Überglücklich strahlt der Alexandriner den Rector an und schwülstig wie immer verabschiedet er sich: "Ich danke dir für alles, Aelius Callidus und es ist mir ein Bedürfnis, dir mitzuteilen, dass es ein großes Vergnügen und eine große Ehre für mich war, hier in Roma bei dir arbeiten zu können.
Vielleicht sieht man sich eines Tages irgendwo wieder. An meinem Herd sei immer ein warmer Platz für dich reserviert. Vale, Aelius Callidus."
Beiträge von Theodoros Alexandreus
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Verlegen blickt Theodorus zu Callidus auf. "Na wenn das so ist... Im Grunde genommen wäre ich eigentlich schon fertig mit allem..."
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Nö wohl eher nicht. Es sei dem, er kann nachweisen, dass er aus der Familie Davids stammt oder so.
Aber soweit ich weiß ist Ioshua nicht mal ganz Jude oder?
Der Ältestenrat wurde auch unter anderem wegen dieser Exklusivtäten aus guten Gründen nicht in das fertige Alexandria-Konzept aufgenommen.
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Höflich verbeugt Theodorus sich: "Vielen Dank, Rector." Dann wartet er ab, ob der Rector noch etwas diesbezüglich zu sagen hat.
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Die historische Gemeinde war ähnlich der jüdischen Gemeinde in Jerusalem aufgebaut. An der Spitze stand der Ältestenrat mit einen Ethniarchen an der Spitze. Die Aristokratie bestand aus traditionsreichen Familien sadduzäischer Ausrichtung, die eng mit der iudäischen Aristokratie verbandelt waren. (Zahlreiche Mitglieder des Ältestenrates entstammen der Familie Herodes'. Um in den Ältestenrat aufgenommen zu werden musstest du eine Menge Voraussetzungen erfüllen.
Die Aufgaben der Selbstverwaltung bestanden vor allem darin, die Tradition sowie das soziale und-sittliche Leben zu regeln, politisch und ökonomisch waren sie den Institutionen der Polis untergeordnet und religiös wurden sie vom Präfekten kontrolliert.Einige Quellen findest du in der Theoria.
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Original von Marcus Aelius Callidus
Callidus hörte den Worten des Theodoros genau zu. In der Tat hatte der curator viel für die Bibliothek getan.
> Dieses Unterfangen klingt genauso gut, wie schwierig. Was benötigst du dazu? Wie willst du diesen Austausch bewerkstelligen? <
Interessiert lehnte sich der rector zurück und schaute den Alexandriner neugierig an.
Der Alexandriner widerum räuspert sich und meint: "Nun ja, am Besten wäre es meiner Meinung nach, die sich in Rom befindlichen Gelehrten, die in Kontakt zu den Schulen und Männern der griechischen Welt stehen, zu schicken um dort vor Ort Werbung für dieses Projekt zu machen."
Er überlegt kurz, entschließt sich dann aber dafür, an dieser Stelle sein eigentliches Anliegen einzubringen: "Und mit deiner Erlaubnis würde ich gerne den Anfang wagen und ans Museion zurück kehren."
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Team Hellas ist zurück.
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Wenn ich mich mal einmischen (und mal wieder die Geschichte einbringen) darf...
Was mir bei diesen Luxusgütern immer auffällt, ist die Tatsache, dass der Markt über dem indischen Ozean zwar hauptsächlich über arabische und indische Zwischenhändler getätigt wurde, aber der Endverkauf im Römischen Reich in der Regel in der Hand dort ansässiger Händler war. Heißt a) ein gewisses Handelsmonopol in diesen Stoffen für Tylus wär durchaus im Bereich des historisch richtigen aber b) ein Verkauf der Waren durch Tylusier am Markt selbst mehr als unlogisch. Sicher hatten Tylusier und andere Araber sowie Inder noch direkt in Berenike und Alexandria ihre Hände im Großhandel, aber spätestens dort wurden sie an griechische oder römische Handelshäuser weiter vertrieben. Bis Rom reichte die Bezugskette in tylusischer Hand sicher nicht.
Des Weiteren verhält es sich so, dass Seide in der Regel mehr über den Landweg gehandelt wurde (gut, derzeit nicht weil Krieg).
Eine meiner Meinung nach praktikable Idee wäre es deswegen, den Handel mit Seide, Perlen und Gewürzen zu entmonopolisieren, dafür aber die Produktionskette dahingehend zu erweitern, dass diese Produkte nicht einfach so hergestellt werden können, sondern man dafür Handelslizenzen erwerben müsste, die weiterhin tylusisches Monopol bleiben. Also anschaulicher:
Betrieb: Tylusische Vertretung
Monopol des König von Tylus
Produziert: XX Menge Handelslizenzen zu Preis XXBetrieb: Luxuswarenhändler
Für jeden zu eröffnen, hohe Anschaffungskosten, hohe Erhaltungskosten pro Stufe
Produziert:
XX Menge Seide zum Preis XX
XX Menge exotische Gewürze zum Preis XX
XX Menge Weihrauch zum Preis XX
XX Menge Perlen zum Preis XXFür die Produktion der Produkte Seide, Exotische Gewürze, Weihrauch und Perlen muss jeweils eine Mege XX an Handelslizenzen erworben werden.
Eventuell könnte man das auch in 2 Unternehmen aufteilen z.B. einen Indienhandel, der Seide und Gewürze herstellt und einen Arabienhandel, der Weihrauch und Perlen herstellt.
/edit: Vergaß, zu erwähnen, dass das Ganze WiSim den Sinn hätte, weil es die Probleme des Rohstoffmonopols einschränken würde, weil die Verfügbarkeit der Luxsartikel dadurch flexibler gehalten wäre. Der König könnte dann nur noch blokieren, indem er keine Handelslizenzen auf dem Markt stellt, d.h. die Einfuhr stoppen würde.
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Theodorus + TID sind mindestens bis nächsten Mittwoch nicht da.
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Original von Ioshua Hraluch
Naja, was mich nur wundert, ist, daß es so dann aussieht, als würden Angehörige eines eigenen souveränes, fremden Volkes genausowie normale Peregrini im Imperium Romanum behandelt, bzw sogar zT schlechter, als diverse Völker wie Alexandriner, die ja obwohl sie im Gegensatz zu Tylus unter militärischer Kontrolle Roms stehen einen Sonderstatus genießen, während Tylusier sich nach dem gemeinen ius gentium behandeln lassen müssen.Verabschiedet euch bitte mal von diesen Kategorien eines modernen Nationalstaates! Aus römischer Sicht ist Tylus nicht "mehr" Ausland als Alexandria, nur weil das eine unterworfen ist und das andere nicht. Dem entsprechend gibt es auch wenige Gründe, den einen Peregrinus wegen seiner Herkunft per se besser zu behandeln als den anderen.
Natürlich gab es noch rechtliche Unterschiede unter den jeweiligen Peregrini aber Hungi hat schon erwähnt, dass diese Trennung Blödsinn wäre weil es sonst wirklich zu kompliziert werden würde. Z.B. hielte ich die rechtliche Trennung Griechen-Ägypter-Juden in Alexandria für sinnvoll, in Rom wär sie aber mehr oder minder bedeutungslos.
Überhaupt solltest du froh sein, dass du als Tylusier überhaupt Rechte hast.
Tylus ist für die Römer irgendso ein nicht genauer bekanntes Königreich im tiefsten Barbarenland, von dem man nur weiß, dass es offensichlich unfähig ist, die Segnungen römischer Oberherrschaft zu akzeptieren. Von daher muss ich Hungi Recht geben: Der Vertrag zwischen Tylus und Rom ist "merkwürdig".
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Theodorus stockt kurz. Anscheinend fischt er nach den richtigen Worten. Dann meint er zögernd, wobei er unnötigerweise Callidus wiederholt: "Du weißt, ich habe in meiner Tätigkeit als Curator sehr viel für die Schola getan, man denke zum Beispiel an die Arbeit an den pinakes, die fast abgeschlossen ist und es Jedermann ermöglichen wird, die Schriften in der Bibliothek leichter zu finden. In der hellenischen Welt ein übrigens schon lange praktiziertes und bewährtes Prinzip." Der Redefluss des Alexandriners wird flüssiger als er von seiner Arbeit redet und er bekommt glänzende Augen.
Glücklicherweise auch eine wunderbare Überleitung für das eigentliche Thema das er ansprechen wollte: "Nun, meine zweite Überlegung war es, im gesamten Imperium einen Austausch der jeweiligen Pinakes aufzubauen. Das würde die Verbreitung und den Austausch von Wissen noch weit verbessern. Denn in der Regel ist der Gelehrte heutzutage auf die Schriften seiner Heimatpolis angewiesen, von ähnlichen Werken hat er vielleicht höchstens hier und da gelesen, dass sie da und dort existieren. Mit einen Austausch der Pinakes würde man statt dessen wissen, was es bereits zum Thema gibt und wo sich die jeweiligen Werke in Abschriften befinden. Eine weiterer Ausbau des Systems wär dann der Austausch der jeweiligen Kopien untereinander..." Theodorus macht nun den Eindruck eines wirklich weltfremden Phantasten. "Was hältst du von dieser Idee?" -
Zitat
Original von Marcus Vinicius Hungaricus
Das alexandrinische Recht kann man außerdem nicht als Parallele herziehen, denn das alexandrinische Recht darf nicht im Gegensatz zum römischen Recht stehen, was bei tylusischem Recht natürlich wegfällt.Ergänzend muss man dazu natürlich sagen, dass das allerdings auch nur für das IR gilt. Historisch gesehen herrschte im Römischen Reich ein ausgemachter Rechtspluralismus, da man den unterworfenen Völkern ihre eigenen Gesetze ließ, um sie nicht unnötig zu verstören. Stammes- Sippen- oder sonstige Fälle wurden in der Regel erst einmal untereinander geregelt, die römische Verwaltung war erst letzte und oberste Instanz.
Prominentestes Beispiel ist der Prozess eines gewissen Ioshua ben Ioseph, wo der Fall "Ältestenrat vs. Messias" erst einmal intern zu regeln versucht wurde. Erst als das nichts half, bemühte man die staatliche Administration. Und sogar die richtete dann nicht nach römischen sondern nach jüdischen Recht! -
"Danke." Theodorus setzt sich auf den angebotenen Platz. Eigentlich kennt er Callidus Familie nur flüchtig und hat aus Höflichkeit gefragt (und von Callidus edler Abkunft weiß er sowieso), aber dennoch antwortet: "Freut mich, das zu hören." Etwas unsicher blickt er sich um und kratzt sich am Kopf, dann meint er:
"ähm. Callidus, ich wollte mit dir über meine Arbeit hier reden..."
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Der Alexandriner tritt ein und verbeugt sich höflich vor dem Rector. "Chaire, Aelius Callidus, es ist mir eine außerordentliche Freude dich zu sehen!"
Schön dass der Rector ein gebildeter Mann ist, da kann man auch mal ungezwungen auf Koiné parlieren.
"Ich hoffe, dir geht und deiner Familie geht es gut - Hast du einen Augenblick Zeit...?" -
Sehr um ein seriöses Auftreten bemüht klopft der Curator Libris an der Türe seines derzeitigen Vorgesetzten...
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Lange Zeit ist vergangen, seit Theodorus das letzte Mal seinen Freund und Gönner traf, aber an diesem Morgen steht der Alexandriner zusammen mit dem anderen bei der morgendlichen Salutatio Schlange...
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Nach der Arbeit wandert Theodorus zerstreut durch die Gassen Roms, ohne etwas von dem Trubel um ihn herum mit zu bekommen. Hinter der von Falten zerfurchten Stirn rattert und knattert das Getriebe, Gedanken, Bildsequenzen bestimmter Schlüsselerlebnisse und ein Haufen ungelöster Fragen werden abgespielt, sortiert, verknüpft und in Schubladen gesteckt, aber irgendwie funktioniert das System heute nicht. Anstatt dass sich der Haufen abbauen würde, vergrößert er sich immer mehr. Erschwert wird das Ganze noch dadurch, dass der Verstand, dieser eifrige kleine Helfer des Menschen, sich nicht mit seinesgleichen herumschlägt, sondern sich durch das tiefe und ihm wesensfremde Terrain der Emotionen kämpfen muss.
Aus Versehen rempelt Theodorus eine Dame an, entschuldigt sich verhalten und kämpft sich weiter durch die Stadt, eine Ameise im Gewirr des Ameisenhaufens im Abendlichen, der Mikrokosmos der menschlichen Existenz der der unendlichen Weite des eigenen Schädels gegenübersteht...Irgendwann fällt dem Philologen auf, dass er noch nichts gegessen hat. Mehr widerwillig betritt er die nächstbeste Spelunke, die ihm auffällt und begibt sich an die Bar. Schüchtern und zerstreut bestellt er:
"Chaire, ich hätte gerne... Ähm... Was habt ihr denn so da?"
Sim-Off: Wer will, der kann
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Theodorus bleibt weiterhin passiv, er beobachtet die ganze Szene wie ein neutraler Teilnehmer, nur das Kribbeln auf der Haut, als Plotinas zarte Finger seine Wange berühren zeugt davon, dass er noch am Leben ist. Ringsherum färbt sich alles schwarz. Theodorus möchte schreien: Bleib da! Geh nicht fort!, er möchte sie umarmen, ganz in ihr versinken, aber nichts dergleichen geschieht. Wie eine Statue steht der Grieche im Raum und erwidert nichts, als Plotina geht. Lange Zeit noch schaut er ihr hinterher, auch als sie schon längst gegangen ist.
Irgendwann entrinnt der Theodorus-Statue ein leiser Seufzer. Er macht kehrt und setzt sich wieder hin. Denkt nach, starrt auf die Papiere und den Honigkuchen. So vergeht einige Zeit des produktiven Nichtstun und es ist schwer zu beschreiben, was sich im Inneren des Griechen abspielt, denn der Mensch ist einfach oft ein zu komplexes Wesen und die Worte, diese armseeligen Hilfskonstrukte, die er sich schafft, um das um ihn herum wabernde Chaos zu interpretieren, einfach zu wenige, der Verstand zu begrenzt.
Es ist still im Raum und ein letzter Sonnenstrahl legt sich durch das Fenster. Theodorus beginnt, leise zu schluchzen.
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Ein neues Briefchen landet auf Theodorus Schreibtisch:
An Theodorus
Villa Rustica Octavia
OstiaSalve Theodorus,
wie vereinbart sende ich die von dir angeforderten Pläne und wäre dir äusserst dankbar wenn du mich auf dem Laufenden halten würdest.
[Blockierte Grafik: http://img525.imageshack.us/img525/6058/profwr8.jpg]
Vale Putinus, Werft Cives, Aricia
Leider ist der Projektleiter grad nicht anwesend, aber das ist immerhin mal was, mit dem man was anfangen kann.
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Na toll. Damit hat Theodorus jetzt gar nicht gerechnet. "Jaja, geh nur." meint er nur, mit nicht allzu froher Stimme und greift sich noch ein Gläschen Wein um weiter umher zu ziehen. Vielleicht könnte es ja doch noch ganz lustig werden hier...
Sim-Off: Nicht so schlimm.