Beiträge von Theodoros Alexandreus

    Der Alexandriner muss ein bisschen in seinen Bart herein grinsen. In der Tat verhält es sich nach seiner Einschätzung eher so, dass die Gelehrten am Museion sich eher darum bemühen, ihren Hochmut ins Unermessliche zu steigern als sich in Demut zu üben. Aber das brauchen die jungen Eleven ja nicht zu wissen.


    "Du sprichst nicht dumm für deine Jugend. Also pass mal auf: Ich könnte einen Brief nach Alexandria verfassen mit der Bitte, dich dort aufzunehmen. Aber ich denke es ist klüger, wenn du gleich mit mir mitkommst, wenn ich in ein paar Monaten nach Hause aufbreche. Denn so kann ich mich besser für deine Aufnahme einsetzen und dir hier schon die nötigen Voraussetzungen beinbringen.


    Zum Beispiel: Gib mit bitte die Schriftrolle wieder."


    Schön, wenn man so selbstlos und nur dem Wissen verpflichtet sein kann. :D

    Theodorus lächelt väterlich. "Sei dir aber bewusst, dass so eine Lehre am Museion kein Zuckerschlecken ist. Du wirst ganz unten anfangen, deinen Lehrern in allen Dingen Folge leisten und vor allem lesen und lernen, bis dir der Kopf platzt. Eine solche Lehre erfordert viel Arbeit und Ausdauer. Und Niemand wird dich an etwas anderem messen als an deiner Leistung. Bist du dir dessen bewusst?"

    Zitat

    Original von Ioshua Hraluch
    Weil, so wie ich das sehe, das System etwas kollabiert. Auf der einen Seite hat man starke inflationäre Strömungen, was man an den Preisen für die Sklaven sieht, aber auch daran, wer diese Preise zahlt, nämlich nicht nur die echte Oberschicht, sondern auch einfache Beamte wie ein Magister Scriniorum oder ein Stationarius.


    Mich wundert ja eher warum es nur bei den Sklaven eine Inflation gibt und die Lebenserhaltungskosten bleiben.


    Keine Frage, der Erfinder der WiSim ist ein ökonomisches Genie :D

    Theodorus nickt nur leicht auf die Entschuldigung des Atheners hin. Das Ungestüm des Jungen ist ihm durchaus sympathisch, aber in seiner Rolle als Lehrmeister, in die er zu schnell hineinfällt, will er den jungen Mann natürlich auch Demut lehren.


    "Wenn du das wirklich willst, könnte ich sicher veranlassen, dir ein Stipendium zukommen zu lassen - Für Alexandria."

    Theodorus bemerkt den kleinen vorlauten Patrizier gar nicht, denn er ist sehr in seine Antworten vertieft. Voller Elan schreibt er alles auf, was ihm so einfällt und was er so weiß und der Griffel bewegt sich in schnellen Kratzern über die Tafel.


    Dann gibt auch Theodorus ab und geht. Natürlich macht er sich den ganzen Tag über und die nächsten Tage auch Gedanken darüber, ob er wohl bestanden hat.

    Freundlich schaut Theodorus Plotina an.


    "Nein, natürlich kannst du mich in meiner Bibliothek besuchen. Jederzeit. Wenn du willst, kann ich auch mal demnächst bei dir vorbeischauen und schauen, ob es dir besser geht."


    Theodorus fragt sich, warum er das letzte Angebot eigentlich gerade gemacht hat. Irgendwie ist es ihm trotz allem gar nicht so recht, dass Plotina jetzt geht.

    Nochmals schaut Theodorus die Sergierin verwundert an. "Wieso sollte ich Schlechtes von dir denken? Das kann doch passieren. Vor allem bist du nicht Schuld."


    Schlimm findet Theodorus die Szene nicht. Eher eklig. Verdammt eklig. Eine stinkende und besudelte junge Dame ist nicht gerade das, was man während seines Mittagessens sehen will, vor allem wenn einem die Dame vorher durchaus gefallen hat. Aber der Alexandriner reißt sich zusammen. Wo Verus nur bleibt?

    Etwas verunsichert schleicht Theodorus durch die Korridore des Lagers. Für jeden geschulten Miles dürfte er natürlich wirken wie ein Schwerverbrecher. (Allerdings wirkt für einen geschulten Miles wohl jeder wie ein Schwerverbrecher.) Dann findet er die beschriebene Türe. Lange wartet er, bis er sich einigermaßen gefasst hat, dann klopft er an.


    *knock knock*

    Zitat

    Original von Publius Annaeus Domitianus
    Interessante Frage. Wird es auch ein Provinzcollegium geben analog zu Germania und Hispania ?

    Sowas in der Art ist auf jeden Fall angedacht. Allerdings müssen wir halt schauen, wie sich die Provinz so entwickelt um zu wissen, ob das einen Sinn macht. :)


    Wer sich nicht gedulden kann, sei informiert: Das Kaisareion und das Tychaion sind zwei Tempel mit dazugehörigen Kulten, die von den Amts- und Würdenträgern geleitet werden. Auch das Gymnasion hat einen Hermes und Heraklestempel mit Kult. Wer also Religion spielen kann, braucht sich nur wählen zu lassen ;)

    Artig und galant verbeugt sich der Alexandriner.


    "Es war mir wie immer ein außerordentliches Vergnügen, deine Gastfreundschaft genießen zu dürfen. Vale, mein Freund."


    Dann geht er seines Weges.

    Hat doch was, in Rom zu wohnen. Menschen in Waffen sind freundlich. Aber vielleicht haben sie ja die Anweisung, Touristen gut zu behandeln, damit sie länger bleiben oder wieder kommen und noch mehr Geld in der Stadt lassen. Oder es ist ein mieser Trick und der Soldat kichert sich schon einen, vielleicht hat er Theodorus zum Hundezwinger oder zu seinem Vorgesetzten geschickt.


    Sich bedankend aber misstrauisch geht der Alexandriner den vorgeschlagenen Weg ...

    Natürlich lässt sich der Alexandriner gerne zur Tür begleiten. Fuscus Frage kommt dann ein bisschen überraschend. Vor allem, weil er dazu wirklich keine Ahnung hat.


    "Puh! Da bin ich jetzt ehrlich gesagt überfragt. Ich bin zwar gerade dabei, die Bibliotheca neu zu ordnen, aber ich habe beileibe noch nicht alles gesichtet, ist auch schwer möglich und wohl eine Lebensaufgabe. Gerade sind wir dabei, ordentliche Pinakes zu erstellen, da herrscht ein heilloses Chaos.


    Aber ich kann mir anderseits auch schwer vorstellen, dass es keine Werke zu dem Thema geben könnte. Ich werde auf jeden Fall Ausschau halten und dir das was ich finde, möglichst schnell zukommen lassen."


    Theodorus hat sich nie ausgiebig mit der Geschichte des Westens beschäftigt. Aber er weiß, wie wichtig den Rhomäern ihre Nationalmythen sind.

    Theodorus überlegt. Eigentlich ist es hier ja immer ganz gemütlich. Aber langsam setzt sich der Faktor zeit in seinem Bewusstsein durch. Deswegen antwortet er:


    "Nein, von meiner Seite her wäre das eigentlich alles."

    Sim-Off:

    Huch! Der Herr Patron! ;)


    Weil Theodorus nichts zu verbergen hat und sowieso findet, dass die Stadtwachen in Rom eigentlich alle sehr freundlich und human sind im Gegensatz zu ihren Kollegen in der Provinz (Sie kündigen eine Durchsuchung an), stellt er sich so hin, dass der Miles ihn bequem und schnell durchsuchen kann.

    Der Kellner schaut ganz seltsam, als Verus ihm das Geld hinlegt. Er hat eigentlich nicht erwartet, dass irgendein Gast nach diesem Dilemma noch zahlen würde - er hätte es nicht einmal verlangt. Trotzdem schiebt er das Geld natürlich stillschweigend ein.


    Während Verus sich um die Sänfte kümmert, hilft der Alexandriner der jungen Sergierin auf und reicht ihr eine Wasserschale mit einem Tuch zum Abwischen, das der Kellner bereits gebracht hat.


    "Und? Geht es dir wieder besser?" fragt Theodorus ehrlich besorgt, obwohl er insgeheim doch ein bisschen mit seinem Ekel zu kämpfen hat.

    Na gut. Theodorus lässt sich nicht entmutigen. So eine Antwort hat er schließlich erwartet.


    "Sicherlich ereignen sich täglich hunderte von Taschendiebstählen, aber das heißt ja nicht, dass die Cohortes sich nicht darum kümmern würden, oder? Ich bin mir sicher, jeder bekannte Diebstahl wird zumindest eingetragen und aktenkundig gemacht. Da ich im Falle dieses Diebstahls weiß, dass ein paar eurer Männer den Dieb verfolgten, denke ich, dass es sicherlich möglich sein müsste, etwas darüber hinauszufinden. Vor allem wenn es sich bei dem gestohlenen Gut um mein Eigentum handelt."

    Dankbar nimmt Theodorus die gesiegelte Tabula entgegen und fängt sogleich an, sich wieder in seiner alexandrinischen Art mit blumigen Worten und Gesten tausendmal zu bedanken.


    "Vielen herzlichen Dank, lieber Fuscus, du bist einfach zu großzügig. Möge das Schicksal dir auch weiterhin gut beiseite stehen.


    Natürlich werde ich nach Tarracina reisen. Es wäre wohl nicht ratsam, ein Gut zu kaufen, von dessen Güte man sich nicht selbst überzeugt hat."

    Theodorus stürmt, nachdem er die Schriftrolle aus Alexandria erhalten hat, sofort in die Fabrica des Octaviers, wo sich bereits Appollonius von Antiochia und Sostrates der Mechaniker befinden.


    Überhaupt geht es im Gutshof des Detritus schon seit Wochen und Monaten zu wie im Museion zu seinen besten Zeiten. Die Villa ist überlaufen mit Gelehrten aus aller Welt. In tausenderlei Dialekten von Koine-Griechisch wird debattiert, diskutiert und formuliert, Bücher werden gewälzt, Pläne gezeichnet, es wird gemessen, gemalt und gehämmert. Nicht zu vergessen das ganze Heer der technischen Hilfsarbeiter. Der gesamte Hof und alle Werkstätten sind reinstes Chaos, überfüllt mit allen erdenklichen Arten von Baustoffen in rohem, bearbeiteten und halbbearbeitetem Zustand. Und jeden Tag karren Wägen immer mehr Waren und Menschen an. Die Bediensteten und Sklaven haben alle Hände voll zu tun, die Gelehrten zu bewirten und der Vilicus ist jeden Abend von bitteren Suizidgedanken geplagt, wenn er die Kosten kalkuliert.


    Appollonius und Sostrates streiten sich lauthals- wie soll es auch anders sein- über die Art und Beschaffenheit der Wasserleitungssysteme. Appollonius bevorzugt Seewasserpumpen während Sostrates eher wiederauffüllbare Frischwassertanks will.


    "Chaire, Philoi!" platzt Theodorus mitten ins Gespräch rein. "Sagt mal, könnt ihr mir sagen, wozu diese Konstruktion dienen soll?"


    Er zeigt ihnen den Plan: