Beiträge von Theodoros Alexandreus

    @florus: bin noch da, keine angst :D


    @cyprianus: richtig, spass solls machen hier. war ja auch nur ne kleine anregung/klugscheißerei meinerseits ;)


    @domitianus: ich würde das kaisertum bevor dein namensvetter kaiser wurde, wirklich nicht als absolute monarchie bezeichnen. (während die bezeichnung monarchie in "unserem" verständnis schon richtig ist.) der römische kaiser war während des prinzipats zwar bei weitem die mächtigste person im reich, aber die geschichte zeigt, dass der kaiser selten allein regierte (und wenn er es tat, dann meistens nicht lange)
    das liegt vor allem an den strukturellen grundlagen antiker herrschaft. es war einfach nicht möglich, eine derart umfassende bürokratische und polizeiliche grundlage aufzustellen, um die kaiserlichen vorstellungen hundertprozentig umzusetzen. im ansatz gab es zwar dinge wie pressezensur, beschränkung der meinungs- und versammlungsfreiheit oder geheimdienste, aber diese waren niemals so durchsetzungsfähig wie die neuzeitlicher staaten.
    auch wenn der kaiser theoretisch die möglichkeit gehabt hätte, eine zabsolute herrschaft zu errichten, so widersprach dieser anspruch den kaiserlichen selbstverständnis. sicher gab es auch furchtbare tyrannen unter den kaisern aber genauso oft gab es aufgeklärte und liberale herrscher, die ihren bürgern (!!! nicht untertanen!!!) ein hohes maß an persönlichen freiheiten gewährten. gute herrscher achteten immer auf die stimmungen innerhalb der römischen bevölkerung. diese hatten auch tatsächliche macht bis über das dominat hinaus (auch in byzantinischer zeit wurden noch kaiser z.b. von den zirkusparteien abgesetzt!).
    ich würde das prinzipat vor allem als ausdruck einer politischen umstrukturierung der römischen republik an die gegebenheiten des weltreiches sehen. die alte republik als stadtstaatsverfassung war nicht mehr in der lage, solch ein riesiges reich alleine zu regieren und zu halten. durch die imperiale expansion gerieten neue soziale schichten in wichtige ämter und positionen und die innenpolitische basis für die reichseinheit musste gefestigt werden. oktavian schuf ein neues herrschaftskonzept, das nicht mehr auf den alten eliten, sondern eher auf dem zusammenspiel von militär, rittertum und plebs aufbaute, mit den kaiser als vermittler. ich denke, das römische kaisertum lässt sich ganz gut mit hilfe der marxistischen (autsch! das böse wort! :patsch:) bonapartismustheorie analysieren.
    die behauptung, das römische kaisertum war eine absolute monarchie, ist von daher vollkommen falsch.


    (nachtrag: der begriff "absolute monarchie" ist von heutiger historischer sicht sowieso falsch. es gibt einen "absoluten staat", in dem aber neben den so genannten "absoluten monarchien" z.b. auch unser staatssystem hineinfallen würde, aber niemand würde auf die idee kommen, wir würden von verrückten willkürherrschern tyrannisiert werden. ;))

    theodorus war einmal wieder mit ganz anderen dingen beschäftigt, als plautius die türe öffnete. vor schreck fiel er fast rücklings die stufen zum eingang hinunter, konnte sich aber gerade noch in balance halten. als fuscus ihn vorstellte, versuchte er, seine haltung durch eine gekonnte verbeugung zu retten, was ihn auch gelang, zumindest, wenn man wert auf ptolemäische begrüßungsrituale legte.

    nochmals verbeugte sich der alexandriner demütig.


    "derzeit bin ich gast im hause meines auftraggebers. ihr findet mich meist in der schreibstube oder in einer der bibliotheken roms. vale, manius pompeius und vielen dank für die kleine stärkung."


    etwas ungeschickter wandte er sich aus der verbeugung hinaus, machte sich auf den weg zum ausgang, stellte fest, dass er die falsche richtung gewählt hatte und drehte um in die andere richtung.

    respektvoll und für einen römer wohl ein bisschen zu übertrieben anmutend verbeugte sich theodorus.


    "habt dank für diese wertvolle information, wehrter trimalchio. das gespräch mit euch war mir sehr hilfreich."


    dann trank er sein glas wein zuende.


    "habt ihr noch fragen an mich?"

    theodorus überlegte kurz. dann meinte er: "ja! das wäre eine ausgezeichnete idee! sagt, wer ist der architektus und wo finde ich ihn?"


    jetzt hatte er sicher noch nicht die nötigen finanziellen mittel, um die restaurierung zu bezahlen, aber das war sicherlich eine sache, die er noch erledigen sollte, solange er in rom verweilte. das schuldete er seinem gott.

    "oh, ich weiß nicht. lasst uns doch einfach noch ein wenig herumlaufen und dann unserer arbeit nachgehen. aber sagt, was ist dieser cyprianus für ein mensch? ist er ein politischer gegner eures bruders?"


    Sim-Off:

    nö. war eher eine anspielung auf meinen thread "republik-kaiserreich" im historia-forum :D

    frisch vom schock erholt, wurde die begierde nach den reichtümern der stadt wieder in theodorus geweckt.


    "ja, lasst uns weiter wandern."


    Sim-Off:

    wie meinst du das mit den "gedanken lesen" ?( also, die ganze story is mir echt passiert. kannst ja nachlesen, wenn du "gedanken lesen" willst :D

    "danke danke!" haspelte theodorus verwirrt, als ihn sein patron dankte. "und nochwas: bitte sagt auch eurem bruder nicht, wer euch das erzählt hat. ich will wirklich keine scherereien..."


    seltsam seltsam, dachte er sich dabei. die römer nennen ihren staat republik aber wenn einer sich als republikaner bezeichnet, kriegt er probleme. na das soll mal einer verstehen...

    theodorus überlegte lange und gründlich. dann antwortete er:


    "so weit ich mich erinnern kann, sprach er von antikaiserlichen umtrieben, die ich ausspionieren und von denen ich ihm bericht erstatten sollte. ich lehnte ab, denn auch wenn ich reich und kaiser treu ergebener untertan bin und alles tun würde, um eine verschwörung gegen die pax romana aufzuhalten, irgendwie hatte ich nicht den eindruck, der volkstribun (volkstribun sagt ihr? oh, wo bin ich da nur reingeraten?) hätte diesen auftrag von offizieller stelle an mich vermittelt. cyprianus verhielt sich nach meinem geschmack sehr zwielichtig und ganz und gar nicht vertrauenswürdig. wahrscheinlich hielt er mich für irgendeinen bettler, der für geld alles tun würde.


    jetzt wo ich euch kenne, bin ich von der richtigkeit meines handeln überzeugt, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass euer bruder von weniger edler gesinnung und charakter ist, als ihr es seid. ich denke, ihr solltet ihn unverzüglich warnen."

    vollkommen paranoid schaute theodorus, ob ihnen jemand folgen würde. dann meinte er:


    "als ich nach rom kam, hat mich vor euch ein anderer herr eingeladen. er wirkte sehr freundlich und hilfsbereit, doch im laufe des gespräches kam ich dahinter, dass er wollte, dass ich euren bruder für ihn bespitzeln sollte. ich lehnte ab, meinte jedoch, dass ich trotzdem gerne für den proconsul arbeiten würde. daraufhin verbot er mir, mit diesen in kontakt zu treten oder irgendjemanden etwas von den gespräch zu erzählen und drohte mir mit dem tod."


    "nun da ich weiß, dass der proconsul euer bruder ist, musste ich es euch erzählen, aber was soll ich jetzt tun? ich habe solche angst."

    theodorus blickte sich um: einige leute befanden sich im bad. jeder von ihnen könnte ein spitzel sein. theodorus wurde ängstlich. langsam beugte er sich zu seinem gegenüber und flüsterte, so dass nur er es hören konnte:


    "ich glaube, ich sollte es euch nicht hier erzählen. lasst uns zu einen ruhigen ort gehen, wo nicht so viele leute sind..."

    theodorus muskeln, obgleich verwöhnt von der angenehmen kur des bades, verknoteten sich wieder, der ganze körper wurde unangemessen steif. da war er ja in eine tolle situation geraten.


    einerseits wollte er seinen freund nicht vorenthalten, was er bezüglich seines bruders erlebt hatte, das schuldete er ihm, anderseits war ihn auch sein leben lieb und teuer und die drohung des anderen mannes hatte er noch nicht vergessen...


    irgendetwas in ihm entschied sich für option I.


    "euren bruder selbst kenne ich nicht, aber ich hatte bei meiner ankunft ein gespräch über ihn..."

    agrippa... proconsul... irgendwas arbeitete sich langsam durch theororus gehirnwindungen und kämpfte sich, mühsam aber entschlossen bis hin zum bewusstseinszentrum vor...


    "agrippa, sagt ihr, der proconsul von hispania ist euer bruder?"

    "aber sicher!" er unterließ es jetzt, wieder einmal mit plato zu kommen und entschied sich dafür, das thema zu wechseln. er wollte seinen römischen freund und gönner ja nicht beleidigen. außerdem wollte er mit seiner kenntnis der bedeutung der römischen familie angeben: "aber sagt, fuscus, da ich euch nun kennengelernt habe, erzählt mir doch ein wenig über euch und eure familie."

    theodorus konnte sich einen kleinen seitenhieb nicht verkneifen:

    "nun gut, aber eure historiker haben es ja sowieso nicht so mit historischer genauigkeit. ich muss nur einmal an euren kikero erinnern (dessen schriften ich übrigens sehr schätze! nur wenige schreiben ein solches latein!), der zur geschichtsschreibung meinte, dass sie dazu da sei, den nachfolgenden generationen seine eigene sichtweise als wahrheit zu verkaufen. wir griechen haben hingegen schon immer zur suche der reinen wahrheit geneigt."


    Sim-Off:

    letzte aussage ist wohl mal ne dreiste lüge ;)