“Wer redet denn von Vernichtung? Es wäre doch jammerschade um unser hübsches Imperium, das uns so viele Annehmlichkeiten beschert.“
Sie lächelte ihrem Gastgeber zu.
“Für eine Kleinigkeit bin ich immer zu haben.“
“Wer redet denn von Vernichtung? Es wäre doch jammerschade um unser hübsches Imperium, das uns so viele Annehmlichkeiten beschert.“
Sie lächelte ihrem Gastgeber zu.
“Für eine Kleinigkeit bin ich immer zu haben.“
“Dein Mann war so lieb es mir anzubieten und ich nehme dieses Angebot sehr gerne an.“
Sie lächelte ihrem Cousin kurz zu, bevor ihr Blick wieder zu dessen Frau wanderte. Adria war eine aristokratische, elegante und zarte Erscheinung. Sie wirkte wie das Musterbeispiel einer Römerin von Stand und sie fragte sich, welche Energien hinter ihrer zur Schau gestellten Zurückhaltung verborgen lagen.
“So eine Schwangerschaft ist sicher sehr anstrengend und die Veränderungen des Körpers nicht nur angenehm. Bestimmt ist es nicht immer leicht sich in dieser Zeit passend zu kleiden.“
“Wein wäre mir durchaus lieb.“
Ihr Blick folgte ihm.
“Rom ist das Zentrum des Imperiums, nicht wahr. Ich war der Provinz überdrüssig. Aber was tust du hier, wenn du nicht gerade dem jüngsten unserer Familie Gedichte vorträgst? Du arbeitest in der Schola, bist du also doch ein Lehrer?“
“Vielen Dank für deine Einladung. Ja, dass hat sie. Von mir scheint keine Gefahr für das Imperium auszugehen.“
Sie sah sich ein wenig um.
Der Träger ging zur Sänfte zurück und half seiner Herrin beim Aussteigen. Gemeinsam folgten sie anschließend der Sklavin.
ZitatOriginal von Morgaine
Und wieder eilte Morgaine an die Tür, gut beschäftigt ist man als Türsklavin in jedem Fall, stellte sie mehr für sich selbst fest. Aber nun wo der Herr sie nicht mehr als Hetäre beschäftigte war das eben ihr Los. Und sie war auch zufrieden wenn sie es recht bedachte.
Sie richtete ihre Tunika, kontrollierte den Zopf und mit einem beherzten GRiff öffnete sie wieder die Tür, strahlend lächelnd fragte sie
"Salvette , was kann ich für Euch tun?"
Der Träger antwortete kurz und knapp: “Meine Herrin Aelia Paulina möchte zu Pompeius Antipater.“
“Oh! Das war dann wohl sehr unverschämt von mir. Ich muss mich entschuldigen.“
Sie lächelte ein wenig gekünstelt und setzte sich dazu.
“Du erlaubst? Es stimmt, ich bin Paulina, die Tochter von Publius Aelius Hadrianus Afer. Dann bist du also auch ein weitläufiger Verwandter. Wie erstaunlich das wir uns früher niemals begegnet sind. Aber ich glaube, dein Zweig der Familie war nicht in Griechenland, so wie wir anderen.“
“Salve Adria, es ist mir eine echte Freude. Ihr beide habt einen gemeinsamen Sohn? Tztz, Lucius, dass hast du mir ganz verschwiegen.“
Sie lächelte süffisant.
Sie betrat den Speisesaal. Aber statt eines gedeckten Tisches erblickte sie den kleinen Quälgeist ihres Cousins und einen Mann den sie nicht kannte.
“Salve! Ich wusste gar nicht, dass mein Cousin bereits einen Hauslehrer angestellt hat. Ist das nicht ein bisschen früh?“
Eine Sänfte hielt vor der Porta und wurde abgesetzt. Einer der Träger trat vor und klopfte.
“Pläne? Was soll ich schon für Pläne haben? Mein Vater ist tot. Der eine Bruder auch und der andere ist nicht gerade eine große Hilfe. Mein 16. Geburtstag liegt auch schon mehrere Jahre zurück. Was glaubst du denn, Lucius? Ich brauche einen Mann! Du bist hier doch irgendwie ein wichtiger Mann, du kannst für mich doch bestimmt eine gute Partie arrangieren.“
Sie nahm den Brief aus Nakhtis zittriger Hand – was war denn nur mit ihm los?
Dann las sie und lächelte, bevor sie von eigener Hand eine kurze Antwort schrieb.
An Pompeius Antipater, dessen Schenkel leider nur einen wagen Eindruck hinterlassen haben.
Deine Göttin ist mir nur dem Namen nach bekannt und ich habe Zweifel, ob der Umgang mit ihr einer sittsamen Dame wie mir zur Ehre gereicht.
Doch wage ich nicht, eine solch freundliche Einladung abzulehnen und will ihr gerne Folge leisten.
Aelia Paulina
“Hier, die Antwort!
“Keine Sorge, dass werde ich.“
Lächelnd sah sie dem Sklaven nach. Er schien ein wenig dumm zu sein, aber er war groß und kräftig gebaut. Vielleicht würde sie seine speziellen Dienste einmal in Anspruch nehmen.
“Du kannst dir vielleicht vorstellen, dass mir leider viel zu wenige Bedienste zur Verfügung stehen, als das eine solche Reise angenehm sein könnte. Es ist nicht leicht als mittellose Waise und der Tod meines Vaters war ein schwerer Schlag. Darum bin ich auch für deine Gastfreundschaft so dankbar. Ich hoffe doch, ich werde dir nicht zur Last fallen.“
Es war unerträglich heiß und stickig in diesem Zimmer und der Falerner war viel zu stark gewässert. Aber sie wollte sich schließlich nicht beklagen.
Sie trat an das Fenster und sah hinaus. Man konnte tatsächlich ein kleines Stück vom Circus Maximus sehen. Allerdings nahm ein recht großes Gebäude zur Linken, das wie ein Tempel aussah, mindestens die Hälfte des Gesichtsfeldes ein.
Mit beißender Ironie sagte sie deshalb:
“Tatsächlich, eine großartige Aussicht.“
Dann drehte sie sich wieder zu dem Sklaven um.
“Es ist gut. Du kannst gehen.“
Sie setzte sich.
“Wein zu dieser Stunde? Mein lieber Cousin, ich muss sagen, du überraschst mich! Aber ich sage nicht nein.“
Von dem Sklaven hereingeführt betrat sie das Zimmer.
Da saß er also, ihr Cousin. Viele Jahre waren vergangen, seit sie ihn zum letzten mal gesehen hatte. Damals war sie noch nicht erblüht gewesen, hatte aber schon gewusst, wie sie die Männer um den Finger wickeln konnte. Vor allem ihren eigenen Vater, der ein guter Mensch gewesen war. Doch bei ihrem Cousin hatte das nie funktioniert. Er war deutlich älter als sie und hatte sie immer wie ein unreifes Mädchen behandelt, das er für zu dreist und unbescheiden hielt. Er war schon damals ein übervorsichtiger und verknöcherter Spießer gewesen!
“Salve Lucius.“
Sie rang sich ein Lächeln ab.
Sie musterte den Sklaven kurz. Er schien ihr ein wenig einfältig, war aber gut gebaut.
“Mein Name ist Aelia Paulina. Man sagte mir das mein Cousin Lucius Aelius Quarto in diesem Haus wohnt. Ich will zu ihm!“
Nachdem ihr ein Büttel des Palastes den Weg gezeigt hatte, kam sie zu dem Teil der weitläufigen Anlage in dem ihre Verwandtschaft lebte. Zumindest von außen sah es halbwegs standesgemäß aus, fand sie und klopfte an die große Eingangspforte.
ZitatOriginal von Lucius Germanicus Maximianus
Aelia Paula.......
diese Worte klingelten wie verrückt in meinen Ohren. Natürlich hatte es wieder einmal mir passieren müssen, dass ich jemanden nicht kannte. Deshalb hätte man mir ein gewisses Maß an Nervosität beinahe ansehen können, doch unterdrückte ich diese sofort wieder und reagierte gespielt gelassen. Ohne mich an Antipater zu wenden sprach ich Paulina direkt an:
"Ihr seid eine Aelia? Dann ist euch der Zutritt natürlich erlaubt."
Sie nickte dem Freund ihres Bruders zum Abschied beinahe freundlich zu, ignorierte jedoch demonstrativ und hoch erhobenen Hauptes den Soldaten und betrat den Palast.