Beiträge von Furia Stella

    Stella kam gerade mit einem Bündel Schriftrollen unter dem Arm aus Scriptorium
    und sah im Korridor neben ihrem Officium eine Frau stehen, die sehr vornehm aussah.
    Als sie sich der Frau näherte, fragte Stella höflich:


    "Salve, die Dame, kann ich behilflich sein?"

    Stella wurde nun auf einmal traurig ... Kein Geld - kein kleines Domus ...
    dachte sie und seufzte wieder tief, sie hatte auch keine Ersparnisse ...


    "... Vielleicht soll ich mir eine andere Arbeit suchen, wo ich mehr Geld verdiene,
    was meinst Du dazu, lieber Bruder ... ?"


    und sie sah Helios fragend an

    "Du brauchst Dich nicht zu bedanken, Plotina, ich danke Dir für Deine Gastfreundschaft ..."


    Stella nickte höflich und lächelte leicht -


    "Komm doch mich zu besuchen und wir gehen dann auf dem Palatin spazieren, ich wohne ja da,
    wie Du weisst ..., ich hoffe, noch bevor Du nach Aegyptus fährst ... "


    Während die beiden Frauen zum Ausgang gingen, sagte Stella beiläufig:


    "Meine Freundin ist die Priesterin der Artemis, wir kennen uns seit meiner Kindheit,
    eines Tages werde ich Dir mehr darüber erzählen ... "


    Als sie die Porta nun erreichten umarmte Stella ihre Gastgeberin kurz


    "Mögen die Götter Dich auch behüten ... und... ich werde Deine Käsebrote
    niemals vergessen ... "


    Stella lächelte verschmitzt und verabschiedete sich nun von Plotina

    Stella trank noch einen Schluck Wein und nahm eine Olive, die auch köstlich schmeckte


    "Ja, ich lese gerne die Acta, die Artikel sind sehr interessant und anspruchsvoll,
    man ist über alles gut informiert ..... ich sage ja, Du bist zu bescheiden, ich bin fest
    davon überzeugt, dass aus Dir noch eine große Leuchte wird ..."


    Dann wurde Stella auf einmal unruhig


    " ... Ach...., weisst Du, Plotina, ich habe ganz vergessen, aber ich erwarte heute auch Besuch,
    meine Freundin, die Priesterin Darya wollte vorbeikommen, es ist nicht gut, wenn sie vor
    der Porta steht und niemand ihr die Tür öffnet ... ja, ich glaube, ich muss mich beeilen... "


    sie stand auf und lächelte Plotina freundlich an


    " ... Danke Dir für Deinen herzlichen Empfang, ich würde mich freuen, wenn auch Du
    mich besuchen kommst ..."

    Mit großem Interesse und Wohlgefallen beobachtete Stella Plotinas Reaktion
    auf das Geschenk. Dabei verspeiste sie drei Käsebrote und trank zwei
    Becher Wein aus, verdünnt natürlich ... Als Plotina sich einigermaßen
    beruhigte und sich bei Stella für die Rolle bedankte, stellte Stella ihren
    Becher auf den Tisch und sah Plotina vergnügt an:


    "Ach, liebe Plotina, ich hatte nicht die Absicht Dich zu
    belehren ... Eben hast Du doch gesagt, dass Du jetzt Sommerferien
    bei der Acta hast ... und wenn Du für die Acta schreibst, musst Du auch
    eine gebildete Frau sein ... Du bist zu bescheiden, Plotina ..."


    Stella nahm eine Olive und lächelte ihre Gastgeberin zufrieden an


    " ... Übrigens, vielen Dank für das Essen, deine Käsebrote sind köstlich und der
    Wein schmeckt auch sehr gut ... Und das Geschenk..., nun, ich wollte Dir nur
    eine Freude damit machen ..."

    Stella nahm dankend und mit großer Freude Platz, denn das lange Stehen
    tat ihren Beinen weh ...


    "Danke Dir, Plotina, es ist sehr freundlich von Dir mich zu empfangen, da ich
    ohne Anmeldung komme ... . In der Tat habe ich heute frei und wollte Dir mein
    kleines Geschenk persönlich überreichen ..."


    Stella machte ihren eleganten Beutel auf und nahm eine Schriftrolle mit einer
    roten Schleife umgebunden heraus. Das Titulus konnte man aber deutlich sehen:

    T. LIVIUS
    AB URBE CONDITA


    Und Stella gab Plotina die schmucke Rolle

    Mit der spartanischen Geduld wartete nun Stella vor der Porta auf Einlass.
    Eine lange Zeit ... -.^... Sie wollte gerade umkehren als die Tür sich öffnete
    und Sergia Plotina höchstpersönlich vor ihr stand und sie freundlich
    begrüßte. Stella freute sich auch, dass Plotina doch zu Hause war und sie nicht umsonst hier wartete, sie lächelte Plotina an:


    "Salve, Sergia Plotina, es ist auch für mich eine angenehme Überraschung
    Dich zu sehen,... und es ehrt mich, dass Du mir selbst die Tür aufgemacht hast...
    Ja, ich komme Dich zu besuchen ... hoffentlich, komme ich nicht ungelegen ... "


    dann folgte Stella ihrer Gastgeberin ins Atrium

    Heute hatte Stella ihren freien Tag und entschloss sich ihre neue Bekannte
    Plotina zu besuchen. Von einem Sklaven begleitet kam sie in die
    Via Nomentana und fand schnell die Casa Sergia. Sie nickte dem Sklaven, daraufhin trat er an die Porta und ... :


    "klopf .. klopf .. klopf ..."

    Stella träumte weiter, sie sah sich schon im Garten auf einer Marmorbank sitzen, ...
    von schönen Blumen umgeben. Langsam kehrte sie aus ihremTraum in die
    Gegenwart zurück ...


    "Du hast Recht, Helios, wir können uns nicht beklagen, außerdem ist solch ein Anwesen
    bestimmt sehr teuer "


    Stella seufzte und trank einen Schluck


    "Was kostet übrigens so ein kleines Domus?"


    in solchen Fragen war sie sehr unerfahren 8)

    " ... Aber reg Dich doch nicht auf, das war ja nicht öffentlich, sie haben es nur mir erzählt
    und ich bin sehr diskret ... wenn Du aber vor Gericht gehst, dann werden es alle wissen,
    ob es wahr ist oder nicht wird dabei keine Rolle spielen ... "


    flüsterte Stella und sah sich noch mal um -


    " ... Nun, ich kann nicht ewig warten und wenn das Wasser kommt, dann trink es aus auf
    meine Gesundheit ... ich gehe dann jetzt ... Vale bene, Detritus, es war mir eine Freude
    Dich zu treffen ..."


    Stella stand auf und begab sich zum Ausgang

    " Ach, den Sklaven geht es gut, sie haben ihren eigenen Raum in dem Haus, wo ich auch wohne,
    ich behandle sie gut, sie sind sehr glücklich, dass sie nicht mehr bei Dir sind, haben sich
    bei mir beschwert, dass man sie unnötig geschlagen hat und sie sollten auch bei Deinen
    ... s.g. "Festen" den Gästen zur Verfügung stehen ... -.^"


    aus diplomatischen Gründen verwendete Stella das Wort "Orgien" nicht :P


    " ... Wie lange muss man hier eigentlich auf einen Becher Wasser warten? "


    Stella wurde ungeduldig, denn sie hatte noch eine Verabredung, die sehr wichtig für sie war

    Stella überlegte kurz -


    " Als ich nach Rom kam, und nur mit einer Priesterin unterwegs war, dann hast Du mir diese Sklaven
    als Begleitung und Schutz geschenkt, es war sehr freundlich
    von Dir, Detritus, das werde ich Dir niemals vergessen, sie heissen Nestor und
    Aischylos ... und die sind jetzt da draussen und warten auf mich ... erinnerst Du
    Dich jetzt ?"
    ,


    sie seufzte, sah Detritus fragend an und wartete nun auf ihr Wasser

    Stella nahm dankend Platz, übersah dabei seine Verwunderung über ihr Erscheinen, sagte einfach :


    "Oh, danke, es ist nett von Dir, nun, zuerst möchte ich einen großen Becher Quellwasser, bitte, denn ich habe einen großen Durst ..."


    dann lächelte sie Detritus etwas gekünstelt an:


    "... Es freut mich Dich zu sehen... danke übrigens auch für die Sklaven, ich bin sehr mit ihnen zufrieden, sogar ihre Namen kann ich mir jetzt merken "

    An diesem schönen Nachmittag war Stella auf dem Markt unterwegs...
    Die zwei Sklaven, die ihr Octavius Detritus einmal geschenkt hat, begleiteten sie
    und trugen Körbe mit Obst und Gemüse. Als sie an Taberna Apica vorbeigingen,
    entschloss sich Stella eine Erfrischung zu sich zu nehmen. Sie betrat die Taberna,
    sah sich um und erblickte die Stadtbekannte Glatze, die nur Lucius Octavius Detritus
    gehören könnte. Stella ging langsam zu seinem Tisch und ... ja, er war es wirklich!


    "Salve, werter Detritus, lange nicht gesehen, wie geht es Dir?"


    fragte Stella besorgt, denn immerhin lagen seine 500000 Sesterzen auf dem Meeresgrund

    Nach einem aufregenden Spaziergang kehrte Stella in ihr Officium zurück.
    Das Zimmer war sauber geputzt und staubfrei. Auf dem Tisch stand ein Krug
    mit frischem Wasser und zwei Becher. Sie lächelte zufrieden, nahm an ihrem Schreibtisch Platz
    und dachte kurz an ihre neue Bekannte. Dann widmete sie sich wieder ihrer Arbeit.

    Stella lächelte bescheiden, drückte leicht Plotinas Hand
    und sagte freundlich :


    " ... Danke auch für Dein Kompliment und für die Einladung natürlich,
    es ist sehr liebenswürdig von Dir, Plotina .... Mögen Götter auch mit Dir
    sein ... . Vale bene !"


    Verabschiedete sich Stella und ging zurück zu ihrem Arbeitsplatz.

    Stella war eine spartanische Frau und hatte viel Geduld, aber
    keine Zeit, um diese überflüssige Diskussion weiter zu führen ...


    "Weisst Du, Plotina, um mehr über Rom zu erfahren, muss man nicht
    besonders belesen oder klug sein ... . Man geht einfach
    mit offenen Augen durch die Stadt spazieren und ... nun, das reicht dann
    auch schon ... Du bist eine gescheite Frau, Du verstehst, was ich meine ..."


    dabei blickte sie Plotina direkt in die Augen und lächelte leicht


    "... Es hat mich gefreut, Dich kennen zu lernen, Sergia Plotina, aber ich muss jetzt
    gehen, die Arbeit ruft ... Vielleicht komme ich in die Via Nomentana, um Dich zu
    besuchen, ... und wenn Du in unsere Schola wieder kommst, dann
    schaue einfach bei mir vorbei, meine Tür kennst Du ja schon ... "
    ;)


    Stella stand auf und gab Plotina die Hand zum Abschied

    Als Stella das hörte, machte sie große Augen


    "... Nun, Palatin war und ist eine bevorzugte Wohngegend der Oberschicht ... Hier wohnte auch
    Kaiser Augustus ... "


    sagte Stella nicht ohne Stolz ...


    "Ich wohne in einem Stadtviertel, wo es nur noch wenige Wohnhäuser gibt, es ist aber eine
    exklusive Gegend. ... weit weg vom Circus Maximus entfernt, wenn Du das meinst, ...
    mein Bruder, der sich sehr gut in Rom auskennt mietete für mich diese
    schöne Wohnung ... es gibt sogar hinter dem Haus ein kleiner Park mit einem Brunnen ..."


    Sie wunderte sich, dass Plotina anscheinend so wenig wie gar nichts über den berühmten Hügel wusste, ausser Circus-Spiele ,
    nun ja, sie war ja neu hier ... , aber trotzdem war sie doch eine Römerin ...
    ungläubig sah sie Plotina nun an und fügte hinzu :


    "Übrigens, wenn ich "Palatin" höre, denke ich eher an Romulus ..."

    Stella hörte Theodoros begeistert zu, nickte ab und zu und lächelte zufrieden... Sie nahm auch eine Rolle,
    las ein paar Zeilen da und wurde sofort rot ...
    Sie versteckte dieses Schriftstück unbemerkt und schnell zwischen anderen Rollen
    und sagte laut:


    " ... Nun gut, lass uns mit dem Stapel anfangen ... "


    dabei sah sie Actuarius einladend an ...

    Während Helios sprach, machte Stella die Augen zu und stellte
    sich die schöne, schattige Umgebung vor der Toren Roms vor ...

    "... Nun, wenn schon Lucullus seine Villa dort hatte, dann wirst Du
    bestimmt auch was Schönes finden ... "


    dann holte sie sich einen Becher Wasser, den Wein wollte sie
    nicht mehr trinken


    " ... Ein kleines Domus mit einer großen Terrasse und einem Garten ...
    es wäre einfach traumhaft ... Bitte denk nicht lange darüber nach, lieber Bruder, sonst ist der Sommer vorbei ... "


    dabei lächelte Stella Helios liebevoll an