Beiträge von Theodoros Alexandreus

    Theodorus trat vor. Schüchtern strich er sich noch einmal die Haare und seinen Chiton zurecht um einen guten Eindruck zu machen und räusperte sich ausgiebig. Dann meinte er:


    "Salve. Mein Name ist Theodoros, Sohn des Iosephos. Ist Lucius Octavius Detrius zu sprechen?"

    "Oh, mit dem größten Vergnügen würde ich mich darum kümmern! :D" meinte Theodorus aufrichtigst. "Wo kann man in dieser Stadt derartige Schriften erwerben? Wenn ich nicht finde, kann ich mich auch in eine der Bibliothecae in den Thermen begeben und die Papyri eigenständig kopieren."


    Sim-Off:

    Allerdings gibts auch keine Buchhändler oder Papyri Wisim, wenn ich mich nicht täusche.


    Daraufhin meinte er noch, sich schon mit den unsäglichen Bjarne zwischen geifernden Hausfrauen und Gemüsehändlern wähnend: "Aber das mit dem Geschenkkorb für Quarto müsst ihr schon jemand anderem überlassen..."

    "Hmm... Sophokles ist natürlich eine gute Idee. Oidipos tyrannos vielleicht, oder, ja, die Antigone!"


    Theodorus dachte kurz nach, dann zitierte er:



    "Ungeheuer ist viel und nichts
    Ungeheurer als der Mensch.
    Er überschreitet auch das graue Meer
    Im Notossturm
    Unter tosenden Wogen hindurch.
    Erde, der Götter höchste,
    Die unerschöpfliche, unermüdliche,
    Bedrängt sein Pflug. Auf und ab
    Ackern die Rosse ihm
    Jahr und Jahr.


    Leistgesinnter Vögel Volk
    Fängt er im Garn,
    Wilder Tiere Geschlechter
    Und Kinder des Meeres
    In verschlungenem Netzgeflecht,
    Der kluge Mensch.
    Mit List bezwingt er,
    Was haust auf Höhen
    Und schweift im Freien.
    Dem Pferd mit der mächtigsten Mähne,
    Dem unbändigen Bergstier
    Zähmt der den Nacken
    Unter das Joch.


    Und die Sprache
    Und luftgewirkte Gedanken
    Lehrte er sich
    Und den Trieb zum Staat
    Und Obdach
    Gegen ungastlichen Reif vom Himmel
    Und Regengeschosse,
    Allberaten.
    Ratlos tritt er
    Vor nichts, was kommt,
    Nur dem Tod entrinnt er nicht.
    Aber aus heillosen Leiden
    Rettung.


    Mit der Erfindung Kunst
    Reich über Hoffenbegabt,
    Treibts zum Bösen ihn bald
    Und bald zum Guten.
    Ehrend des Landes Gesetz
    Und der Götter beschwornes Recht
    Ist er groß im Volk.
    Nichts ist im Volk,
    Wer sich dem Unrecht gab
    Vermessenen Sinns.
    Nie sei Gast meines Herdes,
    Nie Gesinnungsfreund,
    Wer solches beginnt.


    Nachdem er das erste Stasimon rezitiert hatte, machte er eine kurze Pause des Nachdenkens. Dann meinte er noch einmal:


    "Ja, Sophokles, Antigone. Das wär eine gute Idee."

    "Hmm... Hesiod ist natürlich neben Homer der Klassiker schlechthin, aber wenn du meine Meinung hören willst: Ich halte Homer und Hesiod immer für sehr dröge und trocken und das altertümliche Griechisch ist auch nicht jedermanns Sache, vor allem für Nichtgriechen. Und ich weiß auch nicht, ob es lateinische Übersetzungen gibt.


    Aristophanes würde ich am ehesten empfehlen, aber der ist ja nicht wirklich was außergewöhnliches. Auch Sappho halte ich für eine gute Wahl. Das war eine starke Frau. Bemerkenswert zu Zeiten, als die Griechen ihre Frauen noch unter Schleiern verbargen und zuhause einsperrten."

    "Ob ich mich an einen Cursus Continuum einschreiben werde, weiß ich noch nicht. Ich denke, ich werde es davon abhängig machen, ob mich das Thema interessiert. Allerdings werde ich versuchen, mich möglichst viel mit der Schola zu beschäftigen. Die Idee, in der Hauptstadt des Imperiums eine Schule zu eröffnen, gefällt mir und ich würde sie gerne unterstützen und evtl. selbst mal eine Lesung abhalten..."


    Dabei geriet er etwas ins Schwärmen. Er vermisste den Alltag im Museion ein bischen.


    Bei der Erwähnung zum mechanischen Geschenk musste er etwas schmunzeln. Für Fussi war es anscheinend völlig klar, dass er sich um derartige Dinge sorgen würde. Das würde er ihn wahrscheinlich niemals austreiben können. ;) Aber gut, Mechanik interessierte ihn und er würde sich liebend gern darum kümmern. Also meinte er: "Sicherlich kann ich mich um das mechanische Geschenk kümmern. Ich werde mir mal einen Sklaven packen und mich auf dem Weg machen..." Hoffentlich nicht Bjarne, dachte er, obwohl er eigentlich meinte, dass dieser Sklave mal etwas mehr Beanspruchung bräuchte. Vielleicht würde ihn das die Flausen mal austreiben...


    Sim-Off:

    mechanisches Dingsbums gibts ja leider nicht in der Wisim. Weißt du wen, der einen Mechanikus simmen könnte? Selbstgespräche sind irgendwie langweilig.


    "Was Aelia angeht: Vielleicht etwas von Hesiod? Oder Aristophanes? Den kann ich gut leiden. Oder Menandros? Lyrik? Sappho vielleicht, da Aelia ja eine Frau ist? Auch Herodot kann ich immer wieder empfehlen. Oder die Septuaginta. Sie ist auch gut zu lesen und voll von schönen Sagen und Geschichten, dabei auch sehr lehrreich." Den letzten Vorschlag konnte sich Theodorus nicht verkneifen, obwohl er sich keine allzu große Chance auf Annahme erhofte.

    Als Fussi ihm das Geschenk überreichte, strahlte Theodorus über beide Ohren. Eine Sammlung der Werke eines der berühmtesten Tragödiendichters, und dazu auch noch im griechischen Original!


    "Danke, danke, lieber Fuscus, ich weiß gar nicht, wie ich euch danken soll! Dieses Geschenk wird mir sicherlich einige erfreuliche Mußestunden bereiten! Eine solche Entspannung wird mir sicherlich gut tun!"


    Dann kam er wieder zu den Geschenken. "Oh, der Mechanismus des Vögelchen kommt von einen der größten Mechaniker unserer Zeit, ein Sohn meiner Heimatstadt," sagte er nicht ohne Stolz in der Stimme: "von Heron den Mechaniker..."


    Sim-Off:

    ...dessen Geburtsdatum leider unklar ist (zwichen 200 v. und 300 n.Chr.) wobei ich mich in die eventuelle Gefahr eines Anarchronismus begebe. Allerdings ist das erste Jahrhundert n.Chr. wahrscheinlich. Grober Fehler von mir, Sorry. Tun wir mal so, als hätte er da gelebt.;)


    "... ich weiß allerdings nicht genau, wie der Mechanismus funktioniert. Irgendwie funktionier er hydraulisch."


    Sim-Off:

    Ich hab leider keinen Scanner, sonst könnte ichs dir schicken. :(


    "Da Heron und seine Werke sehr bekannt sind, denke ich, dass man so etwas schon auftreiben könnte. Es gibt doch sicher Mechaniker in Rom, oder? Außerdem gibt es ja noch eine Vielzahl anderer Automaten auf der Welt zur Vergnügung der Menschen. Irgendwas findet sich sicher."


    "Für Aelia? Hmm... Was bevorzugt sie denn? Eher was philosophisches, mathematisches vielleicht, oder einfache Literatur, eine Tragödie oder Komödie vielleicht. Es sollte vielleicht etwas außergewöhnliches sein, ein neueres Werk oder ein großer Klassiker wie die Odyssee...
    Ein guter Wein für Quarto wäre nicht schlecht. Vielleicht gleich ein Delikatessenkorb? Ihr habt doch Verwandtschaft in Hispania, das reich ist an genussvollen Bodenerträgen. Könnte man von dort vielleicht etwas holen?"


    "Was die Italiensache angeht, kein Problem."


    Sim-Off:

    Ich kenn mich wirtschaftlich auch nicht so aus. Also einfach ne Liste von antiken Häfen, oder?

    Als Theodorus in Gedanken verloren einen Frühmorgenspatziergang über das Forum tätigte, fiel ihm ein altes Fass auf, das seiner Meinung nach eigentlich nichts auf dem sauberen, protzigen Ambiente des Forums zu suchen hatte. Irgendwie weckte es Erinnerungen bei ihn an einen alten und weltbekannten Philosophen, der der Legende nach sogar dem großen Alexander überlegen war. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass auch niemand ihn beobachtete und er eventuell in Gefahr geraten würde, bei einer Unschicklichkeit erwischt zu werden, betrachtete er das Fass neugierig. Dort las er auch den Brief.


    Dieser Aelius Hadrianus scheint ein sehr schräger Kauz zu sein, dachte er bei sich. Einer dieser verrückten Philosophen, vor denen man nirgendwo in der griechischen Welt sicher war. Es gab praktisch keine Agora auf der Welt, auf welcher man nicht Angst haben musste, doch von einen dieser spleenigen Kerle abgefangen zu werden, die sich wie eine Klette an einen klebten und einen mit ihrer "Wahrheit" "beglücken" mussten. Eben jene, die den Sprung zur höheren Philosophie in den Akademien und Museen der Welt verpasst hatten und sinnlos durch die Lande streifend, höchstens einmal eine kleine Stelle in irgendeinen zweitklassigen Provinzgymnasion verpasst kriegten.


    Normalerweise hielt er diese Vögel für eine der unangenehmeren Begleiterscheinungen der modernen Zivilisation. Hier in der Fremde, im halbbarbarischen Rom aber vermittelten ihm das Fass und der kauzige Brief ein Gefühl von Heimat. Also beschloss er, einen Blick hinein zu wagen, ob denn jemand drin sei.


    Sim-Off:

    Ist da noch jemand drin, der gestört werden möchte? :D

    Salvete, Parentes,


    Es freut mich außerordentlich, liebe Aelia Adria und lieber Lucius Aelius Quarto, von der geglückten Geburt eures Sohnes Gaius Aelius Paetus erfahren zu haben. Anlässlich dieses frohen Ereignisses will ich es mir deshalb hiermit erlauben, euch, den stolzen Eltern die besten Wünsche und Glückwünsche auszusprechen. Ich hoffe, dass das Kind gesund und wohlbehalten ist und euch die größten Freuden bereitet. Auf dass die Ahnen und Götter euch, euer Kind und euer Haus auch in Zukunft weiterhin beschützen und beglücken mögen!


    Mit den allerbesten Wünschen für die Zukunft,


    Valete,


    Manius Matinius Fuscus


    Froh darüber, dass sich die Auseinandersetzung in Fussis Augen anscheinend wieder gelegt hatte, antwortete er diensteifrig: "Informationen zu den Handelshäfen in Italia braucht ihr? Ich denke schon, dass sich das einrichten lässt. An was für Informationen habt ihr dabei speziell gedacht?"


    Dann fiel ihn noch ein anderes Thema ein:


    "Und übrigens, ich habe mir einige Gedanken über das Geschenk des jungen Aeliers gemacht. Zumindest in meiner Heimatstadt ist es unter den Heiden üblich, Neugeborenen irgendwelche Symbole für den Schutz des Kindes zu kaufen, ich denke, da braucht man gar nichts großes. Ein Bildnis oder Statue des Zeus Soter oder Osiris bzw. eures römischen Pendants vielleicht oder eine magische Schutzformel oder einen Talisman." Die Nichtjuden Alexandrias waren extrem abergläubisch. Das wird wohl hier nicht anders sein, dachte er sich.


    "Wenn ihr aber was außergewöhnliches schenken wollt, wie wäre es denn mit irgendeinen Automaten? Kinder lieben Automaten. Bei uns in Alexandria zum Beispiel gibt es einen Automaten, der ein Vögelchen und eine Eule darstellt. Das Vögelchen pfeift und die Eule dreht sich irgendwann wie von Geisterhand zum Vogel um, worauf das Vögelchen verstummt. Dann dreht sich die Eule wieder weg und das Vögelchen singt erneut. Ich selbst kann mich noch erinnern, wie ich als Kind begeistert war von diesen Wunderding. Und ein griechischer Freund unserer Familie hat ebenfalls so ein Gerät zuhause. Die Kinder der Gäste stehen stundenlang mit leuchtenden Augen vor dem Automaten."


    Theodorus Wangen wurden rot vor Freude. Er liebte Kinder.


    "Den Eltern könnte man etwas anderes schenken. Aelia ist die Rektorin der Schola zum Beispiel. Wie wäre es mit einer Abschrift eines neueren Buches zum Beispiel?"


    Dann musste er noch etwas hinzufügen, da er seine Freude nicht halten konnte:


    "Übrigens, ich habe den Cursus summa cum laude bestanden!"

    bei den worten der annaeerin musste theodorus schmunzeln. aus seiner eigenen heimat kannte er die sitte anderer völker zu gut, auch andere götter als ihre eigenen zu verehren. er selbst kam aus einer hohen familie alexandrias und hatte mit so etwas kein problem, aber wundern musste er sich schon immer wieder darüber, dass die anderen seine religion nicht verstanden und ho ôn so verehrten, als wäre er dyonisus oder osiris oder irgendein anderer anderer ihrer vielen, so unglaublich menschlichen und fehlerhaften geisterwesen, die ihre magische welt bewohnten. aus höflichkeit erwähnte er dies jedoch nicht.


    "verzeiht, wo liegt riffa? ich habe noch niemals von dieser polis gehört. aber ich muss sagen, es freut mich sehr, dass es orte gibt, an denen sich die gläubigen aller völker untereinander verstehen. ihr wisst gar nicht, was wir juden alexandrias erleiden müssen durch die engstirnigkeit der griechen und ägypter..."


    dann dachte er kurz nach:


    "...obwohl viele von unserer gemeinschaft nicht ganz unschuldig sind an diesem verhalten, wie ich zugeben muss."


    dabei musste er an das mosaik in der eingangshalle des ethniarchenpalastes denken, welches den auszug moses aus ägypten und vernichtung des ägyptischen heeres in den fluten des roten meeres darstellte.


    "viele hebräer alexandrias verstehen es einfach nicht, die unendlichen segnungen der griechischen kultur anzunehmen und bleiben die gleichen bauern, wie ihre vorfahren in iudäa waren. ihr habt übrigens recht, was jerusalem angeht. ein kleines dorf in der wüste, bewohnt von unwissenden und gewalttätigen barbaren.


    im übrigen bin ich sehr erfreut, dass es auch nichtjuden gibt, die sich um die belange unserer religio kümmern, im gegensatz zu den juden hier in ostia."


    dabei schaute er traurig auf die synagoge, von welcher sich gerade fast wie beiläufig mit lautem krachen ein stück wand ablöste.


    "aber ich denke, die gemeinde hier hat auch nicht viel geld. viel zu gerne würde ich die synagoge renovieren lassen, wenn ich nur das geld dafür hätte..."


    dann hellte sich seine mine wieder auf.


    "aber heute ist ja channuka.", sagte er und reichte annaea qunita einen keks aus einer tüte, die er extra gekauft hatte, um den anwesenden gläubigen ein geschenk zu überreichen.

    Sim-Off:

    einen muss ich noch ;)


    Zitat

    Original von Manius Matinius Fuscus
    Ich werde Bjarne schon einsetzen dafür, aber er wird nciht reichen."


    bjarne... war das nicht dieser verstockte, schweigsame und arrogante sklave, der sich nicht an die elementarsten regeln zwischenmenschlicher kommunikation halten konnte? theodorus konnte gar nicht verstehen, warum fussi diesen kerl für derartige aufgaben abstellte. bjarne war seiner meinung nach eigentlich nur als guter ianitor für ungebetene gäste geeignet. da er es trotz einiger derzeit auftauchenden meinungsverschiedenheiten als seine pflicht gegenüber seinem freund und gastgeber ansah, ihn mit seinem rat zu unterstützen, äußerte er seine bedenken:


    "und als andere person wollt ihr bjarne schicken? im ernst, matinius fuscus, meint ihr, dass es eine gute idee wäre, diese person zu schicken? habt ihr nicht angst, dass er euch bei der nächstbesten gelegenheit in den rücken fallen würde? er wirkt mir nicht gerade vertrauenswürdig."

    Zitat

    Original von Manius Matinius Fuscus


    Langsam ging er auf sie zu und grüßte hier und da einen Gast, sah Theodorus in der Ecke sitzen und winkte ihm diskret zu ihm zu kommen. "Theodorus," meinte er, als er dann bei ihm war. "Ich sehe weder Aelius Quarto noch seine Gemahlin. Du hast sie doch eingeladen?" Er wartete die Antwort ab und meinte dann: "Gerüchten zur Folge ist Aelia niedergekommen. Ich möchte Dich bitten dies gleich Morgen heraus zu finden und dann einen Glückwunsch aufzusetzen. Was schenkt man einem Kind? Und den stolzen Eltern? Hast Du da Ahnung? Wenn nicht, versuche es bitte herauszufinden und komm dann mit Allem zu mir, ehe es an die Eltern geht." Dann nicte er ihm zu und wünschte ihm noch einen angenehmen Abend in Gesellschaft und ging weiter zu der Frau seines Herzens.


    der schon etwas angetrunkene theodorus überlegte kurz. hatte er jemandem in seiner zerstreutheit vergessen? aelius quarto und gemahlin? war die frau nicht die rektorin der schola? doch doch, ganz sicher, denen hatte er geschrieben. die kannte er doch persönlich, da konnte er sich sicher erinnern.
    was die andere sache anging: wie sollte man derartigen gerüchten nachgehen? auf dem fest waren sicherlich leute, die mit quarto vertraut waren.
    "also, geschrieben habe ich ganz sicher. was das herausfinden anbelangt: ist hier auf der feier jemand, der quarto näher kennt? oder woher habt ihr das gerücht? über diese anhaltspunkte wäre ich sehr dankbar."
    dann verabschiedete er sich diskret und entfernte sich in richtung metschale.

    theodorus standhaftigkeit verflog mit fussis antwort recht schnell wieder. außerdem hatte er eigentlich wirklich nicht vor, heute, an diesem schönen tag streit anzufangen. etwas kleinlauter antwortete er:


    "entschuldigt, fuscus, dann habe ich euch wohl falsch verstanden. ich wollte euch keine unannehmlichkeiten bereiten. aber leider muss ich euch sagen, dass ich auch sonst bisher nur wenige leute hier in der stadt kennenlernte. auf anhieb fällt mir da niemand ein..."


    Sim-Off:

    ich könnte höchstens einen npc simmen, der das erledigt, wenns beliebt. allerdings glaube ich nicht, dass das eine gute idee ist, falls das ganze mit der cypri-sache zu tun hat.


    "ansonsten. was soll ich für euch recherchieren?"

    "ja, der mit dem bibliothekswissen steht vor euch," antwortete der scriba sichtlich empört, als er fussis worte vernommen hatte, "aber einen spitzel kenne ich nicht. wie ihr euch vielleicht erinnern könnt, habe ich schon einmal ein angebot abgelehnt, jemandem zu bespitzeln, und ich werde es auch dieses mal tun.
    vergesst nicht, dass ihr es bei mir mit einem aristos alexandrias zu tun habt und nicht mit irgendeinen straßenjungen aus der subura."


    nachdem er das gesagt hatte, atmete er kurz aus. botendienste, einkäufe, spionage... irgendwann musste er fussi mal die grenzen setzen.

    schade, dachte sich theodorus, als die duccierin sich freundlich und diskret erhob. dennoch blieb ihn wenig anderes übrig, als zu erwidern: "vale, duccia clara. ich wünsche euch gottes höchsten segen bei eurer heimkehr und vielleicht sieht man sich mal wieder..."


    Sim-Off:

    :wink:


    dann saß er wieder allein auf der bank und beobachtete. sehr schienen sich die partys in rom nicht von denen seiner heimat zu unterscheiden. verschiedene mehr oder weniger wichtige bzw. sich wichtig haltende menschen in einen raum, ab und zu pikiert an ihrem gläschen nippend und oberflächliche belanglosigkeiten auszutauschen. daneben wurde hier sicherlich unter vorgehaltener hand auch die ein oder andere intrige gedreht oder politische feinheiten ausgetauscht. und unter ihnen allen fuscus, freudig grinsend und sich schon auf seinen statusgewinn durch ein gelungenes festchen freuend.


    alles in allem genau die sorte von veranstaltung, mit der er sehr wenig anfangen konnte. viel zu verwirrend, viel zu kompliziert und der marmorboden zugepflastert mit sozialen fallen und stolpersteinen...


    theodorus holte sich ein glas met und beschloss, auf den spannenden teil der feier, zu warten, welcher sich mit erhöhter berauschtheit der gäste sicherlich einstellen würde. da fiel ihn ein, dass er gar nicht wusste, was heute noch geboten werden würde. also beschloss er, fuscus bei gelegenheit abzupassen...

    theodorus überlegte sich seine antwort genau. dann antwortete er:


    "es tut mir leid, aber von mogontiacum habe ich vielleicht nur einmal den namen gehört."
    entschuldigend merkte er noch an:
    "ihr müsst wissen, ein schriftgelehrter weiß auch nicht alles und nach alexandria kommen nicht alle informationen aus dem westen."
    dann fügte er lächelnd hinzu:
    "um ehrlich zu sein, ich habe es zuerst mit der stadt mediolanum in norditalien verwechselt. der rhenus ist mir allerdings ein begriff. ihr wohnt also in germania. fuscus hat mir viel interessantes und schönes von diesen fleckchen erde erzählt. ich denke, für mich wäre es allerdings zu kühl dorten. aber eines muss man den germanen lassen: ihr met ist wirklich ein wunderbares getränk."
    zur bestätigung nippte er einmal an seinem becher.


    als sie die juppiter-statue erwähnte, musste er lächeln: "wisst ihr, bei uns in alexandria steht das grabmal des alexander, das cäsareum, das serapeion, mehrere tempel der roma und des populus romanus sowie tausende von statuen des zeus soter, des apollon, des serapis, des julius cäsar, verschiedener kaiser und angehörigen der kaiserlichen familie. und alle dienen dazu, die autorität des imperiums zu zeigen. ich hoffe, ihr versteht, warum ich mich noch nie mit mogontiacum befasst habe." offensichtlich schien ihn dieser kult keine probleme zu bereiten.


    kurz überlegte er, woher er eigentlich wusste, dass die frau eine duccia war, denn sie hatte sich ihm gar nicht vorgestellt.

    Sim-Off:

    upsi, mein fehler :D

    dann fuhr er fort:


    "ihr seid also die einzige duccia, die hierher gekommen ist? dann kennt ihr hier also auch niemanden?"


    Sim-Off:

    für die verabschiedung solltest du dir schon was einfallen lassen. ich wohne in diesen haus und muss nicht weg. :D

    theodorus staunte nicht schlecht. die frau war weit gereist. er selbst kannte all die gegenden von denen sie sprach, jene wundersamen und exotischen länder, nur aus den reiseberichten in den zahllosen papyri der großen bibliothek, die tausende von besuchern in seiner heimatstadt abgegeben hatten und ihn früher so oft in gedanken in die weite ferne schweifen ließen.


    "ihr seid eine weltgewandte person." bemerkte er staunend, "ich selbst war bisher nur zweimal außerhalb ägyptens, einmal in Jerusalem und jetzt hier, in rom." und fügte hinzu: "wenn auch nicht ganz freiwillig."


    eine andere aussage erweckte sein interesse:


    "ihr sagt, ihr seid lycantropistin? ich habe noch nie davon gehört? was ist das? und ihr betet gäa und minerva an? was führt euch dann in die synagoge?"

    den skeptischen blick der dame bemerkend, geriet theodorus wieder in unsicherheit. hatte er irgendwelche römischen gesellschaftlichen konventionen gebrochen, ohne es zu wissen? genau genommen, dachte er sich, handelte er auch gegen die griechischen konventionen. egal, dafür war es jetzt auch schon zu spät. also setzte er sich hin, sehr umständlich, darauf erpicht, der kleinen person nicht zuviel platz wegzunehmen (er war übrigens nicht RICHTIG füllig, hatte nur schwere knochen ;), und antwortete:


    "nun... grieche... wisst ihr, die sache mit der angehörigkeit zu einem volk ist sehr kompliziert in ägypten, aber ja, ich bin so eine art grieche. eigentlich bin ich meines zeichens schriftgelehrter und professor am museion, ihr habt sicherlich schon davon gehört. und zur zeit bin ich hier in rom bei fuscus zu gast. eigentlich kenne ich hier ausser fuscus niemandem."


    die antwort klang ein wenig wie eine entschuldigung.


    "und ihr kommt aus mogontiacum? verzeiht mir meine geographische unkenntnis, aber wo liegt diese stadt genau? eine duccia seid ihr? fuscus erzählte mir davon, dass diese gens ihren ursprung im bar... ääh- in germanien hat."

    in vergnügter stimmung und frisch gewaschen (so eine therme hat schon was für sich, muss man ihnen lassen, diesen römern :D) trat der scriba an fuscus heran:


    "salve, mein freund. womit kann ich dir behilflich sein?"