Beiträge von Sextus Germanicus Ursus

    Sextus bot seinem Gast einen Stuhl und eine Erfrischung an.


    "Ave Vinicus Alienus,


    willkommen bei der Classis Romana Germanica. Du willst wissen, wie es bei uns aussieht? Nun, wir haben derzeit keine großen Probleme. Die Classis ist einsatzbereit. Derzeit stehen zwei Aufgaben an. Zum einen die Sicherung des Rhenus und seiner Nebenflüße. Zum anderen die normalen Transportaufgaben. Es wird wohl in kürze der Befehl des Prokonsuls erteilt werden, die Legion bei einer großen Marschübung zu unterstützen.
    Die Moral der Classis Germanica ist hervorragend, der Präfekt kann sich jederzeit auf uns verlassen."

    Die Nase erstmal voll, von all dem administrativen Kram, machte sich Sextus auf. Langsam schlenderte er von der Kommandantur zum Hafen, von dort schliesslich zum Legionskastell.
    Unterwegs traf er auf einen Kameraden von der inzwischen zurückgekehrten Corcodilus.


    "Wo gehst Du denn hin? Um diese Zeit?", wurde Sextus gefragt.


    "Ich will doch mal sehen, ob die Herrn von der Legion schon kräftig für ihren Marsch trainieren. Das war ein Grund mehr, zur Classis zu gehen!", lachte Sextus und schlug dem Mann freundlich auf die Schulter.
    "Gehst Du mit?".
    "Nein, ICH habe Dienst.", lacht der Soldat und ging,

    An diesem kühlen Morgen stand Sextus am Kai und schaute den Schiffen zu, die auf den Fluss hinausfuhren.


    Etwas neidisch war Sextus schon, auf die Männer die mit ihren Schiffen hinausfuhren. Er war nunmal Seemann. Nun hatte er zwar einen schönen kleinen Schreibtisch, aber das war mit dem schaukeln eines Schiffes nicht zu vergleichen. Doch für ihn war das ganze nur vorübergehend. Schon bald würde Sextus wieder auf den Planken eines schlanken Kriegsschiffes stehen.


    Ave Traianus,


    na das wird wirklich nicht so wild. Zwei Kohorten pro Reise ist fast schon eine normale Transportleistung. Trotzdem werde ich versuchen ständig ausreichend Schiffe im Portus bereit zu halten. Somit kannst Du jederzeit über sie verfügen.
    Ansonsten ist das wohl eine Streng Geheime Kiste, wie ? 8)


    Verfügen wir eigentlich über Legionskastelle auf der rechten Rhenus, also auf der germanischen Seite?


    Vale
    Onkel Sextus



    Ave Traianus,


    diese Auftrag hat natürlich Vorrang. Ich werde mich hier zur Verfügung halten und sehen, wieviele Schiffe wir für diesen Auftrag zusammenziehen können.
    Ich habe Dich richtig verstanden, das wir die Legion von dort zurück bringen sollen. Also ca. 5.500 Mann. Das wird heftig. Unmöglich ist es nicht. Auch wenn wir Castra Regina vom Rhenus aus, nicht direkt anlaufen können. Aber das können wir später klären.


    Ich habe alles zu meiner Zufriedenheit erledig. Endlich sind alle Familienangelegenheiten meiner schon vor Jahren gestorbenen Frau geregelt. Zeit mir die Ruinen von Karthago anzusehen hatte ich auch. :D


    Vale
    Onkel Sextus


    Nach ein paar ausführlichen Gesprächen in der Kommandantur, hatte Sextus endlich eine Vorstellung, wie der kleine Hafen von Ulpia Traiana aussehen würde. Klein, aber fein. Was noch fehlte, war Material und ein paar kräftige Männer. Beides wollte Sextus vor Ort organisieren.

    Sextus kam in den Hafen. Er suchte sein Schiff, aber der übliche Liegeplatz war leer. Langsam schlenderte er zur Kommandantur. Hier erfuhr er, dass die Corcodilus unterwegs war, um die kleineren Lager am Rhenus zu versorgen. Mit einer Rückkehr war so schnell nicht zu rechnen.


    "Nun denn, soooo tragisch ist das nicht.", grinste Sextus in sich hinein, "Dann kann ich mich schon einmal meine Reise nach Ulpia Traiana vorbereiten.".


    Ave Traianus,


    nun bin ich endlich zurück. Ich hoffe es ist Dir und unserer Familie in der Zwischenzeit gut ergangen. Noch konnte ich mich nicht mir allem, was sich seit meiner Abreise geändert hat, vertraut machen. Erst wenn ich mir einen Überblick verschaft habe, reise ich nach Ulpia Traiana, um dort die Bauarbeiten zum kleinen Hafen in die Wege zu leiten.


    Die Reise selbst war eine anstrengende, doch überaus erfolgreiche. Alle Angelegenheiten in Africa konnten zu meiner Zufriedenheit geklärt werden. Jetzt kann ich mich mit dem Gedanken anfreunden, vielleicht wieder zu heiraten. 8)


    Onkel Sextus



    Ave Traianus,


    kurz bevor ich nach Ulpia Traiana aufbrechen wollte, erreichte mich ein Brief der mich zu dringenden Familienangelegenheiten nach Afrcia ruft. Dort lebt noch ein Teil der Familie meiner verstorbenen Frau. Mir scheint als ob man mich dort dringend braucht.
    Dein Einverständnis vorausgesetzt, werde ich Morgen aufbrechen und ein paar Wochen wegbleiben. Danach werde ich mich dann um den kleinen Hafen von Ulpia Traiana.


    Onkel Sextus


    Doch etwas Neugierig, fragte Sextus einen Matrosen von Medicus Schiff, ob er an Bord kommen könne.
    Die Bitte wurde ihm gewährt.


    "Sieh Dich nicht so genau um. Unser Schiff ist derzeit nicht in Form.", grinste ihn der Matrose an.
    "Derzeit?", fragte Sextus ironisch, "Seit dem letzten punischen Krieg ist hier wohl nichts mehr gemacht worden.".
    Der Matrose ging achselzuckend weg.


    Sextus sah sich um. Der Mast schien morsch zu sein, ebenso eines der beiden Steuerruder. Die Seile und ein Teil der Beplankung mußten auf jeden fall ausgetauscht werden. Der Niedergang zu den Ruderbänken war in Ordnung. Aber es roch ein wenig muffig und es roch muffiger je weiter man sich ins Schiff hinein wagte. Ganz unten angekommen, erhellte sich aber sein Gesicht. Der Rumpf war dicht und es war keine Spur von Fäulnis oder morschen Balken zu sehen. Die wichtigsten Teile waren also in Ordnung. Der morsche Rest war leicht auszutauschen. Da dieses ehemalige Kriegsschiff zum Frachter umgebaut werden sollte, würde dies ein Abwasch sein.


    Er würde seinen Eindruck vielleicht noch persönlich an Medicus weiter geben. Doch nun mußte Sextus erstmal zurück, da sein eigenes Schiff wieder hergestellt werden sollte.

    Im Hafen bestaunte Sextus das Schiff seines Neffen Medicus. Er sah es sich gut an und sein Urteil stand fest:


    "Es wird ihn eine Stange Geld kosten, aus dem Haufen Holz ein stolzes Schiff zu machen.", murmelte Sextus vor sich hin, ein Kamerad hörte ihn.
    "Wenn das mal reicht, Sextus! Man muß auch eine Menge Mut haben, auf dem Schiff mitzufahren.", lachte dieser und schlug Sextus auf die lädierte Schulter.
    Sextus atmete tief durch, denn dieser Schubs schmerzte noch sehr. Am liebsten hätte Sextus ihn jetzt zum Ruderdienst auf das Schiff seine Neffen abkommandiert.


    Aber der Marinesoldat hatte Recht, man brauchte wirklich Mut, für ein solches Unternehmen. Deshalb bewunderte Sextus den Mut seines Neffen und die Vision die damit verbunden war. Handel, würde mehr zum Frieden beitragen, als jede gewonnene Schlacht.


    'Schade, ich würde ihm gerne beim Ausbau zum Handelshafen helfen. Doch ich werde in Ulpia Traiana einen kleinen Hafen errichten und ich werde nicht vergessen, ihn so auszulegen, damit er auch und gerade dem Handel dient.'

    Sim-Off:

    Wenn man mich schon befördert, wäre es nett, das auch 'öffentlich' zu machen. Auf dem Papier bin ich immerhin schon Proreta, nur nicht in der Signatur.

    ;)




    Sextus trank seine Neffen zu.


    "Hmm eine große ehere für einen kleinen Soldaten.", grinste er, "Doch werde ich es gerne übernehmen. Am liebsten wäre mir ein kleiner Hafen in Colonia Claudia, wohl weil ich da geboren wurde. Militärisch ist jedoch Ulpia Traiana die beste Wahl. Somit denke ich, werden wir dort bauen.
    Der Stützpunkt am Danuvius wird größer und aufwendiger sein. Daher möchte ich diese Aufgabe gerne zurückstellen, bis ich mit dem errichten des kleinen Hafens von Ulpia Traiana erfahrungen gesammelt habe.
    Im übrigen sehe ich es mit viel Freude, das dein Bruder Medicus, sich ebenfalls für die Häfen interessiert. Er hat gut erkannt, das ein Hafen wichtig ist für die Entwicklung in der Germania.".


    Lächelnd nahm Sexutus noch einen Schluck Wein.


    "Wenn auch seine gebrauchte Bireme einen Seemann nicht gerade aus den Caligae haut. Er macht einen Anfang und das ist wichtig.".


    Sextus erhob sich.


    "Du wirst vor deiner Abreise noch viel zu tun haben, Traianus. Ich will Dich nicht länger aufhalten. So schnell es geht, werde ich nach Ulpia Traiana fahren. Wir werden uns vermutlich eine Zeit nicht sehen. Alles Gute Neffe Proconsul und .... Du solltest wieder heiraten.".


    Lachend verließ Sextus das Arbeitszimmer und begab sich zum Hafen.

    Sextus betrat das Arbeitszimmer seines Neffen. Er trug seinen linken Arm immer noch in einer Schlinge.


    "Ave Tranianus,
    es ist schön Dich noch hier zu finden. Wie Du siehst hatte ich einen kleinen Unfall. Doch dazu mehr im Bericht, den ich Dir eigentlich nach Augusta Treveorum schicken wollte. Nun nutzte ich die Gelegenheit, ihn Dir hier persönlich auszuhändigen."


    Sextus über gab seinem Neffen, den schriftlichen Bericht. Setzte sich dann in einen Sessel und genoß den angebotenen Wein.



    Ave Traianus,


    endlich ist dein Onkel wieder zu Hause. Es war eine lange und beschwerliche Reise. Ständig den Rhenus rauf und runter zu befahren, um ein paar Frachtschiffe zu begleiten, die schwere Steine für die Bauten in Ulpia Traiana geladen hatten. Und das bei diesem Wetter.
    Auf unserer letzten Fahrt geschah es dann. Beim Versuch wieder in den Wind zudrehen, wurde ein Frachter von einer sehr starken Bö erwischt und geriet in gefährliche Nähe der Untiefen. Der Rhenus führt dieses Jahr ungewöhnlich viel Wasser und die Strömung ist entsprechend stark.
    Die Besatzung versuchte alles, um das aufsetzen auf eine Sandband, oder gar auf einen der Unterwasserfelsen zu verhindern. Doch war nicht nur der Rhenus gegen das Schiff, sondern auch der Wind, der nun kräftig gedreht hatte.
    Die Crocodilus versuchte mit aller Kraft den Männern auf dem Frachter zu helfen und warf starke Taue auf das Deck. Die Rojer legten sich mächtig ins Zeug und ruderten was das Zeug hielt. Selbst dein alter Onkel hockte sich auf eine Ruderbank und half. Mit vereinten schafften wir es den Frachter auf das Ufer zu ziehen. Tja und bei der Gelegenheit, achteten wir weniger auf die Untiefen, als auf den Frachter. Ergebnis: die Crocodilus lief auf.
    Mit einem heftigen Krachen setzte sich unser Schiff auf eine Sandbank. Alles, was nicht angenagelt war, löste sich. Wir auf den Ruderbänken lagen übereinander und dein Onkel hat sich schwer die Schulter gestoßen. Jupiter sei dank, hat es keine großen Verletzungen bei der Besatzung und keine großen Beschädigungen am Schiff gegeben. Der Rumpf hielt. Doch nun saßen wir hier fest. Es dauerte dann einen Tag bis wir alles was nicht nötig war von Bord gaben um leichter zu werden, ein weiterer um von dieser verfluchten Sandbank wegzukommen und ein dritter um die leichten Beschädigung zu reparieren und alles wieder aufzuladen. Schließlich konnten wir uns dann doch noch auf den Heimweg machen.


    Und kaum ist man zu Hause, hält man eine Beförderung in Händen. Das war eine große, sehr angenehme Überraschung. Mal sehen, was diese Beförderung an Aufgaben mit sich bringt. Darauf freue ich mich ganz besonders.


    Vale


    Onkel Sextus


    Wieder an Bord der Crocodilus, begann es heftig zu regnen. Das so typische germanische Sommerwetter. Sextus wünschte sich an die Strände des Mare Nostrum. Ein wenig Sonne würde ihm sicher gut tun. Doch nun mußte erstmal gegen den Wind gesegelt und gerudert werden. Der kleine Konvoi machte nur wenig Fahrt. Die Zeit bis Sextus wieder im Portus von Moguntiacum war, würde lang werden.

    Nach den Erfahrungen der letzten Zeit. War die Besatzung der Crocodilus sehr wachsam. Aber diesmal tat sich auf der germanischen Seite des Rhenus gar nichts. Ohne Probleme erreichten wir Ulpia Traiana.


    Sextus nutzte die Zeit, die zum entladen der Schiffe benötigt wurde (was ohne geeigneten Kran äußerst beschwerlich ist :D) und schaute sich in Ulpia Traiana um.
    Von der Anlegestelle ging er durch das Tor in eine belebte Stadt. Es gab Händler, Handwerker und eine wundervolle Taverne, in die Sextus später einkehren wollte.
    Die Stadt schien ausreichend Platz für einen kleinen Flottenstützpunkt zu bieten. Auch waren die Ufer so, das man sie ohne große Mühe befestigen konnte. Also in Ulpia Traiana, wäre es kein Problem einen Stützpunkt zu errichten.


    Zufrieden begab sich Sextus in die Taverne.
    Er bestellte sich Wein und entspannte sich.