Beiträge von Furia Stella

    Inzwischen hat Stella sich etwas gefasst. Sie merkte Plotinas Entsetzen und
    berührte leicht ihre Hand ...


    "Es tut mir leid, Plotina, ich wollte Dich nicht aus der Fassung bringen ....
    diese Tragödie ..., ja, ... vielleicht werde ich eines Tages imstande sein darüber
    zu reden, aber jetzt bin ich noch nicht soweit ... "


    Dann kehrte ein leichtes Lächeln in ihr Gesicht zurück :


    " Also, liegt dein Haus in der Via Nomentana ... , bestimmt ist es
    eine schöne Gegend, ich kenne mich in Rom nicht gut aus ... würde
    Dich aber gerne besuchen kommen, danke für die Einladung ... "


    Stella nickte, dann seufzte und holte tief Luft :

    "Nun, ich habe eine Wohnung in einem Mietshaus am Palatin ...,
    es ist eine kleine Wohnung, aber ich bin zufrieden ... "

    Während Plotina sprach, beruhigte Stella sich allmählich. Die Frau war in der Tat taktlos,
    aber nicht böse und sie konnte natürlich nicht ahnen, was damals in Sparta passierte.


    "Es geht nicht nur um die Bücher, ... meine Mutter ist im Feuer umgekommen...."


    flüsterte Stella fast und bedeckte für einen Moment ihr Gesicht mit den Händen, dann sah sie
    wieder zum Himmel auf und seufzte tief. Nach einer Weile blickte sie nun Plotuna mit traurigen
    Augen an:


    "Du brauchst Dich nicht zu entschuldigen ... wir sprechen nicht mehr darüber ... ,
    erzähl mir lieber über Dich, ... erzähl mir über Dein Haus, ist es groß ?"


    Über die Religion mochte sie nicht reden, das Thema war für sie zu intim ...

    Stella wurde blass :

    "Was sagst Du da ? Man darf so was auch gar nicht laut aussprechen ... Das bringt nur Unheil ... .
    Mögen Götter uns davor bewahren ..."


    sie sah zum Himmel auf und betete leise, und der Himmel spiegelte sich glänzend in ihren klaren, blauen Augen zurück ...


    "Nun, ... aber wenn doch, (ein schrecklicher Gedanke) dann werde ich nicht auf Vigiles warten,
    ich werde ins Feuer gehen, um meine Bücher zu retten ... "


    sprach Stella pathetisch. Das Lachen war ihr vergangen. -.^


    "Wie kommst Du überhaupt auf solche Gedanken? Hast Du schon mal die Häuser in Flammen erlebt? ... "


    Sie fand keine Worte mehr, blickte nur ihre Nachbarin verständnislos an ...

    Stella lachte natürlich mit ...
    Dieses Gespräch und die ganze Situation amüsierten
    sie köstlich ! Und das Wetter war herrlich ... Der kühle Boreas berührte
    sie wieder sanft ... Stella seufzte und wurde für einen Augenblick ernst:


    "... Oh, ja, ... ich fühle mich wohl zwischen meinen geliebten Schriften und Rollen
    und bin froh, dass ich hier arbeite ... "


    Dann schaute sie ihre Nachbarin mit einem klaren Blick an:


    " ... Du fragst, ob ich Dir einen von den Vigiles nennen könnte ? Nun, es kommt darauf
    an, zu welchem Zweck Du den kennen lernen möchtest ... soll er auf die Casa aufpassen,
    damit die nicht brennt, ... oder ... auf Dich ? "


    fragte sie Plotina mit einem kleinen, schwer deutbaren Lächeln

    Während Plotina mit geschlossenen Augen neben ihr saß, hat Stella sie
    noch mal angeschaut ... Nein, auch in der Schola hat sie diese Frau nicht
    gesehen. Sie scheint aber über fast alles informiert zu sein. Vermutlich ist
    sie eine Freundin von Theodoros, oder sogar mehr? ... das ging aber Stella
    nicht an ... Sie seufzte leicht und sprach dann gelassen weiter:


    " ... Ja, wir ordnen unsere Bibliothek neu und ich assistiere dem Professor,
    aber es ist nicht anstrengend, eher aufregend ... "


    Stella machte eine kurze Pause. In Gedanken war sie schon wieder bei dem
    Katalog ...
    Dann lächelte sie Plotina unschuldig an :


    " ... Es scheint mir, Plotina, dass Du nicht nur mit unserer Bibliothek sehr
    vertraut bist, aber auch mit den Vigiles, ... nicht wahr ? "
    ^^

    Es war am Tag der Feierlichkeiten zu Ehren der Fors Fortuna,
    als Stella in Begleitung von Darya, ihrer Freundin und Priesterin
    in die Stadt ging. Die beiden Frauen spazierten durch die
    feiernden Menschen und blieben dann auf der Tiberbrücke stehen,
    um die Prozession zu Lande und zu Wasser zu bewundern.

    Stella hat gerade ihr Lied zu Ende gesummt und war in Gedanken an ihre Heimat vertieft, als eine Frau plötzlich vor ihr
    stand und sie angesprochen hat, sie blickte zu ihr auf:


    "... Oh, salve ... , bitte, setz Dich, es ist genug Platz da ..."


    sagte Stella freundlich, aber reserviert . Sie sah die Frau noch mal an,
    und stellte fest, dass sie diese Dame niemals
    in ihrem Leben gesehen hatte, weder in Rom, noch in Griechenland, noch
    ... in ihrer Träumen ...


    "... Ich glaube nicht, dass wir uns kennen, aber es könnte sein, dass Du
    mich in der Schola gesehen hast, ich arbeite nämlich da, wenn Du
    natürlich unsere Schule schon oftmals besucht hast... Ach ja, ich heisse
    Furia Stella "

    Während ihr Officium gründlich gesäubert werden musste, ging Stella nach draussen
    und machte einen kleinen Spaziergang um die Schola ...
    Dann setzte sie sich auf eine Marmorbank neben dem Eingang und
    beobachtete die Menschen, die an ihr vorbei schlenderten, gingen
    oder liefen - je nachdem ... Das bunte Treiben amüsierte sie, dabei erinnerte sie
    sich an den alten hüpfenden Bettler und lächelte in sich hinein ...
    Heute war es nicht so heiss, der Nordwind "Boreas" brachte die angenehme Abkühlung mit sich ... ,
    eine leichte Brise berührte sanft ihre Haare, sie seufzte zufrieden und summte ein altes
    Lied aus ihrer Heimat.

    Stella beobachtete, wie Theodoros hilflos und verlegen neben dem Regal stand und ergriff sofort die Initiative:


    "Also, ich schlage vor, wir fangen zuerst mit diesen Regalen hier an , da sind die Dissertationen gelagert, die wir gleich
    untersuchen werden... "


    und sie zeigte auf die Regalen II und III


    "Die Dissertationen werden zuerst nach den Autoren geordnet,
    alphabetisch selbstverständlich ... , denn so wie es aussieht, liegen
    die Rollen alle durcheinander ... "


    dabei sah Stella den Sklaven an


    " ... Dann werden wir weiter sehen ... "


    nach einer kurzen Überlegung fragte sie den Curator:


    "Was sagst Du dazu, Theodoros, oder hast Du einen anderen Vorschlag? "

    Stella seufzte leicht. Der Curator war ein gelehrter Mann, aber vermutlich kein praktischer Mensch.

    "Nun, einen Katalog zu erstellen wäre ja kein Problem für uns drei ... ,
    aber den für alle großen Bibliotheken des Reiches zu vervielfältigen ... da habe ich meinen Zweifel ..."


    Sie sah Theodorus skeptisch an und fragte dann leise:


    "Gibt es hier, in diesem herrlichen Gebäude der Bildung denn keine
    "servi litterati", die diese Arbeit eigentlich machen sollen? "

    Voller Bewunderung blickte Stella Theodorus an :


    " ...Oh ja, das ist eine edle und großartige Idee von Dir, Theodorus, ...
    dann machen wir uns gleich an die Arbeit ... "


    sagte sie begeistert und sah dabei den Sklaven verstohlen an :


    " ... Aber, ich glaube, wir werden doch eine Verstärkung brauchen, oder ?
    Was meinst Du, werter Curator ? "

    "Nun gut ... "


    Stella seufzte, nahm dann das Formular und füllte es aus.
    Theodorus hatte Recht mit dem Sklaven, der war wohl mit so einem
    Gesicht geboren ... Trotzdem hat sie die Hoffnung nicht aufgegeben
    dem Sklaven wenigstens ein kleines Lächeln zu entlocken... 8)
    Wenn sie alle zusammen arbeiten müssen, wollte sie auch eine
    angenehme Atmosphäre haben

    Zuerst sah Stella Theodorus befremdend an. -.^
    Dann zuckte sie mit den Schultern und fragte leise den Sklaven:


    "Wo ist nun dieses Formular?"


    Der arme Mensch tat ihr leid, so wie er mit seinem mürrischen Gesicht da stand...
    Dann lächelte sie wieder:


    "... Aber Theodorus, beruhige Dich doch, es gibt ja kein Grund zur Aufregung ...
    Wir machen uns jetzt an die Arbeit und es wird wieder alles gut ..."
    =)


    sagte Stella mit einer weichen Stimme und blickte Theodous dabei besänftigend an

    Endlich kam der Sklave, um das Officium sauber zu machen.
    Stella gab ihm die Anweisung den Staub aus dem Bücherschrank
    vollständig zu entfernen. Inzwischen ging sie an die frische Luft
    und machte einen kleinen Spaziergang um die Schola ...

    "Oh, danke schön..."


    Stella lächelte den Mann an, seinen mürrischen Gesichtsausdruck hat sie gar nicht bemerkt, 8)
    denn ihre ganze Aufmerksamkeit galt dem Buch.


    "Darf ich den "Codex" in mein Officium mitnehmen, da kann ich den in Ruhe lesen..."


    fragend blickte sie den Mann an

    Als Stella die Bibliothek betrat wurde ihr warm ums Herz ...
    Das war ihre Welt!
    Der Raum war ziemlich groß und nach Osten gerichtet, so dass er morgens
    viel Licht hatte ... In eingebauten Schränken den Wänden entlang lagen
    Rollen und Pergamente. Auch viele Buchrollen und eine Menge zusammengebundeten
    Wachstafeln waren in Regalen untergebracht, die frei inmitten des Saals standen.
    Stella begrüßte den Mann, der neben einem Tisch stand und kam näher:


    "Oh, was sehe ich da ... "Codex" ... - den wollte ich mich immer schon anschauen ..."


    sagte Stella begeistert und fragte den Mann


    "Darf ich ? ... "

    "O tempora o mores ... " :rolleyes:


    Stella wurde sofort rot und ihre Begleiterin blass, als sie diese Einladung vernahmen ...
    Nach einer Schweigeminute sagte Stella dann höflich:


    "Oh, es wäre uns eine Ehre Euch durch die Märkte zu begleiten, aber leider
    haben wir heute keine Zeit ... "


    Stella stellte sich vor, wie Helios reagieren würde, wenn er
    seine Schwester zwischen einem alten Bettler und einem jungen Miles sehen würde ...
    nun ja, er würde sie sofort nach Sparta verfrachten ...


    " Wir wünschen Euch noch einen angenehmen Tag, vale bene ..."


    und dann gingen die beiden Frauen weiter

    Am nächsten Tag fuhr Stella mit den Aufräumungsarbeiten fort.
    Heute wollte sie den riesigen Schrank inspizieren. Sie machte
    ihn auf und musste sofort niesen, husten und immer wieder niesen ...
    Der Schrank war völlig mit alten Buchrollen, Pergamenten
    und einer Menge Kapseln mit Papyri überladen. Und erst der Staub ...
    Stella machte den Schrank wieder zu. Sie brauchte dringend Hilfe...