"Abermals hast du Recht. Der Turm wuchs und wuchs und weil so viele Menschen da waren, schien es fast so als könnte der Plan des Königs gelingen. Aber mit den Göttern spielt man nicht.
Deswegen haben sich die Götter auch zusammen gesetzt und beraten, was man tun könnte. Und dann sind sie auf eine ganz unglaubliche Idee gekommen. Sie haben den Turm nicht zerstört. Sie haben etwas gemacht, was viel gemeiner war. Und lustiger noch dazu:
Eines Tages wachten die Arbeiter nämlich auf und wollten sich wieder an die Arbeit wachen. Aber dann passierte etwas: Einer der Arbeiter, nennen wir ihn Gaius, wollte einen Stein tragen. Also fragte er seinen Freund Deinokrates, ob er ihn helfen würde. Aber: Der Deinokrates verstand Gaius nicht mehr! Denn der Gaius redete auf einmal Latein und Deinokrates konnte nur Griechisch! Ratlos fragte Gaius nun einen anderen Freund, Xerxes. Aber auch der verstand ihn nicht. Er konnte auf einmal nur noch Persisch reden und verstehen.
Und so ging das dann auf der ganzen Baustelle! Auf einmal redeten alle Bauarbeiter, die vorher alle die selbe Sprache sprachen, Lateinisch, Griechisch, Persisch, Germanisch, Lybisch, Phönizisch und alle anderen Sprachen der Welt. Niemand wusste mehr was der andere sagte und so konnten die Leute nicht mehr weiter bauen.
Ratlos gingen alle nach Hause und der König stand auf seinem Balkon und wütete und tobte. Denn auch seine Befehle konnte keiner mehr verstehen, auch seine Soldaten nicht. So wurde der König in Babylon alleine gelassen und starb vor Kummer und Verbitterung.
Die Leute aber gingen in alle Ecken der Welt zurück, die Griechen nach Griechenland, die Lateiner nach Italien, die Iberer nach Hispanien und die Kelten nach Gallien. Und überall gründeten sie ihre eigenen Königreiche und vergaßen die Geschichte. So haben die Götter die ganze Welt bestraft weil ein König dachte, dass er mächtiger wäre als sie."
Damit war die Geschichte dann zu Ende.