Natürlich halten die beiden Streithähne sofort ein, nachdem der Alexandriner ihnen den Plan zeigt. Sie brauchen nicht lange, um zu verstehen, worum es geht. Eigentlich sieht man ihren Blicken, die sie sich gegenseitig austauschen ein wenig den Spott auf Theodorus Unwissenheit an.
"Keine Frage, das ist ein Zahnradwerk.
"Man benutzt sowas normalerweise, um den Lauf der Jahreszeiten zu berechnen. Aber man kann auch alle anderen möglichen natürlichen Zyklen darstellen."
"Aha! Jetzt versteh ich! Und ich glaube, ich hab schon eine Idee. Wie groß ist so ein Ding dann normalerweise?"
"Nicht so groß. Ein Kasten, so groß wie ein Mensch ungefähr."
"Und kann man die Konstellationen manuell einstellen oder dreht sich das dann andauernd?"
"Im Prinzip ist beides möglich.
"Gut. Dann will ich, dass ihr euch einen Architekten zu Rate zieht und sowas baut!"
Theodorus erhält zwei schiefe Blicke.
"Was genau?"
"Ein Planetarium. Mit Planeten und Sternzeichen. Ich werde mich sogleich darum kümmern, einen Astrologen zu finden, der euch bei den Berechnungen der Himmelskörper hilft. Und das ganze soll so konstruiert sein, dass sich die Planeten zwischen dem Betrachter bewegen!"
"Und ich hoffe, das ganze soll nach heliozentrischem Modell funktionieren oder?"
"Wehrter Kollege, falls es dir noch nicht zu Ohren gekommen ist: Die heutige Forschung geht mehr davon aus, dass die Erde im Mittelpunkt der Himmelssphäre steht."
"Wenn du damit die Theorie des Ptolemaios meinst: Die haut nicht hin! Der Mann hat keine Ahnung, das weiß jeder, der sich einigermaßen in der Geometrie versteht..."
"Aber klar, du weißt natürlich wieder alles besser...
Seufzend verlässt Theodorus die Werkstatt wieder.