Es dauerte einen Moment, bis die Worte des jungen Mannes Albina wirklich erreichten, doch als es soweit war, war der Wechsel ihrer Mienen mit Sicherheit ein interessanter Anblick. Von Furcht und Sorge über Erleichterung bis hin zu puren Freude in nur wenigen Sekunden...
"Zurück? Du meinst er ist gesund? Noch dazu in Rom??" sprudelte es aus ihr heraus und wäre dies nicht für eine Frau ihres Standes völlig unvorstellbar und in keinster Weise vertretbar gewesen, wäre sie dem Iulier in diesem Moment vermutlich um den Hals gefallen. Statt dessen schenkte sie ihm ein Strahlen, welches schon lange keiner mehr auf dem Gesicht der jungen Tiberierin gesehen hatte. Ihre Augen leuchteten bei dem Gedanken daran, dass ihr Vetter gesund zurück nach Hause gekehrt war.
"Du und deine Botschaft, ihr seid ein Geschenk der Götter, Iulier." meinte sie dann.
Einen Moment lang überlegte Albina direkt loszugehen, wo auch immer Vitamalacus gerade wohl sei, doch gleich darauf fiel ihr ein, dass sie den jungen Soldaten wohl kaum jetzt einfach hier allein lassen könnte. Das würde jeder Gastfreundschaft widersprechen. So schritt sie auf ihn zu und deutete dann wieder auf die Stühle.
"Du kannst dich gerne wieder setzen." sprach sie und tat eben jenes auf dem gegenüberliegenden Stuhl. "Wenn das so ist, musst du ja selbst eben erst eingetroffen sein, völlig erschöpft und hungrig." stellte sie mehr an sich selbst fest, als dass es eine Frage gewesen wäre. Sie winkte einen der Sklaven herbei und meinte an diesen gewand "Bring etwas zu essen! Etwas von allem, aber nur das Beste für den Gast!" Und schon eilte der Sklave los.
Natürlich war es alles andere als normal, dass ein einfacher Soldat in einer Patriziervilla auf diese Weise bewirtet wurde, doch Albina wollte ihre Freude über die frohe Botschaft schlichtweg teilen.
"Wie geht es ihm? Ist er unversehrt?" fragte sie dann und war gespannt, auf alles, was der Iulier ihr würde berichten können.