Nachdem er einige Schritte auf hölzernen Bohlen vernahm, stand wenig später ein arg untersetzter, kleiner Beamter vor ihm, der dem Bartverschnitt versagte. Unter der Achsel hielt er zwei drei Wachstäfelchen und fühlte sich wohl in der Arbeit gestört. So beeilte sich der Regionarius sich vorzustellen.
Das Gespräch endete in einem Klageschwall, denn der Hafenverwalter hatte sich schon längst auf sein sonnigen Platz zurück gezogen und ging dem Müßiggang nach. Was das für die öffentliche Arbeit an den Pieren bedeutete, leuchtete auch Herius sofort ein. Er versprach dem Scriba dem Praefecten aufzusuchen und an seine Pflicht zu erinnern.
Natürlich mußte das so kommen, dachte er als er wieder in die Sonne trat und das Officium portuensis verließ. Subdolus stand am Anfang seiner Arbeit und immer wieder wurde er sich bewußt, das er mehr tun mußte, als gedacht und vorallem als seinen eigentlichen Aufgaben entsprach.
Mit einer Liste zusammen gerollt in der Hand machte er sich dann zu einer spontanen Überprüfung einiger Händler am Pier auf. Die Lademeister hatten den Hafen gut im Griff und mit ihrer Arbeit wohl den Praefectus zu diesem Irrglauben kommen lassen nicht zwangsläufig gebraucht zu werden.
Hier und dort führte der Regionarius einige Gespräche mahnte die Lagersicherheit an oder testete wenige Waren auf ihre Haltbarkeit. Der Tag verflog sehr schnellund am späten Abend, als die Sonne sich verabschiedete, ging auch er zurück zur Curie, um in seinem Officium etwas Schlaf zu finden. Irgendwann mußte er endlich nach einer kleinen Pleibe suchen, doch bisweil ihn keiner in der Nacht verscheuchte, schob er diese unangenehme Arbeit vor sich her.
Er war es gewohnt in einem Castellum zu nächtigen, die kleine Casa in Germanien hatte er so gut wie nie besucht und wenn dann fühlte er sich dort nicht heimisch. In diesem Moment mußte er an Sicilia denken und damit an früher.
Gedanken verloren schlenderte Herius Hadrianus durch die Straßen von Ostia....