Beiträge von Herius Hadrianus Subdolus

    Da Senator Macer Germanien verließ, um im Cursus Honorum zu dienen und es auch nicht schwer war herauszufinden als was. Betrat Herius die Basilica Iuliana am Mercatus Traianus. Das Officium des Aediles Plebis war ebenfalls rasch gefunden und so klopfte der ehemalige Soldat an.

    Auf dem Weg zu einem alten Backsteinhaus am äußersten Rande von Rom nämlich im Horti Lolliani - Distrikt, erreicht dem Regionarius ein gedanke daran, der Castra Praetoria nah zu sein. Da er allerdings den Weg in die dunkle Höhle des Löwen ein für allemal meiden wollte, trat er an die Torwache der Cohortes Urbanae heran. Denn irgendwie wollte er ja auch zu den Urbanern und nicht zu den Prätis.


    "Salve, ich bin der neue Regionarius von Italia und hätte gern einen verantwortlichen Offizier gesprochen, der mir Auskunft geben kann, wie die Zusammenarbeit mit den regionalen Sicherheitsbehörden bis jetzt gelaufen ist, oder ob es je eine gab."


    Er hoffte, es wäre nicht zuviel des Guten und wartete gespannt auf eine konstruktive Antwort oder zumindest auf die Möglichkeit einen Offz. zu sprechen.

    "Ich danke dir und bei einem tüchtigen Magistrat der Stadt Ostia sollte ich das nicht verbrauchen." ;)


    Herius verläßt das Officium und auch die Curia. Doch bevor er nach Ostia reist, nimmt er sich Zeit einige private Angelegenheiten zu regeln. Wer weiß schon, wann er das nächste Mal in Rom sein wird...

    "Nun ich bin ein gern gesehener Gast in den Wirtshäusern dieser Region doch werde ich mir wohl ein kleines Häuschen in Ostia kaufen, wenn es meine neue Zukunft wird. Trotzdem danke ich für dein Angebot und werde sicher einmal vorbei schauen. In Italia ist viel passiert seit meinem Aufbruch nach Germanien und du scheinst mir ein Mann zu sein, der gute Geschichten erzählen kann, was die letzten Jahre anbelangt.


    Na dann, Vale Comes."


    Herius machte en paar Schritte und stand an der Türe. Noch einmal dreht er sich um, um die Verabschiedungsfloskeln des Comes Octavius Detritus abzuwarten.

    "Ich bin kein Garant dafür, doch der Versuch steht im Möglichen und in unserem Ermessen. Gut ich glaube das war es für das Erste. Ich melde mich wieder, sobald ich in Ostia ein ständiges Domizil gefunden habe und auch etliche andere Arbeiten abgehakt sind. Dann sollte ich die Liste brauchen."


    Herius stand auf. Es gab viel zu tun und er wollte den frischen Tag nicht unnütz verstreichen lassen. Mit einem guten Pferd konnte er noch heute Ostia erreichen und eben jenen Marcus Decius sprechen.

    "Hm örtliche Baufirmen sind natürlich zu unterstützen, nur gibt es genug reiche Männer in und um Rom. Ihr Kapital wäre dann der Faktor, welcher für die staatliche Bezahlung einspringt. Auf Grund von knappen Kassen und ewig steigender Kosten sehe ich es als praktisch an eben jene zu organisieren, die ihr Geld im Schlafe verdienen und denen es eine Genugtuung ist, im Bedarfsfall erwähnt zu werden."

    Mit einem Blick auf seine angefertigte Arbeitsliste und Wegeplanung antwortete er:


    "Ich denke ich werde ein paar Wochen aushalten mit der Arbeit."


    Und mit Hinsicht auf die finanzielle Hilfe:


    "Es könnte durchaus sein, das ich darauf zurück komme. Eine Renovierung wird sicher notwendig, vielleicht aber ist es möglich einen Gönner zu finden, der die Verwaltung unterstützt bzw. uns Arbeiter und Material kostenlos zur Verfügung stellt."

    "Ich glaube ebenfalls nicht, das die Vigiles etwas dagegen haben, da ihr Aufgabenbereich eindeutig die Brandbekämpfung, Sicherung und die Nachtwache beinhaltet. Was die Händler und Kriminellen anbelangt, sind die Ordnungsorgane zuständig und die werden durch mich in Zukunft koordiniert.


    Gut ich werde mich dann in Ostia nieder lassen und mit dem Marcus Decius Kontakt bezüglich der Räumlichkeiten aufnehmen, evtl. müssten wir noch kleinere Anbauten vornehmen, aber das wird durch unser Buget abgedeckt."


    Blickt dem Comes bei der Arbeit zu und fügt an:


    "Kannst du schon sagen, wann in etwa ich mit der Liste rechnen kann?"

    Blickt irritiert drein. Kein Hafenoffizier? ;)


    "Nun eine Zusammenarbeit mit der Hafenbehörde hab ich soweit noch garnicht in Betracht gezogen, die sich aber auch anbietet. Ich war jedoch seit vielen Jahren nicht mehr in Ostia, eigentlich auch ersteinmal damals nach meiner Ausschiffung aus Africa. Ich werde mich dort umblicken und nach einem geeigneten Gemäuer Ausschau halten. Aber ich nehme mal an die Stadtverwaltung hat ein großes Gebäude errichtet, wo sich noch ein Officium ausbauen läßt?


    Ich möchte dich zudem mit der Liste nicht überfordern oder von deiner eigentlichen Arbeit abhalten Lucius Octavius Detritus. Die einfache Angabe der Städte mit den dort stationierten Soldaten (Anzahl) Offizieren (Namen) und ob es eine Station oder ein Kastell ist reicht mir vollkommen, ich würde dann einen meiner hier agierenden Soldaten damit beauftragen die Befehle zu entsenden."

    "Ich finde Ostia hätte das größte Potenzial illegalen Handelns. Deswegen wäre meine Wahl auf diese Hafenstadt gefallen, aber vielleicht überzeugst du mich ja von Mantua. Wobei ich mich entsinne, das in dieser Stadt oder dabei die Legio I lagert. Es könne also von wenig Gewalt wie kriminellen Potenzial ausgegangen werden. Ich bin gerne am Brennpunkt und nicht weit daneben.


    Eben mittendrin statt nur dabei." :D


    Blickt nachdenkend drein und fügt dann an:


    "Eine Liste der Standorte wäre gut, ja."

    Setzt sich hin. Denn es kann länger dauern.


    "Nun ich habe mir die Schriftrollen zu Gemüte geführt. Nicht viel ist in ihnen enthalten, noch weniger was die eigentlichen Aufgaben der Ordnungshüter anbelangt. Um eine Aufnahme all jener Gebiete zu machen, bräuchte ich zum Einen eine Liste, wo sich die Kastelle der örtlichen Stationen befinden, zudem wären Namen nicht schlecht, doch nicht zwingend. Zu guter Letzt würde ich vorschlagen, das Officium des Regionarius außerhalb Roms anzusiedeln. Denn der Bereich der Stadt ist eh den CU vorbehalten und bei einem wichtigen Einsatz würde die Erhebung des Reitverbotes am Tage jeglichen Willen zum schnellen Handeln zunichte machen. Könntest du mir dabei eine Stadt empfehlen. Sicher habe ich einen Favoriten, doch nehme ich auch gerne auf deine erfahrene Überlegung Rücksicht."

    Er öffnete die Türe und trat mit einem leichten, entschuldigendem Lächeln ein.


    "Salve Comes Octavius Detritus. Ich weiß, ich bin erst gestern hier heraus. Doch habe ich die Nacht hindurch alte Schriften gewälzt und kam zu keinem befriedigenden Ergebnis. Kann ich dich einen Moment stören und mit Fragen löchern?"

    -Der Morgen danach-



    Im Wust des Tisches hatte er irgendwann seine Nachtruhe gefunden. jetzt da er aufgewacht war, merkte Herius den schmerzenden Rücken. Golt es mit der unbequemen Lage ab. Die Pergamente waren erst mäßig intressant gewesen, hatten seine Begierde dann immer weiter geweckt und sich im weiteren Verlauf in öde Abschriften ergossen. Dies war wohl auch der Grund gewesen, warum der Regionarius im Officium die Nacht verbrachte.


    Er erhob sich und streckte sich, dann nahm er die Rollen und wickelte sie wieder zusammen. Viel hatte er nicht heraus finden können, nein wenn er ehrlich war, fehlte es an jedweiligen Bericht über den Zustand des Provinzwesens. Ansich wurden nur enige Sklaven verfolgt, wenige administrative Aufgaben für die Stadteinheiten Roms ausgeführt, oder eben liegen gelassen und allgemeinen Schutzaufgaben zu Festen und Veranstaltungen in den größeren Städten wie Ostia, Misenum oder Mantua nachgegangen.


    Von den eigentlichen Aufgabengebieten fand er nur wenig und so nahm er sich vor den Polizeidienst in Italia völlig neu zu organisieren und die Befehlskette zu straffen. Ein erster Schritt war dabei das Officium in eine der Städte Mantua, Ostia oder Misenum zu verlegen. Denn zwar regierte die Curia Italia von Rom aus, doch hatte weder sie noch der regionale Sicherheitsdienst Einfluß auf die Geschehnisse in Rom und soweit es ihm bekannt wurde (nach den spärlichen Aufzeichnungen) auch hundert Kilometer im Umkreis nur begrenzt.


    Trotzdem befand sich seine Arbeitsstube direkt in der Curia, ein Unding, wenn er am Tage zu einem Notfall aus der Stadt mußte und sich an die Gesetze des Stadtstaates halten mußte. So vergingen zu Fuß bereits Stunden, Zeit die ein dringlichen Fall zu Ende bringen konnte, noch bevor der Regionarius ihn aufgenommen hatte.


    Herius würde also gleich nocheinmal zum Comes Octavius Detritus schreiten und mit ihm über diese Sache reden. Vorallem war ihm auch wichtig zu erfahren, wo seine Soldaten stationiert waren, wie sie auf die Provinz verteilt sind und ob die Offiziere beim Namen dem Comes bekannt sind.


    Diese Reise würde dann seine Erste sein. Bekanntmachung in den einzelnen Stadtniederlassungen und Kastellen auf dem Lande. Dort würde er dann Aufgaben verteilen können und die Feststellung jeglicher Fakten koordinieren. Alles andere war vergebliche Liebesmühe und würde darin enden, das er selbst es nur schaffte wenige Kilometer im Umkreis von Rom aufzunehmen, bis der nächste Winter kam. Wie sollte dann die Kontrolle der Händler, der Transporteure, der Straßen, Brücken, Bauwerke noch organisiert werden, wie Stichproben in etlichen Städten gemacht oder Läden durchsucht werden, wenn sie schon mit der Aufnahme nicht zurande kamen?


    Viel Arbeit wartete auf ihn, sehr viel. So legte er den Mantel ab, den er noch seit dem Kommen am gestrigen Tag über die Schultern trug. Wusch sich in einer Schüssel das Gesicht und die Klatze und nahm einen Happen von der mitgebrachten Wegzehrung zu sich, dann machte er sich erneut zum Officium des Comes auf, um mit ihm darüber zu sprechen.

    Mit einem rostigen Schlüssel in der Hand kam Herius aus dem Officium des Comes Lucius Octavius Detritus. Die besagte Stube war wirklich nicht weit und so steckte er den Öffner ins Schloss. Laut kreischte Dieses und ließ sich nur sehr schwer öffnen. Dann als die Tür endlich knarrend und ächzend auf ging, erwartete ihn eine dunkle Höhle voller Ernüchterung.


    Hier war wohl lange kein Besen mehr geschwungen worden?! Er kämpfte sich durch die Spinnweben zum Fenster durch und öffnete dieses sehr weit. Die einfallende Sonne machte das Officium in seinem ganzen Wesen anschaubar. Ansehnlich war es deswegen noch lange nicht. So seufzte er auf und begann sich an die Arbeit zu machen, aus diesem Raum ein Büro zu putzen, wo Bürger empfangen werden konnten und Wachstafeln ihren Platz finden.


    Viele Stunden später steht er in einem gereinigtem Büro. Fast wie seine Zeit als Probatus kam er sich vor, doch hätte sich der Tanz um einige Reinigungssklaven sicher Tagelang hin gezogen. Jedenfalls soviel Zeit hatte er nicht, also war es gut, Gelerntes anwenden zu können. Ab dem morgigen Tag würde trotzdem ein Skave der Regio Italia die Aufgabe bekommen, dieses Officium sauber zu halten.


    Herius trat an den Pergamentrollenschrank und nahm sich ein Dutzend heraus. Auf dem Tisch ausgebreitet sahen sie gleich viel mehr aus. Arbeit für einige Tage, dachte er und fing an alte Aufzeichnungen zu wälzen.

    "Natürlich Comes Lucius Octavius Detritus."


    Herius erhob sich und machte sich auf sein Officium aufzusuchen. Neugierig war er zu sehen, was sein Vorgänger alles an Akten abgelegt hatte.


    "Dann wünsch ich noch einen guten Tag und sage Vale für's Erste."

    Mit einen flüchtigen Blick überschaute er die Punkte, rollte das Pergament wieder zusammen und legte es für sich sichtbar auf den Tisch, er würde es nachher mitnehmen.


    "Gut damit kann ich wohl Gesetz und Gesetzlosigkeit auseinander halten. Gibt es noch etwas was ich wissen sollte, bevor ich mein Officium einweihe?"

    Weil sich niemand beschwert, sind die Straßen also in guten Zustand und weil niemand ein Verbrechen meldet, gibt es keins in den kleineren Ortschaften. Er konnte nur hoffen, das der Mob noch nicht in ganz Italien tobte, denn dort wo Unterlassung das tägliche Geschäft ist, blüht Kiminalität, Habgier, Neid und Missgunst. Alle zusammen haben ein Ergebnis: Mord und Totschlag.


    Es würde also viel zu tun geben. Auch die Händler schienen frei von Kontrollen ihrem Handwerk nachgehen zu können. Er würde sich in Rom bei den Stadtcohorten informieren müssen und in Ostia und anderswo außerhalb Roms die Vigiles aufsuchen.


    "Danke das werde ich tun. Gibt es eine Bibliothek hier wo ich die Gesetze des italienischen Provinzgebietes studieren kann?


    Zudem wird meine Aufgabe wohl mit einer umfangreichen Rundreise durch die Kantone beginnen."

    "Es wäre schlimm, wenn ein Römer der viele Jahre an der germanischen Front gedient hat, zurück nach Italia -dem Herzstück Roms- kommt und keine Fragen hätte.


    Nimmt sich dankend einige Trauben. Ein leckeres Zubrot, das zu dieser Zeit in Germanien bei weitem nicht zu erstehen ist.


    "Wie steht es um den Zustand der Straßen, der Kontrollen und der öffentlichen Ordung in meinem zukünftigen Hoheitsgebiet? Gibt es militärische Einheiten, die ich bei Bedarf anfordern kann und gibt es dringliche Aufgaben, die über den allgemeinen Tätigkeiten eines Regionarus gesetzt und gestellt werden müssen?"

    Er drückt sich mit einem erneuten Salve aus und grüßt auch den anderen anwesenden Beamten in der Stuben.


    "Danke einige Trauben reichen mir..." Herius ging nicht weiter auf den Mann ohne Namen ein. Er war ja jetzt hier.