Beiträge von Herius Hadrianus Subdolus

    Zitat

    Original von König von Tylus
    Das klingt ja doch nach einer recht ansehnlichen Abnahme! Lass mich einen Moment rechnen, bitte.


    Ich notierte mit dem Stilus einige Dinge auf einer Tafel und schob sie dann rüber zum Regionarius.


    Sim-Off:

    WiSim


    Wenig später war der Handel in Sack und Tüten und einige der tylusischen Handelshausknechte schleppten ein großes Bündel Waren hinaus. Herius hingegen ließ einen Sack voll Münzen auf den Tisch fallen und verabschiedete sich.


    In Zukunft würde einer der Ausländer in seiner Manufaktur die Seide aus Ostia holen, um sie dem Wirtschaftskreislauf zuzuführen. Die Taten des Herius waren mit diesem Handel in diesem Handel erledigt und er machte sich auf zurück in die Stadt zu gelangen.

    Eines jungfräulichen Morgens schaffte eine Gruppe Sklaven einen großen Wagen auf das Forum. Er war beladen mit allerlei Handwerkszeug, straffen Holzbrettern, Nägeln, einigen Tuchen und gewissen Dingen zum Dekorieren.


    Mit emsigen Treiben nagelte man eine Bude zusammen, die durch ihre üppigen Auslageflächen auffiel. Hier würde in Zukunft jene Ware unters Volk gebracht werden, die uns kleidete und dies nicht zu knapp schick.


    Und schon kamen die ersten Neugierigen. Auffordernd winkte der untersetzte Verkäufer sie näher. Zeigte mit der Hand auf einfache Tuniken, edle Seidenröcke, feine Togen und wetterfeste Mäntel. Dann fiel der Blick eines Kunden auf die hohen Schnürschuhe, die alsbald einer kleinen Probe unterlagen. Neben diesen fand man die robusten einfachen Sandalen mit oder ohne Absatz.


    In einer Nische bewahrte man Proben von Farben auf und an den Verkaufsflächen hingen weit sichtbare Wachstafeln mit den möglichen Kaufprodukten.



    Kaufe nur hier die besten Kleidungsstücke und Schuhe des Reiches und erfreue dich an der langen Haltbarkeit und den trendigen Schnitten nebst Formen, heute im Angebot:


    -Tuniken aus Wolle oder edler Seide
    -Togen nicht nur für Senatoren
    -Mäntel gegen den Wind und die Sonne
    -Sandalen
    -Halbschuhe
    -Damenschuhe


    Sonderwünsche auf Bestellung und das zum günstigen Preis. Alle Angebote haben eine Herstellungsgarantie.



    Mit Marktschreierischen Fähigkeiten behaftet bot der Händler die Waren an.

    "Oh ja und das mit Sicherheit."


    'kratzt sich über die Platte'

    "In der ersten Woche, also heute etwas mehr. so um die acht Ballen. Dann wieder turnusmäßig zwischen 4 oder auch nur 2 Ballen. Bei gewissen guten Handelswochen ist es jedoch auch möglich, das es mit einem Schlag mehr werden. Ich habe gern ein gut gefülltes Rohstofflager."

    "Der Einkäufer meiner Schneiderei hat bisweil immer regelmäßig gewisse Mengen abgenommen. Du wirst diese sicher auf der Habenseite verbuchen. Nur mußten wir bereits drei Wochen aussetzen, denn die tylusischen Schiffe kamen nicht mehr seit der Res Divinae.


    Mein Unmut bezieht sich also nicht völlig auf die Preissteigerungen sondern vielmehr auch auf die vermissten Zuverlässigkeiten. Einen Preis kann man an Kunden weiter geben, eine Produktionshemmung muß man selbst tragen und die Kosten sind nicht gerade ein winziger Sesterzenberg."


    Durch die Kostenspirale genervt, hockte er jetzt mehr auf dem Stuhl, als das er saß.

    Von Ostia hatte er sich früh am Morgen aufgemacht um ein leidliches Thema nun auf anderem Wege zu klären, als das gesprochene Wort, das im Winde verpuffte.


    Er suchte einen dieser Scriba auf, die im Schweiße ihrer Füße dafür verantwortlich waren für einen geordneten Ablauf zu sorgen.


    "Salve, ich bin gekommen um eine Anzeige aufzugeben. Sie bezieht sich auf den Codex Militaris § 10 (1[2]) und § 10 (3)"

    Nachdem er einige Schritte auf hölzernen Bohlen vernahm, stand wenig später ein arg untersetzter, kleiner Beamter vor ihm, der dem Bartverschnitt versagte. Unter der Achsel hielt er zwei drei Wachstäfelchen und fühlte sich wohl in der Arbeit gestört. So beeilte sich der Regionarius sich vorzustellen.


    Das Gespräch endete in einem Klageschwall, denn der Hafenverwalter hatte sich schon längst auf sein sonnigen Platz zurück gezogen und ging dem Müßiggang nach. Was das für die öffentliche Arbeit an den Pieren bedeutete, leuchtete auch Herius sofort ein. Er versprach dem Scriba dem Praefecten aufzusuchen und an seine Pflicht zu erinnern.


    Natürlich mußte das so kommen, dachte er als er wieder in die Sonne trat und das Officium portuensis verließ. Subdolus stand am Anfang seiner Arbeit und immer wieder wurde er sich bewußt, das er mehr tun mußte, als gedacht und vorallem als seinen eigentlichen Aufgaben entsprach.


    Mit einer Liste zusammen gerollt in der Hand machte er sich dann zu einer spontanen Überprüfung einiger Händler am Pier auf. Die Lademeister hatten den Hafen gut im Griff und mit ihrer Arbeit wohl den Praefectus zu diesem Irrglauben kommen lassen nicht zwangsläufig gebraucht zu werden.


    Hier und dort führte der Regionarius einige Gespräche mahnte die Lagersicherheit an oder testete wenige Waren auf ihre Haltbarkeit. Der Tag verflog sehr schnellund am späten Abend, als die Sonne sich verabschiedete, ging auch er zurück zur Curie, um in seinem Officium etwas Schlaf zu finden. Irgendwann mußte er endlich nach einer kleinen Pleibe suchen, doch bisweil ihn keiner in der Nacht verscheuchte, schob er diese unangenehme Arbeit vor sich her.


    Er war es gewohnt in einem Castellum zu nächtigen, die kleine Casa in Germanien hatte er so gut wie nie besucht und wenn dann fühlte er sich dort nicht heimisch. In diesem Moment mußte er an Sicilia denken und damit an früher.


    Gedanken verloren schlenderte Herius Hadrianus durch die Straßen von Ostia....

    Das wäre auch nicht geschickt von euch, denn was geschehe dann? Ihr könnt es euch ausmalen und doch versucht ihr den Handelsbogen weit zu spannen. Aber ich werde dir sagen, was geschehen würde, wenn der Seidestrom aus Tylus verstummen würde. Römische Händler waren schon immer bedacht darauf mit ihren ägyptischen Partnern in Einklang zu feilschen. Die Seidenstraße von India nach Muzia, weiter durch den sinus arabicus nach Myrus Hormus und von da ab über den Nilus bis nach Alexandria ist auch heute aktiv, nur leider durch römisches Gesetz eingeschränkt. Ich weiß nicht welcher Senator seine Stimme so wehemend gegen diesen Weg äußerte, um euch Tylusern einen Vorteil zu verkaufen, aber ich bin mir sicher, die Seidenstraße nach Rom wird immer leben. Mit oder ohne Tylus.


    Doch der vielen Worte bringt uns nicht weiter. Sagt endlich, was ihr für den laufenden Meter nun verlangen wollt und ich werde sehen, ob ein römischer Schneiderbetrieb damit noch exsistieren kann.

    Was hat die Qualität der Ware mit der Sicherheit der Flotte zu tun? Ich sehe dabei nur einen versteckten Aufschlag auf eure Rohstoffe, die es im syrischen Raum gleichfalls exzellent verarbeitet und ähnlich preiswert gibt.


    Wie hoch wollt ihr den Preis denn treiben, zu hoch um die letzte römisch angesiedelte Schneiderei zu schließen, um euren eigenen Handwerkern den Weg ins Imperium zu erleichtern und den römischen Bürgern Baumstämme zwischen die Beine zu werfen?


    Sieht so intermaritimer Handel auf Basis von Freundschaft zwischen zwei Völkern in euren Augen aus, König von Tylus?"


    Der ehemalige Soldat und jetziger Regionarius schüttelte den Kopf beim Gedanken daran, das Rom sich so in handelsspezifischen Fragen, die die Unabhängigkeit anbelangten und die Sicherheit der eigenen Römer mit Bürgerrecht auf Bevorzugung beim Wirtschaften so auf der Nase tanzen ließ.

    "Ich habe das Wort hoher Preis nie in den Mund genommen. Trotzdem versuche ich in dem hart umkämpften Markt natürlich die Rohstoffkosten gering zu halten. Leider wird Seide nur aus dem Monopolland Tylus am römischen Markt verkauft, so sind wir Schneider darauf angewiesen mit euch Geschäfte zu machen, ein Zustand der nicht typisch für die Weltmacht Rom ist. ;)


    Wozu dies geführt hat, sieht man in den umliegenden Schneiderein. Lieber kauft man fertige Produkte aus Übersee, als sich den Traditionen römischer Kunst und Kultur zu verschreiben und die benötigten Togen, Mäntel, Kleider und Tuniken selbst herzustellen.


    Aus euren Worten entnehme ich, das ihr den Preis erhöhen wollt oder irre ich mich da?"


    Mit betretener Miene blickte er sein Gegenüber an.

    Neugierig schaute er sich bereits vor dem Tore auf, das ihn in einen kleinen Innenhof führte. Der Putz war rissig, das Gerinne verdreckt, doch es war nicht seine Aufgabe hierfür zu sorgen. Vielleicht einen Wink mit dem Zaunspfahl austeilen, doch mehr nicht. Einige Streuner lungerten an der linken Säule, die das Vordach stützte. Das war schon eher seine Berufung. So trat er hinzu, schlug den Mantel nach hinten und blickte in Augen, die immer größer wurden. Nichtmal ein Wort mußte über seine Lippen gehen, da zogen sich die Kerle auch schon vom Ruheplatz zurück. Herius warf ihnen noch ein: "und kommt nicht wieder.." hinterher und schaute dann, das sie das auch so gehört hatten.


    Er schlich einige Runden um das Gebäude und stellte noch die eine oder andere sozial schwache Gruppe fest, die ihr Lager in der nächsten Zeit verlegen müsste.


    Der Regionarius lief in den kleinen Innenhof, der von emsigen Beamten bevölkert war, die allesamt ihrer Arbeit nachhechteten.


    Er schritt in einen der Gänge und folgte den kleinen Schildchen in Bronze an der Wand. Am vermeintlich richtigen Officium hielt er inne und betrat es nach einem Anklopfen. Ein großer unübersichtlicher Raum mit etlichen Nichen erwartete ihn, sodas er sich bemerkbar machte: "Salve, jemand da?"


    Herius Hadrianus Subdolus wartete und horchte auf ein Geräusch....

    Mit einem lockeren Ausritt hatte Herius den Tag schon bei Zeiten begonnen. Doch es war wenig los auf den Straßen um Ostia. Einige Händler schoben ihre Karren klappernd und ächztend über das holprige Pflaster. Die Meisten nahmen aber schon seit jeher den Weg über den Tiber nach Rom.


    So kontrollierte er die wenigen Kaufleute stichprobenartig und zog sich zufrieden über keine nennenswerten Mängel bald nach Ostia zurück. Dort wollte der Regionarius vorallem im Hafen nachschauen, den er sich eigentlich schon zu seiner Ankunft hatte vorgenommen.


    Viel Arbeit beschäftigte ihn seit seiner Ankunft. So war endlich eine kleine Liste zusammen gestellt, wo er die wenigen Soldaten der einzelnen Bezirke und Regionen vorfinden würde. Eine längere Reise würde es bedeuten ihre Arbeiten zu überprüfen, ihre Ausrüstung zu sichten und die allgemeine Moral abzuschätzen. Doch dazu fand er war noch Zeit, denn Erstens hörte er keinerlei Beschwerden. Weder aus dem Volk, noch von seinem Vorgesetzten und Zweitens konnte er im operativen Bereich auf nur einen Scriba zurück greifen.


    So ließ er sein Pferd am Rande des Hafens stehen und gab einem dort ansässigen Schmied einige Geldstücke, es nicht gleich zu verkaufen. Dann machte er sich zu Fuß auf die Straßen und Handelsviertel zu durchstreifen. Sein erster Weg würde ihn in die Verwaltung führen....

    Blickt auf....


    "Sie werden wahrscheinlich schwieriger oder schlechter laufen. Nun ich wäre zumindest weiterhin daran intressiert Seide aus Tylus zu bestellen. Kommt nur auf den Preis an..."


    Der Markt war gesättigt. Herius ging also völlig entspannt in die Verhandlung.

    Da gab es doch etliches an Neuem zu erfahren.


    Mit ernster Miene betrat Herius das Archiv und wühlte einen Augenblick darin. Dann als er meinte die richtige Akte erwischt zu haben, verteilte er die Wachstäfelchen auf seinem Schreibtisch. Mit einem Stilus bewaffnet füllte er die wenigen archivierten Daten auf ein Pergament und packte die Täfelchen schleßlich zurück. Nicht ohne dabei zu schauen doch etwas übersehen zu haben.


    Viele Namen tauchten da nicht auf, doch es waren wenigstens einige Anhaltspunkte.



    Zum Fall:


    An der sullanischen Mauer recht nah der Porta Laurentina, doch weit genug für deren Wachen entfernt, wurde ein Handelsgespann des Gewürzhändlers Aulus Metellus Sulpicianus in einen Waldweg gelockt, dabei war ein quer gelegter Baum der Übeltäter. In dem Waldstück ließ man den Karren zurück. Sowohl von Aulus als auch den Waren fehlt jede Spur. Es darf von einem Gewaltverbrechen ausgegangen werden.


    Zeugen: bisher keine


    Tatzeit: unklar


    Tatort: durch einen zwielichtigen Eremiten bestätigt --> überprüfen


    Handelsregister: Aulus Metellus Sulpicianus ist als Gewürz-, Tuch- und Olivenhändler in Ostia bekannt. Zudem hat er eine Flotte von geschätzten sechs Schiffen.


    Herius blickte auf die Notizen. Er nahm sich vor sogleich den Hafen aufzusuchen und eben nach jenen Kähnen zu suchen. Mehr Anhaltspunkte hatte er bisher nicht.

    "Ah salve... König von Tylus. Ein sehr üppiges Angebot habt ihr hier und ein Gutes noch dazu. Ich hätte wahrlich schon früher zu einem Ladenbesuch kommen sollen. Wie laufen denn die Geschäfte?"


    Der Regionarius hatte den Stoffballen wieder losgelassen und strich mit der offenen Hand darüber. Die Seide glänzte dabei im einfallenden Sonnenlicht.

    Bei einem seiner Spaziergänge durch die Stadt, die nur teilweise dem Dienst als Regionarius dienten, betrat Herius Hadrianus Subdolus eines Tages auch die Handelsniederlassung des Königreich Tylus in Ostia.


    Mit einem geübten Auge überflog er die ausgelegten Warenangebote und fühlte mal hier und mal da die Qualität.

    Nachdem Herius von senem kleinen Ausflug zurück gekehrt war, ließ er sich durch einen Beamten sein neues Reich zeigen. Wahrlich ein großes Arbeitszimmer mit Vorraum und einem kleinen Archiv dran. Besser konnte er es nicht haben, der Blick in einen Obstgarten aus dem Fenster heraus rundete diesen Arbeitsplatz ab.


    Er setzte sich hinter einen Schreibtisch und las die wenigen Berichte der vergangenen Tage. Dann stand er wieder auf und durchschrtt den Raum ein paar Mal. Hin und zurück, rüber und nüber.


    Sein Körper blieb schließlich am Fenster stehen und seine Augen schauten hinaus. Er wand sich erst nach langer Zeit ab und legte den Mantel von den Schultern.


    Der Regionarius verließ die Stube, um im benachbarten Officium nach Neuigkeiten zu fragen...