Beiträge von Herius Hadrianus Subdolus

    Er konnte ein 'Herein' von Innen hören.


    Herius war mal wieder kurz in Rom. Eher um seine Waren auf dem größten Markt neben Ostia loszuwerden, aber eben auch um in der postialen Stelle nach amtlicher Post zu schauen. Wie durch ein Wunder hatte dieser Besuch also Glück ihn hier überhaupt zu erwischen. Bekannermaßen residierte er in Ostia und kümmerte sich von dort aus um die Belange des Cursus Publicus in Italia. Immerhin war die Stadt am Meer ein guter Knotenpunkt im Transmaritimen Geschäft der Postzustellung.

    Ein Termin, der wohl von den wichtigsten Manufakturen im Umland der Stadt Rom wahrgenommen wurde, war der dieses Frühlingsmarktes der Weber, Tuchmacher, Seidennäher und Schneidereibesitzer. Hier trafen sich die Kollektionen, die den Frühling und Sommer bestimmen sollten.


    Jeder der etwas auf sein Äußeres Wert legte, kaufte zu diesen Markttagen ein, denn meist waren es Einzelstücke, die in den Auslagen zu erwerben waren.


    Auch der Hadrianii hatte den Weg von Ostia nach Rom unternommen, um hier seine Frühlingsschnitte vorzustellen und natürlich auch unter die betuchte Gesellschaft Roms zu bringen.


    Früh am Morgen kontrollierte er den Stand und ließ seine Mitarbeiter die feinen Stücke aushängen. Eine ganze Schaar Verkäufer wuselten herum, bereit jeden noch so abwesend blickenden Kunden 'einzufangen'.

    Ganz zaghaft kündigte sich an, das der Winter in die Berge verschwand. Im Süden war er nie besonders grimmig, aber vorallem die vielen Stürme auf See, der nass-kalte Regen und die wenigen sonnigen Tage ließen kein großes Wohlbefinden aufkommen, wenn die Wipfel der Gebirge verschneit waren.


    Herius war wiedermal im Geschäft. Dieser Tage brummte der Laden im wahrsten Sinne des Wortes. Nicht weil viel verkauft wurde, sondern weil die schweren Webstühle zu Höchstleistungen angetrieben wurden. Nurnoch wenige Wochen trennte die neue Kollektion vom Frühlingsgeschäft und dieses Jahr sollten vorallem kräftige Farben und üppige Schnitte den Kunden das Geld aus den Taschen locken. Dazu wurden erstmals lange Bänder gewebt, die tief getränkt in feinsten Farbkreationen als Schal benutzt wurden. Und das im Sommer! Ein Trend der aus Rom schwappte und den so jeder Schneider in seinem Programm mit aufnahm, wollte er den letzten Schrei nicht verpassen.


    Hier und da war Geschäftiges zu klären. Vorallem aber ging er die Listen der Rohstofflieferanten durch. Bisweil waren die Lager noch gut bestückt, diesen Zustand beizubehalten, war seine Aufgabe.


    Sim-Off:

    Es wäre schön, wenn die Gruppen-ID der Socii Mercatorum Aurei nicht für Stimmungsmache missbraucht würde. Soll Bezalel das nicht mehr sein, dann bitte ich ihn aus dem Bestand der SMA zu streichen. Das wirft Schatten, die durch die SMA nicht gewünscht sind. BtT

    Den ersten Blick ließ Herius über die Schiefertafel schweifen. Die Preise waren etwas dem Marktgefüge angepasst worden. Zwar gefielen ihm zwei drei Rohstoffangaben nicht, aber in langen Diskussionen mit dem dafür zuständigen Verwalter hatte er sich irgendwann nach vielen Kannen Wein geschlagen gegeben. Wenn dieser Bursche nicht Recht behielt, konnte er ihn und seine Familie immernoch zum Tempel hinaus jagen.


    Mit zackigen Schritt betrat er die Manufactur. "Salve..." grüßte er in den Raum und bekam einige Antworten aus den verschiedensten Ecken zurück. Dieser Kontorverwalter eilte ihm entgegen und salbte mit überschwenglicher Art. "Was gibt es dringendes zu besprechen, Philomelus?" Ließ der Hadrianii hören und blickte leicht genervt. Immerhin mußte er andere ihm wichtige Dinge dafür et Acta legen. Ein Redeschwall warf ihn daraufhin fast um und er hob die Hand in caesarischer Art, um jenen zu stoppen. Einatmen, Ausatmen, Einatmen und Ausatmen. "Was soll das heißen?" Es war klar, was dies hieß, die Produktion würde erliegen und bereits verhandelte Stücke hinausgezögert werden müssen. Mit der geballten Faust schlug er auf einen Tisch, nachdem er sich dahin hinunter gebeugt hatte und für einen Moment abstützte. Herius schnellte nach oben und ließ ein: "Das darf doch alles nicht wahr sein!" ...erklingen. Da wünschte er sich in den sorglosen Sattel bei der Reiterei zurück. Aber dieses Tor blieb verwehrt, dieser Ausweg ein Irrweg. Er atmete erneut einige Male ein und aus.


    "Wieviel müßten wir die anderen Produkte verteuern, um unsere Kunden zu erhalten?" Eine Vielzahl von Rechenbeispielen folgte. Jene die Subdolus so gerne hörte... dann endlich klare Zahlen. "Dann tu es und versuche die Aufschläge so gering wie möglich zu halten. Wir können es uns nicht leisten dieses Klientel zu vergraulen. Ach ja und Philomelus kümmere dich darum, das wir zu Seide kommen, ich möchte dies nicht als Dauerzustand wissen."


    Gesagt und ein Kontrollblick später war Herius wieder auf der Straße. Er brauchte Luft zum Atmen. Diese Geschäfte strengten ihn deutlich zu sehr an...

    Mit dem Esel zu den Mauern gelangt, stieg der Bote dort auf seine Füße um. Er gelangte noch vor dem ersten Trubel auf dem Markt die angestrebte Stelle und steckte sein Aushang an. Wenig später war er wieder in den Straßen der Stadt verschwunden. Auf dem Weg weitere Botengänge zu erledigen.


    Ostia,
    ANTE DIEM XIV KAL IAN DCCCLVIII A.U.C.


    Wir grüßen unsere Kunden und Jene die es noch werden möchten.



    _____________________________________________


    Im Laden zu Ostia wird es eine Freude sein Dich zu empfangen. Neben den feinen Stoffen, gewebten Tuniken bis zu den edelsten Mänteln und Togen kann man sich dort auch eine eigenbedarfsgerechte Seidentunika anfertigen lassen. Zudem gibt es seit kurzer Zeit eine Parfümerie, die sich zum Ziel gemacht hat jeden Wunsch in Düfte, Badezusätze und Salben umzusetzen.


    Neben diesen großartigen Produkten, soll auch erwähnt werden, das jene Handwerker und Kaufleute sich angesprochen fühlen können, die Hände ringend um akzeptable Preise für ihre Rohstoffe suchen. Jede Ware ist mit gutem Geschick verhandelbar. Sei es nun ein Roh- oder ein Endprodukt.


    Auf Wunsch wird dem Kunden auch ein Gesandter ins Haus kommen, der mit vorheriger Absprache eine Produktpalette der anvisierten Erwerbsgüter dabei hat.


    Aushang der Manufacture Hadrianii.


    Ein Handels- und Produktionsgewerbe der


    Socii Mercatorum Aureii


    Suche Seide.


    Bisweil würden mir 15 je Woche zugesichert ausreichen. Ansonsten bleibt mir nichts anderes übrig, als alle anderen Waren zu verteuern, um die 250 Sesterzen je Stufe für die Seidentuniken auszugleichen und das möchte ich wirklich nicht. ;)

    Am Hafen war's zu teuer, direkt am Markt bekam man keine Feuerstellenerlaubnis und hier an der großen Straße schien es am Ende doch den besten Platz zu geben, um dem Handwerk goldenen Boden zu verschaffen. Herius hatte zuerst einmal die Schmiede einbauen lassen und blickte nun auf vier tatkräftige Männer, die im eigenen Schweiß schufteten. Gerade Werkzeug war eine rare Ware geworden und so sollte diese Werkstatt gute Arbeit haben. Vorerst legte der Besitzer sich auf einen stämmigen Preis fest. Was in Zukunft werden würde, das bestimmten die Verhandlungen. Doch es war auch viel Geld gewesen, das den Tiber bis zum Meer geschwommen war, bis der Hadrianus diesen Betrieb hatte stemmen können.




    ~ Fabrica Volcanus ~



    [Blockierte Grafik: http://www.ostheim21.de/Imperium/Volcanus01.JPG]



    Jetzt da die Glutbecken glühten, der Amboss unter den mächtigen Hämmern erzitterte und geräuschvolles Klingen aus dem Haus drang, würde Herius sich um die anderen Räume kümmern können. Dazu waren noch einige Um- und Ausbauten nötig. Weiteres Geld, das ersteinmal verdient werden wollte...

    Was war denn das für Einer? Statt sich darüber zu freuen, das eine durchaus anziehende Institution ihren Standort nach Ostia verlegen wollte, schien der Mann viel lieber seine Ruhe haben zu wollen. Der Cursus Publicus war sowas wie eine Einheit, hier gab es Geld in Massen zu verdienen und Händler jeden Schlags rieben sich die Hände, wenn ihnen solch ein Geschäft in den Schoß fiel. Jener Magistrat allerdings traute wohl dem Frieden noch nicht oder erkannte einfach nicht die Möglichkeiten, die sich für die Stadt Ostia dadurch boten.


    "Hm in wie weit das Gebäude renoviert werden soll, wird man aus Rom erfahren. Vorerst sind nur einige Umbauarbeiten geplant, damit ich ein anständiges geräumiges Officium erhalten kann. Deine Vorschriften sind die, die in jeder römischen Siedlung gelten. Das ist doch das Schöne an Rom, man kann noch so weit reisen und doch trifft man immer wieder auf die selben Straßenführungen, Gesetze, Ordnungen und eben auch dem selben Brandschutzrecht, wie der gleichen Bauverfügung."


    Er grinste in sich hinein. Dann kam ihm noch der Gedanke zum Haus hinzu.


    "Die Stadt hat also keine freien Gemäuer, die sie zu gutem Gelde veräußern will... nun dann werde ich deinen Rat annehmen und mir von einem privaten Baumeister eine Behausung erstellen lassen oder mir von einem Grund und Boden Hai etwas mieten."


    Ansich war er durch. So richtig nett fand er den Mann nicht, aber Herius hatte genug Freunde zum Baden gehen...


    "Gut das man sich mal vorgestellt hat."


    Subdolus gedachte das Büro zu verlassen, zögerte nurnoch einen Moment.

    So lange schien der Beamte noch nicht im Dienst zu sein, denn die Verwaltungsstrukturen des Cursus Publicus waren dem jungen Mann genauso unbekannt, wie deren Niederlassungsgebäude am Forum. Doch Herius mußte ja trotzdem mit ihm irgendwie auskommen, also entschied er sich keinen Vortrag darüber zu halten, wer da vor dem Magistrat eigentlich stand und das dessen Stellung durchaus mit der eines Comes gleichzusetzen war. Denn so hoffte er gedanklich, diese Position müßte dem Mann wenigstens geläufig sein. Er seufzte kurz. "Du siehst mich recht überfordert an. Nun ich will dir gerne die Situation erklären. Vor einigen Tagen bin ich ernannt aus Rom nach Ostia zurückgekehrt. Vorher war ich Praefectus Vehiculorum der Provinz Hispania. Jetzt aber der vom römischen Kernland. Als mein Verwaltungszentrum erwählte ich Ostia, dies hat mehrere Gründe, die für dich allerdings nicht wichtig erscheinen sollen. Nun auf jeden Fall suche ich eine Unterkunft für meinen Haushalt und meine Betriebe. Das kann im günstigsten Fall eine renovierungsbedürftige Insula..." denn mehr konnte er sich dann auch nicht leisten "...zum Kauf sein, oder etwas besser erhaltenes und vorallem genauso großräumiges zum Mieten. Weiterhin handelt es sich bei dem besagten Objekt des Cursus Publicus um dessen Mansio am Forum. Das Gemäuer wirst du doch kennen, oder?" Fragte er dann lieber doch noch einmal ungläubig nach.