Beiträge von Herius Hadrianus Subdolus

    Geduld ist eine Tugend die er schon gelernt hatte, des Nachts in den nebligen Schleierwolken des Limesabschnitts zu schauen, war mehr als einmal seine Wachaufgabe gewesen. Doch dieses Officum glich einem Saustall, den er noch nie erlebt hatte. Irgendein Centurio hatte ihn vor vielen Stunden ein Gespräch ans Bein genagelt, nach dessem Ausgang er sich sicher war, es gab nur eine wahre Legion im Imperium und das wäre eben diese. Doch was er hier erlebte, war das ganze Gegenteil.


    Er hoffte imbrünstig, das diese Armee niemals zu einem Konflikt an eine Grenze verlegt würde, ihre Vorbereitungszeit war so ausgedehnt, das es wohl einiger Provinzen an den Feind bedurfte, bevor man sich auf den Kampf vorbereitet hätte.


    Er war nicht gekommen, um mit dem Legaten zu plauschen, er war gekommen, um von einem Offizier in die Truppe eingegliedert zu werden. Doch weder intressierte es diesem Centurio von vorhinst noch einem Anderen, daß er hier wartete und wie es schien brauchte diese Armee keine frischen Soldaten, geschweige denn praktisch, wie theoretisch begabte Männer...


    Mit einem Seufzten stand er auf, strich seine Kleidung glatt und verließ die Amtsstube...

    "Deswegen habe ich diese Einheit gewählt, um Zucht und Ordnung in die Reihen zu bringen. Irgendwann soll die Truppe ja auch mal das Geschriebene auf dem Feld einszueins umsetzen können."


    Sim-Off:

    Ähm wie viele Wochen muß ich eigentlich noch warten, oder kommt irgendwann der Legat aus dem Urlaub zurück?


    Er setzte sich wieder hin, für ihn war dieses Gespräch vorerst beendet. Seine Augen schlossen sich leicht, doch nicht ganz.

    Ahja jetzt trifft sich der Nagel mit dem Holz. Ein Soldat, der noch nie gegen eine Babarenarmee (geschweigedenn eine Andere) im Felde gestanden hat, meint zu denken sich über den Ausgang eines Feldzuges und dessen Verluste ein Urteil bilden zu können.


    Ich wünsche dir, das du einmal in deinem Leben mehr siehst, als den Innenhof dieser oder einer anderen Kaserne und das du an einer Schlacht teilnimmst an der gefochten wird und nicht in Reih und Glied gewartet wird, bis ein Offizier die Manöverfähnchen in den Wind hängt.


    Bilde dir nur dort Urteile, wo du auch im Stande bist Einschätzungen abzugeben. Lerne die Kriegsarten der römischen Gegner kennen, bevor du sie meinst einschätzen zu können. Und was das Wichtigste ist unterschätze nie Gelände und Armeen voller Babaren.


    Wir mögen sie so bezeichnen, doch sie nennen uns Römer nicht anders.


    Ihm kam es fast so vor, als würde dieser Centurio immerzu davon sprechen die Legio I wäre die seine Armee. Patrizier halt, dachte Herius.

    "Natürlich wurden die Ränge in der Legio II jedem Bauern hinterher geworfen und natürlich hat die Legio II einen imens schlechten Ausbildungsstand aufzuweisen, mit dem sich keine andere Einheit infizieren wolle. Was mich an deinen Worten jedoch zweifeln läßt, ist wie schaffte es diese Legion dann über viele Jahre fast alleine den Wall gen Ostgermanien zu halten und warum standen die Germanienkrieger dann nicht schon längst vor den Toren Rom's?


    Deine Worte sagen mir, wie du den Krieg kennst und wie du die Leistungen der Legionen im Norden fehleinschätzt. Für mich ist es für jeden Bürger der zu einer Legion geht wichtig seine Erfahrungen in der Schlacht zu lernen und nicht auf einem Schulhocker oder im Umgang mit dem Holzgladus.


    Außerdem hat noch keinem Soldaten ein wenig Schlamm und Dreck oder Kälte und Frost geschadet.


    Selbst schonmal im Erkundungsbefehl durchs Moor gerobbt? Sowas formt einen Soldaten und läßt ihn stark werden."

    "Ah ich sehe das rießige Potential dieser Legion schon alleine in dieser Schreibstube. Sie ist weder in der Lage neue Probatii aufzunehmen, noch Versetzungen aus anderen Legionen zu bearbeiten. Es mag einige Centurien geben, die ihrer Arbeit nach gehen, andere hingegen schlafen ihren Rausch aus."


    Sein Blick fällt auf eben jenen.


    "Ich habe viele Jahre gedient und die wahren Feinde Roms kennen gelernt. Ich glaube kaum, das du jemals dein Gladus gegen einen Feind gerichtet hast, der nicht aus Stroh war. Mir wurde die Liebe zu meinen Männern zum Verhängnis. Sie wird in diesem verweichlichten Rom nicht geduldet, vielmehr die Liebe zu stumpfsinnigen Offizieren ohne Würde und taktischen Gefühl. Ich komme nicht nach Italia, weil ich des Kämpfens müde bin, sondern weil mein Gladus sonst einen Schnitt führen würde, der einem Legaten das Ende setzen sollte. Ich flüchte vor der Rache, sie drängt mich auf eine Seite, die man nicht beherschen kann, einen dunklen Weg."


    *Hüstelt*


    "Wenn man es so sieht wie ich wurde ich zu Unrecht degradiert. Aber ich habe gelernt, das es im Imperium kein Recht gibt, solange der Fuß liebenswert genug ausgestreckt ist und die Zunge warm und feucht ist."


    ...


    "Du bist mit Sicherheit aus dem Hause eines Patriziers entsprungen, ich kenne euch und ich führchte euch in der Schlacht. Nicht auf Seiten meiner Feinde, nein auf Seiten unserer Freunde..., aber du bist jung und wirst das sowieso nicht verstehen."


    Immernoch saß er, der Rebell in den römischen Legionnen, so mußten sie ihn wohl alle sehen, ruhig auf seinem Stuhl.


    Im Stab tat sich nichts, außer gähnende Schläfrigkeit.


    "Ah die Prätorianer... dann bist du sicher bei der Laecasache dabei gewesen, damals als die Erste und einige Reiter aus dem Osten den Rebellen stellten und schließlich unter dem Kommando des Cäsars besiegten?"


    Er dachte eine Weile nach, ob er die Konversation fortführen sollte, tat es dann aber doch...


    "Römer kämpften gegen Ihresgleichen. Keine gute Schlacht und ein dunkles Kapitel in der Geschichte. Nun ich habe bislang nur gegen Babaren und Aufständige mein Gladus und meine Männer geführt. All meine Auszeichnungen hab ich weder auf Grund meiner Abstammung noch meines Kommandeurs erworben, sie stammen von Schlachten gegen die wahren Feinde Roms und sind alle mit zähflüssigem Blut überschmiert. Am Ende kann ich mich nur bedauern, das ich zu dieser Legion nach Italien ging, denn hier werde ich wohl mehr denn je die Feder schwingen und nicht das Schwert und doch war es nötig.... hatte mich die dunkle Vergangenheit wohl mehr eingeholt, als überholt. Naja..."


    Mehr wollte er dann doch nicht sagen, wer wußte schon, wer der Kerl in dem Rock da ihm gegenüber war.

    Zitat

    Original von Gaius Claudius Vitulus
    Der Centurio blickte halb aufgeschreckt auf, um ein Haar wäre er eingeschlafen, als ihn das unerwartete Geräusch aus seinem Schlummer brachte.


    "Ja, ich diene schon seit langem, noch als Macer hier Legat wurde. Nun ist er ja leider nach Germanien aufgebrochen...


    Und sonst? Sehr schlechtes Wetter hier möchte ich meinen."


    Und mit ihm die letzte Ordung im System, dachte er... was war zu dem dieser letzte Satz? -.^ Vielleicht hätte er ihn, den Legaten, begleiten sollen, um richtig mistiges Wetter mal kennen zu lernen...


    Sagen tat er nur dies:


    "Ähm, jaja."

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Der Schreiber vor dem Büro blickt auf.


    "Ein Begleitschreiben hat der Legat nicht extra angefertigt - er meinte, auch wenn Du jetzt Optio wärst, wärst Du als ehemaliger Tribun auch so glaubwürdig genug, dass er dich ohne Reisepapiere losschicken könnte. Der Brief an die LEGIO I ist bereits von der Post abgeholt worden." Er blickt auf die Rollen auf seinem Tisch und greift dann gezielt nach einer davon. "Aber Du kannst eine Kopie mitnehmen, wenn Du möchtest."


    "Gut dann werde ich mich mal auf die Reise begeben. Vale."


    Er verließ das Officium und machte sich mit seinen drei Pferden und einem treuen Knecht auf den Weg gen Süden. Man hatte ihm gesteckt, das der Pass bei Abodiacum bereits im tiefen Schnee versank, so wollte er sich weiter westlich halten und die kleine Bergstraße an Curia vorbei nach Comum nutzen. Zur Sicherheit und aus der germanischen Erfahrung des eisigen Winters und seinen Tücken wissend, hatte er genügend Vorräte auf die Pferde gepackt. Sie würden so langsam reisen...

    Erneut erscheint er vor dem Officium. Diesmal würde auch ein ziviler Schreiber erkenne, das der Soldat Herius fertig sei für die Versetzung.


    Eher draußen wartete ein Knecht mit seinen drei Pferden, der er in der Zeit als Tribun gekauft hatte. Dazu noch einige in Holzkisten verpackte Gegenstände. Sie waren darauf mit Lederriemen verschnürt. Zu guter Letzt seine Waffen, gehüllt in Felldecken und ebenfalls fest verschnürt am Pferde.


    "Salve, ich wollte fragen, ob ich bereits mein Schreiben abholen kann, oder ob ich ein Versetzungsschreiben mitbekomme."

    Mein Kommandoposten irgendwie hörte sich das witzig an, nach meinem längeren Aufenthalt in Rom hatte ich nie wieder richtig Fuß in der Truppe gefaßt, nachdem die meisten Decurios kein Einsehen hatten, von einem degradierten Optio geführt zu werden. Vom alten Stamm hingegen waren alle ihm lieb gewonnenen Eques und Offiziere gefallen oder verschollen. Einzigst seine drei Pferde hatte er noch als Bindeglied zu der Reiterei. Doch von all dem sagte er nichts, sondern:


    "Die Soldaten in der Reiterei sind noch jung, sie brauchen einen guten, wie fachlich begabten Führer, ich wüßte in der Legio II derzeit keinen, der diesen Anforderungen entspricht, aber vielleicht könnt ihr euch ja aus der Ala II Numidia jemanden rekrutieren. Zumindest sollte er dem Rang Decurio angehören, alle niedrigeren Ränge führen zu Unmut, wie ich selbst erfahren mußte.


    Aus diesem Grunde, das eigentlich keine "alten" Eques in der Truppe sind, sehe ich auch keinen Grund, jemanden zu befördern.


    Die Reiterei hat die meisten ihrer Soldaten und Pferde eingebüßt, ein neuer Offizier wird also eine gute wie wichtige Aufgabe haben, schon aus diesem Grunde würde ich einen Fachmann einer berittenen Einheit abwerben oder zumindest für eine Weile anfordern.


    Rein aus der Ausrüstungsperspektive gibt es außer bei den Pferdebeständen keine Mängel zu verzeichnen, das Werkzeug, die Unterkünfte und Ställe, die Waffen und Reitdecken, die Rüstungen und das Gurtzeugs, die Koppeln oder Vorräte sind in besten Zustand. Wahrscheinlich kaufte man da bereits kurz nach dem Kampf gegen die Germanen nach, denn es ist viel neues Zeugs dabei. ... was ich sah."