"Ehrenwerter Eparchos, ich muss dich vielmals für den Aussetzer meines verehrten Kollegens um Verzeihung bitten.", fiel Nikolaos Cleonymus ins Wort. Das war zwar nicht besonders nett von ihm, aber eine andere Möglichkeit, den Schaden zu begrenzen, den der Kosmetes sich anzurichten gerade anschickte, schien ihm nicht in Aussicht.
"Er klagte schon vor unserer Zusammenkunft im Tychaion über Nervenschmerzen und vernebelte Gedanken. Allerdings bestand er darauf, bei unserem Antrittsbesuch bei dir dabei zu sein.", sagte Nikolaos kaltblütig, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken oder zu erröten.
"Ich wage zu hoffen, dass es nichts Ernstes ist. Vermutlich liegt es lediglich am Wetterumschwung, die Regenzeit schließlich nähert sich ihrem Ende. Der ehrenwerte Kosmetes ist sicher schon morgen ganz wiederhergestellt."
Freundlich sah er den Satrapen an. Er versuchte, in dessen Gesichtszügen zu lesen. Ein übersehenes oder falsch gedeutetes Zeichen konnte ein Unheil zur Folge haben.
"Überhaupt ist der ehrenwerte Kosmetes zwar ein sehr guter und tüchtiger Mann, in der Wahl seiner Worte jedoch zuweilen etwas ungeschickt. Daher bitte ich dich um Verzeihung, falls er dein Missfallen erregt haben sollte."
Wieder ein prüfender Blick.
"Ehrenwerter Kosmetes, wenn dir nicht gut ist, so kann ich nach einem Diener aus meinem Hause schicken lassen, der dich nach Hause bringt oder zu meinem Haus, wo du ausruhen könntest."