Beiträge von Herius Hadrianus Subdolus

    "Ich glaube nicht, das ich hier zu alter Stärke und zu brauchbaren Handeln zurückfinden kann. Ja ich ersuche deswegen um eine Versetzung in eine andere Region.


    Meine Referenzen sind brauchbar. Ich habe die höchste Akademiestufe mit voller Punktzahl absolviert, dazu erwarb ich vier Phaleren im Kampf so viel wie kaum ein Anderer und eine langjährige Berufserfahrung kann ich ebenfalls vorweisen. Sowohl auf dem Schlachtfeld, als auch in der Schreibstube dahinter.


    Ich weiß, das meine "Gradus Deiectio" da eine andere Sprache spricht, aber ich bin so naiv zu glauben, das jeder römische Bürger eine zweite Chance verdient hat. Immerhin habe ich meine Strafe abgesessen und die Katakomben der Castra Praetorie überlebt."


    Bleibt in strammer Position stehen, während er seine Sprache spricht.

    Wenn ihm jemand vor einigen Monaten gesagt hätte, mit welchem Anliegen er nun hier stehen würde, er hätte ihn für verrückt erklärt. Doch vor eben dieser Zeit war Germanien noch seine Heimat gewesen, jetzt belastete ihn die Graulichkeit des Alltags nurnoch.

    "Salve Miles, ich hätte gerne den Legaten gesprochen."

    Mit zackigem Schritt kam Herius wieder bei den Ställen an. Emsig waren die Beiden noch am wirken. Sogar einige zusätzliche Helfer konnten sie gewinnen. Nun es war also noch nicht alles verloren was mit Disziplin und kameradschaftlichen Wirken im Einklang stand.


    Er besah sich die ersten Boxen, um dann einige auszulassen. Weiter hinten schaute er dann wieder genauer nach. Die Qualität war gleichbleibend gut. So ging er zu ihnen und ließ einige Worte des Lobes sprechen:


    "Gut, gut ich denke ihr habt euch bewehrt und werdet dies nun einmal Wöchentlich erledigen. Dies für die nächsten zwei Monate, danach sehen wir weiter. Zu euren Aufgaben wird jedoch nicht nur das unliebsame Reinigen der Stallboxen gehören, sondern auch die Pflege der Pferde."


    Erst schauten sie beide bedeppert drein, dann hellte sich ihr Gesicht auf. Scheinbar waren sie gerne bei den Tieren. Subdolus würde auch in Zukunft ein Auge auf sie werfen. Vielleicht hatten sie ja das richtige Tüpfelchen zum Führen eines Pferdes und damit für die Aufnahme in die Reiterei im Blut.

    In störischer Ruhe inspizierte er die Stallungen. Seitdem er einige Stufen zurück gestuft wurde, füllte sich dieser Teil des Castellums mit Dreck. Angewidert streifte er durch die Boxen und war entzückt zwei Probanten vor einer der nächsten Boxen zu erblicken. Mit einigen Haferkugeln spielten diese ein einfaches Spiel.


    "Miles zu mir!" Donnerte er durch den Stall und sogleich fühlten diese Beiden sich angesprochen. Komisch eigentlich, aber er nutze den Irrtum und gab ihnen eine einfache wie wichtige Aufgabe.


    "Nehmt euch jeder eine Furcilla und mistet den Stall aus. Die frischen Strohballen findet ihr im Vorratsschuppen anliegend an der Westseite zu diesem Stall. Das alte Stroh entsorgt ihr außerhalb des Castellums, die Wache wird euch den Weg weisen. Wenn ihr klug seid, findet ihr weitere Kameraden, die euch helfen. Und nun los, wenn ich in fünf Stunden wiederkehre ist hier ein lebenswerter Stall geschaffen, wenn nicht lernt ihr mich besser kennen."


    Hastig entfernten sich die Neulinge und Herus machte sich zufrieden an die frischere Luft, nämlich nach draußen. Fünf Stunden war eine sehr knappe Zeit, aber sie würden schon noch andere Probatus finden, immerhin waren sie alle irgendwie aufeinander angewiesen. War es hier im Castellum bei der einfachen Arbeit oder draußen beim Training...

    Mit einem Pferdetuch in der Hand betrat er das Magazin. Der diensthabende Miles schaute ihn überrascht an, ganz nach dem Grundsatz. "Bitte nicht stören."



    Salve Miles,


    dies hier ist die Decke von meinem Pferd furcifer. Sie ist etwas aufgefrieselt an der Seite. Gib sie den Nähern und lasse den Rand durch eine Borde verstärken. Außerdem benötige ich noch einen Sack Hafer und zwei Hufeisen. Der Schmied ist im Castellum?"


    Äähh ja, natürlich werde ich machen und ich glaube schon, das der Schmied da ist. Aber zur Sicherheit werde ich nach ihm rufen lassen. Das Pferd steht wo?


    "Angepflockt in der zweiten Koppel rechts vor dem Westtor. Du wirst ihn nicht verfehlen, diese dunkle Farbe gibt es recht selten hier in Germanien. Nimm einige Äpfel mit, er liebt es nicht all zu sehr beschlagen zu werden, trotzdem kannst du ihn sehr gut mit den Obstlern ablenken."


    "Wann soll das Pferd beschlagen sein?"


    "So bald als möglich. Wer weiß, wann der neue Legat uns eine neue Aufgabe stellt. Die Reiterei soll vorbereitet sein. Ach ja wenn du schon in der Koppel bist, schau dir auch die anderen Pferde mit dem Schmied an. Meine neuen Eques sind weder gut geübt in solchen Dingen, noch haben sie das nötige Geld es zu bezahlen. Ich komme für die "Reperaturen" auf."

    "Ich werde mich sofort auf den Weg machen, den Hafer willst du gleich mitnehmen?"


    "Nein, binde ihn in einem Ledersack an das Pferd. Vale und bis bald Miles."

    Ein süffiger Tag wie jeder andere im Herbst und die Legion stand auf dem Platze. Er hatte seine kleine Gruppe Soldaten hinter sich antreten lassen und darauf geachtet, das sie nicht wie ein Haufen Hühner da stand. Auch auf die korrekte Kleidung legte er wert und darauf, daß die Miles in jedem Augenblick ihren neuen Kommandanten anschauten.


    Die Rede war kurz und fast familier. Eine Familie vom warmen Süden in den kargen, nassen wie kalten Norden zu verlegen, jedoch nicht wirklich einfach. Die Zeit würde zeigen, wie konsequent er sich durchzusetzen vermöge.

    Das war also der "Neue". Verlegung von der Ersten zur Zweiten. Für mich war das ein Rückschritt für den Kommandanten der Akademie sicherlich eine Herausforderung. Der Winter würde beißend kommen, schauen wir mal wie er sich hier im kalten Norden schlägt, dachte Herius und verharrte in seiner angelehnten Position.

    Die Ausbildung begann, noch recht lasch und eigentlich fehlte ihm ein wenig die Aufwärmphase. Aber er war heute Morgen nur als Beobachter dazu gestoßen und verhielt sich dadurch ruhig.


    Sein Rappe schien Hunger zu verspühren, wurde leicht unruhig. So führte Herius ihn bei Seite und band ihn an einer Weide an. Genug Grünes war dort noch dran. Dann kehrte er zu dem Haufen Neulingen zuück.


    Irgendwie bedauerte er seinen Abfall nun so sehr, das er sich weder im Klaren war, was er hier noch tat, bzw. nicht wußte, was die Zukunft für ihn in der römischen Armee überhaupt noch brachte. Das bestandene "Examen Quartum" nützte ihn als Optio reichlich wenig, zu gering waren seine Einflußmöglichkeiten.


    Nun er würde in den nächsten Wochen den Göttern mehr huldigen, vielleicht wirkte sich dies auf sein Leben aus.


    Noch in Gedanken waren die Nubies dabei sich einen Gegner zu suchen. Hm scheinbar gab es genug Auszubildende, der letzte Feldzug hatte wohl mächtig eingeschlagen.


    Sim-Off:

    Ein Legionsreiterei Kommandant ohne Pferd ist wie ein Seemann ohne Schiff. ;)

    Auf dem Pferd sitzend, autoritär schauend, begutachtete Herius die Neulinge. Seine Augen hatten schon viel junges Fleisch gesehen und so konnte er schnell einschätzen, wie es um die Neulinge stand. Training ja das war es, was sie wohl am Meisten brauchten, die Angst vor dem Tode kam im späteren Gefecht von ganz alleine.


    Er nickte dem Optio Appius Terentius Cyprianus zu und wartete darauf das dieser begann die Kerle für die Legio II zu formen.


    Sim-Off:

    Tschuldigt bitte, aber bin in RL gerade mächtig eingespannt, sodas ich es nicht selbst machen kann und nicht das es mir keine Freude wäre. :D

    Bin ich 100 % dafür, nur weil sie meinen 3 % geographisch in Europa zu liegen, heißt das noch lange nicht, das sie auch dahin gehören.


    Eine Volksabstimmung unter allen "Stammeuropäern" würde dabei Klarheit vermitteln. Nur leider fürchtet das der politische Filz.

    Auf dem Weg kam er am Raum des Flavius vorbei. Die Türe hielt einer Prüfung stand, scheinbar war der Respekt vor einen solch großen Soldaten noch nicht gänzlich gewichen und man hielt sein Zimmer in Ehren.


    Nur kurz verweilte er noch vor der Türe. Viele Freunde waren gegangen. Gierig hatte der Fährmann zugeschnappt immer und immer wieder.


    Seine flache, raue Hand fühlte das Holz der Türe, bevor er sich abwendete und Richtung weisungsbefugten Tribunen davon stapfte.

    Er kannte den Weg nur all zu gut und blieb vor der Wache stehen, diese grüßte militärisch. Herius tat es ihr gleich. Auf seine Frage hin mußte er jedoch kehrt machen. Scheinbar weilte der Legat in Rom, konnte seine Heimkehr also nicht mit einer Aufgabe beglücken. So begab er sich zum Tribunen.