Nach dem langen und leider dank Titus auch völlig ungebührlichen Marsch durch die Stadt zu ihrem Vetter, war Albinas ohnehin schlechte Laune stetig schlechter geworden. Daher verwunderte es nicht, dass ihr Blick, als sie das Tablinum der fremden Villa betrat, eisig war und sich auch bei Quintus Anblick nicht änderte, wie er das normalerweise getan hätte. Zu vieles stand derzeit zwischen ihnen.
Ein paar Meter vor dem Schreibtisch, an dem Albinas Vetter saß, blieb sie stehen, verschränkte ihre Arme und schwieg. Er hatte sie herzitiert und daher überließ sie ihm die ersten Worte. Sie würde früher oder später schon dazu kommen, ihm all das an den Kopf zu werfen, was sie ihm zu sagen hatte.
Beiträge von Tiberia Albina
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Ohne Erklärung wie immer, würde sie also tun müssen, was Titus von ihr verlangte. Sie verbiss sich weitere Fragen und Kommentare und schwor sich, all ihre Kraft für das Gespräch mit ihrem Vetter aufzusparen. Und der würde sich einiges anhören dürfen. Missmutig zog sie ihren Mantel etwas enger um sich und folgte Titus dann durch die Stadt.
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| Stesichoros
Recht uninteressiert schaute Stesichoros zu, wie der Sklave von den anderen Richtung Porta geschubst wurde. Aha, also ein neuer Sklave für die Villa, dachte er nur und meinte dann, nicht weniger freundlich "Wie schön für dich. Aber das ist noch lange kein Grund, dass du hier an der Porta der Villa auftauchst. Es gibt hier, wie überall sonst, einen Eingang für die Dienerschaft." Er deutete mit dem Finger Richtung Seiteneingang und schloss dann kurzerhand die Tür. Der neue Sklave würde wohl schlau genug sein, die Tür zu finden.
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Albina versuchte durch das Dunkel wieder ans Licht zu kommen. Sie war sich des regen Treibens um sie herum völlig bewusst, aber vermochte nicht, die Augen zu öffnen oder ihre Lippen zu bewegen. Gefangen in ihrem geschwächten Körper konzentrierte sie sich auf das Geschehen um sie herum. Sie bemerkte, wie sich etwas neben ihr tat. Ganz in ihrer Nähe schien jemand zu sein. Und dann war dieser jemand ihr auf einmal noch näher. Sie konnte dessen Atem auf ihrem Gesicht spüren. Nur ganz leicht, aber dennoch eindeutig. Wer war das? Und auch wenn alles in ihr wusste, dass das nicht sein konnte, galt ihr erster Gedanke Verres. Nie war ihr jemand näher gewesen... Ihr Herz zog sich zusammen, als sie sich wieder einmal mit Bitterkeit und Schmerz bewusst machte, dass Verres schon lange tot war. Doch der Schmerz weckte einen Teil in ihr, der vorher im Dunkel gelegen hatte, und sie spürte, wie langsam ihre Kräfte zurückkehrte.
Zunächst reichte es nur für ein leichtes Flattern ihrer Augenlieder, doch dann, im zweiten Anlauf öffnete sie die Augen und blickte in das Gesicht eines Fremden. In ihren großen blauen Augen standen unzählige Fragen, die ihre Lippen aber noch nicht auszusprechen vermochten... -
Albina bekam nicht viel davon mit, dass die zwei Soldaten sie packten. Das einzige, was sie wahrnahm, war, dass der erwartete Aufprall nachdem ihre Knie nachgaben, ausblieb. Sie spürte, dass sie irgendwo abgelegt wurde und merkte, dass die Luft, die sie atmete weniger heiß und weniger beißend war, als zuvor. Sie vermochte noch nicht die Augen zu öffnen, aber an den Fingerspitzen spürte sie, dass das weiche, auf dem sie abgelegt worden war, Gras sein musste. Aus der Ferne hörte sie, dass die Hektik und das Treiben in ihrer Umgebung noch andauerte...
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| Stesichoros
Noch etwas verschnupfter als sonst öffnete Stesichoros heute recht schlecht gelaunt die Porta. Dennoch lächelte er zunächst, da er ja nicht wusste, wer da vor der Tür stehen würde. Als er es sah rümpfte er die Nase. Was wollte denn dieser Sklave hier? Ein Bote vielleicht?
"Was kann ich für dich tun?" fragte er leicht genervt.
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So ist´s artig. *tätschel*
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Jabs, das ist meiner.
(Obwohl ich ihm diesen Namen nicht gegeben habe :D)
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Albina hatte friedlich in ihrem Bett gelegen und geschlafen, als das Unwetter über die Villa gezogen war. Ihr schlaf war unruhig gewesen, da von draußen immer wieder Donnergrollen an ihr Ohr gedrangen war. Dann jedoch, unzählige Male lauter als jedes Donnergrollen, schlug ein Blitz irgendwo ganz in der nähe ein und von dem Knall völlig überrascht aus dem Schlaf gerissen, setzte sich Albina erschrocken und zögerlich in ihrem Bett auf. Was um alles in der Welt konnte das gewesen sein? Sie legte sich ihre Decke um die Schultern, ging zum Fenster ihres im ersten Stock gelegenen Zimmers und blickte in den nächtlichen Himmel. Schwarze Wolken türmten sich über ihrer Wohnstatt und nichts menschliches war mehr an diesem Anblick.
Ängstlich und gleichermaßen berauscht blickte sie den Himmel an, als auf einmal ein weiterer Blitz niederfuhr und alles um Albina herum in gleißendes Licht tauchte. Von dem Knall überrascht fuhr die junge Tiberia zunächst zusammen und ging in die Knie. Dieser Blitz musste die Villa selbst getroffen haben... Panik erfasste Albina und sie hielt sich an dem Boden ihres Zimmers fest, als würde er irgendwelche Hilfe bieten, als eine Sklavin in ihr cubiculum gerannt kam und irgendwelche Dinge von Blitz, Feuer und Brand erzählte. Kurzerhand raffte sich Albina um, nahm die Sklavin aus einem Instinkt heraus an der Hand und rannte los... Durch den Flur Richtung Treppe, als sie bereits den Geruch von Rauch und Feuer in die Nase bekam. Eiligst rannte sie weiter, die Treppe hinunter und in Atrium.
Dort fand sie Durus vor, der bereits erste Anweisungen gab. Völlig verstört blickte sie den zunehmenden Rauch an, als Durus Worte zu ihr durchdrangen. Natürlich, die Masken...warum hatte sie selbst nicht daran gedacht. Eiligst machte sie sich ins Lararium auf und nahm, was sie tragen konnte um es, Durus folgend, in den Keller zu bringen.
Als diese Werte gesichert waren, ging sie wieder hinauf in das mittlerweile völlig rauchverhangene Atrium. Der Rauch biß in ihrer Lunge sobald sie versuchte zu atmen und ihre Augen begannen zu brennen. Was sollte sie tun? Sie sah, wie Durus Sklaven herumkommandierte... Irgendwo sah sie dann auf einmal auch Arvinia. Sie hörte, wie diese von Cato sprach... Sie eilte zu ihr hinüber und packte ihre Verwandte leicht am Arm, damit diese sie wahrnahm. Vom Rauch schon hustend fragte sie dann : "Was...i...ist mit ..."*hust*"...Cato?" Sie schaffte gerade noch auszusprechen, als Albina dann auf einmal schwarz vor Augen wurde. Ihr Griff um Arvinias Arm wurde fester, da sie spürte, wie ihre Beine unter ihr nachgeben wollten. Vermutlich hatte sie bereits zuviel von dem Rauch eingeatmet... -
Kurze Zeit später trat Albina hinter Titus an die Porta. Sie war in ihren dicken dunkelblauen und mit Fell besetzten Wollmantelgehüllt und blickte den fremden Soldaten an. Ohne das Wort an diesen zu wenden, musterte sie ihn fragend, davon ausgehend, dass er sich ihr erklären würde.
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Albina hatte saß gerade an ihrer aktuellen Webarbeit als Titus in üblich ruppiger Manier in ihr Zimmer platzte. Sie wollte ihn aus Reflex schon wieder wütend daran erinnern, dass er anzuklopfen hatte und auch, dass ein anderer Tonfall angebracht wäre, sparte es sich aber dann doch, da sie wusste, dass es ohnehin nichts brachte.
Erst dann dachte sie über dessen Worte nach und blickte Titus überrascht an. Sie wollte ihm schon Fragen stellen, als sie erkannte, dass auch das bei Titus vergeblich wäre. Also erhob sie sich schlichtweg kurz, wies eine Sklavin, die ihr Gesellschaft geleistet hatte, an, ein paar Sachen einzupacken und suchte dann ihren dicken dunkelblauen Wollmantel aus einer ihrer Truhen.
Diesen legte sie dann kurzerhand um und folgte Titus zurück zur Porta. Na das konnte ja was werden... es wurde höchste Zeit, dass sie mit ihrem Vetter sprach. Es gab so einiges was sie ihm zu sagen hatte und das waren nicht nur nette Dinge. -
Auch von mir alles Gute nachträglich!
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Für alle, die es noch nicht wissen :
Heute hat der liebe Quintus Tiberius Vitamalacus den großen Schritt gewagt und geheiratet.
An dieser Stelle möchte ich dir und deiner FRAU(das ist ab heute ja die richtige Anrede) ganz, ganz, GANZ HERZLICH gratulieren!
Genießt diesen Tag wie ihr hoffentlich jeden weiteren eurer Ehe genießen werdet. Ich wünsche euch beiden alles Glück dieser Welt!!
"Ubi tu Gaius, ego ibi Gaia.", oder wie hieß das nochmal? *gg*
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!!
TALASSIO!! TALASSIO!!! *gröhl*
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Ein Ausflug auf die Märkte? Welch eine wundervolle Vorstellung das derzeit für Albina war, wo sie auf Geheiß ihres Vetters die Villa schon seit Tagen nicht verlassen durfte. Doch so wundervoll sie war, so unmöglich war es ihr derzeit, zuzustimmen. Aber da ihr die Situation schon unangenehm genug war, wollte sie jetzt nicht ausführen, dass sie und ihr Vetter im Klinsch waren und er kurzerhand Hausarrest angeordnet hatte. Daher lächelte die Tiberia vorerst nur sanftmütig und meinte: "Ja, das ist eine sehr schöne Idee. Nur leider bin ich momentan ziemlich beschäftigt. Aber ich werde dir sofort Bescheid geben, sobald es sich einrichten lässt." Und der Stubenarrest vorbei war, dachte sie dann etwas bitter. Sie war ihrer Freundin dankbar, dass sie diese Peinlichkeit von Titus Benehmen nach außen hin so gelassen hinnahm, auch wenn es sie vermutlich noch mehr abstoßen musste, als Albina, die zu ihrem Leidwesen schon ein wenig an Titus gewöhnt war. Sie wollte gerade etwas derartiges sagen als... Das konnte doch nun wirklich nicht wahr sein! Albinas durch die Peinlichkeit ohnehin schon leicht geröteten Wangen wurden schlagartig knallrot und sie schloss zunächst einen Augenblick die Augen, überlegend, was um alles in der Welt sie nun machen sollte.
"Ich...ich..." begann sie dann an Severa gewandt, aber vollendete den Satz nicht, weil sie nicht wusste, was sie hätte sagen können. Dann wandte sie sich zu Titus um und schenkte ihm einen Blick, der selbst das heißeste Blut hätte gefrieren lassen und meinte mit leicht zusammengebissenen Zähnen. "Titus, was bei den Göttern fällt dir ein?!" Die Antwort nicht abwartend änderte sie ihre Taktik und überlegte sich etwas anderes. "Achja, was ich dir noch von der Köchin ausrichten sollte, aber es vergessen habe : Sie hat heute Braten gemacht und hat davon extra etwas für dich aufgehoben. Willst du nicht gehen und erstmal etwas essen?"
Etwas leiser fügte sie dann hinzu: "Da ich Besuch habe, besteht wohl kaum die Möglichkeit, dass ich mich inzwischen in Luft auflöse." Sie hoffte, damit Erfolg zu haben. Nein, sie betete zu den Göttern. Denn sollte sich Titus nicht überreden lassen, würde sie wohl Severa bitten müssen, ein anderes Mal wieder zu kommen, weil sie diese Unverschämtheiten wahrlich niemandem zumuten konnte und wollte. -
Albina verstand ihre Freundin gut. Zunächst hatte sie sich auch gefreut nach Rom gehen zu können. Endlich die große weite Welt zu sehen... Und dann war alles so anders gekommen. Aber dennoch lächelte Albina, immerhin waren es nicht nur schlechte Erinnerungen, die sie mit ihrer Anfangszeit hier verband.
"Ich denke zum Aufwachsen ist das Landleben sehr gut geeignet. Doch irgendwann sollte jeder der was auf sich hält in Rom verkehren, sofern ihn keine Verpflichtung davon abhält ."Zumindest, dachte Albina, war das die landläufige Meinung.
Albina merkte, wie der Gesichtsausdruck ihrer Freudin bei der kurzen Erwähnung von Furianus in leichte Enttäuschung überging und ahnte auch schon wieso. Vermutlich hatte sie sich mehr Überschwang und Details erwartet... Auch wenn Albina es hasste, war sie ihrer Freundin zu Liebe gerade im Begriff ein wenig auszuholen, als sie von einem ekelerregenden Geräusch überrascht kurz zusammenzuckte.
Dass Titus Möbel nicht leise verrücken konnte, das wusste Albina bereits... Dass er alle Dinge, die er irgendwo abstellte oder drauflegte mit unnötiger Wucht aufkomme lies, wusste sie mittlerweile ebenfalls... Dies waren Dinge, die sie einfach ignoriert hatte und schlichtweg in Gedanken mit den Augen rollte. Aber in ihrer Gegenwart, noch dazu, wenn Besuch da war, einfach so zu ...sie wollte das Wort nicht mal denken...das ging zu weit."TITUS!", entfuhr es ihr kurzerhand, als sie sich zu ihm umwandte. "Benimm dich doch bitte wenigstens ein BIßCHEN!" sie fuhr sich mit den Händen genervt durch die Haare und wandte sich dann wieder zu Severa um.
"Verzeih bitte! Titus ist ein Rüpel. Aber leider ist er ein Handlanger meines Vetters und muss in dessen Abwesenheit stets in meiner Nähe sein. Es tut mir wirklich Leid, dass ich dir das zumuten muss. Er ist ein einfach Soldat, wenn du verstehst, was ich meine." Sie hoffte, Severa würde Verständnis dafür aufbringen können, wo Albina selbst das nur schwerlich konnte. Quintus würde sich warm anziehen können, wenn er denn endlich mal nach Rom kommen würde. -
Albina stöhnte wie so oft, wenn sie sich mit Titus auseinandersetzen musste, auf. Dieser Volltrampel... wie sie ihn zur Zeit verfluchte. Nein, um ehrlich zu sein verfluchte sie ihn schon seit langem. So ein stumpfer Grobian, der alles tat, was ihr Vetter ihm auftrug ohne zu fragen. Kaum besser als ein Sklave und das als freier Bürger. Albina würde ihn nie verstehen...
Sie versuchte sich erneut zu fassen und öffnete dann die Tür, wohlwissend, dass Titus davor stehen würde und funkelte ihn an."Dieser Zivilist, von dem du sprichst, ist nicht irgendjemand, sondern ein Senator Roms und noch dazu von ebenso edler Geburt wie ich. Du solltest nicht so dumm sein, dich seinen Wünschen in den Weg zu stellen." Dann machte sie einen Schritt auf Titus zu, hob das Gesicht und blickte ihn direkt an. "Lass mich durch! Ich will mit Durus sprechen... SOFORT!"
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Albina hatte völlig unvorbereitet an ihrem Tisch gesessen und sich abgemüht, ihren Brief an Furianus endlich weiter zu schreiben, als die Tür aufgflogen war und Titus diesen äußerst irritierenden Auftritt hingelegt hatte.
Noch immer leicht erschrocken und mit geweiteten Augen zog Albina zunächst einmal die Tafel zu sich heran um zu lesen, worum es überhaupt ging.
Wenige Augenblicke später war sie diesbezüglich dann schlauer und musterte Titus argwöhnisch. Dies war die Gelegenheit, dachte sie dann innerlich. Endlich raus aus diesen vier Wänden. Es waren schon Tage vergangen, seit sie angekommen war und die Villa das letzte Mal von außen gesehen hatte und langsam fiel Albina die Decke auf den Kopf. Sie richtete sich in ihrem Stuhl leicht auf und streckte die Schultern durch, bevor sie Titus antwortete."Ich weiß, mein Lieber," und bei dem Wort Lieber war Albinas Sarkasmus in keiner Weise zu überhören, "dass das mit dem Lesen für dich nicht so einfach ist. Aber dies ist eine Nachricht von meinem Vetter. Er wünscht, dass ich ihn begleite. Und wie du dir denken kannst, ist der Wunsch meiner männlichen Verwandten mehr Befehl als Bitte. Also wirst du mir kaum verwehren können, mit zu gehen, ohne dir den Zorn des Hausherren zuzuziehen, ist dir das klar?"
Sie war gespannt, was Titus sagen würde. So schnell würde sie nicht aufgeben, und wenn sie Durus dafür zu Hilfe rufen musste.
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"Das freut mich zu hören." lächelte Albina dann. Sie freute sich, Arvinia dann jetzt wieder etwas öfter zu sehen. Und noch dazu, da man in Rom viel mehr Möglichkeiten hatten, gemeinsam etwas zu unternehmen, als im Castellum.
"Das will ich auch hoffen. Die Villa ist ohnehin so riesig, da ist es besser, wenn sie auch ausgelastet ist." kommentierte die junge Tiberia kuzr den Kommentar darüber, dass hier endlich wieder Leben einzuziehen schien.Dann nickte sie nur und unterdrückte ein leichtes Gähnen. "Ohh ja, da hast du vollkommen Recht. Ich merke gerade erst, wie müde ich eigentlich bin. Aber ich bin ja auch früh aufgebrochen. Wir sehen uns dann später." meinte sie noch und erhob sich dann auf dem Weg in ihr altes Cubiculum. Und nerviger Weise war sie sich sicher, dass auch der große Hüne, der noch hinter ihr stand, sie sicher bis dorthin begleiten würde.
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"Ohja, ich gehe durchaus davon aus, dass er wirklich krank ist. Ich würde nie etwas schlechtes von Furianus denken. Ich meinte auch eigentlich nur, wie es wirken könnte, und nicht, dass es wirklich so sei." fügte Albina dann schnell hinzu. Sie hatte ihrem Verlobten nicht unterstellen wollen, dass er in irgendeiner Form unrecht gehandelt hätte.
"Aber, wie du schon sagst, wenn er wirklich krank ist, so werde ich ihn in meine Gebete einschließen und noch heute einen Brief an ihn schreiben."
Sie strich sich kurz eine ihrer Locken aus der Stirn, als ihr noch etwas einfiel. "Sag, ist Arvinia nicht mittlerweile auch hier in Rom? Wie geht es ihr?" -
Etwas schien in ihrer Freundin vorzugehen, bemerkte Albina bei dem kleinen Seufzer, der Severa entging. Woran mochte dies wohl liegen? Sie würde sie bei anderer Gelegeneheit einmal danach fragen. Zunächst würde sie wohl Bericht erstatten müssen.
"Nunja, ich bin vor einiger Zeit von meinen Eltern nach Rom geschickt worden. Das war noch vor dem Krieg gegen die Parther. Zunächst war es schwer sich hier einzufinden. Ich war all die Regeln und Einschränkungen, an die ich mich hier halten musste, nicht gewohnt. So langweilig das Landleben auch sein mag, so frei ist es aber auch." Leich wehmütig dachte sie daran zurück, wie sie allein über die Felder gestrichen war, auf der Suche nach Kornblumen oder wie sie einfach in einem der Getreidefelder Quartier bezogen hatte um eines ihrer Bücher zu lesen. Das wäre hier undenkbar... "Mein Vater hat meinem Vetter Tiberius Vitamalacus die Sorge um mich übertragen und er ist...nunja, versteh mich nicht falsch, ich liebe meinen Vetter. Aber es hat lange gedauert, bis ich zu ihm durchgedrungen bin. Er ist durch und durch Soldat." Sie nahm ihren Becher in die Hand, hob ihn an und trank einen Schluck bevor sie weitersprach. Sie überlegt einen Moment, ob sie ihrer alten Freundin von Verres erzählen sollte, entschied aber, dass sie es nicht wirklich konnte. Jetzt auf jeden Fall noch nicht...vielleicht irgendwann. "Ich lebte mit Quintus eine Zeit lang in Mantua im Castellum... und dann kam der Krieg. Mein Vetter ging fort und ich zurück nach Rom. Es war eine fürchterliche Zeit für mich... Ich habe mir ständig Sorgen gemacht. Mich ziemlich zurückgezogen...Nunja, dann war der Krieg vorbei, Quintus kam zurück und ich zog wieder ins Castellum. Ein schrecklicher Ort für Frauen im Übrigen. Und vor ein paar Wochen, naja, bin ich wieder zurück nach Rom gekommen. Ich hoffe es wird alles besser." Auf die Freude ihrer Freundin hin, musste selbst Albina kurz Lächeln. Doch nicht aufgrund ihrer Verlobung, wie man annehmen könnte, sondern einzig über die kindliche Freude von Severa. Wenn sie doch nur wüsste, dachte sie dann... Alle römischen Mädchen stellten es sich schön vor, irgendwann verlobt zu sein. Einen einflussreichen Mann zu heiraten. Doch kaum eine hatte zuvor schon einmal geliebt...einen Menschen, den sie liebten, verloren. Verdammt einem Fremden das zu sein, was sie einst einem anderen versprochen hatten. Doch auch für dieses Thema war jetzt nicht der rechte Zeitpunkt. Das Wiedersehen sollte nicht unter so einem traurigen Stern stehen.
"Ohje...es ist schon ein wenig her. Quintus schrieb mir von der Übereinkunft , als er noch in Parthien war." Überlegte sie kurz. Hatte dabei völlig vergessen, ihren Verlobten zu erwähnen. "Oh, achja, ich bin mit dem Senator, Lucius Flavius Furianus, verlobt, wenn du ihn zufällig kennst. Er war bis vor kurzem Proconsul in Hispania."