Beiträge von Herius Hadrianus Subdolus

    Ein Lächeln zeichnet sich auf dem ansonsten zumeist ernsten Gesicht ab.

    "Natürlich, ich habe damit gerechnet und werde mich gerne mit dieser kompetenten Magistra in Verbindung setzen. Wie weit ist es denn um jenen Tempelbau bestellt?"

    Zitat

    Original von Iunia Attica


    Iunia die in Schriften vertieft gewesen war schaute auf.


    "Salve, was führt dich zu mir?"



    "Ich wurde aus der Legio II Germanica mittels Honesta Missio (1) entlassen und warte seit dem vergeblich auf mein Donativum. In der Basilika Ulpia meinte man hier wäre ich richtiger als dort.


    Ich habe das Schreiben dabei...."


    >legt es auf den Tisch vor ihr<


    Herius wartet ab.

    Er setzt sich und streift dabei den Mantel nach hinten, den er trotz des warmen Sommerwetters immer trägt. Ein Anhängsel der alten Zeiten bei der Legio II wegen.


    "Das ist richtig. Mein erster Tag im Ruhestand hat mir einen schweren Kopf und klamme Beine vermacht. Dann sah ich am gestrigen Morgen jenen Aushang an der Curie."


    >Überlegt kurz<


    "Ich habe als Ritter den nötigen Stand, doch mit der Ausbildung hapert es ein wenig, denn ich habe nur das Erstellen von Standlagern, Befestigungsanlagen und Verteidigungmitteln in der Legion gelernt und zu hunderten ausgeführt, beziehungsweise in meiner Zeit als Tribun auch ausführen lassen. Natürlich würde ich mich keiner Ausbildung verwehren und in der Schola Atheniensis einen solchen Architekturkurs belegen. "


    >blickt umher<


    "Sicher würde ich mich auch ersteinmal als Agrimensor verdingen, wenn sowohl meine militärische Ausbildung im Bausektor als unzureichend angesehen wird oder ich mit einer Ernennung rechnen kann, wenn ich den nötigen Kurs aufweisen kann."


    >wartet ab<

    Er hatte mit Absicht eine jener Tavernen gewählt, wo die Stammgäste mehr denn in anderen Wirtshäusern aus Soldaten bestanden, die ihren Diensturlaub in Rom verbrachten. Nochmal unter Gleichgesinnten sein, bevor es ab in die Heimat ging.


    Wie ein hektischer Traum ratterten in ihm die Bilder vergangener Jahre ab. Gefüllt von Schicksalen, Triumphen, Expeditionen und Kameradschaft. All jenes war mit den Taten des SvH ins Wanken geraten. Der Tod hatte sich breit gemacht. Getrieben von Leid und Armut. Das Leben begann zu verlöschen und die Götter nahmen so viele mit, wie sie nur tragen konnten.


    Er schüttete einige Becher im Sturzgang hinunter und dachte über seine Zukunft nach. Mit etwas Geld konnte er nach Aegytus reisen und seine alten Kameraden im Hinterland des Nils aufsuchen. Doch waren sie noch so wie früher? Würden sie ihn erkennen und somit am Leben lassen oder war er für sie ein Feind geworden...


    Wieder trank er einen Becher und füllte ihn sofort nach.


    Sollte er nach Sizilia gehen, die alte nein die uralte Heimat, welche Geschichten würden ihn da erwarten. Erinnerungen an eine längst vergessene Zeit? Wer würde ihn dort erwarten? Keiner! Oder kennen? Auch keiner! Was würde er dort machen?


    Ein neuer Becher rannte seine Kehle hinab und die leere Kanne wurde durch eine Volle ersetzt.


    Ohja er wirkte langsam, sehr langsam, aber so langsam wurde es....

    Er eilte zu dem ihm gewiesenen Officium noch immer in wohlweislichem Wissen hier falsch zu sein. Trotzdem klopfte er an und trat nach einigem Warten in das leere Officium, wo auf der anderen Seite des Tisches eine junge wohl angezogene Dame saß.


    "Salve." sagte er und blieb in alt her gebrachter Manier stehen.

    "Uff na was weiß ich." Er dachte schon, das die Wachen eingewiesen waren, sagen zu können wen sie wohin schickten. Herius hatte nun wahrlich nicht die Lust dazu seinen Fall einem Miles zu schildern, tat es dann aber sehr knapp doch: "Zu jemanden, der in der Lage ist über ein Donativum zu verfügen, das mir laut Codex Militaris zusteht.
    Um gewisse Verständnisprobleme vorzubeugen sagte Herius Hadrianus noch:"Ich komme von der Basilika Ulpia, dort war man demnach nicht zuständig, sondern verwies mich an die Administration des Palastes."

    "Ich werde mich nun ersteinmal mehr meinen Betrieben widmen. Genug ist manchmal genug. Vielleicht verkaufe ich diese auch und kehre entgültig in die Heimat zurück." Wo diese war ließ er offen.


    Er reichte dem Comes die Hand, sein nächster Weg würde ihn auf den Palatin führen, er hatte einige tausend Sesterzen einzutreiben und vielleicht das eine oder Andere Wort zum Thema Regionarius anzureißen.


    Dann verließ er das Officium...

    Er sieht sich die Schreiben kurz an und rollt sie zusammen.


    "Was willst du schon tun können. Ein Meilensten liegt zwischen mir und einer Tat, die Gerechtigkeit forderte und mich um einige Ränge nach unten beförderte. Doch das war es mir bei weitem Wert und hätten nicht all jene klein bei gegeben, die damals dabei waren und eben jene Schandtat am römischen Volk sahen, säße ich nun auch nicht zwischen den Stühlen.


    Doch es ist wie es ist.


    Du kannst nichts tun und ich werde meinen letzten Lohn für fünfundzwanzig Jahre im Dienste des Heeres abholen und mich dann zur Ruhe setzen. Ich bin es leid zwischen den Einheiten wie ein gebranntes Schaf umher zu irren und dabei mit anzusehen, wie der Staat immer weiter in Bürokratie und Korupption versinkt."


    Dann steht er auf.

    "Salve Aelier"


    Ahja sein Blick auf das Alter hatte ihn nicht getäuscht, ähnlich salbend wie ein bekannter Verwandter formulierte dieser hier seine Worte. Doch so einfach, wie der Jüngling sich das vorstellte, war es nicht.


    Doch Herius zog es vorerst vor zu stehen und für eine Weile zu schweigen, dann jedoch sagte er was ihm dabei nicht passte:



    "Ich finde es mehr als ungerecht, das du versuchst die Schuld alleinig Lucius Octavius Detritus aufzudrücken. Das zeugt von dem Willen sich selbst und die Curie -die letztlich meiner Ernennung durch Abstimmung verfügt hat- aus der Misserie zu ziehen und nebenbei bemerkt von einem schlechten Charakter. Doch wenn ihr schon damals laut der kaiserlichen Kanzlei, wo diese Verfügung sicherlich her kommt, gegen das Gesetz verstoßen habt, wer sagt mir dann, das es diesmal rechtens ist. Eine Passage des Gesetzes würde mir helfen, das einzusehen.


    Am Ende bin ich aber sowieso auf dem Weg zum Palatin. In einer anderen Sache zwar, doch das ließe sich verbinden."


    Er war etwas hin und her gegangen und hatte seine Hände ins Gespräch mit eingefügt, jetzt aber setzte er sich und fügte an:


    "Diese Verkündung trifft mich überrascht... Sollte sie vollstreckt werden, können einige Streuner aufatmen. Ich nehme an, das die Lücke nicht geschlossen werden kann?"


    Das auch die Mörder von Aulus Metellus Sulpicianus , dem Gewürzhändler aus Ostia unbehelligt blieben, stieß im am Meisten auf. Aber so waren sie eben die Bürokraten. Er hatte den Fehler gemacht nach Rom zu kommen. Sein Gewissen hatte ihn gleich nach Sizilia geschickt, wäre er dem mal gefolgt...

    Wie er so saß, ließ Herius seine Gedanken ordnen. Dazu gehörte auch, das er den vor sich sitzenden Provinzdiener ein wenig mit knappen Fragen über den "Neuen" ausfragte. Mehr und mehr wurde es ihm suspekt... doch gut, vorher zu urteilen war nicht sein Stil. Trotzdem wunderte er sich schon, wie ein Bürger unter dreißig, der nicht einmal Ritter war und Plejber zum Comes aufsteigen konnte. Aber der Name Aelia war gut bekannt in Rom und so hatte wohl jener alte Herr etwas nach geholfen, seinen Stammbaum zu sanieren. Weiter kam er nicht, denn da öffnete sich bereits die Türe. Er stand auf und betrat das Officium.


    "Salve, was ist so wichtig, als das du mich nach Rom beorderst?"

    Nachdem er eine preiswerte Unterkunft für sein Pferd gefunden hatte und den Weg vom äußeren Stadtrand zurückgelegt hatte, betrat Subdolus die Curia. Er war gespannt auf den neuen Comes und darauf, was dieser mit ihm zu besprechen hatte.

    Mit dem Pferd war es ein Weg von zwei Tagesritten von Ostia nach Rom. Er hatte seine Geschäfte in der tylusischen Vertretung beendet und würde nun einen neuen Comes aufsuchen, der meinte ihn sprechen zu müssen. Warum der alte Octavier diesen Posten hatte aufgegeben, wußte Herius nicht, aber es war ein gutes Arbeiten mit diesem Detritus gewesen.


    Sich weniger Gedanken machend ritt er in einem normalen Tempo die Straße entlang und überlegte sich schonmal in welchen Stall er Hermes einstellen würde...

    Nachdem Herius sich auf dem Forum nach einem geeigneten Mittagsmahl umgesehen hatte und dies beendete, kehrte er in die Curia zurück und packte ein Laib Brot, etwas Wein im Trinkschlauch, eine Decke für die Übernachtung auf weiter Flur und die Schriftrolle ein und begab sich hinunter zum Pier.


    In einem der Schuppen standen seine Pferde zur Miete. Mit Hermes wollte er sich nach Rom begeben. Er war der preiswertere Rappe gewesen und würde in einem Mietstall an der Stadtmauer stehend nicht "wegkommen".