Beiträge von Titus Flavius Vespasianus

    Den Brautraub, der eigentlich traditionell am Abend gefolgt wäre, hatte Titus zu Gunsten eines großen Festes in seiner Stadtville gestrichen.


    An jeden der Stadt Rom ließ er zur Feier des Tages 50 denarii verteilen, und veranstaltete ein kleines Gladiatorenspiel auf dem Forum.


    Seine Gäste, alle hohen des Reiches und diverse Centurionen und Militärs, alle Mitglieder des IR sind eingeladen können wunderbare Tänze zu verführerischen Klängen genießen:


    Eine Tänzerin aus Kleinasien:
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    Titus schreitet mit großem Gefolge zum Tempel der Trias auf dem Kapitol.


    Unter Anrufung der höchsten Götter opfern die beiden Angetrauten einen Stier und ein Schaf, um in den Eingeweiden sich der Zustimmung der Götter zu vergewissern. Der Opferschauer blickt Titus, der sich die Toga über den Kopf gezogen hat, zunächst düster an, die Menge hüllt sich in Schweigen. Dann erhellt sich seine Mien und mit lauter Stimme verkündet er:
    " das Glück und das Wohlwolen der Götter ist mit euch, edler Senator, befehlshaber der Cohortes Urbanae und auch mit dir, edelste aller Frauen, Diva Lacrima Nyreti! Noch nie sah ich zwei Tiere, die so willig sich opferten, noch nie waren die Eingeweide so rein, noch nie ihr Blut so rot! Die götter geben euch ihren Segen und nicht nur dies, sie scheinen auch zu frohlocken über deine Entscheidung! Möge eure Liebe ewig währen!"


    Nach diesem guten Omen zieht das Hochzeitsgefolge über die via sacra zum Tempel der Vesta. Dort unterschreiben zehn Zeugen, unter ihnen auch der Kaiser persönlich und der Praefect der Praetorianergarde, also die beiden ersten des Reiches, mit denen Titus in Freundschaft und Waffenbrüderschaft verbunden ist, den Ehevertrag, der die Verfügung über das Vermögen nach alter Sitte dem Manne zusprach.


    Nun spricht Flavia nach alter Sitte die Worte:
    "Ubi tu Titus, ego Flavia."
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    Die Brautführerin (pronuba) ist die höchste der Vestalinnen, die nun Flavia zu Titus führt und deren rechten Hände mit dem dextrarum iunctio verbindet, um die Eheschließung feierlich kenntlich zu machen.


    Beide treten so vor die Tore des tempels und Hochrufe erschallen vom Forum herüber.
    Zur ewigen Erinnerung an diese Eheschließung streift Titus ihr noch diesen Ring aus Gold über:
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    Ehrwürdige Versammlung!


    Ihr habt einen der schwersten Wege des römischen Imperiums gewählt, ihr habt euch entschlossen, in die Drill-schule des Imperiums, in die Akademie, in die härteste aller Auslesen einzutreten.


    Ihr werdet leiden, eure Köpfe werden qualmen und eure Prüfungen werden sie zerplatzen lassen.


    Ihr robbt durch den dreck, ihr steht zwei Tage in Hab-acht-stellung, um euch peitscht Schnee und Regen, auf euch brennt die Sonne!


    Doch wenn ihr alle Mühsale überstanden habt, dann seid ihr reifer geworden! Dann werdet ihr wirklich wissen, was es heißt, zu leiden und zu leben!
    Seid euch bewusst, wenn ihr fertig seid, dann seid ihr die Elite des Reiches, wenn ihr fertig seid, wird keiner im Reich mehr über Miliätr, Strategie und Taktik wissen. Ihr werdet es sein, Wissende, eine Elite, euch werde die höchsten Ämter offenstehen, euch werden die Soldaten zu Füßen liegen.
    Allein ein primi pilus wird euch an Ansehen ngleichziehen können. Auch Eliteeinheiten des Heeres wie die Cohortes Urbanae und die Cohortes Praetoriae werden um euch werben, ihr werdet vielleicht einmal den Kaiser,den ewigen Imperator selbst schützen.
    Dann seid ihr die wahren Herren über das heer.


    Der Staat braucht das Heer, der Staat braucht euch.


    Ihr werdet das ganze Imperium repräsentieren!


    Ihr werdet die Stützen des Staates sein!


    Wollt ihr diese Last, diese Verantwortung auf euch nehmen?


    Dann bleibt hier und leidet!

    Zur gleichen Zeit sind in Flavias Haus die Hochzeitsvorbereitungen in vollem Gange. Diva war bereits vor Sonnenaufgang geweckte worden, hatte nur ein kurzes Frühstück aus Brot und einem Apfel zu sich genommen.
    Nun schreitet sie in ehrbarster Haltung vor den Schrein ihrer Hausgötter, begleitet mit einigem Gefolge, auch ihrer Mutter, in deren Augen Tränen blitzen, weil nun ihr Mädchen zur Frau wird.
    Am Altar verbrennt Lacrima zunächst etwas Opferbrot und bringt ein Trankopfer dar, während sie leise, kaum hörbar, die Ahnen ihrer Familie anruft und zu Iuno betet, dass ihr die Götter in ihrer Hochzeit gewogen seien.
    Daraufhin legt sie ihre Kleidung, die sie als Mädchen getragen hat, auf den Schrein. Eine Sklavin, die hinter ihr steht, reicht ihr ihre Puppe,ihr liebstes Spielzeug. Nun, obwohl für sie doch eigentlich ein freudiger Tag ist, kommen ihr beim Anblick dieses kleinen Gesichtes die Tränen.
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    "Iuno, Göttin der Ehe und Ianus, Got des Anfangs und des Endes, euch opfere ich livia, meine kleine Puppe, die mich nun fast 18 Jahre begleitet hat. Mit ihr opfere ich euch meine Kindheit, an sie werde ich mich auch im Alter erinnern." ruft sie die Götter an.


    Unter Schluchzen wendet sie sich vom Altar ab, auf dem sie ihre Puppe abgelegt hat und spricht zu ihren Eltern: "Nun habe ich nichts mehr, das mich zum Mädchen macht, nun bin ich eine Frau, gebt mich frei!"


    Die beiden umarmen ihre Tochter unter Beteuerungen, dass sie ihr für die Ehe alles Gute wünschten und auf ihr Glück hofften.


    Nach dieser Zeremie eilt sie in ihr Zimmer zurück und lässt sich von ihren Sklavinnen im Hochzeitsornat ankleiden, der rote Schleier, das flammeum und die palla galbeata, ein gelbrotes Kleid hatten ihr schon beim ersten Anblick gefallen, bevor sie wusste, dass darunter eine Tunika kam, die so weiß war, wie sie sie niemals zuvor gesehen hatte.
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    Voller Vorfreude springt der alternde Senator Titus Flavius Vespasianus aus dem Bett. Es ist draußen noch dunkel, im nahegelegenen Kastell wurde zur dritten Nachtwache geblasen und so entzündet er eine kleine tönerne Öllampe, an Schlaf konnte er nicht mehr denken. Sein Blick auf eine kleine Venusstatuette, die neben seiner Kline auf einem kleinen Tischchen steht, eben jenem, auf dem auch die eben entzündete Öllampe Platz fand.
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    Bei ihrem Anblick muss er unwillkürlich an seine Verlobte denken, die mit der selben Schönheit und Anmut ihm an diesem Morgen ihre Hand geben wird, während sie unter ihrem scharlachroten Schleier hervorblicken wird.
    Titus steht auf und tritt ans Fester, von wo er in das weite Land seines latifundiums blicken kann. "Einmal wird dies alles meinem Sohn gehören, den ich mit Flavia zeugen werden, alles, die Olivenhaine, die sich sanft an den Hügel anschmiegen, die Weinberge, auf denen der beste Falerner Italiens wächst, der doch so süß wie die Versuchung einer jungen Frau ist." kommt es ihm in den Kopf.


    Er hatte gar nicht bemerkt, wie lange an diesem Fenster gedankenversunken gestanden hatte, nun geht bereits die Sonne rotscheinend auf und er muss sich beeilen, wenn er noch rechtzeitig die Stadt erreichen will. Cassivellaunix, sein gallischer Leibsklave, ein blonder Hüne, der seinen Herrn um einen Kopfe überragt, tritt ein, um ihm beim Ankleiden zu helfen. Titus bemerkt, wie eng und unpassend sich doch die Tunika an den Körper seines untergebenen schmiegt, während er in eine blütenweiße schlüpft, und mit der Hilfe seines Sklaven die purpurverbrämte Toga anlegt, ein schönes, frisches Kleidungsstück, dem Anlass angemessen, aber unglaublch unpraktisch, Titus hasste es eigentlich.

    Salii (Salier)
    Die Salier waren eine Gruppe von insgesamt 24 Personen, die sich in zwei sodales (Bünde) gleicher Grösse gliederten, und bei einigen Festen militärischen Charakters zum Einsatz kamen. So beim Quinquatrus am 19. März (Beginn der kriegerischen Jahreszeit), dem Armilustrium am 19. Oktober (Reinigungsfest am Ende der kriegerischen Jahreszeit) und am Agonium des 17. März. Der Name soll sich nach antiker Auffassung vom Wort salire (tanzen, springen) ableiten. Damit bezog man sich auf die Tänze zu Ehren der Kriegsgötter.


    Die Gründung der Sodales Palatini wurde Numa Pompilius und die der Sodales Collini dem König Tullus Hostilius zugeschrieben. Beide Bünde dienten ausschliesslich kriegerischen Göttern. Erstere verehrten den Mars Gradivus (= der dem Heer voranschreitende Mars), die anderen mit Quirinus den vergöttlichten Romulus. Die Collini kamen vor allem bei Agonium-Fest zum Einsatz. Die Auftritte der Salier waren an eine acta (Festprotokoll) gebunden.


    Die curiae (Versammlungshäuser) waren getrennt und befanden sich für die Palatini auf dem Palatin und für die Collini auf dem Quirinal. Dies weist auf die alte Gemeinschaft von latinischen und sabinischen Siedlern am Tiber hin. Im Kriegsfall dürfte jede Gruppe ihr eigenes Heer aufgestellt haben.


    Beide Bünde waren gleichartig organisiert und die Mitgliedschaft war nur Patriziern zugänglich, die aus einer confarreatischen Ehe (höchste Form der Eheschliessung in Rom) stammten. Sie wurden auf Lebenszeit bestellt und ergänzten sich gleich den Arvalbrüdern durch Kooptation (Hinzuwahl neuer Mitglieder durch die alten Mitglieder). Weitere Aufnahmebedingungen waren: körperliche Ausgewogenheit, Unbescholtenheit der Person, freie Geburt, Bürgerrecht, beide Eltern mussten noch leben, keine Bekleidung eines öffentlichen oder anderen hohen priesterlichen Amtes. Es ist jedoch bekannt, dass Mitglieder freiwillig ausschieden, um andere Ämter annehmen zu können.


    Die Amtstracht der Salier war mit der tunica picta eine kurze rote Tunika. Dazu gehörten noch mit dem aeneum tegumen ein eiserner Brustschutz und die trabea genannte purpurne Toga, die durch eine Agraffe an der Schulter zusammengebunden war. Als Kopfbedeckung diente ein eiserner pileus (Helm), der oben in eine apex (Spitze) mündete. Zur sakralen Ausrüstung zählte weiters ein ancile (ovaler, in der Form einer 8 gefertigter heiliger Schild zu Ehren des Mars), in ältester Zeit auch eine hasta (Lanze), später mit dem enis ein einschneidiges langes Hiebschwert.


    Jeder der beiden Sodalitäten hatte einen magister als Vorstand, der als praesul (Vortänzer) und vates (Vorsänger) die Feste leitete. Die Zeremonien bestanden aus dem carmen Saliare (alte formelhafte Gesänge), die von einem amptruare (Kriegstanz) begleitet wurden. Die Abläufe dieses Tanzes waren genau vorgeschrieben. Lanze bzw. in späterer Zeit das Schwert wurden dabei an den Schild geschlagen. Auf einem leider nicht überlieferten Weg zogen die Salier durch Rom, kamen dabei aber beim Capitol und am Forum Romanum vorbei. An in den Traditionen festgeschriebenen Punkten der Stadt wurde dann in einem umgrenzten Bereich der Waffenreigen vollzogen.


    Interessant sind die Ehrenrechte, die mit der Mitgliedschaft in den beiden Sodalitäten verbunden waren. Die Salier waren vom Militärdienst befreit und vom Staatsdienst freigestellt. Überhaupt waren die Mitglieder hoch angesehen. Am Jahresende wurde ihnen mit der cena Saliares ein feierliches Essen bereitet, von dem lediglich bekannt ist, dass es infolge seiner Üppigkeit alle anderen Gastmähler übertraf.


    Die Selbständigkeit des Gremiums wurde nie angetastet, sodass sie bis zum Ende der römischen Religion ihre eigenen Akten und Mitgliederlisten führten. Bei der Mitgliederwahl gab es kaum Beschränkungen. Die Kaiser griffen - indem sie Empfehlungen aussprachen - nur selten in die Angelegenheiten des Kultvereins ein.

    Quelle: imperiumromanum.com