Beiträge von Theodoros Alexandreus

    Theodorus schaut sich derweilen noch weiter um. Es scheint durchaus so, dass sich in der Bibliotheca hier das ein oder andere Kleinod zu befinden scheint. Aber irgendwie scheint er nichts rechtes zu finden. Deswegen spricht er Graecus, etwas ungeduldig vielleicht, an:


    "Und? Ist es interessant?"

    Der Alexandriner läuft in seinem bärtigen Gesicht ganz rot an. Er bereut schon wieder, dass er gesagt hat, was er gesagt hat. Wieso hat er sich von Verus, der seine Worte sicherlich nicht bösartig gemeint hat, so provozieren lassen, dass er seine Muße und Besonneheit vergessen hat? Am liebsten würde er im Boden versinken, so sehr schämt er sich.


    Obwohl er seinen Gesprächspartnern dankbar ist, dass sie das Thema wechseln, wird er trotzdem viel unsicherer in seiner Sprache und Struktur. Sich zur Antwort gezwungen sehend, entgegnet er:


    "Ein weiser und guter Handwerker ist sicher in der Lage, beides zu verbinden. Aber in der Politik sieht dies oft anders aus, denn was für den einen weise und gut ist, kann für den anderen unverständlich und schlecht sein. Moral und Staatsraison sind zwei verschiedene Paar Schuhe."


    Schon etwas fester führt er weiter aus:


    "Allerdings hast du mich, glaub ich, falsch verstanden, wie ich das gemeint habe.
    Nehmen wir einmal nur das Beispiel Rhomäer und Hellenen. Das eine Volk hat eine Moral, die auf der Landarbeit, auf der Sippe und Familienzugehörigkeit und der Treue zum Staat beruht. Das andere ist ein Volk von Städtern, das Handwerk und Handel betreibt und das Wohl des Einzelnen über die Belange von Staat und Familie stellt. Wenn einer über den anderen herrscht, sind Konflikte vorprogrammiert, obwohl sich beide im Recht sehen.
    Deswegen halte ich es für nicht dienlich, einen Mann mit fester, in dem Fallle rhomäischer Moral als Verwalter einzusetzen. Ein Verwalter darf sich nicht zu sehr von seiner Moral leiten lassen, sondern muss in erster Linie für die Wünsche seiner Untergebenen Sorge tragen um gut zu sein."


    Jetzt lächelt Theodorus wieder ein bisschen.

    Langsam wird Theodorus ein bisschen ärgerlich. Das Gespräch scheint auf einem Niveau angelangt zu sein, wo der eine andauernd "Ja" der andere "Nein" sagt. Mehr Information ist da wohl nicht mehr rauszuholen, geschweige denn irgendeine Form von Erkenntnis. Deshalb schickt er sich, dieses Gespräch langsam zu beenden.


    "Noch einmal: Ich sage nicht, dass die Götter keine Macht haben, im Gegenteil: Im Gegensatz zu dir maße ich mir nicht an ihren Willen zu verstehen.


    Denn was du hier betreibst, ist Prophetie, keine Philosophie. Und ein guter Prophet ist meist ein lausiger Philosoph.


    Und ja: Ob der Mensch sich zur Krankheit entscheiden kann, bezweifle ich, denn die Krankheit befällt den Körper, nicht den Geist. Zur Dummheit und zum Bösen kann der Mensch sich allerdings entscheiden."


    Zum Thema Gut bedingt Böse sagt Theodorus jezt nichts, denn bei den Thema waren sie schon und haben sich eigentlich gegenseitig Recht gegeben.

    Uiuiui! Das wird jetzt aber ein arg politisches Gespräch!


    "Lieber Verus, obwohl ich ein entschiedener Verteidiger des Basileus und seines Reiches bin, muss ich dich doch fragen, ob du das ernsthaft glaubst? Bist du mal durch die Provinzen gereist? Hast du irgendwo außerhalb Italias jemals etwas anderes gesehen als Leid, verursacht durch die Soldaten Roms?


    Ich bin durchaus der Meinung, dass das Reich der Menschheit ewigen Frieden und Wohlstand bringen wird, aber das geschieht durch den genius, der die Welt leitet, sicher nicht durch den Willen der Rhomäer."

    "Erlaube mir noch einmal die Frage: Wieso maßt du dir an, den Willen des Schöpfers bereits zu kennen.


    Und darüber hinaus: Ist es nicht so, dass der Schöpfer dem Menschen in seiner Weisheit die Freiheit zur Entscheidung gegeben hat?"


    Ja, Freiheit, dieses Wort, welches ein Römer nie verstehen wird...

    Jetzt schaut auch Theodorus wieder von seinem Essen auf und mischt sich ein. Auch wenn er sich denken kann, worauf Plotinas Frage hinaus zielen wollte, und er heißt das keinenfalls gut, kommt ihn Verus Antwort doch ein wenig zu ungenau vor.


    "Lieber Verus, kannst du erklären, wie du dir das mit der Moral genau in der Praxis vorstellst?


    Denn zweifellos ist eine weise Entscheidung bei der Besetzung eines Amtes wichtig, aber kann man diese wirklich nur an der Moral messen? Ich meine, ein Mensch kann noch so moralisch und ehrbar sein (und möge Gott verhüten, dass er es nicht ist), aber er nutzt doch nichts im Staat, wenn er sein Handwerk nicht beherrscht.


    Abgesehen verlangt doch die Staatsraison oft genug, dass Menschen über ihre Moral hinweg handeln müssen zum Wohl des Staates."

    Jetzt hörts aber auf! Was sind denn das für Sitten? Man sollte eben nicht einfach in ein fremdes Fass steigen. In der Stadt laufen ja so viele unberechenbare Gestalten herum. Deshalb antwortet Theodorus im gleichen Ton:


    "Ich maße mir nicht an, seinen Willen in Frage zu stellen!""


    Um sanfter zu enden:


    "Aber der Wille des Schöpfers offenbart sich mir nicht von selbst. Ich muss meinen Verstand gebrauchen, um den Willen des Schöpfers zu suchen. Nur so kann ich irgendwann zu ihm finden. Nicht dadurch, dass ich alles um mich herum hinnehme. Dadurch, dass ich in meiner Höhle bleibe und die Augen verschließe vor den Möglichkeiten der Schöpfung."


    Den letzten Satz hat Theodorus bewusst so gewählt, dass er seine Entsprechung nicht nur in Platons Höhlengleichnis hat.

    Egal welchen Tonfall der Alexandriner aus Hadrianus Stimme heraus hört, jetzt wird er selbst ein wenig ärgerlich.


    "Ich zweifle nicht an dem Schöpfer. Ich maße mir nur nicht an, seine Pläne, geschweige denn sein Wesen zu verstehen!"

    [Blockierte Grafik: http://img522.imageshack.us/im…9/pivotalemperors5oc2.jpgStultioloquentus


    Ich komme mir wieder ganz heiß vor. Sabber tropft aus meinem Mundwinkel während ich fortfahre.


    "Ich führte sie in meine Lustgrotte und zeigte ihr mein neuestes Werk.


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    Ich sagte ihr, ich hätte während der Arbeit an sie gedacht. Ich spürte, dass sie dadurch schon ganz feucht wurde, denn ich bin sehr schamant.


    Dann packte ich sie mir und massierte ihre Brüste. Sie schrie: Hör auf! Lass das! Aber ich wusste, dass sie es auch wollte. Also zerriss ich ihre Kleidung und massierte ihre Brüste. Dann riss ich ihre Schenkel auf und stieß "ihn" in sie rein! Ich leckte ihre salzige Haut! Mit starken Stößen trieb ich sie in den Wahnsinn. Dann konnte ich mich nicht mehr zurückhalten. Es floss in Strömen, wenn du weißt, was ich meine."


    Beim letzten Satz lache ich infantil.

    [Blockierte Grafik: http://img522.imageshack.us/img522/3679/pivotalemperors5oc2.jpgStultioloquentus


    Jetzt werde ich wieder wach. Ich bestelle noch einmal 8 Krüge Wein. Lüstern grinsend sage ich:


    "Ich habe mal eine Spanierin in meine Lustgrotte gezerrt. Zuerst war sie unwillig doch ich schmiss ich sie einfach auf den Boden, hielt sie gut fest kam über sie wie ein wilder Stier! Ich war wie in Trans! Und ich glaube, sie mochte es auch! Danach war ihr Kleid ganz zerfetzt!


    Ich bin nämlich ein richtiger Hengst, weißt du, mein Freund?"


    Bei der Erinnerung kommt mein Ding wieder auf Hochtouren.

    Der Grieche lächelt und lehnt sich nach hinten. Irgendwas scheint er gerade sichtlich zu genießen.


    "Es ist ja nicht so, dass ich kein Ziel hätte. Nur kann ich im vornherein nicht wissen, ob das Ziel, das ich mir in den Kopf gesetzt habe, auch das Ziel sein wird, bei dem ich am Ende lande.


    Und du sagst es: Der Schöpfer gab uns gewiss die Vernunft, damit wir den Weg zur Glückseligkeit beschreiten können. Würden wir uns nur auf unser Schicksal verlassen, nicht auf die Vernunft, der Weg würde uns für immer verschlossen bleiben."