Beiträge von Nikolaos Kerykes

    Ein Bote brachte einen Brief vorbei.


    Chaire Agoranomos, chaire Leonidas Philotantos,


    ich bitte dich, mir eine Konzession für eine Opiumhandelsgesellschaft und für den Laden eines Arztes auszustellen. Die Einrichtung heißt iatreion eis alexandreias und wird in einem Gebäude am Hafen liegen. Ich habe vor, dieses Geschäft bald zu eröffnen, deshalb bitte ich dich um schnelle Bearbeitung meines Antrags.


    Chaire


    Nikolaos Kerykes Strategos Alexandrinos

    Nachdem der Diener einige Zeit lang gewartet hatte und ihm nicht geöffnet worden war, verschwand er wieder in der Dunkelheit. Er hatte zwar von seinem Herrn den Auftrag erhalten, zu warten, bis jemand öffnete, doch die ganze Nacht wollte sich der Mann nicht die Beine in den Bauch stehen. So ging er in eine nahe gelegene Spelunke in der Nähe des Hafens und legte seinen Lohn in den Saft des Bahkos an.

    Um das Gewölbe herum war niemand zu sehen. Auch waren die halbversteckten Eisentüren, die zum unterirdischen Raum führen, fest verschlossen. Der Ochse war ebenfalls nicht mehr hier. Alle Teilnehmer hatten sich bereits im Landhaus des Mystagogens eingefunden. Alle? Nein, ein Anhänger des Dionysos-Kultes war dazu abgestellt worden, Leute wie Timokrates, die auf eigenartigen Wegen den geheimen Ort erfuhren, obwohl sie das eigentlich gar nicht sollten, doch einige Anhänger schienen weniger schweigsam zu sein, als es die Regel war, abzufangen und sie zum Landhaus des Nikodemos zu begleiten, damit sie sich im Sand, der zunehmend abkühlte, nicht die Beine steif standen.
    Der Mann, noch nicht in seine weißen Kultgewänder gekleidet sondern in einen einfachen Chiton von undefinierbarer Farbe, kam auf den Neuankömmling zu. "Chaire", sagte er. "Willst du den Rufenden rufen in dieser Nacht?", fragte der Mann in einem eigenartigen Singsang

    Nikolaos hatte das Landhaus endlich erreicht. Es dämmerte bereits. Seine Sänfte wurde vor dem Hauptportal der Villa abgesetzt und er stieg hinunter. Leichten, fast schwebenden Schritts schritt er die lange Marmortreppe hinauf zu einer großen Halle, zwischen deren Säulen feine Vorhänge hingen, die vom Nachtwind sanft bewegt wurden. An den Säulen in Eisenklammern hingen Fackeln, deren Schein die Halle in ein warmes Licht tauchte. Es waren bereits einige Menschen dort, allesamt in weiße Gewänder gehüllt. Nikodemos war nicht zu sehen. Er hatte sich wahrscheinlich mit den anderen Hierophanten in einen der unzähligen Räume des Hauses zurückgezogen, um selbst für die Eingeweihten und vor allem für Novizen wie Nikolaos geheime Vorbereitungen zu treffen.
    Diener reichten den Anwesenden Getränke. Es gab Wasser, Essigwasser und Säfte verschiedener Früchte. Wein gab es noch nicht. Noch sollten die Bacchantinnen und Bacchanten wach und klar bleiben. Auch Obst wurde gereicht. Doch es war kein ausgelassenes Fest, die Unterhaltungen der Gäste waren ruhig, die Stimmung gedämpft und doch von einem untergründigen Fieber infiltriert. Hier in dieser Halle hielten sich jene auf, die noch nicht eingeweiht waren.
    Der Sklave des Nikodemos, den Nikolaos kannte, kam auf den Jüngling zu. "Chaire, Nikolaos.", sagte der Sklave. "Bei Anbruch der Dunkelheit werden wir losziehen." Offenbar würde der Sklave auch mit am Mysterium teilnehmen. "Der kyrios hat mich angewiesen, dir ein Zimmer anzubieten, in dem du dich auf das Mysterium vorbereiten kannst. Mit Anbruch der Dunkelheit werden wir unverzüglich zur Stätte der Anbetung aufbrechen. Finde dich bitte bis dahin wieder hier ein. Ich glaube auch, dass der kyrios vorher mit dir sprechen möchte." Nikolaos nickte. "Gut. Dann folge mir." Der Sklave ging voran. Sie traten aus der Halle durch eine große, zweiflügelige Tür ins Innere des Hauses. Von dort aus gingen sie in einen kleinen Hof. Sie bestiegen eine Treppe, die zu einer Säulengalerie hinaufführte. An diese Galerie grenzte das Zimmer, das Nikolaos zugewiesen war. Es war klein und spärlich möbeliert, doch die vorhandenen Möbel waren prachtvoll und aus erlesenen Hölzern und Metallenen gefertigt. Es gab ein schmales Bett aus Ebenholz, dessen Bronzefüße die Form von Adlerkrallen hatte, einen Stuhl aus Schilfrohr, das es häufig entlang des Nils gibt und einen Tisch aus Wurzelholz, der ein Vermögen gekostet haben musste. Von dieser Pracht nicht sonderlich beeindruckt nahm Nikolaos auf dem Bett Platz. Der Sklave verschwand wortlos.

    "Das verstehe ich durchaus. Du hast meine Hochachtung für diese kluge List.", antwortete Nikolaos lächelnd. "Jetzt werden dich die Kerle wohl in Ruhe lassen, das kann durchaus von Vorteil sein. Doch nun lasst uns über etwas angenehmeres sprechen als über diese Barbaren, denn sie sind ohnehin unverbesserlich. Darf ich fragen, welche Künste du hier lernen möchtest?", fragte Nikolaos. "Oder hast du dich noch nicht entschieden? In diesem Fall könnte ich dir vielleicht Ratschläge geben."

    Nikolaos hörte den Ausführungen des Doros gespannt zu. Dabei wandte er zu keinem Zeitpunkt den Blick von der Leiche ab. Sein Blick verfolgte auf dem Körper, was der Arzt erzählte. Nikolaos musste sich eingestehen, dass er Respekt vor dieser Fachkundigkeit des Arztes hatte, die ihm erlaubte, solche detaillierten Schlüsse zu ziehen. Doch was, wenn Doros nur ein Scharlatan war? Nikolaos beschloss, ihm erst einmal zu glauben, sofern sich nichts gegenteiliges an diesem Mann finden ließ. Ab und an berührte Nikolaos den Toten mit den Fingerspitzen, um festzustellen, welche Konsistenz der Körper hatte. Der Arzt hatte recht, die Starre hatte sich wirklich wieder gelöst. Eine weitere Folge der Hitze war die Tatsache, dass der Epistates schon zu stinken begonnen hatte. Der Hauch des Todes kroch Nikolaos süßlich in die Nase und erregte einen kitzelnden Ekel. Er war fasziniert und angewidert zugleich.
    "Und worin besteht diese gänzlich andere Todesursache?", fragte Nikolaos. Er konnte es kaum erwarten, die Antwort zu hören. Der Epistates konnte also nicht im Brunnen ertrunken sein. Er musste nach seinem Tod irgendwo gelegen haben, wo Tiere sich an ihm vergreifen konnten. In einem Gehege vielleicht. Doch wo und woran er gestorben sein könnte, blieb Nikolaos noch unklar. Also wartete er ungeduldig die Antwort des Doros ab.


    Sim-Off:

    Quintus Octavius Augustinus Minor: Dein Kommentar mit der Kontonummer ist überflüssig. Bitte entferne ihn. Ich möchte hier spielen (und dabei ist es mir egal, obs etwas länger dauert, davon hängt ja nichts ab) und nicht flames mitansehen.

    Schon der zweite respektlose Neuling in so kurzer Zeit! Der Älteste der Schüler warf Antigonos einen vernichtenden Blick zu. Doch durch den Namen des Übergangs-Epistates ließ er sich leicht einschüchtern. Er machte kehrt und seine Vasallen folgten ihm ohne den Neuen nur noch eines weiteren Wortes oder Blickes zu würdigen.
    Nikolaos blieb bei Antigonos. "Natürlich nicht. Ich fühle mich vielmehr geehrt." Nikolaos lächelte, etwas verlegen vielleicht, doch er fasste sich schnell wieder. Den verkrüppelten Fuß des Antigonos hatte er erst bemerkt, als dieser auf den Affen, wie Nikolaos den Ältesten für sich nannte, zugehinkt war. Dieser Fuß störte jedoch Nikolaos nicht. Besser schien es ihm am Körper verkrüppelt zu sein als am Geist, und er meinte damit nicht arme Seelen, die die Tollheit gepackt hatte, sondern solche Leute wie den Affen, die so intelligent noch waren, um sich für intelligent halten zu können, im Grunde doch aber Seelenkrüppel waren.
    Er blickte Antigonos tief in die Augen. "Ist Theodoros wirklich dein Onkel?", fragte er sanft lächelnd.

    Nikolaos hatte bisher still und unauffällig an seinem Platz gesessen und die Wortgefechte verfolgt, nicht ohne Erheiterung, wie er zugeben musste. Zum Schluss jedoch war es eher ermüdend für den überarbeiteten Strategen. Er hoffte, das ganze Theater würde bald vorbei sein.
    Dann endlich rief der Archipyrtan zur Abstimmung auf. Nikolaos applaudierte lustlos und hoffte, die Auszählung würde nicht allzu lange dauern.

    "Dann tue das, ehrenwerter Timokrates Kyrenaikos.", antwortete Nikolaos. "Verzeih mir mein falsches Verständnis von deinen Äußerungen."


    Sim-Off:

    Vom Historischen her wäre eine pauschale Ekklesia angebrachter.... Aber nun gut, wenn die Ordnung es so möchte.

    Auf seinem Bett hockte Nikolaos. Er war offenbar in einen Stapel loser Papyri vertieft, die vor ihm lagen und auf die er ab und an etwas mit einer Schreibfeder schrieb oder ausstrich. Als Antigonos eintrat, bemerkte er ihn zuerst nicht.
    Die Gruppe Mitschüler formierten sich hingegen zu einer Art Phalanx, als sei der Neuankömmling ein gefährlicher Feind, den es zu unterwerfen galt. Der wahrscheinlich älteste Schüler trat aus der Phalanx heraus und ging mit künstlich lässigen Schritten auf Antigonos zu. "Sieh an. Ein Neuer. Ich hoffe du bist nicht so aufrührerisch wie der kleine Nikolaos, der meint, hier den gewählten Beamten raushängen lassen zu müssen und sich einfach nicht an die Gesetze, die hier herrschen, hält. Also, mein kleiner hübscher, es gibt eigentlich nur zwei Gesetze. Ich bin der Älteste, also habe ich am Meisten zu sagen. Du gehörst zu den Jüngsten also hast du - na, kommst du darauf? Der Junge grinste. "Ich hoffe, es hat dir nicht die Sprache verschlagen, so wie dem treudummen Xenokles. Oder bist du einfach nur ungehorsam? Dann gesell dich zu Nikolaos und lasse dir sagen: Dein Leben hier wird bitter werden. Nicht wahr, meine Freunde? Wir werden schon für Zucht und Ordnung sorgen!"
    Durch die Worte des Mitschülers, den er am wenigsten mochte, war er auf den Neuankömmling aufmerksam geworden. Er legte seine Notizen beiseite und ging auf ihn zu. "Chaire. Ich bin Nikolaos. Es freut mich, dich kennenzulernen. Und lass dir von denen- " Er warf der Phalanx und auch und vor allem dem Ältesten vernichtende Blicke zu. "-nicht allzu viel sagen."

    Der Wirt, ein fettleibiger Grieche, zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung, wo der ist. Willst du was trinken, mein Junge?" Er trat hinter seinem Schanktisch hervor und klopfte Antigonos auf die Schulter. Ein zartes, anmutigendes Mädchen mit bronzefarbener Haut kam in diesem Moment mit Kannen beladen an den Schanktisch. "Du solltest den Verwalter fragen, der weiß so gut wie alles." Sie grinste, dabei entblößte sie in ihrem ebenmäßigen Gesicht eine große Zahnlücke. "Warte, ich hole ihn eben." Geschwind verschwand sie. Einige Zeit später kam sie mit Tyros, dem fetten Verwalter, zurück. "Chaire", sagte dieser. "Ich hörte, du suchtest nach Cleonymus? Nun, dieser Cleonymus ist ein Bewohner dieses Hauses. Gehe durch die Tür hinter dem Schanktisch, von dort aus wirst du in einen kleinen Hof kommen, an dessen Ende es eine pastas gibt, in diese ist eine Treppe eingebaut, die nach oben führt. Cleonymus`Zimmer ist das Mittlere derer, deren Türen auf die Galerie hinausgehen, die du dann betrittst."

    "Ja und nein. Ich bin dagegen, eine außerordentliche Volksversammlung einzuberufen. Stattdessen könnte ein Tagesordnungspunkt in der ohnehin fälligen Volksversammlung dieser Pyrtanie der Antrag des Polites Timokrates Kyrenaikos auf Abhalten von Neuwahlen sein. Über diesen Antrag wird die Ekklesia dann abstimmen. Ich schlage vor, nächste Woche eine Sitzung abzuhalten, in der wir beraten, welche Anträge von Bürgern wir auf die Tagesordnung setzen wollen. Dann können wir die Tagesordnung und den Termin der Versammlung bekannt geben.", sagte Nikolaos.

    Als sie auf die Gruppe Studenten um die alte Botanikerin trafen, wunk Nikolaos seinem Mitstudenten Xenokles zu, doch dieser hatte ihn offenbar nicht bemerkt. Schon war die Gruppe um die Frau weitergegangen. Nikolaos verspürte plötzlich, ohne zu wissen warum, den Wunsch, sich auch einmal den Naturphilosophien zuzuwenden. Sie gingen weiter durch den Park über Kieswege, die Nikolaos Schuhe zerkratzten, doch das kümmerte den Strategos in diesem Moment eher weniger.
    Als sie das Haus betraten, in dem sich offenbar die Arbeitsräume des jungen Arztes befanden, war Nikolaos anfangs wie betäubt. Dann empfand er einen leichten Rausch, der ihm ins Hirn stieg. Es roch nach vielerlei, ihm unbekannten Kräutern und nach Opium, dem Heilmittel, das die Götter dem Leidenden, den Zitternden, den Schlaflosen schenkten. Auch der Weingeruch schien Nikolaos in die Arbeitsräume eines Arztes zu gehören, schließlich wurden viele kräftigende Heilgetränke mit Wein zubereitet. Die Unordnung, die die Männer empfing, ließ Nikolaos jedoch an der Zuverlässigkeit des Arztes zweifeln. Zwar war Nikolaos selbst niemand, der Ordnung hielt, doch er hatte erwartet, dass ein Arzt dies tun würde. Zumindest in seinen Arbeitsräumen. Die besudelte Gelehrtenrobe sagte Nikolaos, dass Doros den Wein nicht ausschließlich oder gar nicht zur Zubereitung von kräftigenden Tonikum benutze. Nikolaos fiel, nachdem seine Nase sich an die schweren Düfte der Kräuter gewöhnt hatte, ein Duft des Todes auf. Doch erstaunlicherweise verkraftete sein Körper die Misamen des Todes besser als die Miasmen der Krankheit. Oder war hatte er den Punkt überschritten, bis zu dem er überhaupt noch leidensfähig war? Er spürte keine Müdigkeit mehr, sondern nur noch einen schweren, dumpfen Kopfschmerz.
    In dem anderen Raum, der offenbar die Sammlung des Iatros beherbergte, sah sich Nikolaos halb angewidert, halb fasziniert um. Er trat nahe an die menschliche, dem Leib offenbar entrissene Leibesfrucht heran und betrachtrete sie ausgiebig. Er war beeindruckt, wie gut erhalten der Leib war. Offenbar war hier einer der berühmten ägyptischen Mumienmacher am Werk gewesen oder jemand, der von diesen gut gelernt hatte. Nikolaos ließ seinen Blick weiter schweifen. Ein Herz, das er mit Mühe als solches erkannte, er hatte soetwas noch nie gesehen, ein bizarr verwachsenes Wesen, was für eine Art von Tier es war, konnte Nikolaos nicht erkennen, er sah Organe, die ihm unbekannt waren, Körperteile und Tiere.
    Er schreckte wie aus einem Traum auf, als Doros die Leiche des Epistates enthüllte. Nikolaos trat nahe an sie heran. Er spürte kaum Ekel. Anders war es mit den lebenden Menschen im Iatreion gewesen. Das wunderte Nikolaos. Er betrachtete die Kratzspuren. "Stammen diese Kratzspuren von den Krallen eines Tieres, oder gar von den Fingernägeln eines Menschen?", fragte Nikolaos ohne den Blick von der Leiche abzuwenden. Auf die Frage des Doros hin nickte Nikolaos.



    Sim-Off:

    Da bist du mir zuvor gekommen ;)

    Nikolaos war an diesem Morgen sehr früh aufgewacht, was seine Stimmung schon im Vorraus sehr gedämpft hatte. In der Sänfte, die er immer noch gemietet hatte, wäre er beinahe wieder eingeschlafen auf dem Weg zum Tempel der Tyche. Das Opium war ihm ausgegangen, was seine Nerven zusätzlich erregte. Sie schienen an diesem Morgen regelrecht zu flattern. Eigentlich wollte er sich an diesem Tag die Diskussionen nur still anhören. Doch als der Archipyrtan jenes Thema eröffnete, musste er wohl oder übel etwas dazu sagen.
    "Du sagtest schon richtig, dass wir in einer Demokratie leben. Wir wurden von den Bürgern beauftragt, das zu tun, was wir, nach bestem Gewissen, wohl gut getan haben und die Bürger werden die nächsten Männer damit beauftragen, wenn sie es für richtig halten. Wir sind dem Willen der Bürgerschaft unterworfen. Sie wird entscheiden, wann wir von unseren Aufgaben entbunden werden. Insofern sehe ich es nicht als unsere Aufgabe an, den Bürgern vorzuschreiben, wann sie neue Archonten wählen sollen. Wenn sie mit diesem momentanen Zustand zufrieden sind, sollten wir es dabei belassen. Wir sind dazu verpflichtet, unsere Ämter solange auszuführen, bis die Bürgerschaft uns davon entbindet, oder solange wie wir dazu in der Lage sind. Wenn du, Archipyrtan, dein Amt nicht mehr ausführen kannst oder aber, als Bürger, Neuwahlen möchtest, so ist es die Sache der Ekklesia, darüber abzustimmen und nicht unsere."

    Nikolaos war überrascht, als er den Iatros so höflich erlebte. In der Nacht noch hätte er ihm am liebsten den Leichnahm entrissen und ihn verhaften lassen. Nun aber schien Doros sehr willig zur Zusammenarbeit zu sein. Der Arzt wirkte erstaunlich jung, wie Nikolaos zur Kenntnis nahm, nicht ohne einen Stich zu spüren. Dieser Mann nannte sich schon Gelehrter, während Nikolaos selbst noch Schüler war - und Strategos Alexandrinos wohlgemerkt. Das selbstbewusste Auftreten des jungen Arztes gegenüber dem Alten überraschte Nikolaos noch mehr. Er vermutete, dass Doros einen einflussreichen Paten am Museion hatte, der ihn protegierte. "Gut, gehen wir.", meinte Nikolaos und brachte sogar ein zartes, etwas dünnes Lächeln hervor. Sein Leib und sein Geist schienen sich an die Penetration durch die Miasmen gewöhnt zu haben, jedenfalls hatte das Schwindelgefühl nachgelassen. Nur die Müdigkeit war geblieben und die Erschöpfung.
    Cleonymus plötzliche Willensänderung war eine weitere Überraschung für den Strategos. Er nickte. Vielleicht hatte der Stadtwachmann etwas entdeckt, was ihm verborgen geblieben war und konnte hier nicht darüber sprechen. Da Nikolaos noch kaum eine richtige Spur hatte, war ihm fast jede Richtung recht, in der ermittelt würde. "In Ordnung, Cleonymus. Doch beeile dich." Dann wandte er sich wieder dem Arzt und dem Centurio zu. Gemeinsam verließen sie den Raum.

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    Imkerei zu verkaufen


    Ich suche zum schnellstmöglichen Zeitpunkt einen Käufer für meine Imkerei. Sie ist etwas außerhalb Alexandrias gelegen. Über eine Erlaubnis, diesen Betrieb zu führen, verfüge ich bereits, diese muss nur noch beim Agoranomos umgetragen werden. Da die Ausstattung des Betriebes noch nicht benutzt worden ist, wird ein Käufer neue und saubere Gerätschaften vorfinden. Der Preis wird deutlich unter dem liegen, was es kosten würde, einen solchen Laden selbst einzurichten.
    Wer sich dafür interessiert, spreche beim Strategos Alexandrinos Nikolaos Kerykes in seiner Amtsstube vor oder richte einen Brief an diese Adresse, als andere Möglichkeit frage er beim Verwalter des kapeleions archaon nach, welches gegenüber dem kroneion am meson pedion liegt.