Beiträge von Theodoros Alexandreus

    Zusammen mit Detritus betritt Theodorus die fabrica. Hier sollte mal ordentlich sauber gemacht werden, denkt er sich und blickt sich nicht ohne Bewunderung um. In Regalen und auf sägemehlverstaubten Werkbänken reihen sich verschiedenste Stücke Holz und Metall zwischen Tiegeln und Schalen mit irgendwelchen Inhalten, irgendwo weiter hinten drehen sich schnaufend irgendwelche Räder und keuchen Blasebälke

    "Also wirklich, sehr unpraktisch, so ein Haus im Haus, Status hin oder her..." denkt sich Theodorus, nachdem sie sich endlich durch das architektonische Verwirrspiel des riesigen Gebäudetraktes durchgekämpft haben und seine Schminke langsam im Schweiß vom vielen Gehen ertrinkt. "Und SO toll ist der Palast auch wieder nicht." Er wirft einen kurzen, fragenden Blick nach Fussi und nachdem jener bestätigend nickt, betätigt er den schweren Türklopfer.


    *knock Knock*

    "Ich komme sofort!" meint Theodorus und eilt ihm hinterher: "Ich muss nur noch ein Bad nehmen und mir neue Kleidung anziehen...


    "...ah und etwas Rosenwasser brauch ich noch..."


    "...und ja, mein gott! mein bart!..."

    Fein rausgeputzt in der Art eines griechischen Edelmannes mit Sonntagschalmys aus buntem, edlem, aufwändig mit Pflanzenmustern besticktem Stoff, goldenen Broschen und Anhängern, sowie einem golddurchwirktem Überhang, den Bart gelockt, kräftig geschminkt und mit allerlei Duftwässerchen bespränkelt kommt sich Theodorus zwischen all den Römern mit ihrer eher schlichten Paradekleidung etwas verloren vor, als er zusammen mit Fussi und dem Rest der Bagage die Porta des Palastes erreicht. Hätte er mir aber auch sagen können, dass die Aelier ausgerechnet im Palast des Kaisers ihr Domizil haben, denkt er sich etwas verärgert. Trotzdem versucht er, Haltung und Würde zu bewahren, schließlich ist er ein hoher und angesehener Mann in Ägypten, einer, dessen Vorgänger tagtäglich mit den Gottkönigen Alexandrias zusammen speisten und redeten.


    Tapfer kämpft er sich vor. Seit er in Rom ist, hat er sich dem Palast des obersten Herren über alles Leben auf Erden nur aus der Ferne und aus eher touristischen Aspekten genähert und nun soll er direkt ins Heiligste hinein... Als ihn die Wache anblickt, erstarrt er:


    "..."


    /edit: Rechtschreibung

    Zitat

    Original von Fremder
    Frauen hatten ja sowieso kaum Rechte.


    Soweit ich informiert bin, bestand ab der späten Republik ein enormer Untschied zwischen der rechtlichen Stellung der Frau und ihrer tatsächlichen Emanzipation, ganz ähnlich wie in der griechischen Welt zu dieser Zeit. Rechtlich gesehen waren Frauen immer noch von ihren Männern bevormundet, tatsächlich wurden ihnen aber weitgehende Freiheiten gelassen. Aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. ist sogar ein Volksentscheid überliefert, den angesehene Frauen der Stadt initiiert hatten und der sogar Erfolg hatte. (Es ging um das Kippen eines Verbotes für Frauen, "orientalische" d.h. unschickliche Kleidung zu tragen.) Die Emanzipation der Frau in der hellenistischen und römischen Gesellschaft weitete sich immer weiter aus, so dass es im byzantinischen Reich sogar möglich war, dass Frauen wichtige politische Ämter, nicht zuletzt sogar die Kaiserwürde übernehmen konnten.
    Zum Ende der Republik hin war die patria potestas auf jeden Fall mehr oder weniger ein Sittengesetz, dass im Alltag nicht allzu viel Beachtung fand, obwohl vor allem unter Augustus versucht wurde, dieses Recht wieder durchzusetzen. Fälle, in denen ein pater familiae wirklich einen seiner Untergebenen, sei es Frau oder Kind, umbrachte, sind, soweit ich weiß, in historischer Zeit überhaupt nicht überliefert.

    Theodorus muss ein bisschen schmunzeln. "So groß ist er gar nicht, der Hieron. Eher ein kleingebauter Mensch." :D
    Dann schaut er Detritus an und meint: "Doch, doch, Hieron ist ein sehr engagierter Bürger in Alexandria. Kaum eine Volksversammlung, kaum eine Rede und kaum eine Übung im Gymnasion, wo er nicht anwesend wäre. Ach ja, und im Museion treibt er sich öfters rum."

    Die Taberna "Zum lachenden Tritonen" ist ein schmuddeliges Lokal direkt am Hafen, in dem sich die Matrosen der zahllosen Schiffe aus aller Welt während ihres Landgangs auf ein zwei Weinchen oder Cervesiae treffen, um allerlei Seemannsgarn auszutauschen. Der Innenraum des Hauses ist mit schwerer, feuchter und abgestandener Luft gefüllt, der gefließte Boden voll mit Essensresten, Kadavern zertretener Kakerlaken, ein Paar Spielwürfeln und dem ein oder anderen ausgeschlagenen Zahn von letzter Nacht. Aber die Frauen sind leicht zu haben, das Bier kühl und billig.
    Über die Decke ist zur Zierde ein uraltes, braungraues Fischernetz gespannt, in dem getrocknete Seesterne und Muscheln liegen, neben der Tür steht eine eher grottige Kopie einer weltberühmten Statue, ein unhandliches, geschmackloses und sicher nicht billiges Souvenir, das Perikles, der Besitzer der Kaschemme wohl irgendwo aufgeschwatzt bekommen hat. Draußen kreischen die Möwen und zanken sich um irgendwelchen Abfall.


    Theodorus hat diesen Laden von einen Seemann als Geheimtipp für das Aufschnappen von Gerüchten aus aller Welt gesteckt gekriegt und steht jetzt hier an der Theke mit einem Krug Bier vor sich. Er muss unbedingt einiges über die Ereignisse in Hispania erfahren und nur Acta lesen reicht auch nicht. Deswegen schaut er sich um und versucht, aus dem Gebrabbel herauszuhören, welche Sprache die Seefahrer sprechen und ob er irgendwas über Hispania in einen Gespräch hört.


    Sim-Off:

    ...Wer auch Durst hat, geselle sich dazu :D

    Hui! In zwei Stunden schon! Das ging ja schneller als gedacht! Theodorus nimmt zur Entspannung noch ein Schlückchen von der Plörre und lehnt sich tiefer in die Kline.


    "Hieron Mechanikos! Na klar kenne ich den! Ich habe sogar ein zwei Mal das Vergnügen gehabt, ihn zu treffen! Ein genialer Mann! Das mit Corduba macht nichts, ich denke, ich werde hier in Ostia genug Plaudertaschen treffen, die gerade von daher kommen, oder?"

    Schade, denkt sich Theodorus. Er ist eigentlich viel zu neugierig auf das Maschinchen, das da in der Werkstatt des Octaviers gebastelt wird. Aber Geschäftsgeheimnis bleibt Geschäftsgeheimnis, das versteht er ja.


    "Nun, sagt doch, könnt ihr mir wenigstens sagen, wann das Gerät fertig ist? Ich habe mich nämlich in letzter Zeit selbst ein wenig mit Mechanik beschäftigt und bin deshalb sehr neugierig, was Funktionsweise und Fertigung eures Projektes angeht. An welchen Schriften habt ihr euch orientiert?"


    Dann fiel ihm noch etwas ein: "Sagt, Detrius, ihr kennt euch doch sicher aus in den Handelskreisen des Hafens Ostia, oder? Habt ihr zufällig etwas über die Lage in Corduba gehört oder wisst ihr, wo ich Seeleute aus Hispania treffen und fragen kann?"


    Und einen kann er sich nicht verkneifen:


    "Wie geht es eurer Nase, Detrius? :D"

    Na, besonders gut gelaunt scheint er ja nicht zu sein, der Fussi, denkt sich Theodorus und beschließt deshalb, aus Rücksicht die Fragerei mal einzustellen.


    "Na gut, ich werde mal schauen, was ich machen kann."


    Eigentlich muss er eh nach Ostia, da gibts ja immer genügend Händler und Seeleute, die gerade aus Hispania kommen und sicherlich das ein oder andere aufgeschnappt haben. Da kann man sich ja mal umhören. Versuchen kann mans ja und wenns dem Fussi ne Freude macht, bitte schön.


    Damit verabschiedet er sich: "Vale Fuscus. Bis dann."

    Soviel ich weiß, ist Arthus wahrscheinlich ein Konglomerat aus verschiedenen Personen, die sich um Britannien verdient gemacht haben. Da kann sicher auch der ein oder andere Römer dabei gewesen sein.
    Aber Tatsache ist, dass es keine eindeutigen Beweise dafür gibt, wo der Ursprung der Sage liegt. Die Analyse des Mythos lässt es zwar für wahrscheinlich erscheinen, dass Arthus ein römischer General gewesen sein kann (meines Wissens nach war er aber unter anderem mindestens drei römische Generäle), ein eindeutiges Indiz gibt es aber nicht. Und solange es das nicht gibt, bleibt alles Spekulation.

    Hispania... Was war da nochmal? Gab es da nicht eine Rebellion oder sowas? Theodorus überlegt. Irgendwas hat er da gelesen. Ist nicht dieser Aggrippa, ein Verwandter vom Fussi der Chef der Provinz?Er wurde in irgendeinen Artikel gerügt, das weiß er noch. Und dieser Strabo? Das ist er Anführer, jetzt erinnert er sich wieder.
    Allerdings kennt sich Theodorus noch so weit über die römische Administration aus, dass er weiß, dass der Quästor Princeps im Palast umherschweift und deshalb eigentlich informiert sein sollte. Deswegen sagt er nach einer Denkpause zögerlich:


    "Ähm, lieber Fuscus, meinst du nicht, dass du dich als hoher Beamter in der kaiserlichen Verwaltung da näher am Ort des Geschehens befindest, als irgend ein kleiner Untertan des neos dyonisos? Ich mein, ich kann Zeitungen lesen und der Gerüchteküche der Plebs zuhören, aber beides ist aus verschiedenen Gründen nicht unbedingt informativ. Oder willst du vielleicht irgendwas konkretes, persönliches wissen, das den basileus nicht unbedingt interessiert?"

    In Gedanken konstruierte Theodorus schon den weiteren Weg der Vase. Wo er wohl enden wird? Er muss grinsen: Wahrscheinlich sieht er ihn irgendwann wieder in den Händen eines freundlich grinsenden Detri überreicht kriegen...


    "Sehr wohl. Ich werde mich darum kümmern und sag dir dann Bescheid. Gibt es sonst noch was zu tun...?"

    Theodorus ist sichtlich amüsiert über das Sujet der Unterhaltung und kann sich da gut reinsteigern.


    "Öhm, nein. Mit Bierbrauen habe ich mich noch nie beschäftigt. Und welche Völker das Hirsebier brauen, ist mir ebenfalls gänzlich unbekannt. Keiner weiß, welche Reiche im Süden der großen Wüste liegen, von denen die Reichtümer der Garamanten stammen.
    Mir wurde aber erzählt, dass das beste Bier der Welt aus Rhätien kommen soll. In einen kleinen Ort bei Castra Regina soll ein gutes Bier gebraut werden, Augustinum heißt es, glaub ich."


    Aber eigentlich ist er nicht wegen der Bierverköstigung hier.


    "Um mal das Thema zu wechseln, Detrius, was wird es denn für ein Apparat, den ihr baut?"

    Theodorus muss sich schon sehr wundern über diesen spontanen Akt der Selbstverstümmelung. Aber höflich wie er ist, lässt er sich nichts anmerken.


    "Oh, das tut mir aber leid für euch! Geht ruhig raus und erholt euch."


    Dann wendet er sich zum Rabbi hin und lässt Detritus seines Weges ziehen.

    Nachdem Detri ihn begrüßt hat, schaut der Rabbi erst ihn, dann Theodorus fragend an.


    "Er meint: Salve, verehrter Rabbi. So begrüßt man sich auf Hebräisch." klärt ihn Theodorus auf.


    Im Kopf des Rabbis rattert es Hebräisch... Hebräisch... Hmm?...


    Theodorus verdrückt sich den Kommentar, dass zum schlechten Zustand der Synagoge auch das Personal gehört.

    Sim-Off:

    Weils so gut schmeckt, gleich fünf Fässer, was? ;) Danke schön!


    Theodorus verzieht das Gesicht ganz schnell wieder. Ah, daran erinnert ihn der Geschmack des Getränkes. Er beschließt, mal etwas Abstand vom Becher zu nehmen. Italier waren einfach keine Bierbrauer und werden es auch nie werden, bedenkt man zum Beispiel dese widerliche Cervisia der Marke Peronia. ;)


    "Ihr habt Recht, Detritus. Vielleicht sollte euer Freund sich lieber eine andere Beschäftigung suchen oder mal ein anderes Rezept versuchen. Zum Beispiel Hirsebier aus dem tiefen Africa, wie es die Garamantes handeln. Das wär mal eine Idee, oder?"


    Und würde diesen Wüstenhunden mal ordentlich den Geldhahn abdrehen, denkt er sich.

    Sim-Off:

    Toll, nich? :D


    "Keine falsche Scham. Die Vase ist eine echte Antiquität! Über 400 Jahre alt!" :D


    Heureka! Die Vase ist Theodorus endlich los geworden! Dieser bemüht sich aber, seine innere Party zu unterdrücken und weiterhin den seriösen Scriba zu spielen.


    "Das Geschenk würde ich gerne abholen, wenn du erlaubst." antwortet Theodorus sofort, nachdem Fussi ihn fragt, wer das Ding in Ostia abholen soll. Mechanische Geräte sind Theodorus neue Lieblingsbeschäftigung geworden. Da will er sich mal in der Werkstatt umschauen und mit Detri über berühmte Mechaniker quatschen.


    "Ich bräuchte nur ein ausreichend gutes Gefährt, denn das Trumm wird nicht gerade leicht zu transportieren sein, aber ich schätze, das lässt sich ohne weiteres bewerkstelligen."