Er schaute sich in der Runde der Männer um, keiner war dabei der durch die Strapatzen der letzten Wochen nicht wenigstens ein wenig gezeichnet war. Sie hatten noch nicht gekämpft, doch schon mehrere tausend Kilometer zurück gelegt. Teils zu Fuß, teils auf unwegsamen Flüssen, die ihnen leider auch einen hervorragenden Tribunen geraubt hatten. Noch dazu einen Sohn des LAPP Germania's. Eine Tragödie, ein Moraldämpfer.
"Tribuns, Centurios und Decurios... Morgen werden wir das Lager der Legio IX Hispania erreichen. Wir sind nicht soweit gelaufen, um unsere Ehre unsere Kampfeskraft wie auf Krücken zu demonstrieren. Nein ich denke wir tun gut daran, voller Freude und Frische aufzumarschieren.
Wir hatten einige Rückschläge, einige kleine Moralverluste und gewisse Situationen, die passiert sind. Doch wir müssen nach vorn sehen und dafür sorgen, das Hispanien wieder frei von Bürgerkrieg und Elend wird.
Für den Kaiser, für Rom!"
Danach zerstreuten sich die Offiziere, sie suchten ein Lager, um wenigstens noch ein paar Stunden Ruhe zu finden. Am nächsten Morgen würde es wieder zeitig los gehen.
Das Lager war abgebaut, die Männer marschierten und die lodernden Flammen verschwanden langsam am Horizont. Sie marschierten leicht bergauf, trotzdem hielten alle Legionäre das Tempo, welches von Anfang an hoch angesetzt war.
Die wenigen Melder, die jetzt noch zurück kamen, hatten keine Neuigkeiten, außer, das sie ständigen Kontakt zur Aufklärung der Legio Hispania hielten.
Herius beruhigte das, so wurde ein verzweifelter Angriff so kurz vor dem Ziel durch Rebellen sehr unwahrscheinlich. Trotzdem waren sie wachsam.
Nach einem anstrengenden Marsch erreichten sie eine kleine Hochebene und in der Ferne hob sich das Lager der Legio IX vom Horizont ab. Alle Offiziere gaben nun nochmal Motivationsschub und trieben die Soldaten vorwärts.