Beiträge von Publius Iunius Brutus

    Brutus kratzte sich am Kopf und überlegte. "Nun, meine Gens ist hier in der Regio relativ dünn vertreten... Vielleicht sollte ich mit einer Wertkarte doch noch warten, da ich alleine wohl keine 25 Briefe verschicke. Ich werde dir das Geld so geben, das mit der Karte lassen wir vorerst einmal."


    Er zählte 20 Sesterzen auf den Tisch für die Briefe und steckte dann seinen Beutel wieder ein.
    "Verzeih noch mal die Mühen die ich dir gemacht habe und danke für die Auskünfte. Vale!" Dann verließ er das Officium und machte sich wieder auf den Weg.


    Sim-Off:

    20 Sesterzen überwiesen.

    Wär ich sofort dabei, jetzt da ich wieder ein wenig Inspiration mitgenommen habe wäre ein guter Kampf was feines. Bin für Spiele in Mogontiacum!!!


    Fand es übrigens toll, Catu und Callista, dass ihr mitgekommen seid, mir hats gefallen. :app:

    Brutus hatte einen Abstecher nach Mogontiacum genutzt, um noch schnell ein paar Briefe abzugeben, die er schon längere Zeit mit sich herumtrug.


    Er betrat das Officium des Cursus Publicus und grüßte Lucius.
    Salve, ich hätte gerne diese beiden Briefe abgegeben und bitte eine Wertkarte auf meinen Namen, am besten über 150 Sesterzen, wenn das geht." Er kramte die Briefe hervor und holte seinen Münzbeutel unter seinem Gürtel hervor.



    Ad
    Caius Octavius Sura
    Classis Mesenensis
    Regio Italia
    Misenum




    Salve Patronus,


    ich nehme ein freudiges Ereignis zum Anlass, mich wieder einmal bei dir zu melden und dich zu informieren, was es Neues im Norden gibt.


    Stell dir vor, die Praetorianer aus Rom waren vor kurzem hier, um Atius Romanus in ihre Reihen aufzunehmen und nach Rom zu holen. Du kennst ihn sicher noch, er war unter deinem Kommando der Vexillarius der Einheit. Er scheint recht stolz zu sein, nun nach Rom abberufen zu werden, gleichzeitig fällt ihm der Abschied von den Kameraden schwer. Auch wir von der Ala verlieren nicht nur einen Freund, sondern auch einen überaus fähigen Soldaten. Aber vielleicht kann er sein Können ja wirklich besser beim Schutz unseres Göttlichen Imperators einbringen, ich könnte mir keinen besseren vorstellen.


    Und noch eine weitere tolle Botschaft habe ich für dich, mir wurde vor kurzem das römische Bürgerrecht verliehen!!! Ich dachte, ich müsste noch 20 Jahre warten, bis ich es erhalte, doch unser Praefectus Alae, Iunius Silanus, hat beim Provinzstatthalter ein gutes Wort für mich eingelegt und die Bürgerrechtsverleihung durchgesetzt. Nun habe ich mich entschieden, mich seiner Gens anzuschließen. Mein neuer Name lautet also Publius Iunius Brutus, ein historisch bedeutender, was ich zugeben muss. Ich habe die Möglichkeit gesehen, den untergegangenen Zweig der Brutii wieder zu beleben und fühle mich bereits jetzt sehr wohl.
    Wie ich erfahren habe, wurdest du vom Kaiser zum Praefectus Classis ernannt, hierzu meine besten Glückwünsche für die Zukunft. Mögen dir die Götter immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel bescheren.


    Mit diesem Schreiben möchte ich mein Bedauern ausdrücken, dir nicht öfter meine Aufwartung zu machen, hoffe aber ich kann dies bald nachholen und Urlaub bekommen. Wenn dies der Fall ist, werde ich mich unverzüglich nach Misenum aufmachen, um dich zu besuchen.


    Bis dahin mögen die Götter dich beschützen.


    Vale bene
    P. Iunius Brutus, Ala II Numidia



    Ad
    Iunia Axilla
    Domus Iunia
    Alexandria
    Aegyptus



    Salve Axilla,


    vielen Dank für den schönen Brief, den du mir geschickt hast. In der Tat hat mich Silanus in seine Gens aufgenommen, nachdem er sich großzügigerweise für meine Bürgerrechtsverleihung stark gemacht hat.
    Bis vor kurzem war ich noch ein einfacher Decurio, ich bin 24 Jahre alt und stamme aus einem kleinen Ort in Germania. Ich bin nun seit fünf Jahren bei der Ala II Numidia und habe mich vom einfachen Soldaten hochgedient, mit der Aussicht auf die Entlassung in 25 Jahren. Dank Silanus habe ich nun das Bürgerrecht schon früher erhalten und habe mich entschlossen, den alten Familienzweig der Brutii wiederzubeleben, auch wenn ich mir dessen Historie durchaus bewusst bin. Aber glücklicherweise überwiegen die ruhmreichen Mitglieder dieses Zweiges, deswegen habe ich diesen Namen gewählt.


    Silanus hat mir einiges über unsere Gens erzählt, er erwähnte dich und Urgulania in Aegyptus und weitere Verwandte in Hispania und Achaia. Er hat mir schon einiges über das Land am Nilus erzählt und ich würde es gerne einmal sehen, um euch zu besuchen und meine Verwandten von Angesicht zu Angesicht zu sehen. Aber vielleicht wird mir das vergönnt sein, wenn die Zeit reif ist. Ich kenne bisher nur Germania, ein Land wie du es dir vielleicht nicht vorstellen kannst. Die Sommer sind recht angenehm, die Winter dafür lang und kalt. Es ist ein sehr schönes Land, in manchen Gegenden noch wild und ungezähmt aber von wilder Schönheit. Allerdings ist es für viele Römer recht kalt, vor allem wenn sie wärmere Länder gewohnt sind.


    Von Silanus weiß ich auch einiges über Aegyptus, besonders diese Pyramiden müssen gewaltig sein und die Vorstellung, dass es gewaltige Flächen mit nichts anderem als Sand und Sonne gibt, klingen hier im Norden fast wie von einer anderen Welt. Dieses Land muss wahrhaft voller Wunder sein, die ich nur zu gerne sehen würde.


    Da aber noch einige Zeit vergehen wird, bis es so weit ist, hoffe ich, dass du mich weiter mit Briefen erfreust, sofern du die Zeit erübrigen kannst, dich werde das gleiche tun, wenn sich hier interessante Dinge ereignen. Richte bitte auch Urgulania unbekannterweise Grüße von mir aus, ich freue mich, so offen in der Gens empfangen worden zu sein.


    Vale bene


    P. Iunius Brutus

    Als Brutus sah, wie Romanus sich über das Amulett freute, wuchs der Kloß in seinem Hals von neuem wieder an. Warum mussten Abschiede immer so schmerzhaft sein? Hatte man ihm nicht schon als Probatus gesagt, man soll sich nicht zu sehr an seine Kameraden gewöhnen, der Schmerz bei ihrem Verlust wäre nur größer? Aber galt das auch für Offizierskameraden und Freunde? Er wusste nicht genau, wann aus Kameradschaft Freundschaft geworden war, nur dass er Romanus seit seiner Probatio kannte. Nun also machte sich der Freund auf nach Rom und Brutus zeigte ihm einen kurzen Brief.


    Ad Duccia Clara
    Roma



    Liebste Clara,


    es scheint schon Jahre her zu sein, seit ich dich das letzte Mal sah und deine Stimme hörte. Unsere letzte Begegnung steht mir noch vor den Augen, als wäre es gestern gewesen... Nach all der Zeit habe ich endlich den Mut gefunden, dir zu schreiben. Nach deinem letzten Brief, der leider keinen Ort beinhaltete, wohin ich meine Briefe schreiben konnte, hatte ich alle Hoffnung verloren, je wieder etwas von dir zu hören. Doch nun hat sich die Situation geändert. Mein treuer Freund Romanus geht nach Rom und ich habe ihn gebeten, dir diesen Brief zu überreichen. Wenn du ihn in den Händen hälst bedanke dich bitte in meinem Namen bei ihm für seinen Dienst, sicherlich war es nicht einfach, dich in der großen Stadt zu finden.


    Seit deinem Fortgang hat sich vieles getan in Germania, die Zeiten sind wieder friedlich, obwohl wir im letzten Jahr wegen der wiederholt schlechten Ernte mit Banditen zu kämpfen hatten. Ich wurde in diesen Kämpfen sogar ausgezeichnet und seit kurzem bin ich römischer Bürger, stell dir das vor. Ich bin nicht länger ein Mann ohne Herkunft, sondern ein Römer mit einer Familie...
    Trotz alledem quält mich die Sehnsucht nach dir, liebste Clara, wäre ich nicht gewesen, wärst du wahrscheinlich noch in Mogontiacum und hättest vielleicht einen reichen Ehemann gefunden. Ich bete jeden Tag zu den Göttern, dass sie mir verzeihen und trotzdem habe ich noch Hoffnung, dich eines Tages wiederzusehen.


    Ich warte auf deine Antwort und hoffe inständig, dass dich dieser Brief erreicht. Mit ihm schicke ich dir Grüße und Küsse.


    Dein Cupidus.
    (P. Iunius Brutus)


    "Würdest du diesen Brief bitte mit nach Rom nehmen und in Erfahrung bringen, wo Duccia Clara wohnt? Vielleicht findest du sie auch in der Schola Atheniensis, sie hat schon in Mogontiacum in der Schola gearbeitet", meinte er und blickte seinen Freund an. "Ich würde selber gehen, aber Silanus kann mich im Moment nicht gehen lassen, später vielleicht, aber dann ist es womöglich schon zu spät- Erweise mir diesen Feundschaftsdienst, ich werde es dir nicht vergessen." Er steckte den Brief in einen kleinen Lederbehälter und schnürte ihn fest zu, damit er nicht herausfiel. Dann schnappte er sich eine der Truhen, legte den Behälter darauf und trug sie zum Wagen.

    Brutus keuchte durch die Gänge der Principia und rannte dabei fast in einen Eques, der das gleiche Ziel hatte wie er, nämlich Romanus´Officium. Der Mann murmelte angesichts von Brutus nur ein ´Tut mir leid Decurio´und hastete dann weiter. Schließlich erreichte Brutus mit großen Schritten die Räumlichkeiten, vor denen er schon Merowech und Romanus traf.


    Die letzten Worte von Romanus hatte er noch mitbekommen. "Romanus, ich helfe dir ebenfalls, ich hatte schon Angst du wärst bereits unterwegs ohne dich von deinen Freunden zu verabschieden," meinte er mit wehmütigem Blick. Der Fortgang seines langjährigen Freundes schmerzte nun doch, da der Aufbruch kurz bevor stand. Er zog ein Amulett aus seinem Beutel unter dem Gürtel hervor, darauf eingraviert das Symbol der ALA II Numidia, darunter der Schriftzug IN MEMORIAM. "Das wollte ich dir noch schenken, damit du uns nicht vergisst, wenn du in der großen Stadt dein Unwesen treibst, mein alter Freund." Er reichte ihm das Amulett, das im Schein des Lichtes silbern glänzte.
    "Aber ich hätte noch eine Bitte an dich," sagte er dann noch.

    Brutus hörte gespannt zu, als Silanus von Achaia und Aegyptus erzählte. Er kannte diese Länder nur von Geschichten und Erzählungen, doch das Klima dort sollte ganz anders sein als hier in Germanien. Auch die Verwandtschaften begannen sich nun zu erhellen, er wusste jetzt, wo er Axilla einordnen musste.
    Er nickte zufrieden. "Dann bin ich also in einer großen Gens mit einer langen Tradition und einer noch spannenderen Geschichte. Ich würde mich freuen, die anderen Verwandten kennen zu lernen und werde, sollte ich nach Rom kommen, gerne davon Gebrauch machen."


    Dann erhob er sich wieder vom Stuhl. "Danke für deine Zeit Silanus, ich werde Romanus den Brief an meinen Patronus mitgeben... Oder Narcissa...", meinte er dann. Er zögerte einen Moment, als er sich verabschiedete, beschloss aber, doch nichts zu sagen. Zwar hatte er von Narcissas Abreise gehört, so wie die meisten im Lager, doch er wusste nicht, ob er Silanus Trost zusprechen sollte, oder ob er vielleicht ganz froh war, sie loszuwerden. Mit einem "Vale", verabschiedete er sich und beschloss, es erst einmal dabei zu belassen.

    Brutus schob die Tabula beiseite, über die er sich bis gerade eben noch gebeugt hatte und faltete die Hände auf der Tischplatte. Er war erfreut, dass sich seine frischgebackenen Equites so für eine Weiterbildung interessierten.
    "Nun, grundsätzlich stehen euch die grundlegenden Kurse an der Schola Germaniae offen, beispielsweise der Cursus Res Vulgares. Sofern es euer Dienst zulässt, könnt ihr euch nach Absprache mit mir dort weiterbilden.
    Was allerdings die militärische Schulung anbelangt, so steht die Academia Militaris nur den Unteroffiziers- und Offiziersrängen offen, die dort ihre Examina ablegen können, um sich für höhere Kommandoposten zu qualifizieren. Ab dem Range eines Duplicarius könntet ihr euch mit meiner Erlaubnis für einen der Kurse einschreiben.
    An was habt ihr denn gedacht?"
    fragte er.

    Brutus nickte, die Erklärung von Silanus klang ganz vernünftig. Wahrscheinlich machte er sich zu viele Sorgen um Sura, er konnte sich schließlich nicht um alle seine Klienten kümmern.
    "Gut, ich werde mich an Romanus halten, wenn er nach Rom geht werde ich ihm ein Schreiben mitschicken. Sollte ich in einem halben Jahr nichts von ihm hören, würde ich dich um deine Erlaubnis bitten, für ein paar Wochen nach Rom zu reisen, um einige Dinge zu erledigen, sofern es die Lage hier erlaubt."
    Dann holte er einen Brief heraus. "Ich habe einen Brief von Iunia Axilla bekommen, aus Alexandria. Sie begrüßt mich in der Gens und möchte mehr von mir wissen." Er lachte. Es tat gut, sogar Verbindungen ans andere Ende der Welt zu haben. "Was kannst du mir zur unserer Gens eigentlich noch erzählen? Wir haben ja Verbindungen in die ganze Welt, wenn ich das recht verstanden habe?"

    Brutus verabschiedete sich von Apollonius. "Du musst dich nicht extra bei mir abmelden, aber deine Kameraden sollten wissen wo du bist, sollte es einmal Alarm geben. Ansonsten könnt ihr in eurer dienstfreien Zeit tun und lassen was ihr wollt, aber haltet euch an die Ordnung. Wir sehen uns, Eques".Dann wandte er sich wieder Merowech zu.
    "Gut, ich werde alles notwendige in die Wege leiten. Lass dich mal überraschen, was wir noch vorhaben, mein Freund", meinte er lachend.

    Brutus nahm den ihm angebotenen Platz gerne in Anspruch und setzte sich. "Wie du vielleicht weißt, Silanus, habe ich einen Patron, den früheren Praefectus Alae, Sura, dein Vorgänger. Nun, ich habe ihm kürzlich geschrieben, bezüglich einer Aufwartung als Klient, aber es war bereits der dritte Brief und ich habe noch immer keine Antwort erhalten. Nach meinen letzten Informationen hat er den Posten des Praefectus Classis in Misenum erhalten, seither habe ich nichts mehr von ihm gehört. Nun weiß ich natürlich nicht, was ich tun soll. Mein Gedanke war, Romanus einen Brief für ihn mitzugeben, wenn er nach Rom reist?"


    Er blickte seinen Verwandten fragend an.

    Brutus erhob sich von seinem Stuhl und nahm den Gruß entgegen. Von einem Stapel fischte er eine Tabula mit den Neuzugängen. Da in der Turma Prima die wahrscheinlich besten Männer der Ala dienten, waren hier auch die Veteranen zu finden, die alle nach und nach ihren Abschied nahmen. Zum Glück bekamen sie wieder Neuzugänge, dachte sich Brutus und strich die beiden Namen auf seiner Liste ab.
    Dann wandte er sich an die Männer.
    "Herzlich willkommen bei der Turma Prima, der besten Turma der Einheit. Wie ihr euch vielleicht denken könnt, erwarte ich vollen Einsatz und Pflichterfüllung von euch, um diesen Ruf auch weiterhin zu behalten. Von euch beiden, Apollonius und Scarpus, habe ich überdies nur Gutes gehört. Weiter so. Ihr könnt eure Quartiere in den Unterkünften beziehen, ihr habt beide die gleiche Stube. Wenn ihr fragen habt kommt zu mir oder wendet euch an Duplicarius Brigio, er wird euch weiterhelfen." Er reichte beiden die Hand, um sie offiziell zu begrüßen. Er kannte jeden einzelnen seiner Männer persönlich und war um Zusammenhalt bemüht, denn in der Schlacht musste er auf jeden einzelnen vertrauen.
    "Ihr dürft wegtreten, wir sehen uns morgen früh bei der Befehlsausgabe."

    Brutus stellte sich vor den Schreibtisch und grüßte seinen Verwandten.
    "Salve Silanus, ich wollte dir melden, dass wir mit den Probaten eine Feldübung abhalten werden und ihre Ausbildung dann beendet ist. Ich denke wir werden zwei oder drei Turmae brauchen, mit deinem Einverständis."


    Dann zögerte er und meinte dann weiter: "Und ich habe noch eine privat Angelegenheit mit dir zu besprechen, wenn du einen Moment Zeit hast."

    Wieder einmal nahm Brutus eine Kanne mit Wein und schenkte zwei Becher voll. Einen der beiden schob er über die Tischplatte zu seinem Kollegen, mit dem anderen lehnte er sich zurück.
    "Ich bin sicher, du wirst deine Aufgaben zur vollen Zufriedenheit von Silanus erfüllen. Und du kannst auch bei den Stabsbesprechungen dabei sein. Was kann ich für dich tun?", fragte er seinen Gegenüber.