Während Gracchus in trockenem Ton seine Bedingungen auflistet, runzelt Theodorus das ein oder andere Mal die Stirn. Normalerweise ist er Fragen bezüglich der Professionaliät, des Unterrichtskonzeptes und ähnlicher Dinge gewohnt. Normalerweise verhält es sich so, dass Theodorus die Bedingungen stellt und der Vormund des zu Unterrichtenden dankbar einwillig. Und normalerweise sind die Leute freundlich zu ihn und halten ihn für eine Art Halbgott.
Hier scheint es so zu sein, dass der Auftraggeber wenig Interesse am Unterricht hat, dafür aber einen Riesenhaufen Forderungen stellt. Aber Theodorus überlegt gründlich: Eigentlich ist er nur zum Wochenende in Ostia und das Geld kann er wirklich verdammt gut brauchen. Deswegen willigt er ein:
"Gut, Flavius Gracchus, so sei es denn.
Aber bevor wir beginnen, würde ich gerne wissen, welche Grundkenntnisse der Junge denn schon mitbringt. Kann er denn schon Griechisch?"
Den Unterricht auf Latein abzuhalten ist wirklich unter seiner Würde. Die anderen beiden Punkte unterschlägt er mal lieber, dazu wird er schon noch später kommen. Wahrscheinlich werden sich diese Fragen gar nicht stellen: Er hat noch nie einen Römer getroffen, der es für wichtig befunden hat, seinen Sohn sportliche und musische Erziehung aneignen zu lassen und um eventuelle Mittel der körperlichen Züchtigung will er noch umhin kommen, denn der kleine Serenus wird als Sohn eines solchen Hauses sicherlich ein aufmerksamer, freundlicher, schweigsamer und umgänglicher kleiner Racker sein...