Während die Legionäre Aufstellung nahmen, sammelte Herius seine Reiter links von den Fußsoldaten, leicht versetzt nach hinten. Bereit zu unterstützen.
Beiträge von Herius Hadrianus Subdolus
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Während Flavius die Männer im Lager antrieb, hielt Herius sich bei den Pferden daneben auf. Einige Eques waren mit Sorgen zu ihm gekommen, die rauhen, spanischen Untergründe machten den Füßen der germanischen Pferde zu schaffen. Lehm und Erde gewöhnt, trugen sie hier ihre Mannen auf Schotter und Geröllwegen. Die Straße war zumeist von den Legionären genutzt, daneben wo Wiesen und Felder waren, liefen die Pferde.
Er schaute sich ein paar Tiere an, die Füße sahen weder gesund noch sauber aus. Keiner wußte, wann die Rebellen zum Kampfe riefen, doch konnte es schon sehr bald sein. Herius ließ eine Einheit Wechselpferde bereit machen, die bisherig gerittenen Tiere würden ein Wiesengehege bekommen, zudem sollte ein mulomedicus sich die verletzten Tiere anschauen. Der Decurio neben ihm nahm die Befehle auf und trug sie an einige Eques weiter.
Herius hingegen machte sich zurück ins Lager. Irgendwie fühlte er sich beobachtet...
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Stünden Sertorius Männer jetzt vor dem Lager, hätten sie diese Unachtsamkeit wahrscheinlich gnadenlos ausgenutzt und die Truppen dahin gemetzelt. Schon auf dem Marsch waren ihm die Soldaten mit zunehmender Moralschwäche aufgefallen, jetzt da sie ein Hoch erlebten, war es wohl an der Zeit sie mehr zu beschäftigen und ihnen Gelegenheit zu geben auch etwas für den Kaiser zu tun.
Er dachte es und ging weg von diesem Lärm. Unruhig zogen die Pferde an ihren Leinen, auch sie waren scheinbar des Wartens überdrüssig. An einer Koppel setzte Herius sich nieder und nahm einen kräftigen Schluck aus der Kanne Wasser, die er mitführte.
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"IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA."
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Die II. Legion war bereits weit marschiert, weit gekommen und hatte das Laufen im Blute, von Mogontiacum waren sie viele hundert Kliometer gelaufen, hatten Flüsse und Meere überquert, um dann weitere hunderte von Kilometern durch die römische Provinz Hispania zu laufen, das bei bitterer Kälte und Schneefall.
Er ließ sich die Ankunft bis Numantia nochmals durch den Kopf gehen... ein guter Offizier hatte in den Fluten des Sinus Gallicus den Tod gefunden, weitere Soldaten starben an den üblichen Marsch und Seekrankheiten. Die ersten Kilometer auf germanischem Gebiet wurden sie von den Tücken des Winters bedroht, setzten nur mit viel Glück sicher den Rhenus hinauf. Der Marsch bis zum Rhodarius war da weit sicherer verlaufen, auch wenn sie ständig mit drohenden Lawinen rechnen mußten. Es war römisches Gebiet und doch ließ er aufklären, warum wohl: waren die Völker jenseits der Alpen überhaupt erfolgreich romanisiert? Oder bestanden die Provinzen nicht in Wahrheit aus einem lockeren Netz aus Städten und Straßen! Lebten dazwischen nicht die Helvetier?
Dann auf dem Rhodarius gab es die ersten ernsthaften Probleme, sie büßten Männer und Material ein, als starke Wassermassen ihren Weg ins Mare Maritima suchten. Wenig später starb Marcus Germanicus Patientiam, der Sohn des LAPP Traianus. Viele hofften auf seine Wiederkehr, doch verschlangen ihn die Fluten, nahmen ihn heim ins Reich des Neptuns.
In Tarraco hielten sie sich nur kurz auf, fassten Proviant und Kräfte, zogen als bald weiter durch eine ihnen neue Welt, deren Flure mit Obst, Oliven und Mandelbäumen bepflanzt sind, deren Schönheit vom Schnee jedoch bedeckt war. Wieder mehrere hundert Miles quer durch einen unbekannten Kontinent, eine Welt, deren Schönheit und Freiheit durch einen Rebellenhauptmann gefährdet ist und eine iberische Halbinsel, die die Soldaten der Legio II Germanica sonst wahrscheinlich nie gesehen hätten.
Nun da sie von Numantia weiter ins hispanische Herzen zogen, würden sie weitere Schönheiten entdecken, Felder, Wiesen, Raine, Wälder, Gebirgsketten uvm. Immer im Hinterkopf, genau das zu verlassen und in einer tobenden Schlacht Gliedmaßen und Körperteile des Feindes abzutrennen. Die Gladen rot zu färben und die grünen Wiesen in ein schlammiges, voll Gedärmen schwimmendes Meer aus Tod und Verwüstung zu verwandeln. Im Namen von Rom und des Kaisers, im Angesinn auf Ehre und Ruhm.
Bei diesen Gedanken war er erst ernst und nachdenklich gewesen, doch jetzt grinste er. Seine Gedanken hingegen schweiften sein Leben nach, dessen Wesen nichts anderes bisher gekannt hatte. Blut für Ehre. Tod für Ruhm. Bei dem Gedanken der Jahre, kniff Herius die Augen zusammen, 19? Nein schon 21 im Dienste des Hardes, doch erst 3 für Rom.
Der langsame Ritt strengte ihn mehr an, als die Gedanken, die er während des Marsches nachtrauerte und so wendete er das Tier und ritt im Galopp nach hinten, die Reihen waren in guten und geordneten Zustand, die Kondition ließ ihn aufatmen, noch nie waren die Männer besser drauf als jetzt. Die vielen Wochen der Übung, des Marsches und der verschiedenen Lageraufbauten hatten sie geprägt und geformt, eine bessere Ausbildung konnte ein Legionär garnicht bekommen. Die des praktischen Kampfes sollte noch folgen und vielleicht konnten sie auch lernen, wie sie sich in der Gruppe gegen einen babarischen Hinterhalt zu verteidigen hatten. Was für uns Germanen doch eher eine Leichtigkeit sein sollte, zu oft wurde uns dies schon im heimatlischen Operationsgebiet gelehrt.
Wieder blickte er nach vorn und ritt zurück an die Spitze des Trosses, das Wetter bat nur inständig nach einen langanhaltenden Ausritt, die Ersatzpferde leider zu weit hinten und sie sollten weiterhin auf der Hut sein.
"Schade" murmelte er und ritt gemächlich vor seinen Eques. Deren Gefühle wohl den Seinen entsprachen.
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Zitat
Sim-Off: Du rückst ohne den Legatus aus? tztztz
Keine Angst, bin ja da und es wird auch heute losgehen!Sim-Off: Ich halte mich gerne an einen Ablaufplan, das er zeitlich oft durchbrochen wird, hängt wohl am Legaten. Ist er nicht da geht scheinbar nix, das ist das "Andere" als in Germanien. Die Zweite wird dann eh noch mindestens 4 Tage hier sein. Melde mich also ins Ostern ab.
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Es sollte schon vor drei Tagen los gehen, doch scheinbar nahm man es hier in Hispanien nicht zu genau mit der Pünktlichkeit. Nun gut ihm sollte es recht sein, so legte er sich eben noch eine Woche zusätzlich faul auf die Pritsche.
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Immer vorwärts in jungen Schritt.......... die Männer marschierten und Herius hoffte inständig auf keinen Überfall.
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Wie ein ewig erscheinender Lindwurm zog sich die Legionärsschlange durch die numidischen Gebirgszüge, laut war das Klappern der Ausrüstung zu hören, weit die Boten ausgesandt. Auch Herius hatte einige seiner Eques zum Aufklären frei gegeben, die Anderen sicherten die Flanken. Die Legionen marschierten.
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Die Männer waren bereit, es wurde zum Abmarsch geblasen und wieder einmal marschierten tausende von Soldaten über die römischen Hauptstraßen, immer ein Ziel vor Augen.... das Ziel.
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Es ging also los, nun sie würden einfach marschieren, ihm ging diese Ebene noch nicht aus dem Kopf, aber vielleicht war der Rebellenführer auch unachtsam, oder er würde sich seiner Stärke zu überschwenglich sein, tja was nützte es. Sie waren auf römischen Territorium und sie würden sie zerschlagen müssen, es wird römisches Blut fließen, aber es wird auch rebellisches ausgelöscht.
Er salutierte vor dem Legaten und machte sich auf, die Pferde, die Eques, die Legionäre und die Ausrüstung zu überprüfen. Dann noch eine Nacht...
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Er schaute sich die Karte genau an, dann kommentierte er das Vorgehen.
"Hm diese Ebene hier, VACCAEI wird unsre Truppen schnell dem Feind preis geben, ich nehme mal an, es sind Getreidefelder, die Kornkammer Hispaniens?Wir werden drüber ziehen müssen und wir werden schnell sein müssen, was uns ab Tela nicht mehr gegeben ist. Keine ausgebauten Straßen 200 km in die Berge, sicher wurde Bergidum ebenfalls revoltiert, Nachschub über 400 km teils Straße, teils Wege, die vom Tauwetter schlammig sind. Wäre es da nicht sinnvoller mit schnellen Boten übers Meer zu fahren, in den Dorius F. einzuschiffen? Die Versorgung über ein Lager bei Septimanca zu führen? Mit dem Erhalten des Lagers hier in Numantia sehe ich unsere Versorgung gefärdet, auf 400 km kann viel passieren und wir haben nicht genug Männer, um die Wagen gegen ein Überraschungsangriff ausreichend zu schützen. Genausowenig reichen die Reitereien um 400 km + 30 km Umkreis vor Feinden sicher zu machen, zumal eine mittlere Angriffsgruppe schnell ein Versteck unter totem Holz findet.
Sehr wahrscheinlich wird es sein, das dieser Sertorius fünf bis sechs Tage vor unserem Ankommen bei Uttarae bescheid weiß und genau da seine Rebellen sammelt, denn sicher hat die Stadt gute Verteidigungsmöglichkeiten, einen Wall, vielleicht eine geringe Angriffsfläche und ausreichende Vorräte. Gebirgsketten rings um. Auf das freie Feld wird er nicht ziehen, ich glaube kaum, das er es mit zwei römischen Legionen aufnimmt. Nein ich denke er wird den Ort zur Festung machen und auf einen mürbenden Belagerungskrieg gehen, mit Querschlägen gegen unseren Nachschub. Um das zu verhindern, braucht es einer nahen Operationsbasis.
Desshalb Gelände sichern, Legionen verlegen, Nachschub über den nahen Fluss bringen, Operationslager am Fuße der Gebirgskette anlegen. Über eine genaue Gefechtstaktik muß die Situation entscheiden, in der wir uns dann befinden."
Er beendete seine Ausführungen und sah zum Legaten.
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Wir wissen also weder, wo der Feind lagert, noch wieviele es sein werden. Zudem werden wir die Kampfhandlungen nicht aus den Gebirgslagen ins Flachland tragen können, was den Kampf unserer Formationseinheiten zunehmend erschwert. Wir haben hier oben keine breiten Straßentrassen, die uns mehrere Reihen Formation erlauben und wir sind umgeben von dichten Wäldern, deren Deckung ein weiteres Risiko darstellt.
Nun ich sehe als einzigste Möglichkeit vorerst, den Feind aus seinem Versteck zu locken, dieses zu finden und ihn wenn möglich taub und blind zu machen. Ihre Späher kennen sich besser hier aus, als unsere. Die Reiterei sollte die Aufklärung übernehmen. Kleinere Legionsgruppen die verschärfte Aufklärung, die auch das Auffinden von Meldern und Spionen beinhaltet. Den Großteil der Legionen jedoch sollten wir hier behalten, ich sehe es als unpraktisch an, die Männer blindlinks in eine Richtung, die wahrscheinlich die Falsche ist, marschieren zu lassen.
Was diese Stadt angeht... wo befindet sie sich?"
Er schaute auf die Karte, konnte aber keine Stadt Utarrae ausmachen.
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Er hatte ein wenig länger für die Ausrüstung gebraucht, nun er schwelgte dabei in Erinnerungen und eben in der Zukunft. Die Fragen behielt er lieber für sich, denn immerhin war es der erste größere Feldzug im Kleid eines römischen Soldaten für ihn. So trat er schweigend ins Zelt und horchte was es zu Planen gab.
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"Ruhig, steh.." Etwas fehlte dem Pferd, die Unruhe war zu spüren und doch bewegte es sich nur kaum.
Ansich waren diese Aufmärsche nicht seine Sache, aber was befohlen ward, sei befohlen. Er dachte an die heiligen Worte seiner Familie "SI VIS PACEM. PARA BELLUM" so würde es geschehen, so war es geschehen, so würden sie es ausführen.
Ruhig beobachtete er das Opfer, seine Spenden hatte er bereits gegeben... jetzt sollte es losgehen können.
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Dafür, das sie laut brüllten, ließ sich der Tiger recht viel Zeit. So standen die Soldaten angetreten, ob Eques zu Pferd, oder Legionarus zu Fuß, doch das Podest bleib leer. Ihm war es ja mehr oder weniger egal, hatte er ja ein warmes Pferd unterm Arsch.
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Er schlecht geschlafen wankte durch die Reihen, endlich fand er eine Art Brunnenloch und ließ sich vom bereit stehenden Probatus zwei Eimer hoch ziehen.
"Guter Mann.... bring sie doch auch gleich rüber zu meinem Zelt."
Dann endlich reinigte er selbst seine Ausrüstungsgegenstände. Zum Glück hatte er noch etwas von dem Olivenöl übrig, immerhin fand er hier kein anderes und so würde es dieses ecklige Zeugs tun müssen.
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Er schritt durch das Lager. Endlich fand er was er suchte und sagte:
"Aetius, du bist mein einzigster Verwandter. Bitte kämpfe mit Obhut und stehe mit männlicher Kraft dem Feind entgegen, doch falle nicht... Die Familie mußte zu oft, zu sehr bluten in letzter Zeit und Nein ich will es nicht noch einmal erleben, ich kann es nicht."Er drückte dessen Kopf an seine Brust und.... hoffte einfach auf die Götter.
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Als er sein Zelt erreichte, waren als erstes die Schnürschuhe dran, dann legte er sich auf eine Kiste und schlief ein.
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"Ist recht..."
Er erhob sich und verabschiedete sich militärisch, dann schüttete er den Rest des Weines hinunter und verließ das Zelt. Die Männer sollten mit dem Seinen bereits fertig sein. Ein wenig Schlaf konnte nicht schaden, nach diesem erdigen Wein.