"Danke, Vitamalacus."
Er nahm die Wachstafel entgegen und legte sie dann bei Seite.
"Gehst du momentan einer Arbeit nach?"
Er Genoss noch einen Schluck des vorzüglichen Weins.
"Danke, Vitamalacus."
Er nahm die Wachstafel entgegen und legte sie dann bei Seite.
"Gehst du momentan einer Arbeit nach?"
Er Genoss noch einen Schluck des vorzüglichen Weins.
Macer. Purgitus. Der Name sagte Gracchus sofort etwas. Das war doch dieser Senator, der damals die Prima bei Picentia ins Feld geführt hatte. Und der war doch auch in Germania als Statthalter.
"Kennst du ihn? Ein Empfehlungsschreiben wäre natürlich sehr hilfreich."
Gracchus nahm den etwas erstaunten Blick des Senators wahr, äußerte sich aber nicht dazu.
"Ja, ich bin auch sehr stolz auf meinen kleinen Bruder."
Gracchus war allerdings tatsächlich stolz auf seinen Bruder. Dann nahm er Platz auf einem der bequemen Plätze.
Gracchus lehnte sich etwas zurück. Aquarius in Roma? Es war eine ernstzunehmende Stelle.
"Ich werde es mir überlegen. Aber ich denke dass ich mich wohl in den nächsten Tagen beim Procurator Aquarum bewerben werde. Wer hat diesen Posten momentan inne?"
Gracchus blickte auf als der Senator eintrat. Das war also der ehemalige Präfekt der Praetorianer.
"Salve, Senator. In der Tat ich wollte dich sprechen.
Wenn ich mich vorstellen darf, Marcus Tiberius Gracchus. Du dürftest meinen Bruder, den curulischen Ädilen kennen?"
Anscheinend neigte Vitamalacus nicht so zum Wein wie Gracchus. Denn dieser nahm bereits den nächsten Schluck.
"Ich denke, dass ich mich in Roma dauerhaft niederlassen werde. Ich werde auch eine gute Arbeit finden, nehme ich an."
Mich bitte in Roma eintragen. Nicht mehr Tarraco
"Didius Crassus? Kann gut sein."
Angestrengt versuchte sich Gracchus an den Namen zu erinnern. Ah, Genau!
"Das ist doch der Magister Scriniorum. Der hat mich damals eingestellt."
Er nahm den Becher und führte in zu Mund. Nach einem Schluck setzte er ihn wieder ab. Innerlich froh nahm er zur Kenntniss, dass Vitamalacus ihm den Sklaven abnahm.
"Gut, Timon ist sein Name. Du dürfest ihn bei meinem Gefolge finden."
"Ich möchte mich ebenfalls um die Teilnahme an diesem Kurs bewerben."
Zurückgezogen. Hatte ich doch gedacht ich könnte ihn gestern machen aber dem war ja nicht so
Hoffentlich musste Gracchus nicht in der selben Unterkunft wie sein Gefolge leben? Bestimmt hatte er da nur etwas missverstanden. Er nickte nur kurz. Die nächste Frage riss ihn aus seinen Gedanken.
"Ähm ... Ah, ich war Aquarius der Regio Hispania Tarraconensis."
Etwas zu Trinken. Das klang nach Balsam für seine Seele.
"Ja, Gerne."
Er warf einen Blick zu dem bereitstehenden Sklaven. Dann sprach er mehr zum Sklaven als zu Vitamalacus:
"Ein Glas kühlen Wein. Am besten ein roter Italienischer."
Er wusste, dass die Gens auch irgendwo Weinberge hatte, aber die Lagen, so glaubte er, in Hispania.
"Ach übrigens. In meinem Gefolge befindet sich noch mein alter Maiordomus. Ich habe jetzt wohl keine Verwendung mehr für ihn, wenn du ihn haben möchtest...?"
In Gedanken lächelte Gracchus. War Timon doch mehr zu einer Last geworden. Mehr aufmüpfig als Gehorsam, hatte Gracchus doch keine Zeit gehabt ihn mal bestrafen zu lassen. Man musste ihm nur einmal seine Grenzen zeigen.
Gracchus folgte dem Türsklaven ins Atrium. Dort blieb er erstmal nahe einer Säule stehen und betrachtete die schöne Ausstattung des Atriums. Abwartend und seine Ungeduld dieses mal zügelnd blickte er gen Himmel. Komischerweise fröstelte es ihn ein wenig und seine Halsschmerzen waren noch immer nicht verschwunden. Vielleicht sollte er mal einen Medicus aufsuchen.
Gracchus gab seinem Sklaven ein Zeichen, ihm war klar, dass er hier zu warten hatte.
"Marcus Tiberius Gracchus, ein potentieller Klient."
Aulus
Auf die kleine Sklavin war der Sklave nicht gut zu sprechen. Bevor er sich wieder Titus zu wandte, fauchte er ihr noch ein kurzes "Ruhe!" zu. Als er von dem Hünen gepackt wurde, löste er sich sofort von den Pranken des Riesen und war drauf und dran dem Sklaven einen kräftigen Faustschlag zu versetzen. Allerdings ließ er es bleiben und machte sich auf den Weg zurück zu seinem Herrn. Im Vorbeigehen ließ er noch seine Hand über den Hintern der anderen Sklavin gleiten ;). Dann war er auch schon in der Menschenmenge verschwunden.
Gracchus kratze sich am Kinn.
"Ich würde gerne mit Senator Hungaricus sprechen, wenn es möglich ist..."
Ungeduldig blickte er den Ianitor an.
Gegen Nachmittag kreuzte Gracchus in Begleitung von nur einem Sklaven vor der Casa des Viniciers auf. Wusste er doch wohl, dass hier nicht nur der ehemalige Präfekt der Praetorianer, sondern auch ein Consular wohnte. Bei dem Consular war er sich nicht ganz sicher, glaubte es aber.
Kräftig klopfte Gracchus mehrmals an die Porta der Casa.
Aulus
Der schlecht gelaunte Aulus, der die übelsten Folgen für ihn befürchtete, ließ nicht locker.
"Sachma?! Hast du n bisschen Grips im Kopf, Sklave? Schau doch mal! Dein fetter Hintern versperrt der Sänfte meines Herren und der Herrin dieser Serva immer noch den Weg. Also mach hinne und beweg dich mal in Richtung Straßenrand, klar?"
Er stemmte den linken Arm in die Hüfte und zeigte mit dem Rechten auf den Rand der Straße, wo gerade eine Gruppe von Sklaven vorbei ging.
Aulus
Der Sklave, der gut 30 sein mochte, hatte einige Blicke für die andere schöne Sklavin übrig. Fast hätte er seinen Auftrag vergessen und die junge Frau angesprochen, dann allerdings sah er wieder den Riesen auf der Straße und dachte daran, was wohl mit ihm geschehen würde, wenn er jetzt nicht schnell handelte. Sein Dominus wartete überhaupt nicht gern. Und bestrafte gerne Sklaven, die nicht verantwortlich waren.
Schnell trat er zu dem Hünen.
"Hör mal, entweder du verschwindest hier, oder ich schlitz deinen wertlosen Körper auf, klar?"
Aulus würde nicht zögern von dem Küchenmesser, was er unter seinem Mantel am Gürtel seiner Tunika verborgen hatte, Gebrauch zu machen. Ihm war schließlich nicht bewusst welche Stellung der Hüne bei seinem Domine genoss.
Ich hoffe es ist erlaubt, wenn ich auch einsteige?
Nicht nur die Sänfte der Flavierin steckte fest. Dahinter befand sich auch die Sänfte, getragen und begleitet von je 4 muskelbepackten stämmigen Germanen. Gracchus hatte gerade vor sich zu dem Thermen des Aggripa bringen zu lassen und döste gelangweilt vor sich hin. Als die Sänfte apprupt stehen blieb, schreckte er auf und rief durch die Vorhänge:
"Aulus! Herkommen!"
Wenige Augenblicke später erschien der genannte Sklave vor der Sänfte und zog den Vorhang ein wenig zur Seite, so dass gerade sein gesenkter Kopf durchpasste. Von außen konnte man nichts sehen.
"Du wünschst, Dominus?"
"Wieso geht es nicht vorwärts?"
"Ich werde mich sofort darum kümmern, Dominus!"
Daraufhin widmete sich Gracchus einigen saftigen Trauben aus Hispania. Aulus hingegen schritt schnell nach vorne und entdeckte ebenfalls das Hindernis. Den kannte er doch. Das war doch ein Diener von dem Cousin seines Dominus.
Ein Brief von Iuvenalis? Nein, Gracchus hatte keinen bekommen.
"Dieser Brief muss wohl eingegangen sein, als ich bereits abgereist war, nehme ich an?"
Jetzt konnte auch Gracchus seinen Gegenüber als seinen Cousin einordnen.
"Nun, wenn du mir sagst, wo Iuvenalis zu finden ist, dann werde ich einen meiner Sklaven damit beauftragen ihm die entsprechenden Informationen zu geben.
Das freut mich, denn gerade wollte ich fragen ob man ein Gästezimmer für mich herrichten könne."
Gracchus sehnte sich momentan nach einem Becher kühlen Nasses, das seine ausgetrocknete Kehle und seinem schmerzenden Hals helfen könnte.
"Politisch gesehen gab es keine Veränderung in den letzten Monaten.
Auch sonst gibt es nicht viel zu berichten. Ich bekomme aber auch nicht soviel mit. Ich habe recht zurückgezogen gelebt."
edit: Zusatz