ein Praetorium (eingedeutscht: Prätorium) war in der Römischen Republik ursprünglich das Zelt des Befehlshabers in einem Legionslager. Man kann hierbei erkennen, dass ursprünglich der Praetor den Oberbefehl inne hatte. Wurde ein Marschlager errichtet, wurde als erstes ein Platz für das Praetorium gesucht (Polybios 6,27), das die zentrale Stelle eines Lagers einnahm. Flankiert wurde das Zelt von einem offenen Markt und dem Zelt des Quästors. Straße und Tor, die dem Zelt am nächsten waren, nannte man via praetoria und porta praetoria.


    "Zu Befehl, Duplicarius". Cupidus salutierte und pflockte sein Pferd an. Dann machte er sich auf den Weg zum Wall, um seine erste Schicht anzutreten

    Cupidus stutzte. Er band gerade einem großen, wild aussehenden Germanen die Hände auf den Rücken, als er Romanus schreien hörte.


    Also war alles nur als Übung ausgelegt gewesen und durch Zufall hatten sie echte Germanen erwischt...
    Warum hatten sie sich aber nicht gegen ihre Gefangennahme gewehrt? Zusammen mit einigen anderen Probaten trieb er die Germanen in Richtung Lager.

    Cupidus nickte, er lockerte den Griff um seine Hasta. Er würde also heute nur töten, wenn sein Leben oder das eines seiner Kameraden in Gefahr war. Vielleicht könnten die gefangenen Germanen Auskunft geben, wer sie geschickt hatte.


    Die verfolgende Turma verließ den Wald, die Germanen vor sich hertreibend. Nun war es vorbei, sie hatten keinen Fluchtweg mehr...

    Cupidus hörte den Schrei von Romanus zu seiner Rechten, sah zu ihm rüber und sah auch schon einige Kameraden vom Pferd fallen.
    Plötzlich war eine Lücke in ihrer Formation, groß genug, um als Germane zu entkommen.
    Cupdus blickte nach links und brüllte seinem Nebenmann zu:
    "Auf meine Position aufrücken, wir müssen nach rechts und die Lücke schließen. Gib es an die anderen weiter und sie sollen auf gespannte Seile achten."
    Er verschob sich nach rechts, um die Lücke zu schließen, die anderen führten mit ihm das Manöver aus. Die Linie war wieder geschlossen und verfolgte weiter die Germanen. Hoffentlich ging es den gestürzten Kameraden gut.


    Und plötzlich öffnete sich der Wald. Die Gruppe Germanen hatte versucht, nach rechts auszuweichen, hatte aber die Aussichtslosigkeit der Lage erkannt und war zum Waldrand gerannt. Nun sahen sie die Hälfte der Ala unter Vexillarius Decius vor sich.
    Cupidus sah die Germanen an den letzten Bäumen stehen. Nun saßen sie in der Falle, so wie es aussah.

    Es ging endlich los.
    Cupidus sprang auf sein Pferd, kontrollierte noch einmal seine Ausrüstung und nahm seinen Platz in der Formation ein.
    Im offener Linie mit einigem Abstand ritten die Eques und Probati in Richtung Hügelkuppe. Das Netz war ausgelegt, jetzt ging es darum, die Germanen herauszutreiben.
    Als der Befehl zum Angriff kam, beschleunigten die Pferde und stürmten die Hügelkuppe.
    Vor sich sah Cupidus zwei Germanen aus dem Dickicht laufen, geradewegs den Hügel hinunter. Wegen der Bäume konnte Cupidus nicht schnell reiten, er würde sie nicht erreichen können. Er blickte kurz zur Seite, um sicherzustellen, dass er noch in Formation ritt und machte sich an die Verfolgung. Es mussten etwa 20- 30 Germanen sein, die jedoch keinen Widerstand zu leisten schienen. Kein Speer kam gefolgen. Der Wald schien nun lichter zu werden, der Waldrand war nicht mehr weit entfernt.

    "Das natürlich nicht, aber ob ansteigend oder abfallend spielt keine Rolle, wenn man im Kampf seine Beine nicht nahe ans Pferd presst, werden sie verletzt.
    Aber das spielt eigentlich keine Rolle, das kann in der Schlacht auch passieren.
    Strategisch gesehen sitzen wir hier auf dem Präsentierteller und wenn wir nicht handeln, entwischen uns die Germanen.


    Lassen wir den Duplicarius entscheiden, er wollte ja nur einen Vorschlag haben."

    "Mit Verlaub, Duplicarius, wir sollten nach Möglichkeit versuchen, sie aus dem Wald zu scheuchen, direkt in die Arme des Vexillarius. Wenn wir uns beeilen, können wir die Hügelspitze vor ihnen besetzen, den Feind mit unseren Wurfspeeren aus der Deckung treiben und haben außerdem noch den Vorteil, dass wir auf abfallendem Gelände kämpfen. Hier im Wald sind wir ihnen unterlegen, sie kennen viele Vertecke und unsere Pferde werden durch das Unterholz behindert.


    Wenn wir warten, bis sie zu uns kommen, kann es sein, dass sich einige von ihnen verstecken und und den Kameraden auflauern. Wenn wir es allerdings schaffen, sie möglichst schnell aus diesem verfluchten Wald zu bekommen, könnte uns das einige Gefangene einbringen."

    Keuchend rannte Cupidus zwischen den Bäumen hindurch. Als er schwer atmend vor Lucanus stand, keuchte er:"Duplicarius, ich habe sie entdeckt, sie haben sich rund um die Hügelkuppe versteckt, zwar konnte ich sie nicht genau zählen, aber sie haben fast die Stärke einer Turma"