Beiträge von Furia Stella

    Merula betrat das Triclinium in viel besserer Verfassung, als vorher. Frisch rasiert und ausgeruht sahr er sehr jung aus und war gut gelaunt.


    "Guten Abend, Merula, es freut mich, dass es Dir hier so gut gefällt ..., aber setzte Dich bitte, ich habe ein kleines Essen für uns vorbereitet, probiere aber zuerst diesen Wein. Ich trinke ihn aber verdünnt, schmeckt auch sehr gut..." Stella nahm einen Schluck aus ihrem Becher.


    "Du meinst diese Statuen da? Nun, die habe ich aus Griechenland nach Rom mitgebracht. Die sind aus Korinth, übrigens auch dieser Wein! " Stella seufzte leicht, sie vermisste ihre Heimat doch sehr.


    "Aber, was wolltest Du noch von mir wissen... ?" Stella blickte seinen Verwandten an, um die Ähnlichkeit mit Licinus zu finden, da wo Merula jetzt ohne Bart da saß ...

    Triclinium



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    Im Speisezimmer war der Tisch für zwei gedeckt. Von großen Kandelabern hingen brennende Öllampen herab und verbreiteten Licht und Wärme. Der Boden des Raumes war mit einem Teppich bedeckt und in den Nischen standen korinthischen Bronzen, die Stella aus Griechenland mitgebracht hatte. Die Blumen verbreiteten einen angenehmen Duft ... Stella klatschte in die Hände,


    "Lyda, sag unserem Gast Bescheid, er wird zum Essen erwartet" .

    "Aber natürlich, Merula ... Folge bloß Lyda und sie begleitet Dich zum Bad und wird alle Deine Wünsche erfüllen ..."


    Nun ja, Stella lächelte in sich hinein, alle Wünsche vermutlich nicht, Lyda war schon eine alte Sklavin, aber ansonsten war sie eine tüchtige Frau.


    "Und nach dem Bad kannst Du Dich nun in Deinem Cubiculum ausruhen..., danach essen wir zusammen "

    "Ja, Lyda, bereite ein schönes warmes Bad für unseren Gast und giib ihm alles, was er für seine Rasur und sonst braucht".


    Stella dachte einen Augenblick nach ...


    " ... Und danach richte für Merula das Cubiculum mit dem Balkon zum Garten ein. "

    "Oh..., es freut mich sehr, Dich kennen zu lernen, Furius Merula. Ich bin Furia Stella, die Herrin dieses Hauses. Deinen Vater habe ich sehr gut gekannt, er war ein sehr netter Mann ... schade, dass er uns schon verlasssen hatte ..." dabei seufzte Stella tief...


    "Komisch, aber er hat nie erwähnt, dass er Kinder hatte ..., er war hier in Rom bei der Cohortes Urbanae ..." Mehr wusste Stella auch nicht. Er war ein entfernter Verwandter. Etwas skeptisch mussterte sie den jungen Mann, um irgendwelche Ähnlichkeit mit seinem Vater festzustellen, aber unter seinem Bart war es einfach unmöglich! Währenddessen plauderte der los, was das Zeug hielt, so dass Stella sogar etwas schwindelig wurde...


    "Das ist ja sehr interessant, was Du so alles erzählst, wir können uns noch später beim Essen unterhalten, zuerst aber schlage ich vor, dass Du ein Bad nimmst .. Einverstanden? "


    Dabei blickte die Merula direkt in die Augen ...

    Stella schaute nun den Mann genauer an. So wie er da mit seinem Bart an der Tür stand und sich nicht bewegte, bewegte etwas in ihrem Herz. Er musste wohl lange unterwegs gewesen sein...


    Sie lächelte ihn freundlich an und zeigte auf einen Sessel, der ihr gegenüber stand.


    "Sei gegrüßt, komm und nimm bitte Platz ... Und erzähl mir, wie Du heißt und woher kommst Du?"

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    Nach einem anstrengenden Tag und einem heißen Bad machte Stella sich in ihrem Sessel bequem, nahm ein Buch und war in die Lektüre vertieft, als es klopfte. Die Tür war aber nicht richtig zu und da kam Lyda schon rein, hinter ihr ein Mann. Stella schaute gespannt auf die beiden, die ihre Ruhe störten.

    Während Stella und Peticus sich nett unterhalten haben, kehrte Aculeo mit einem Mann zurück und stellte ihn als Gastgeber vor. Stella blickte ihn kurz an, da der Mann ihr irgendwie bekannt vorkam.... Doch dann fiel ihr wieder ein, woher sie ihn kannte und lächelte in sich hinein,


    "Sei gegrüßt, werter Senator, ich möchte Dir auch meine Glückwünsche aussprechen ..., wir kennen uns aber bereits ... . Nett, Dich wieder zu sehen..."


    Dabei nickte Stella leicht und schenkte ihm ein fröhliches Lächeln ...

    Für einen Mann, der, nach seinen Worten, kaum mit der Damenwelt zu tun hatte, war sein Umgang mit Stella vorbildlich und sehr angenehm... Sie nahm seinen Arm und ließ sich zu einer Bank führen.


    "Danke, Peticus, es ist ein gemütlicher Platz hier und es ist wirklich eine Erholung vom langen stehen ..."


    Stella seuzte leicht und lachte dann vergnügt, als Peticus ihr eine etwas wagemutige Frage stellte,


    "Nun, ich weiß nicht, was andere Damen so den ganzen Tag machen, ich habe in meinem Haushalt viel zu tun, unter anderem auf Sklaven aufpassen, denn sie neigen ja dazu, zu faulenzen etc ... etc... , ansonsten lese ich viel und musiziere gerne ... " Was sie noch alles so machte, brauchte der junge Mann, den sie eben kennengelernt hatte nicht zu wissen ...


    "Ach, erst seit einem Jahr bist Du in Rom? ... Und konntest Du in Deiner Freizeit schon die ewige Stadt erkundigt? ..." dabei sah Stella ihn interessiert an ...

    Zitat

    Original von Paullus Germanicus Aculeo: "Da ist er, Stella. dort drüben steht Flavius Scato. Er ist derjenige der heute gefeiert wird. Also werden wir am besten gleich alle ihm unsere Glückwünsche aussprechen."


    Stella machte große Augen... Zuerst hat Aculeo gesagt, dass sie gleich alle drei dem Favius Scato unsere Glückwünsche aussprechen werden und nun wollte er uns verlassen, auch wenn es kurz sein sollte ...


    Dann zuckte sie nur mit den Schulter und machte eine undefinierbare Geste,


    "Ja, Aculeo, geh schon ... " sprach sie kurz und nun galt ihre ganze Aufmerksamkeit dem jungen Peticus, der sie inzwischen militärisch gegrüßt hat. Wirklich süß! :)


    "Es ist mir auch eine Freude, Dich kennenzulernen, Germanicus Peticus..."


    Stella betrachtete den jungen Mann jetzt etwas genauer und fand ihn durchaus attraktiv und sehr sympathisch,


    "Nun, jetzt hast Du die Chance, die Damenwelt etwas näher kennenzulernen, es gibt hier genug davon ..." sie lächelte ihn verschmitzt an und schaute sich herum,


    "Ich danke Dir für das Kompliment und für das Getränk ... natürlich, bin nämlich sehr durstig..."


    Dabei trank Stella den kühlen Trunk aus und nickte zufrieden.


    "Aber erzähl mir, seit wann bist Du in Rom?"

    Stella lächelte charmant zurück, nahm seinen Arm und ließ sich zu seinem Verwandten führen, der einfach da stand und sich nicht bewegte ...


    "Der ist anscheinend sehr schüchtern, vielleicht lassen wir ihm Zeit, bis er genügend Mut fasst .... ", dabei lächelte sie den jungen Mann kurz an.


    Dann hat Aculeo den Mann erblickt, der heute gefeiert wurde. Da Stella ihn aber nicht kannte, konnte sie Flavius zwischen mehreren Personen nicht ausmachen. Für sie sahen sie alle gleich aus.


    "Danke, Aculeo ..." bedankte sich Stella für das Kompliment mit einem bezaubernden Lächeln; "Leider kenne ich Flavius Scato nicht, ... übrigens... ist er Dein Freund?"

    Langsam setzen sich Stella und Aculeo in Bewegung und mischten sich unter die Gäste. Stella war zu lange von Rom abwesend und genoss nun die feierliche Atmosphäre ... und, es bestand immer noch die Möglichkeit, jemanden aus alten Tagen zu treffen... Stella seufzte und sah Aculeo lächelnd an,


    "Ach, Du brauchst Dich nicht zu bedanken, es ist so herrlich hier und ich bin eher Dir dankbar, dass Du an mich gedacht und mich eingeladen hast ...."


    Dann erinnerte sich Stella, wie die beiden sich kennengelernt haben und lächelte verschmitzt,


    "Nun ja, die Casa ist wieder wie neu, auch die Küche funktioniert ..."


    Dabei bemerkte sie, wie ein junger Mann in ihre Richtung schaute, sagte aber nichts ...

    Stella war sehr erfreut, Aculeo zum Fest zu begleiten. Sie hat sich entsprechend feierlich angezogen und ließ sich von der Sklavin hübsch machen. In der Casa wurden sie mit einem Willkommensgeschenk begrüsst und ins Atrum weitergeleitet. Stella sah sich unauffällig um und lächelte Aculeo ermutigend an, der etwas unsicher auf sie wirkte,


    "Komm, gehen wir eine Runde, vielleicht sehen wir ja ein paar bekannte Gesichter ..."

    Es freute Stella, dass Aculeo ihre Einladung angenommen hat und sie nickte zufrieden,


    "Ja, machen wir so, ich werde Dich benachrichtigen, wenn die Casa wieder in Ordnung gebracht wird und die Küche auch... . Und danke für Deine Einladung, mal sehen ..."


    Auf keinen Fall konnte Stella in ein Haus gehen, wo ein Mann alleine wohnt, könnte er noch so nett sein ... Für eine Spartanische Frau kam das nicht in Frage.


    "Jetzt muss ich aber los, ich habe eine dringende Verabredung, die ich auf keinen Fall verpassen möchte, es war nett, Dich kennenzulernen, Germanicus Aculeo..." , dabei schenkte ihm Stella eines ihrer charmanten Lächeln...


    Da tauchte wie aus dem Nichts noch ein Mann auf und, so wie Stella mitbekommen hatte, war er der Besitzer dieses Standes.


    "Salve, es ist alles nach meinen Wünschen gegangen,... und vale bene", Stella nickte allen zum Abschied und entfernte sich vom Stand, die Sklavin im Schlepptau...


    Es amüsierte Stella ein bisschen, dass Aculeo sich nun beruhigt hat und sich zufrieden zeigte, dass sie doch nicht alleine durch die Gegend spaziert.... und so lächelte Stella vergnüglich vor sich hin.


    "... Ja, natürlich weiß ich über Getreidemarken, aber wir haben in der Casa noch keine richtige Küche ... noch nicht..." es war ihr peinlich darüber zu reden, aber als sie wieder nach Rom kam, war die Casa immer noch nicht fertig eingerichtet.


    "Danke Dir für Deinen Vorschlag, aber ich habe noch viel zu erledigen und kann daher nicht zur Casa Decima mitkommen..."


    Ehrlich gesagt, hatte sie auch keine Lust sich dorthin zu begeben. Sie wird schon einen Schneider finden...


    Dann verfolgte sie Aculeos Blick, wo eventuell der Bäckerstand sein könnte und sah ihn freundlich an,


    "Ich gehe dann in diese Richtung, um die Bäckerei zu suchen und als Dank für Deine Unterstützung möchte ich Dich zu mir in die Casa Furia einladen, wann Du immer Zeit hast ..." So einen netten, charmanten Mann trifft man nicht jeden Tag... =)

    Seine Entschuldigung hatte Stella einfach ignoriert, sie konnte doch nicht, sich mit einem Sklaven einzulassen.


    Ihre ganze Aufmerksamkeit gilt nun Germanicus, der Stella auch in Schutz nahm und ihr einen netten Kompliment machte, was Stella kurz in Verlegenheit gebracht hat und sie lächelte zufrieden,


    " ... Danke Dir ... Oh, doch, doch ... meine Sklavin begleitet mich, wer sollte denn sonst den Einkaufskorb tragen? ..." dabei hat Stella sich auch umgesehen, die Sklavin stand etwas vom Stand entfernt und wartete auf ihre Herrin.


    "Nun, ich war lange auf Reisen und bin erst vor kurzem wieder nach Rom gekommen und, wie ich festgestellt habe, es hat sich hier auf dem Markt viel verändert, weißt Du vielleicht, wo ich das Brot kaufen kann?" .... die Frage war nicht gerade romantisch, aber Stella brauchte eben das Brot und wollte außerdem weg von diesem Stand.