Hallo Leute,
ich melde mich und damit auch meine T-IDs für die nächsten Tage erstmal ab.
Meine Schwiegereltern in spe kommen zu Besuch und da werd ich kaum Zeit zum Posten haben .
Hallo Leute,
ich melde mich und damit auch meine T-IDs für die nächsten Tage erstmal ab.
Meine Schwiegereltern in spe kommen zu Besuch und da werd ich kaum Zeit zum Posten haben .
"Nunja, mein Vater lebt nicht mehr und meine Mutter wird wohl kaum mehr die Reise machen können. Es geht ihr seit dem Tod meines Vaters nicht mehr allzu gut. Meinen Bruder könnte ich einladen, aber er dient derzeit in Alexandrien und ich denke, dass auch er nur schwerlich zur Hochzeit wird kommen können."
Sie überlegte einen Moment, ob ihr auf Anhieb noch jemand einfiel, und kam zu dem Schluss, dass es das wohl gewesen sein müsste. Die restlichen Tiberier, die kommen sollten, lebten ohnehin hier in Rom. Bis auf einen, fiel ihr dann ein...
"Nunja, und so wie die Umstände sind, werden wir wohl auch auf Vitamalcus Anwesenheit verzichten müssen." meinte sie dann noch, wenn auch mit weniger aufrichtiger Enttäuschung. Derzeit wollte sie von ihrem Vetter ohnehin nichts wissen... Vielleicht würde sie ihm irgendwann verzeihen. Aber wenn, dann würde bis dahin noch eine geraume Zeit vergehen müssen.
"Ja, da hast du sicher Recht. Ich glaube meine Neugier rührt vor allem daher, dass ich gerne wüsste, ob die Dinge, die über fremde Völker geschrieben werden auch wahr sind. Und da oft Römer über diese anderen Stämme und Sitten schreiben, kann man nie wissen, wie tief deren Einblick in die wahren Umstände sind."
Die Tatsache, dass Macer erkannte, dass auch Dinge wie Haushaltsführung von Bedeutung waren, ließ Albina innerlich schmunzeln. "So hat letztlich jeder seine Verpflichtungen.", stimmte sie Macer dann zu. Und wenn die eigene Pflicht darin bestand, einem Senator Roms gewisse Sorgen abzunehmen und sich darum zu kümmern, dass er stets zu Hause gut versorgt war, so war das sicher auch ein Dienst am Staat.
"Das denke ich auch. Und nun, da ich ja für eine gewisse Dauer wieder in Rom sein werde, werde ich das auch in Angriff nehmen. In letzter Konsequenz schon, wegen den Einladungen zur Hochzeit. Wir sollten uns langsam überlegen, wer eingeladen werden muss, soll und kann." Albina hatte sich vorgenommen, die ganze Hochzeitsplanung so objektiv wie möglich zu gestalten. Sie dachte nicht weiter über die Folgen etc. nach sondern würde die Hochzeit sorgfältig wie jede beliebige Cena oder Veranstaltung organisieren.
Auch von mir nachträglich alles Liebe zum Geburtstag!
"Vielleicht tun sie das auch einfach nicht, weil wir sie nicht dazu einladen." meinte Albina dann freundlich. "Was ich meine ist nicht, ihnen vorzuschreiben, was sie hinter ihren Türen tun sollen. Sondern viel mehr, dass man im Gegenzug zu der Zivilisation und der Infrastruktur, die wir ihnen schenken, wir auch etwas von ihnen lernen könnten." Sie hoffte, dass sie Macer nicht damit verschreckte, eine eigene Meinung zu haben. Doch so schätzte sie ihn bisher nicht ein und es hätte sie durchaus überrascht, wenn es so wäre.
Ebenso überrascht, wie er von ihrem Themenwechsel zu sein schien. Anscheinend war sie doch zu forsch vorgegangen und hätte sich doch bis zu einem passenderen Moment gedulden sollen. Doch dieses eine Thema, die Priesterschaft für Juno, war das einzige, was sie wirklich wollte. Sie hatte sich zur Hochzeit einverstanden erklärt...nunja, soweit man das sagen kann, da sie ja nicht einmal wirklich gefragt worden war. Sie stellte keine Ansprüche mehr an ihre Zukunft und begehrte nicht mehr auf. Nur dieses eine wollte sie, weil sie wusste, dass sie Juno etwas schuldete.
Als er dann meinte, er hätte nichts dagegen, zeigte sich das erste mal ein mehr als nur höfliches Lächelnd auf ihrem Gesicht. Mit dieser Zusage hatte Macer ihr ein größeres Geschenk gemacht, als er ahnen konnte. "Ich danke dir, Macer. Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr mich das freut." Sie musste ihr Lächeln schon beinahe mäßigen, damit es nicht übermäßig erschien. Die nächste Frage half ihr, sich davon abzulenken. Sie hätte nicht damit gerechnet, dass er sich für ihren Tagesablauf interessierte, aber auch das machte sie ihm nur noch gewogener. Ja, vielleicht würde sie ihn irgendwann aufrichtig mögen können.
"Nunja, was mache ich den ganzen Tag? Das hängt davon ab, wo ich bin. In Mantua blieb für mich nicht viel zu tun, als mich selbst zu beschäftigen, was ich meistens mit Büchern tue. Hier in der Villa kümmere ich mich größten Teils um die Führung des Haushaltes. Ich beaufsichtige die Sklaven, entscheide, was es zu den Mahlzeiten gibt und ähnliche uninteressante Frauenaufgaben..." Während angesehene Männer Roms das Reich verwalteten, verwalteten die Frauen nunmal den Haushalt. "Ansonsten gehe ich auch ganz gern selbst einkaufen. Also mehr die Lebensmittel als die Einkäufe zum Vergnügen. Ich muss zugeben, dass ich in letzter Zeit meinen sozialen Verpflichtungen nicht ausreichend nachgekommen bin. In Mantua war das kaum möglich und hier habe ich es noch nicht wieder richtig in Angriff genommen." Irgendwie fiel es ihr noch immer schwer, sich vorzustellen, dass diese Dinge den Purgitier interessierten. Aber da er vorhin selbst darauf bestanden hatte, dass Dinge, nach denen er fragte, ihn interessierten, erzählte sie es ihm einfach.
"Und womit verbringst du deine Tage so? Ich meine auch die, die nicht von deinen unzähligen Verpflichtungen eingenommen werden, gesetzt den Fall, dass es solche überhaupt gibt."
Albina lächelte auf Macers Worte hin. Die Unterhaltung war irgendwie angenehmer und ungezwungener als sie erwartet hatte. "Mediolanum? Das ist noch nördlicher als Mantua, nicht wahr?"
Sie nahm einen bereitgestellten Becher zur Hand und goss sich verdünnten Wein ein. Während der Purgitier von Germanien erzählte, nippte sie an eben jenem Wein, bevor sie ihn dann wieder abstellte und wieder sprach. "Eigentlich schade, dass man wenig mit den Einheimischen zu tun hat. Es wäre doch sicher von Vorteil Einblick in die privaten Sitten und Gebräuche zu bekommen um sie besser zu verstehen, oder?" Irgendwie wurde Albina bei den ganzen Erzählungen neugierig. Sie wollte auch noch mehr von der Welt sehen und neue Eindrücke gewinnen. Aber wer wusste schon, was alles noch kommen würde und was das Schicksal noch für sie bereit hielt.
So langsam, dachte Albina, konnte sie sich mit dem Gespräch in tiefere und ernstere Gefilde wagen. Immerhin gab es noch einiges zu besprechen vor der Hochzeit. Sie räusperte sich kurz und fragte dann: "Da wir ja nun verlobt sind und der Hochzeit an sich nichts mehr im Wege steht... ähm...ich meine, du und Vitamalcus werden sicher alles nötige besprochen haben. Es gibt noch etwas, was ich dich fragen wollte." Da sie sich mit Vitamalcus so zerstritten hatte, hatte sie ihre Pläne mit ihm nicht wie gedacht besprochen. Und nun, da sie bald verheiratet sein würde, war es vielleicht auch nicht mehr unbedingt er, mit dem sie so etwas besprechen müsste.
"Ich... ich habe in Erwägung gezogen mich zur Iuno-Priesterin ausbilden zu lassen. Es ist seit einiger Zeit ein Herzensbedürfnis von mir, nur habe ich das bisher noch nicht angehen können. Und nun, da wir... nunja, bald heiraten, dachte ich, ich sollte dich danach fragen, ob dir das Recht wäre." So, nun war es raus. Jetzt hoffte sie nur noch, dass Macer zustimmen würde und Verständnis für ihr Anliegen hätte. Sie kannte ihn zu wenig, um das beurteilen zu können und es gab sicher einige Männer, die nicht viel davon gehalten hätten.
"Sind die Germanen denn so sittenstreng in der Familie und tapfer im Krieg, wie Tacitus schreibt, oder doch so barbarisch, wie sie manche gerne hinstellen?", fragte Albina dann interessiert. Sie hatte die Germania vor ein paar Jahren gelesen und war nun neugierig, ob das Bild der Germanen, wie das Werk es darstellt, denn auch nah an der Realität war.
Als Macer Albina nach ihrer Heimat fragte, dachte sie einen Augenblick mit Sehnsucht an die Gegend, in der sie aufgewachsen war. Es kam ihr schon so lang vor, dass sie ihr Leben dort abgebrochen und hier in Rom fortgesetzt hatte. Und selbst die Zeit, die sie dort verbracht hatte, als ihr Vater im Sterben lag, hatte nichts an der Fremdheit geändert, die sie mittlerweile dort empfand. Sie war hier ein anderer Mensch geworden und ihre Heimat war nur noch eine schöne Erinnerung.
"Das Illyricum ist eine sehr schöne Provinz und sehr vielfältigt. Es gibt dort lange und schöne Küsten, weites Flachland und hohe Berge im Hinterland. Das Wetter ist ähnlich wie dem hier in Italia, ebenso warm. Ich selbst bin in Dalmatien aufgewachsen, nahe Narona. Dort treffen Berge und Küste beinahe unmittelbar aufeinander und der Anblick, wenn sich die untergehende Sonne auf dem Meer spiegelt und die Berge in sanftes Rot taucht ist unvergleichlich. Der Landsitz meines Vaters war ein wenig abseits von Narona, aber doch nah genug um sie Stadt recht unproblematisch zu erreichen. So schön das Landleben auch ist, ein wenig Kultur braucht man dennoch. Und das Theater und die Thermen der Stadt sind zwar nichts im Vergleich zu denen Roms, aber dennoch ausreichend."
Albina stoppte und merkte, dass sie vielleicht ein wenig zu viel geredet hatte. Was sollte sich Macer schon für das Theater von Narona interessieren, dachte sie dann und schalt sich selbst kindisch. Die Erinnerungen an Zuhause waren wohl mit ihr durchgegangen. "Entschuldige... ich glaube so genau wolltest du es garnicht wissen." meinte sie dann lächelnd und hoffte ihn nicht zu langweilen.
Albina hörte Macer aufmerksam zu, als dieser seine derzeitigen und ehemaligen Verpflichtungen aufzählte. Schließlich fand sie es wichtig, möglichst viel über den ihren zukünftigen Verlobten zu erfahren.
"Das klingt nach einem viel beschäftigten Mann.", meinte Albina dann lächelnd. Sie überlegte einen Augenblick Macer zu fragen, weshalb er bisher noch nicht verheiratet gewesen war, entschied aber, dass diese Frage vielleicht doch ein wenig zu persönlich wäre für den Anfang des Gespräches. "Und, ist Germanien denn so, wie man sich erzählt? Ich habe schon einiges darüber gelesen, bin aber noch nie dort gewesen." Während sie sprach, spielte sie unbewusst mit den Fingernägeln der in ihrem Schoß gefalteten Hände.
"Aber das kann natürlich kein Maßstab sein. Ich habe bisher kaum etwas vom Reich gesehen. Ich bin im Illyricum aufgewachsen, auf dem Landsitz meiner Eltern. Und vor einiger Zeit kam ich dann hier nach Rom, zu Vitamalacus. Seither habe ich es auch nur bis nach Mantua geschafft. Nicht annähernd so interessant, wie das, was du zu erzählen hast." Ein wenig langweilig, gestand sich Albina dann, klang das schon. Aber sie war nun einmal noch jung und hatte einfach keine Gelegenheit gehabt, bisher mehr vom Imperium zu sehen...
Albina war ebenso zufrieden mit dem Atrium und deutete daher auf zwei sich gegenüberstehende Korbstühle und ging Macer dann voraus und ließ sich nieder.
Als Macer dann meinte, dass er ein Geschenk für sie hatte, war sie leicht überrascht. Und doch auch wieder nicht. Hatte Furianus ihr nicht zu ihrem ersten Treffen einen goldenen Armreif geschenkt? Ja, doch, jetzt wo sie darüber nachdachte...
Dennoch hatte sie das von dem Purgitier nicht erwartet. Neugierig schaute sie, was er hervorholte und lächelte dann erfreut. Wieso auch immer, war ihr Macer sehr viel sympathischer als ihr voriger Verlobter. Seine ganze Art, und das zeigte sich auch in seinem Geschenk, war sehr viel bescheidener aber dafür überlegter. Goldene Armreifen hatte Albina wahrlich genug. "Das wäre wirklich nicht nötig gewesen.", lächelte sie dann und nahm die kleine Statue entgegen. Sie war wirklich schön gearbeitet und Albina mochte sie auf Anhieb.
"Vielen Dank. Das ist wirklich ein sehr, sehr schönes Geschenk." Und was hieß eigentlich hier "noch nicht mehr als Velobte"? Das war schon einiges mehr als viele andere Leute für einander und würde letztlich in einer Ehe enden.
Albina schwieg einen Moment und überlegte, was sie am sinnvollsten sagen konnte und vor allem wie. Sie entschied sich für direkte Offenheit.
"Nunja, Macer - so darf ich dich doch nennen, oder? - da wir nun verlobt sind und vermutlich bald heiraten werden, muss ich doch zugeben, dass ich gerne mehr über dich wüsste." Ihre Wangen bekamen einen Hauch Röte, weil es irgendwie merkwürdig war, mit einem doch noch ziemlich fremden ein so ernstes Gespräch zu führen. "Ich meine, davon abgesehen, dass du Senator bist und anscheinend ein freundlicher Mensch, weiß ich kaum etwas von dir."
Und der Purgitier musste nicht allzu lange warten. Albina hatte sich direkt nach dem Frühstück zurecht machen lassen, sodass sie nur wenige Minuten nach der Ankunft ihres Verlobten das Atrium betrat. In eine prachtvolle türkisfarbene Tunika gekleidet und mit hochgesteckten Locken kam sie leicht lächelnd auf Macer zu.
"Salve, Senator Purgitius Macer." begrüßte sie ihn doch noch recht förmlich. Auch wenn sie nun verlobt waren, waren sie sich dennoch nicht wirklich vertraut. "Willkommen in der Villa Tiberia. Es freut mich, dass du die Zeit findest, mich aufzusuchen." Wenn es etwas gab, was Albina beherrschte, so waren es Höflichkeit und Anstand. Was nicht hieß, dass sie sich dessen stets bediente. Aber wenn es angebracht war, wie in diesem Fall, so ließen ihre Manieren nichts zu wünschen übrig.
"Wollen wir uns hier unterhalten, oder würdest du eine andere Räumlichkeit bevorzugen?" Sie empfing häufig Besuch im Atrium. Aber die Villa bot noch mehr Räumlichkeiten für solche Angelegenheiten, wie das Peristyl im Garten, das Triclinium oder auch das Tablinium. Sollte ihr Gast entscheiden, wo er sich am wohlsten fühlte und was er dem Besuch am angemessensten empfand.
Albina saß wie so oft in ihrem Zimmer, als Stesichoros die Nachricht des Senators überbracht hatte. Sie hatte ihre Antwort nicht lange überdenken müssen. Auch wenn sie mit irgendeiner Ausrede das Treffen abgelehnt hätte, wäre es doch nur aufgeschoben gewesen. Sie musste sich nun endlich in ihr Schicksal fügen. Jedes Aufbäumen dagegen war gescheitert, jeder Ausweg verbaut. Sie hätte sich töten können, so wie Quintus es ihr vorgeschlagen hatte. Doch, und eben dies war die wesentliche Erkenntnis des Streits gewesen, sie hing noch an ihrem Leben. Trotz all des Unglücks und der Trauer wollte sie letztlich doch nicht sterben.
Gedankenverloren spielte sie mit einer ihrer Locken und blickte zum Fenster hinaus. Die Verlobung mit Furianus war also gelöst... Nie hätte sie es für möglich gehalten und dennoch war es geschehen. Es gab keinen Zweifel daran, dass sie diese Schicksalswendung Juno zu verdanken hatte, die sie um eben dies gebeten hatte. Und wenn Juno ihr diese Gnade erwiesen hatte, überlegte Albina, dann hatte sie vielleicht auch jetzt ihre Finger im Spiel. Die überraschend schnelle neue Verlobung mit dem Purgitier würde vielleicht doch Gutes mit sich bringen. Natürlich wusste Albina, dass sie nie wieder jemanden lieben konnte. Dennoch schien dieser Mann freundlich zu sein. Wer weiß, wenn sie ihn wenigstens mögen würde, dann könnte ihr zukünftiges Leben vielleicht doch noch erträglich werden, wenn schon nicht glücklich.
Und, so war es ja nun verabredet, morgen würde sie mehr über ihn erfahren. Albina würde ihm eine Chance geben und versuchen das Beste aus der Situation zu machen. Immerhin, und auch das tröstete sie in ihrem derzeitigen Zorn auf ihren Vetter, würde sie Quintus erstmal nicht mehr sehen müssen, wenn sie erst verheiratet war. Die Kluft zwischen den Beiden war immer größer geworden und mittlerweile so groß, dass Albina nicht glaubte, dass sich da noch viel würde machen lassen. Auch daher war sie zumindest ein bißchen weniger unglücklich darüber, jemand anderen zu heiraten, als den einen Mann, den sie einst geliebt hatte und der nun schon seit einiger Zeit nicht mehr unter den Lebenden weilte...
| Stesichoros
Stesichoros nickte freundlich. "Sehr wohl." Er öffnete die Tür noch weiter und bedeutete dem Gast einzutreten. "Wenn du mir bitte ins Atrium folgen würdest."
| Stesichoros
Und nur wenige Augenblicke später erreichten sie das Atrium, wo Stesichoros auf eine der Sitzgruppen deutete.
"Wenn du so freundlich wärst, hier zu warten. Ich lasse sofort nach der Herrin schicken.", sprach er dann an den Senator gewandt. Dann wandte er sich ab und gab zwei anwesenden Sklaven Anordnungen. Der eine würde Tiberia Albina benachrichtigen, der andere dafür sorgen, dass es dem Gast an nichts fehlte. Dann machte er selbst sich wieder auf den Weg zu seinem Platz an der Porta.
| Stesichoros
Es war der nächste Tag und wie so häufig klopfte es mal wieder an der Porta. Stesichoros öffnete, wie es nunmal seine Aufgabe war und ... hey, den Kerl kannte er doch. Das war derselbe Kerl, der gestern die Nachricht gebracht hatte. Nur dieses Mal in Begleitung.
"Salve.", grüßte er den Sklaven und den Herren gleichermaßen. "Gehe ich Recht in der Annahme, dass der ehrenwerte Senator Purgitius Macer nun zum Besuch eingetroffen ist?", nahm er dem Sklaven seine Aufgabe vorweg. Immerhin wussten ja beide worum es ging. Und so konnte er ein ums andere Mal beweisen, was für ein kompetenter Ianitor er doch war.
| Stesichoros
Der Bote schien zufrieden und damit war es Stesichoros auch. Wenn das immer so reibungslos laufen würde, dann wäre seine Arbeit das reinste Zuckerschlecken.
Mit einem "Vale." verabschiedete er den Boten und schloss, schon wieder ein Taschentuch zückend, die Tür.
| Stesichoros
Wie immer leicht verschnupft öffnete der Ianitor die Tür und war erfreut, dass er endlich mal wieder jemanden vor sich hatte, der genau wusste, was er wollte und ihm somit lästige Fragereien ersparte.
"Salve.", grüßte er daher den Boten auch recht freundlich. "Warte bitte einen Moment hier. Ich werde der Herrin die Nachricht überbringen und um eine Antwort bitten."
Dann wandte er sich schon um und war für ein paar Minuten verschwunden.
Dann tauchte er wieder auf und meinte: "Meine Herrin lässt ausrichten, dass sie den Senator gerne empfangen wird und entsendet ihm bis dahin schon mal die besten Grüße."
Der Posteingang von Tiberia Arvinia ist voll.
Eigentlich hatte Albina damit gerechnet, dass ihr Vetter eher als ihr vermeintlich neuer Verlobter reagieren würde, aber da hatte sie sich getäuscht. Leicht überrascht wandte sie sich zu Macer um, schnappte gerade nach Luft wegen seiner Worte und wollte zu einem Kommentar ansetzen, als sie gerade noch rechtzeitig merkte, worauf er hinaus wollte. Sie war durchaus überrascht von dem Purgitier, den sie weder als so taktvoll noch als so humorvoll eingeschätzt hätte. Doch man lernte nie aus und sie konnte nicht anders, als zu lächeln. Und es war nicht nur ein amüsiertes, sondern auch ein teilweise dankbares Lächeln.
Der Mann, der nun anscheinend den Platz von Furianus eingenommen hatte, hatte sie damit immerhin schon mal beeindruckt, was mehr war, als Albina je erwartet hatte.
"Sehr schön." meinte sie dann freundlich und ignorierte Quintus ein wenig.
"Und nun, da meine Aufgabe hier anscheinend erfüllt ist, werden die Herren mich sicher gern entschuldigen." Sie nickte leicht zum Abschied, blickte kurz eisig zu Quintus und setzte dann noch ein " Vale, Purgitius Macer.Es hat mich gefreut, dich kennenzulernen." hinterher, bevor sie sich umwandte und den Raum verließ ohne sich noch einmal umzudrehen. Es gab jetzt einiges, über das sie in Ruhe nachdenken musste...
Auf Macers ersten Kommentar hin folgte nur zustimmendes Schweigen. Eigentlich war Albina auch ganz froh gewesen, nicht mit ins Feld ziehen zu müssen. Andererseits wäre es eine willkommene Abwechslung zum sonst manchmal recht tristen Alltag gewesen.
"Ja, so muss es gewesen sein. Schon lustig, irgendwie." Das war wohl wieder einmal ein passendes Beispiel für komische Zufälle. Sie war so lange in Mantua gewesen, und genau, wenn sie ein paar Wochen weg war, hätte es also Besuch im langweiligen Castellum gegeben. Die Ironie war unleugbar.
Mittlerweile hatte sie auf dem Korbstuhl Platz genommen und wollte den Senator fragen, was ihn denn nach Mantua verschlagen hatte, als Quintus sie unterbrach. Bei den Worten ihres Vetters weiteten sich einen Moment lang ihre Augen. Nicht etwa, weil sie nicht damit gerechnet hatte, sondern weil er es, im Gegensatz zu ihr, anscheinend für passend hielt, so direkt darüber zu sprechen. Ihre Lächeln verschwand, ihre Lippen wurden schmal.
Sie stand nicht gerne auf dem Präsentierteller und schon garnicht wollte sie so offensichtlich wie ein Stück Vieh begutachtet werden. Als hätte irgendeiner der Anwesenden auch ohne Vitamalcus Einwand nicht gewusst, worum es hier ging.
"Achso.", meinte sie daher emotionslos, stand auf und drehte sich einmal im Kreis. "Zufrieden?" fragte sie dann mit leicht bissigem Ton ihren Vetter.
Wenn er der ganzen Unterhaltung jedwede Würde nehmen wollte, so konnte sie dem Ganzen auch einen draufsetzen. Ein kurzer Blick ging zu Macer, welcher klarstellen sollte, dass dies nicht ihm galt.
Ihr Gegenüber schien, seiner Mimik nach, wohl wirklich erfreut zu sein. Und auch wenn Albina der ganzen Angelegenheit natürlich nichts abverlangen konnte, war der Purgitier wohl kaum Schuld daran, so dass sie sich vornahm, ihn nichts von ihrer Abneigung der Hochzeit selbst gegenüber spüren zu lassen .
Ein Lächeln, dieses Mal ein etwas breiteres huschte über ihr Gesicht. Aber nur, um kurz darauf wieder einen kaum wahrnehmbaren Hauch schmaler zu werden, als die Sprache auf Quintus kam. Zu viel stand mittlerweile zwischen ihnen und sie konnte seiner Gegenwart momentan einfach nicht viel abgewinnen. Das integrierte Kompliment nahm sie höflich mit einem leichten Nicken an. "Danke, sehr liebenswürdig, Senator. Und um deine Frage zu beantworten, so: ja. Ich bin in den letzten Jahren fast stets an der Seite meines Vetters gewesen. Nur einige der letzten Wochen, die ich in Rom verbracht habe, und während des Feldzuges in Parthien, war das nicht der Fall. Mein Vetter meinte, ich wäre hier besser aufgehoben."