Beiträge von Theodoros Alexandreus

    Sim-Off:

    Was soll man da sagen? Mal Pech gehabt, was? (Bezieht sich auf mich) Außerdem verdreschen wir euch eh alle, wenn ihr an der Mauer seid! :P


    Gracchus, Prometheus und Spartacus hatten es geschafft, die Mauer zu erklimmen, bevor die Milites egal welcher Cohorte in ihrer Nähe waren. Zwar waren auch schon einige über die Wälle geklettert und versuchten sich schon an der nächsten Mauer, aber vor ihnen stand noch sicher ein Pulk von ca. 40 Leuten, als die Soldaten ankamen.


    Die drei Jungs standen jetzt da oben und an ihren breit grinsenden Gesichtern war deutlich zu erkennen, was für eine Gaudi sie bei der ganzen Sache hatten. Und das machte sie unvernünftig. Breitbeinig standen sie da und schrien wieder aus voller Kehle:


    "Nec Deus! Nec Patria! Nec Dominus - Nec Servus!"


    was sich eigentlich auch ganz nett anhörte.


    Auch die unten gebliebenen stimmten ein, allerdings mit etwas gemäßigteren Kampfliedern. Zumindest wussten sie jetzt, dass es möglich war, sich gegen die Obrigkeit zu Wehr zu setzen. Also entstand ein kleiner menschlicher Schutzwall vor der Mauer.


    "Und wie gehts weiter, Jungs?"


    "Erst einmal agitieren!"


    "Du immer mit deiner Volksredner-Art."


    "Hey Leuts, da sind lockere Steine an der Mauer! :D"

    Sim-Off:

    Neben einer? Wenn ich mir die Karte ansehe, ist richtiger: Zwischen zweien. Wieviele von euch blockieren denn da und wieviele sind uns hinterher? ?(


    Gracchus und Tiberius erreichten mit als erste die Mauer und machten sich sofort daran, Räuberleitern zu bilden. Auch der Rest der ungefähr 50 Leute, die gefolgt waren, tat es ihnen gleich, woraus ein riesiges Gemenge und Gezeter entstand, denn natürlich wollte jeder der erste sein, der den Ordnungshütern entwischte.


    "Meinst du immer noch, dass das eine gute Idee war?"


    "Scheiße echt, wir hätten im Ring bleiben sollen!"


    "Aber anderseits ists schon irgendwie lustig. Sowas hab ich schon lang nicht mehr erlebt seit den Aufständen Anno CI."


    Du willst CI dabei gewesen sein? Na klar, wers glaubt..."


    "Dann halt nicht... :rolleyes:"


    "Hey Jungs, ich bin wieder da!"


    "Ah, Sparti! Was hastn angestellt="


    "Ihr werdets nicht glauben, ich erzähls euch später! Los jetzt!"


    Gracchi erzählt grad, er wäre CI bei den Ausschreitungen auf dem Rindermarkt dabeigewesen. So ein Schmarrn!"


    "Wie? Du etwa nicht?"

    Sim-Off:

    Modern Live ist War... :rolleyes: :D


    Auf der Höhe der Rostra |Prometheus und Gracchus


    Die Stimmung auf dem Forum war irgendwie unwirklich. Gespenstisch. Der sonst so mit Menschen aller Art vollgefüllte Platz war wie leergefegt. Nur die eiligen Stefeltritte der Stadtgardisten und Prätorianer, die, begleitet von den bellenden Kommandos ihrer Offiziere, über das Gelände hallten und das Geschrei der Menge im Hintergrund, die im Bewusstsein gar nicht mehr vorhanden schien, durchbrachen die Stille. Gracchus stand da und verstand die ganze Situation überhaupt nicht mehr. Er schaute sich um.


    "Was meinst du? Zu den Märkten durch oder eher Richtung Forum Boarium?"


    "Beim Concordiatempel ist eine nicht allzu hohe Mauer. Die führt bestimmt in einen Hinterhof über den wir uns weiter durchschlagen können! Los!"


    So rannten die beiden fort, gefolgt von einem Pulk Leuten, die wahrscheinlich dachten, es ginge in Richtung Trajansmärkte und sich durch eine kleine Plünderung der Verkaufsstände ein nettes Abendessen wie bei Kaisers erhofften...


    Am Rand des Rings | Spartacus


    Kampfbereit rannte Spartacus mit seinen neuen Freunden in Richtung der Schwachstelle. Dort verlor er allerdings schnell seinen Mut: Als er die Kerle wüten sah, verschlug es ihm die Sprache und sein Stein fiel ihm aus der Hand:


    Dieses Verhalten war einfach - sinnlos brutal!


    Trotzdem ließ er sich nicht lumpen und beeilte sich, so schnell wie möglich über den Haufen daliegender Milites mit blutigen Gesichtern zu springen und zu seinen Kameraden aufzuschließen.


    Du komsst in den Knast! Du bist sowas von im Arsch! Dafür kommst du garantiert in den Knast! kreisten seine Gedanken im Kopf herum, wieder und immer wieder und wünschte sich, an einen ganz anderen Ort zu sein, ganz weit weg von hier.


    Trotzdem funktionierten seine Beine noch vernünftig. Er rannte und rannte. Und irgendwie registrierten seine Augen auch den bereits geflohenen Pulk weiter vorne hinter der Rostra, der sich in Richtung Trajansmärkte begab - und zwar anscheinend auf Luftlinie!


    "Dahin! Dahin! Denen nach! Schnell!" rief er den irren Schlägern zu (besser gesagt: er keuchte ihnen zu).


    Dummerweise folgten auch schon einige CUler dem Pulk und etwas weiter weg schlossen die Prätorianer auf. Mit denen sollte man sich wirklich nicht anlegen!


    "Wir sollten auf jeden Fall vor den Schwarzhelmen da sein! Aber an den Bullen kommen wir wohl kaum mehr vorbei!"


    Gleich nachdem er dies gesagt hatte, bereute er seine Aussage schon. Für Seinesgleichen hieß so was normalerweise: "An den Bullen kommen wir wohl kaum mehr vorbei, [i]aber wir sollten es zumindest versuchen und zwar ohne Blutvergießen![i]" Was das aber für seine Kollegen bedeutete, konnte er sich fast denken...

    Auf dem Forum auf der anderen Seite des Ringes | Prometheus und Gracchus


    Ein paar Stöße und schon war es geschafft: Die wogende Masse durchbrach die Blockade wie eine gewaltige Flut.


    Zusammen mit einigen anderen Leuten stürmten Gracchus und Prometheus aus dem Kessel raus hinaus in die Freiheit! Übermütig jubelten sie, schrien, tobten und klatschten in die Hände!


    "Geschafft! Geschafft!"
    "Haha! Da seht ihrs, ihr verdammten Bluthunde! Ihr könnt uns nichts!"


    Dann schaute sich Gracchus um. Was er da sah, war allerdings wenig ermutigend: Wenns hoch kommt waren 50 Leute aus dem Kessel entkommen und das Forum bot eigentlich ziemlich wenig Raum um eine gesicherte Stellung aufzubauen. Dazu kam, dass sich von den Seitenstraßen her weitere Contubernia im schnellen und disziplinierten Schritt näherten. Die Situation sah denkbar schlecht aus!


    Du, Prometheus, was sollen wir jetzt machen?"


    "Mann, was wohl? Zusammenrotten und Ketten bilden! Dann können sie uns nicht so einfach hoch nehmen!"


    "Meinst du nicht, es wäre klüger, zu rennen und uns in irgendein Gebäude zu verschanzen? Mit Bewegung können die Bullen wenig anfangen!"


    "Seh ich nicht so! Die Leute hier sind nicht organisiert und tun, was sie wollen. Wir müssen schnell handeln."


    "Ich hab doch gesagt, dass es klüger gewesen wäre, wir rennen in Richtung Cäsartempel..."


    Im Kessel vor der Basilica | Spartacus


    Es schien ganz so, als hätten die Massen es geschafft, ein Loch in den Ring zu reißen. Zumindest konnte Gracchus, der sich, in ein syrisches Halstuch gewickelt, ein paar Reihen hinter der ersten Reihe befand, zusammen mit einigen Krawallmachern Steine warf und sich still über den mangelnden Kameradschaftsgeist seiner Freunde ärgerte, von seiner Linken her ein lautes Tosen und Jubeln vernehmen. Anscheinend schienen einige Leute raus gekommen zu sein.


    Dummerweise hielt die Euphorie nicht allzu lange! Wie es schien, hatten die Cohortes die Lage wieder im Griff. Aber durch den Versuch wurde der Kampfgeist der Leute gestärkt und die Menge war immer noch in Bewegung. Und die Cohorten hatten einen entscheidenden Fehler begangen: Sie stopften das eine Loch, aber dadurch mussten sie Leute vom Rest des Ringes abziehen. Neue Schwachstellen entstanden.


    Kurzerhand wendete sich Spartacus an ein paar zwielichte Gestalten mit Stöcken, die sich bisher bei der Randale besonders hervorgetan hatten:


    "Hey Jungs, was meint ihr? Versuchen wirs nochmal? Dort ist eine neue Schwachstelle im Ring! Los jetzt!"


    Sim-Off:

    Deine Jungs, Modestus. ;)

    Gracchus arbeitet weiterhin fieberhaft an einem Schlachtplan. So wie er die Situation überblicken kann, wird langsam ein Ring um die Aufwiegler geschlossen, der auf der einen Seite noch offen ist. Da rausgehen wäre allerdings Selbstmord, denn dahinter lauern sicherlich die Greifer. Eigentlich steht ganz klar fest: Man muss sich einen anderen Ausgang schaffen!


    Er überdenkt die Lage des Forums. Wahrscheinlich sind die Zugänge schon längst geschlossen. Und er hat auch keine Idee, wieviel Menschen hier sind und wieviel offener Platz noch auf dem nicht besetzten Forum ist. Interessant wäre es auch zu wissen, ob die breiten Durchgänge in Richtung Basilica Aemilia gesperrt sind, oder ob die CU und CP nur die kleineren Ausgänge bei den Kaiserforen geschlossen haben. Er schaut noch einmal genau hin: Am meisten Platz wäre entweder nach links in Richtung Curia Iulia oder nach rechts, wo man den Tempel des vergöttlichten Cäsar ordentlich blockieren könnte. Allerdings mit dem Risiko, dass da der Zugang gesperrt ist.


    Er fasst einen Entschluss und flüstert ihn Prometheus ins Ohr. Dieser lässt darauf von seiner Bekehrung des relativ unbeeindruckten CUlers ab und ruft zusammen mit Gracchus laut und deutlich:


    "Ketten bilden!"
    "Bildet Ketten!"


    Jetzt muss alles schnell gehen und die Leute müssen mitmachen. Um der Panik entgegenzuwirken, rufen sie laut und kämpferisch:


    "Nulla Cedere!"


    Und siehe da: Jetzt fängt die Massendynamik an: Die Leute schließen sich in Reihen fest zusammen und es erklingt von überall:


    "Nulla Cedere!"


    Ein riesengroßer Tross aus in Reihen stehenden Menschenketten formiert sich und schwenkt in Richtung des Capitols, wo die Milites schon Stellung bezogen haben und sich ihrer Sache relativ sicher zu sein scheinen.


    "Nulla Cedere!"


    Prometheus beginnt, zu zählen und die Massen hüpfen zum Takt auf und ab:


    "X... IX... VIII...VII... VI... V... IV...III... II... I...


    ... und die Menge stürmt los! Der Druck von Hunderten von Leuten entläd sich auf einmal auf die Schilder der vollkommen perplexen Stadtwachen. Die Milites haben nicht genug Gegendruck und schon kippt der erste Soldat um...


    Sim-Off:

    Man dankt :)
    /edit: Was noch zu beachten wäre und was ich vergessen habe: Die Stürmer stellen keineswegs den größten Teil der Menge dar. Aber es sind genug, wenn die Cohortes nicht reagieren.

    Während Spartacus sich munter zu den Steinewerfern gesellt hatte und Prometheus voller Inbrunst sein Bekehrungswerk fortsetzte, überlegte sich Gracchus, der von den Wanken und Wogen der Menge zwischen den Schildern hin und her gebeutelt wurde, eine Strategie, wie man aus dieser blöden Situation wieder rauskommen konnte. Denn neben der Erwägung, dass man vor den Ordnungshütern nicht zurückweichen sollte, überlegte er auch, dass er den Abend gerne in einer Taberna und nicht im Carcer verbringen wollte.


    Gracchus schaute umher und er sah nicht viel: Auf der einen Seite der wütende und aufgebrachte Mob, drängelnd, diverse Gegenstände ziellos nach vorne werfend und diverse Parolen und teilweise weit unter der Gürtellinie liegende Hassworte, die gegen den Praefectus Annonae und die Miliz gerichtet waren, brüllend, auf der anderen Seite ein endloses Meer von Schildern und Helmen.


    Aber in einem war er sich sicher: Die Schwarzrüstungen kesselten und hielten wahrscheinlich einen scheinbaren Fluchtweg parat, an dem sie die Leute abfangen würden. Außerdem spekulierten sie auf die sicherlich bald einsetzende Panik der Anwesenden. Würden genug draußen sein, konnte man den Rest des Kessels bequem einsacken und mitnehmen.


    Der einzige mögliche Weg ging durch die Reihen der Milites.


    Er durchdachte den Aufbau des Forums. Wo war eine potentielle freie Fläche, auf der man sich verlaufen konnte? Und vor allem: Wo war die Reihe der Soldaten dünn genug, dass sie durch eine Welle von zusammenhaltenen Menschen durchbrochen werden konnten?


    Sim-Off:

    Würden die wehrten CP + CU bei einem solchen Ausfallversuch mitmachen? :) Dann weist bitte bei eurer nächsten Aktion auf eine undichte Stelle hin.

    Theodorus unterstreicht die ins Wachs geritzten Worte noch einmal und schaut Serenus an. Das kann doch einfach nicht wahr sein! Was für ein kranker Humor bewegt eigentlich Eris, die augenscheinlich ihre Finger immer noch nicht von ihm gelassen hat, Theodorus in einer Irrfahrt nach Rom zu schicken, und dort lauter seltsame Sachen zu erleben, nur damit er sich am Ende am Hof eines römischen Aristokraten von einen kleinen Kind den größten Unsinn anhören musste, den er je im Leben gehört hatte? Vor allem mit einer solchen Überzeugung. Theodorus kann sich nicht beherrschen.


    "Nun, mit deiner Vorbildung scheint es ja nicht allzu weit her zu sein, Serenus. Abgesehen davon, dass dein Dichterfürst zur Zeit des Brandes gar nicht in Rom war und gesungen hat..."


    Was glaubten die Römer eigentlich immer für komische Geschichten? Am Ende will der Knabe mir noch erzählen, dass Cäsar das Museion niedergebrannt hat.


    "... und nebenbei bemerkt so göttlich ist, dass er vom Bouletherion (Senatus) zum Staatsfeind erklärt wurde ganz im Gegensatz zu Homer, an dessen Göttlichkeit in keiner der über 100 Poleis zwischen Gallia und India - inklusive Roma - auch nur in Frage gestellt wird: Trag mir mal bitte ein Lied deines verehrten Dichters auf, und bitte in richtiger Aussprache und Betonung!"


    Wenn diese kleine Bestie endlich weg ist, wird es Theodorus eine Freude sein, sich noch einmal ausgiebig mit Gracchus zu unterhalten...

    Das kleine Revoluzzergrüppchen hatte sich indessen vorne in die erste Reihe geschoben um ganz vorne dabei zu sein.


    "Scheiße, die Cohortes kesseln uns ein!"


    "Können wir auch nichts machen! Ketten bilden!"


    Also wurden Ketten gebildet, d.h. die Jungs hakten sich beieinander ein, damit die Cohortes nicht in den Kreis hineinstürmen konnten, wenn sie Blutvergießen meiden wollten. Allerdings machten nicht allzu viele der aufgebrachten Bürger mit, da viele zu wütend waren, um rational zu handeln und viele einfach Angst hatten und prinzipiell nichts Ansößiges tun wollten, weswegen das Unterfangen relativ witzlos war. So pressten sich die drei, getragen von der Masse der drängelnden und schubsenden Leute gegen die Schilder der Milites.


    Unterdessen ging Prometheus gleich wieder an sein Agitationswerk. Sein Ziel war dabei ein junger Probatus, über dessen Schild er sich beugte um auf ihm einzureden:


    "Sag, Frater, warum tust du das? Warum erhebst du deine Waffe gegen deine Brüder? Siehst du nicht, wer dein wahrer Feind ist? Deine Offiziere und die Leute, die hinter ihnen stehen zwingen dich, ihnen zu gehorchen und wenn nötig, zu sterben. Machst du das für dich? Nein, für SIE machst du das? Und was kriegst du dafür? Einen Hungerlohn! Wechsle die Seiten, zeig, wo du stehst!"


    Oh Mann, sag mir mal bitte, was du mit deinem Gerede erreichen willst? Das - Wo ist eigentlich Spartacus?"


    Gracchus drehte sich kurz um und sah Spartacus' Kopf mit breitem Grinsen und Leuchten in den Augen weiter rechts unter dem Pöbel, der die Basilica stürmen wollte, hin und her wippen.


    "Oh Mann, ich habs geahnt...!"

    Prometheus hatte sich während des Agitationsversuches bei einigen umherstehenden Plebejern, wodurch er erst einmal erfuhr, worum es eigentlich ging, langsam in Rage geredet und langsam hatte seine Ansprache den Charakter einer Rede erhalten:


    "...seht ihr jetzt den wahren Charakter des Wohltäters, der euch euer schönes Leben schenkt. Er schenkt euch Brot, dass er durch Blut erkauft hat, dort in Ägypten, wo Tausende von Fellachen an den Ufern des Nils tagtäglich ihren Frondienst leisten müssen für einen, den sie als Gott verehren, der aber nichts als Verachtung für sie empfindet! Er kauft Menschen aus aller Welt, die in den Arenen des Imperiums bestialisch abgeschlachtet werden! Menschen wie du und ich!
    Warum tut er das, frage ich? Ganz einfach! Er will, dass ihr dumm bleibt, dass ihr stumm euer hartes Los und eure Entbehrungen erträgt, während er sich in teure Seidenmäntel wirft, die Euresgleichen hergestellt hat und die Euer Anrecht sind und mit seinesgleichen Wilden Orgien und dem Nichtstun frönt!"


    Mittlerweile fuchtelt Prometheus dramatisch mit der Hand in der Luft herum.


    "Volk von Rom! Menschen! Freunde! Lasst euch das nicht länger bieten! Öffnet jetzt eure Augen und erkennt das wahre Gesicht des Tyrannen! Seht dort! Sobald ihr aufbegehrt, um nach dem zu rufen, was euch zusteht, holt er seine Schergen und Lakaien, die nicht zögern werden, euch zu verprügeln und in den Knast zu stecken wie Wilde Tiere! Werdet euch eurer Bestimmung bewusst! Solidarität mit allen Unterdrückten dieser Erde! Friede den Hütten! Krieg den Palästen!"


    "Du spinnst doch, Prometheus!" unterbricht ihn Gracchus.


    "Warum das schon wieder?"


    "Du verkennst, dass die Ägypter auch von ihren eigenen Eliten ausgebeutet werden. Siehs mal ein, der Kampf ist nicht nur Rom gegen den Rest der Welt, sondern es geht um Befreiung aller Menschen, egal wo. Deine verkürzte Systemkritik kotzt mich sowas von an, echt!"


    Währenddessen macht Spartacus das Gedrängel weiter vorne aus.


    "Eh, schaut mal Jungs, es geht los!"

    Spartacus___


    "Ey guckt mal, Jungs! Die Bullen!"


    Prometheus___


    "Na super! Kaum ist mal was los, holt der Kaiser wieder seine Bluthunde..."


    Gracchus___


    "Dann hatte ich also doch Recht, wenn ich meinte, die auffälligen Kerle da sind Zivis von den Prätis."


    Prometheus___


    "Halts Maul, Paranoiker!"


    Alle drei___


    (versuchen, zu Agitieren)"Romani ite Domum! Romani ite Domum! Romani ite Domum...!"

    ...gutes Griechisch schon mal nicht, denkt sich Theodorus seufzend. Eigentlich überhaupt noch nichts, dem Benehmen nach zu schließen. Aber er behält seine Gedanken für sich. Das gilt auch für die Anderen, Bildlicheren, in denen Stockhiebe, das Alpha und Omega einer vernünftigen Erziehung, eine große Rolle spielen.


    Dummerweise ist Theodorus kein unbedingt schlagfertig zu nennender Mensch, weswegen er eine kleine Weile braucht, um der frechen Antwort etwas entgegenzusetzen. Deshalb macht er sich erst einmal eine kleine Notiz in seine Tabula:


    !!!GEHALTSERHÖHUNG!!!


    Dann schaut er ernst auf Serenus und meint trocken:


    "Wer ist der Fürst der Dichter?"

    Währenddessen marschierten Prometheus, Spartacus und Gracchus weiter tapfer mit dem Pöbel mit.


    Prometheus___


    "...aber ich sags euch doch, was dieser Strabo da in Baetica macht, ist genau das, was wir auf der ganzen Welt brauchen!"


    Gracchus___


    "Mann, warum verkürzt du eigentlich immer alles so? Der Kerl ist ein römischer Statthalter! Dessen einzige Motivation ist es, Kaiser an Stelle des Kaisers zu sein! Und außerdem: Wie unter seinem Regime gegen die Christen vorgegangen wurde..."


    Spartacus___


    "Was hast du eigentlich immer mit deinen Christen, verdammt?"


    Gracchus___


    "Ich hab wahnsinnig Respekt vor denen. Die Christen, die tun nicht immer nur so in Tavernen sitzen und reden, die stehen wirklich auf und wehren sich! Die weigern sich zumindest, dem Kaiser und seinen Lakaien zu opfern! Und was deren Prophet gesagt hat, ist nicht ohne, da steckt viel sozialer Sprengstoff drin. Eins sag ich euch: Die Christen werden NIEMALS von Rom eingespannt werden!"


    Spartacus___


    "Ihr seid doch beide sowas von kaputt, Mann! Sag mal, was hat dein blöder Jesus denn bewirkt? Ich sags dir: Tausend tote Christen, die sich nicht wehren. So als Pazifismus getarnten Defätismus find ich echt sowas von daneben. Und überhaupt: Wir können nicht immer auf irgendwelche Führer und Ideen schauen! Führer und Ideen haben uns immer nur betrogen. Wir müssen selbst handeln und was Neues schaffen!"


    Prometheus___


    "Und ich sags noch einmal Jungs: Strabo gibt den Unterdrückten Hispanias neue Hoffnung! Das darf man nicht verachten..."

    Theodorus begutachtet seine Fingerkuppen und stellt Anhand der aufgeweichten Haut fest, dass es tatsächlich Zeit ist, sich an die Arbeit zu machen.


    "Gerne werde ich mitkommen. Ich muss ja selbst zu Bibliotheca."


    Dann verabschiedet er sich höflich von Metellus und Falco und folgt dem Athener.


    Sim-Off:

    Hat sich einiges geändert in letzter Zeit, aber das kann Theodorus auf dieser Zeitebene noch nicht wissen :P

    Inmitten des aufgebrachten Mobs befanden sich nicht nur Plebeier aus der Subura, die sich hier versammelten, weil die ausbleibenden Zuwendungen von Seiten des Staates ihre Lebensgrundlage auf empfindliche Weise in Frage stellten. Nein, Demonstrationen dieser Art zogen auch immer einen kleinen, ganz anders gearteten Kreis von Leuten an.


    Diese Leute waren meist jung und Söhne und Töchter aus besser gestellten Familien, die sich irgendwann einmal im Ausland, meist in Griechenland während ihres Studienaufenthaltes zusammengeschlossen hatten, und sich seitdem ab und zu im Schutze der Nacht heimlich zum konspirativen Miteinander trafen. Diese Treffen waren meist harmlos und normale Anzeichen jugendlichen Ungestrüms. Man unterhielt sich schöngeistig und intellektuell über die Probleme und Ungerechtigkeiten dieser Welt und diskutierte dabei vor allem die Inhalte von Schriften gesellschaftlich eher unbeliebter Philosophen. Häufig betrank man sich aber auch nur hemmungslos oder man kombinierte beides miteinander. Das ehrenwerte und idealistische Ziel all dieser jungen Männer und Frauen war dabei die Herbeiführung einer Gesellschaft grenzenloser Freiheit, Gleichheit und Wohlstands, einer Welt, in der Hunger, Armut und Sklaverei passé sein werden.


    So gingen sie auch heute, obwohl sie eigentlich nicht genau wussten, worum es ging, in betont plebeischer Gewandung mit der wütenden Menge mit, hoben ihre Fäuste in die Luft und skandierten mit fester Stimme Parolen wie: "Nec Deus! Nec Patria! Nec Dominus! Nec Servus!" Damit sie nicht geschnappt werden konnten, falls etwas passieren sollte, redeten sie sich nur mit ihren Decknamen, die ihre edle Gesinnung zeigten, an:


    Prometheus___


    (enthusiastisch)" Das könnte hier was richtig Großes werden, ich habs so im Gefühl! Das Volk lässt sich eben nicht für immer durch Panem et Circenses ruhig stellen! Es muss einfach die Ungerechtigkeit erkennen, die dieses System überall auf der Welt erzeugt: Das Elend der Sklaven in den Minen und auf den Latifundien, die Unterdrückung der Provinzbevölkerung und die Armut der Vorstädte auf Kosten einer kleinen Minderheit, die dickbäuchig im Senat sitzt und debattiert. Ich sags euch: Hispania ist nur der Anfang! Jetzt solidarisiert sich das Volk in der Heimat!"


    Spartacus___


    (skeptisch)"Mich wundert dann aber, wo da der Kampfgeist der werktätigen Bevölkerung bleibt? Diejenigen, die sich hier unseren Reihen anschließen, sind ja doch nur wenige gemessen an dem Leid, das der/die einfache Mann/Frau in der Urbs tagtäglich zu ertragen hat! Wo bleibt der Umsturz? Ich wär da auf jeden Fall dabei, wenns kracht!"


    Gracchus___


    (flüstert)"Psst! Hier sind sicher Spitzel anwesend!"


    Prometheus___


    "Viva Hisp-"


    Gracchus___


    (unterbricht Prometheus) "Sei ruhig, ich meins Ernst!"

    Entschuldigend lacht Theodorus auf: "Ah! Das Officium! Daran hatte ich jetzt gar nicht gedacht! Hat dir Callidus nicht gezeigt, wo du hin musst? Nein, klar natürlich nicht..."


    Es scheint irgendein Naturgesetz auf dieser Welt zu geben, das besagt, dass Mitarbeiter akademischer Institutionen immer und grundsätzlich auf sich allein gestellt sein müssen. Nirgendwo kann man Hilfe erwarten, nur ein Übermaß an Bürokratie.


    Theodorus durchsucht seine Akten, bis er die erforderliche Schriftrolle gefunden hat: [b]"Hmmm... Scriba Logei.... Ah! Da! Das Officium ist Zimmer XIV! Warte, ich zeigs dir... Theodorus geht zur Türe und bedeutet Stella, ihm zu folgen.

    Sim-Off:

    Andere Zeitebene!


    Etwas schüchtern betritt Theodorus die Fabrica. Mit dabei hat er eine prächtige selbst gefertigte Konstruktionszeichung eines.... eines... äääääh: Theodorus schaut sich das ganze System noch einmal an: Was zum ... ist das eigentlich noch mal genau?


    Theodorus schaut sich die paar Wachstäfelchen noch einmal genauer an: Ah! Leichteste Übung! Was Klassisches: eine Wasserorgel, nach Ktesibios von Alexandria! Alter Hut, oft gehört, aber immer noch interessant. Mal sehen, ob seine Berechnungen stimmen. Zuerst muss man die Grundlagen verstehen, bevor man selbst erfindet!


    Er fragt den diensthabenden Schmied, ob es möglich wäre, das zu tun. Dieser schaut sich das Ding verwirrt an. Es ist wohl nicht die erste Wasserorgel die er konstruiert, aber irhendwie macht ihn der Bauplan skeptisch.


    Naja, möglich wärs schon... Es dauert halt ein wenig...


    Und so... Er zeigt auf ein Verbindungsrohr


    ...kriegst du da überhaupt keinen Ton raus.


    "Warum nicht?"


    Der Schmied erklärt Theodorus den Fehler und Theodorus hört gebannt zu, wobei er sich Notizen macht. Nicht schlecht, was der einfache Handwerksmann so manchmal für Dinge weiß, wo der Gelehrte vollkommen aufgeschmissen ist. Eine kleine Korrektur und schon kanns losgehen...

    Theodorus, kann sich gerade eigentlich nicht wirklich daran erinnern, was für Hausaufgaben er Heraklit gegeben hat, außer denen, das Geld betreffend, und findet auch nichts in seinen Unterlagen. Er hat die entsprechenden Wachstäfelchen wohl schon wieder für Wichtigeres gelöscht. Aber vor seinem Schüler darf sich der Lehrmeister keine Blöße geben, also meint er nur:


    "Dann schieß mal los!"