@florus: bin noch da, keine angst
@cyprianus: richtig, spass solls machen hier. war ja auch nur ne kleine anregung/klugscheißerei meinerseits
@domitianus: ich würde das kaisertum bevor dein namensvetter kaiser wurde, wirklich nicht als absolute monarchie bezeichnen. (während die bezeichnung monarchie in "unserem" verständnis schon richtig ist.) der römische kaiser war während des prinzipats zwar bei weitem die mächtigste person im reich, aber die geschichte zeigt, dass der kaiser selten allein regierte (und wenn er es tat, dann meistens nicht lange)
das liegt vor allem an den strukturellen grundlagen antiker herrschaft. es war einfach nicht möglich, eine derart umfassende bürokratische und polizeiliche grundlage aufzustellen, um die kaiserlichen vorstellungen hundertprozentig umzusetzen. im ansatz gab es zwar dinge wie pressezensur, beschränkung der meinungs- und versammlungsfreiheit oder geheimdienste, aber diese waren niemals so durchsetzungsfähig wie die neuzeitlicher staaten.
auch wenn der kaiser theoretisch die möglichkeit gehabt hätte, eine zabsolute herrschaft zu errichten, so widersprach dieser anspruch den kaiserlichen selbstverständnis. sicher gab es auch furchtbare tyrannen unter den kaisern aber genauso oft gab es aufgeklärte und liberale herrscher, die ihren bürgern (!!! nicht untertanen!!!) ein hohes maß an persönlichen freiheiten gewährten. gute herrscher achteten immer auf die stimmungen innerhalb der römischen bevölkerung. diese hatten auch tatsächliche macht bis über das dominat hinaus (auch in byzantinischer zeit wurden noch kaiser z.b. von den zirkusparteien abgesetzt!).
ich würde das prinzipat vor allem als ausdruck einer politischen umstrukturierung der römischen republik an die gegebenheiten des weltreiches sehen. die alte republik als stadtstaatsverfassung war nicht mehr in der lage, solch ein riesiges reich alleine zu regieren und zu halten. durch die imperiale expansion gerieten neue soziale schichten in wichtige ämter und positionen und die innenpolitische basis für die reichseinheit musste gefestigt werden. oktavian schuf ein neues herrschaftskonzept, das nicht mehr auf den alten eliten, sondern eher auf dem zusammenspiel von militär, rittertum und plebs aufbaute, mit den kaiser als vermittler. ich denke, das römische kaisertum lässt sich ganz gut mit hilfe der marxistischen (autsch! das böse wort! ) bonapartismustheorie analysieren.
die behauptung, das römische kaisertum war eine absolute monarchie, ist von daher vollkommen falsch.
(nachtrag: der begriff "absolute monarchie" ist von heutiger historischer sicht sowieso falsch. es gibt einen "absoluten staat", in dem aber neben den so genannten "absoluten monarchien" z.b. auch unser staatssystem hineinfallen würde, aber niemand würde auf die idee kommen, wir würden von verrückten willkürherrschern tyrannisiert werden. ;))