Beiträge von Tiberia Albina

    Einer der Haussklaven betrat das Tablinum von Durus, dessen Tür offenstand.


    "Stesichoros schickt mich. Ich soll ausrichten, dass ein Soldat mit Nachricht von dominus Tiberius Vitamalcus eingetroffen sei. Er wartet im Atrium."


    Als er geendigt hatte, blieb er schlichtweg mit gesenktem Blick stehen und wartete ab, ob der Hausherr ihm weitere Anweisungen erteilen würde, oder ob er nun entlassen sei.

    | Stesichoros


    Nachdem der Ianitor den Soldaten ins Atrium geführt hatte, deutete er auf einen der Korbstühle.
    "Bitte setz dich doch. Ich werde meinem dominus augenblicklich Bescheid geben." meinte er dann, wies noch eben einen der anwesenden Sklaven an, dem Iulier etwas zu trinken anzubieten, was es stets im Atrium zu finden war, und eilte dann davon.

    | Stesichoros


    Der Ianitor, der wie stets leicht verschnupft war, öffnete auf das Klopfen hin die Porta. Jedoch erschrak er zunächst leicht, als er erkannte, wer da vor der Tür stand. Ein Soldat? Was um alles in der Welt konnte dieser hier suchen? Sich innerlich ein wenig unwohl fühlend, sprach er dennoch gewohnt sicher :
    "Salve. Was kann ich für dich tun?"

    Albina nickte freundlich und meinte "Es freut mich, dich kennzulernen, Scaurus. Ich bin Albina, von den Tiberiern."
    Sie rutschte ein Stück zur Seite, sodass sie nun an einem Ende der Bank saß und genug Platz für den Decimer war um sich niederzulassen ohne ihr unschicklich Nahe kommen zu müssen.
    "Ich wusste nicht, dass noch andere Menschen, diesen Park aufsuchen. Ich bin hier sonst noch nie jemandem begegnet." sprach sie dann. "Was nicht heißen soll, dass es mich stören würde." fügte sie dann jedoch hinzu, damit sie nicht unhöflich klang.

    Zunächst blickte Albina etwas unsicher, weil sie nicht recht wusste, was sie antworten sollte. Allzu große Nähe zu einem Fremden, der sich ihr bisher nicht einmal vorgestellt hatte und der noch dazu deutlich unter ihrem Stand zu sein schien, war sicher alles andere als schicklich. Jedoch, dachte sie dann, war sie auch nicht allein hier, sondern mit ihrem Leibwächter, der ihren Leib sicher in jederlei Hinsicht schützen würde und so nickte sie dann.
    "Wenn du die Freundlichkeit besitzt mir vorher zu verraten, wer du bist." meinte sie dann milde lächelnd.

    Immer wieder aufs neue war sie von dem Wagemut und der Leichtigkeit mit der die Sklavin Konversation mit ihr betrieb erstaunt. Mit Sklaventum hatte das wahrlich nicht viel zu tun. Vielleicht war sie doch zu milde? Nun gut, derzeit war sie schlichtweg nicht in der Stimmung Crista zurecht zu weisen und lächelte nur leicht amüsiert.
    "Mein Vater IST Gaius Tiberius Albinus. Er lebt noch, nur eben nicht in Rom. Er verweilt mit meiner Mutter in unserer Villa in Illyricum, wo ich auch aufwuchs." Dann jedoch schmunzelte sie, auf Cristas Worte hin. "Nunja, bei Menschen wie uns von hohem Stand läuft das etwas anders. Mein Vater hat eine sehr gute Erziehung bei verschiedenen Privatlehrern erhalten. So wie die meisten Patrizier. Noch dazu ist er als Politiker, der er war, sehr weit herumgekommen." meinte sie dann und dachte an die vielen Dinge die ihr Vater ihr beigebracht hatte. Sie musterte Crista die das Tuch, welches sie als Sklavin sich nie würde leisten können, um ihre Schultern gelegt hatte und meinte dann "Ich denke türkis ist nicht so das richtige. Aber dieses hellgrün" und reichte ihr dann das tuch, was sie selbst noch in der Hand hatte " würde besser zu deinem Hautton passen."

    So wie Cato noch zu Beginn mehr gestottert als geredet hatte, so überraschend kam nun sein direktes Geständnis. Albina konnte sich ein kurzes leises Auflachen und ein anschließendes leichtes Grinsen nicht verkneifen.
    Aufmerksam blickte sie Cato dann wieder an. Was sollte sie nun dazu sagen? Cato war schon vor geraumer Zeit mehr als ein Sklave zu einem Vertrauten geworden. Gerade in dem Moment, als er ihre Liebe zu Verres für sich behalten hatte. Und nun schien er selbst verliebt zu sein. Ein kleiner Tropfen Bitterkeit überkam sie bei dem Gedanken, dass ihr Liebster bereits tot war, doch verdrängte sie dies sofort und lächelte Cato an. Natürlich freute sie sich für ihn...
    "Auch das habe ich schon hier und da munkeln hören. Und ich verstehe dich sehr gut. Sie ist ein charmantes, hübsches Wesen, wenn auch ziemlich gesprächig." Dann zog sie eine Augenbraue leicht hoch und blickte fragend zu dem Freigelassenen herüber. "Von daher freue ich mich für euch, auch wenn es nicht ganz unproblematisch ist. Aber bist du hier, nur um es mir zu erzählen? Oder gibt es ein bestimmtes Anliegen diesbezüglich?"

    Einer der Haussklaven hatte Albina soeben eine Papyrusrolle gebracht mit erneuter Nachricht ihres Verlobten. In Ruhe hatte sie sich einen der Stühle vor das Fenster gezogen, durch welches die klare Frühlingssonne in ihr Cubiculum schien und dann die Zeilen ihres Verlobten entrollt.


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    Tiberia Albina,
    Villa Tiberia,
    Rom


    Meine Liebste, ich grüße dich.


    Entschuldige mir meine Stille, werte Anverlobte. Angesichts der Situation das Reich und die Zukunft unser aller betreffend, konnte ich bisher noch keine Minute des Tages entbehren, um dir noch so kurze Zeilen zu schreiben.


    Im Traume sehe ich dich durch die weiten Felder Hispaniens glücklich und zufrieden schreiten, mir verstohlene Blicke zuwerfend. Das bereitete mir Sorgen.
    Doch die Priester sagen mir, der Traum bedeute nur Gutes. Immer wieder träume ich davon und immer wieder verzehre ich mich nach deinem Anblick, deinem Lächeln, deiner Stimme.
    Es kommt mir wie Jahre vor, dass ich das letzte Mal deinem Gesichte gegenüberstand und doch weiß ich, es sind nur Monate gewesen. Doch bereits diese sind zu viel.
    Wann kommt Vitamalacus, Albina? Ich respektiere deinen Wunsch auf seine Ankunft hin zu warten, doch dieser Krieg scheint kein Ende nehmen zu wollen und auch wenn ich für dich noch Jahre warten müsste, ich würde es tun. Doch bedenke die Zungen Roms. Ich will nicht, dass du zum Gesprächsstoff wirst - verletzt wirst.


    Es ist ruhig hier und alles wartet auf deine Ankunft. Die Sonne scheint mir ins Gesicht und ich fürchte, dass du aufgrund dessen mich nicht mehr als den erkennst, der ich einst war. Ich selbst stehe vor dem Silberspiegel und denke mir, dass mein Angesicht eher zu einem Süditaliener, wohl auch einem Griechen sehr gut passen würde. Und auch mein Haar, einst dunkelbraun, wikrt nun doch recht schwarz. Hispania verändert mich.
    Die größte Angst ist, hier meine Kraft unweigerlich mit der Zeit abzulegen und mich dem ruhigen Leben zu verschreiben. Und das wäre fatal, meine Albina, denn ich habe noch Großes vor. Dir das Beste nur zu geben und unseren Kindern genau das, was ihrem Blute, ihrem Stande wahrlich entspricht, das sind nur einige Ziele aus dem großen Kelch meiner Träume.


    Rom ist gefährlicher geworden, Albina, ich möchte, dass du vorsichtiger bist. Ich habe schon von antipatrizischer Stimmung einiges gehört, besonders in heutigen Zeiten, in denen die Macht noch nicht gesichert, die Welt noch stets in Trauer um den Kaiser, solltest du vorsichtig sein.
    Nach Rom werde ich wohl in nächster Zeit nicht mehr kommen. Und wenn ich komme, so um dich diesem Kessel zu entreissen.


    So verlbeibe ich in Erwartung einer baldigen Nachricht von dir, liebste Verlobte.


    gez.
    Dein Lucius


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    Immer wieder von kurzen Seufzern unterbrochen und mit die Stirn in Falten gelegt, hatte sie die Zeilen gelesen. Langsam aber sicher begann sie nicht weiter mit ihrem Schicksal zu hadern, sondern sich vielmehr in dieses zu ergeben. Und dennoch fiel ihr das Lesen solcher Worte immer wieder schwer. Was war es bloß, was dieser ihr noch immer Fremde an ihr fand? Wie konnte er solche Worte an sie richten, ohne überhaupt wirklich zu wissen, wer sie war? Sicher, sie erkannte, dass es eine großzügige Geste seinerseits war, sich so um sie zu bemühen. Doch jemandem wie ihr, der schon einmal mit großer Inbrust geliebt hatte, kamen die Zeilen wie bloßer Hohn vor. Er träumte von ihr? Konnte das der Wahrheit entsprechen? Für sie waren die Gedanken an die Hochzeit und das Leben danach noch immer wenn überhaupt mit Alpträumen verbunden.
    Und erneut überkam Albina das unendliche Mitleid für den Mann, der sie zu seiner zukünftigen Frau auserkoren hatte, hatte er doch keine Ahnung, wie es wirklich um ihr Herz bestellt war und wie abgekühlt jeglichen emotionalen Regungen waren. Wenn Albina noch etwas empfand, so war es meist Trauer oder Schmerz. Doch sie würde versuchen, zumindest nahm sie sich dies vor, ihren zukünftigen Mann möglichst nie spüren zu lassen, wie es in ihr wirklich vorging. Und so setzte sie sich wieder einmal daran, ihm eine Antwort zu schreiben, von deren Unwahrheit der Worte ihr bereits jetzt leichte Übelkeit aufstieg. Doch was sollte sie sonst tun...

    Albina konnte sich ein Schmunzeln nur schwer verkneifen, als Cato so herumdruckste. Es war schon ein wenig niedlich und es tat ihr ein wenig Leid, dass sie ihm vorenthielt, was sie bereits wusste. Doch sie hatte das Spiel begonnen und nun musste sie es auch weiterspielen.


    "Ja, von dem Vorfall habe ich bereits erfahren. Die Villa hat viele Augen und noch mehr Ohren, wie es oft scheint." meinte sie dann freundlich, aber ohne weitere Anspielungen Crista bezüglich. Wenn Cato ihr etwas mitteilen wollte, dann würde er da wohl durch müssen.

    Innerlich grinste Albina bei Catos Worten, doch nach außen hin wirkte sie völlig gefasst. Crista also... Nunja, Publius hatte ihr letztens bereits berichtet, dass da anscheinend etwas mehr zwischen der neuen Sklavin und Cato war. Und Albina verstand auch nur allzu gut, weshalb. Auch wenn sie ihres Erachtens nach zu schwätzig war, hatte sie dennoch ein sehr angenehmes Gemüt. So nickte die junge Patrizierin zunächst und meinte dann:
    "Ja, ich kenne sie. Was ist denn mit ihr?" Das sie eine Ahnung hatte,was da vor sich ging, ließ sie sich zunächst nicht anmerken.

    Man merkte dem Fremden die Verlegenheit an und Albina konnte es ihm nicht verdenken. An seiner Stelle wäre sie sich im Erdboden versunken. Doch so lächelte sie schlichtweg freundlich. "Nein, du hast mich nicht gestört. Ich mag Catulls Gedichte und wer hat schon etwas dagegen, wenn jemand ihm,
    auch wenn in diesem Fall unbeabsichtigt, etwas vorliest."

    Sie strich sich mit der rechten eine Strähne hinters Ohr und sah zu, wie sich der Fremde erhob. Sie selbst jedoch blieb sitzen und meinte : "Ich hoffe jedoch, dass auch ich dich nicht gestört habe. Um meinetwillen brauchst du nicht zu gehen." Nicht, dachte sie, dass er sich nun von ihr verdrängt fühlte. Das wollte sie gewiss nicht.

    Albina blickte durch den Spiegel zurück zur Tür, erkannte Cato und lächelte milde. "Ach Cato, ich glaube nicht, dass mein Vetter dich freigelassen hast, damit du mich weiterhin Domina nennst. Und du störst nicht."
    Dann wandte sie sich richtig an, sodass sie Cato gegenüber saß.
    "Was führt dich zu mir?" fragte sie interessiert.

    "Ebenso wie du, von meinem Vater. Er ist ein sehr gebildeter Mann." meinte Albina auf die Frage hin und ihr viel auf, wie wenig sie in letzter Zeit an ihre Eltern und ihr ehemaliges Zuhause gedacht hatte. Es war einfach viel zu viel geschehen, seit sie fortgegangen war und eine große Kluft lag zwischen der Albina von damals und der von heute.
    "Das wundert mich nicht." lächelte sie dann. "Blau war schon immer meine Lieblingsfarbe und es war nur eine Frage der Zeit bis auch die anderen Leute erkennen, wie wunderschön sie ist." nahm sie dann Bezug auf die Tatsache, dass Blau laut Crista derzeit in Mode war.
    Sie faltete das Tuch zusammen und zog ein weiteres aus dem Korb. Dieses Mal eines in einem frischem Linggrün, welches mit Goldfäden versetzt war. "Hmm... auch ein schönes Stück. Allerdings ist so helles Grün nicht ganz das meine. Es lässt mich blass wirken." plauderte sie dann weiter und war erstaunt, wie gut es ihr tat, mal wieder mit jemandem zu reden, auch wenn es nur eine vorlaute Sklavin war.

    Immer wieder war Albina von der Geschwätzigkeit dieser Sklavin überrascht. Zumindes schien sie keine allzu große Furcht vor ihren Herrschaften zu haben. Doch nur weil Albina milde war, hieß das nicht, dass andere ihr das ebenso durchgehen lassen würden. In diesem Augenblick jedoch entschied sie die junge Frau nicht zu tadeln, viel zu gut war ihre Laune im Vergleich zu sonstigen Tagen.
    "Ja, ich glaube dein Vater hatte da nicht unrecht.Davon habe ich auch schon gehört." stimmte sie Crista dann zu. Sie blickte zu dem Korb den Crist ihr näher vor die Füße geschoben hatte und erblickte einen fein gewebten dunkelblauen Stoff. Sie fasste ihn an dem einen Ende und zog ihn dann sacht aus dem Korb. Prüfend ließ sie ihn durch ihre Finge gleiten und stellte fest, dass es sich um Seide handelte.
    "Schau mal, ist das nicht schön? Es ist so blau und dennoch so dunkel, dass es einem Nachthimmel ähnelt." schmunzelte sie dann, während sie den Stoff spielerisch vor ihr Gesicht zog, wie einen Schleier, den sie bei fremdländischen Frauen schon des öfteren gesehen hatte. Und auch wenn man ihren Mund dadurch nicht sehen konnte, verrieten ihre Augen, dass sie grinste.

    Albina hatte das leichte Knirschen der Kieselsteine mit denen der Boden bedeckt war vernommen und ihren Kopf leicht zur Seite gewandt um zu sehen, wer da kam. Es war ein junger Mann der völlig in Gedanken versunken zu sein. So in Gedanken versunken, dass er sich schlichtweg neben sie setzte, anscheinend ohne sie zu bemerken. Sie gab Publius einen leichten Wink mit der Hand, damit er wusste, dass er nicht einzuschreiten hatte und blickte dann wieder zu dem Fremden. Es amüsierte sie, dass dieser sie nicht wahrzunehmen schien. Erstaunt beobachtete sie, wie dieser eine Schriftrolle öffnete und dann ohne jedes Anzeichen des Bemerkens ihrer Wenigkeit zu Lesen begann. Albina, die Literatur schon seit jeher geliebt hatte erkannte den Autor auf Anhieb. Sie lauschte den Zeilen und das Lächeln in ihrem Gesicht wurde aufgrund der wegen ihrer Dauer immer lustiger werdenden Situation immer breiter.
    Dann, als der Fremde gerade eines der Gedichte beendet hatte räusperte sich Albina leise...

    Sie hatte sich bewusst lange zurückgezogen und die Tage zum großen Teil in ihrem Cubiculum verbracht. Sie wollte mit den Menschen und den Geschehnissen um sich herum möglichst wenig zu tun haben. Vielleicht hatte sie ja insgeheim gehofft, dass wenn sie selbst sich nicht weiterbewegte auch die Zeit es nicht tun würde, die sie derzeit unaufhaltsam in das nächste Übel zu führen schien. Der Kaiser war tot und die Legionen würden zurückkehren und auch wenn sie sich freute, dass ihr Vetter nun endlich sicher wieder nach Hause kommen würden, so würde dies unvermeidlich bedeuten, dass die Hochzeit, die auf so großartige Weise zwischen zwei Männern und über ihren Kopf hinweg beschlossen worden war, nicht weiter verschoben werden könnte.
    Doch letzten Endes hatte sie sich natürlich nur selbst getäuscht. Die Zeit schritt voran und während immer neue Nachrichten vom Feldzug und der Rückkehr in Rom eintrafen, hatte Albina immer mehr das Gefühl gehabt, dass die Mauern in denen sie Zuflucht gesucht hatte, zu einem Gefängnis werden würden. Und was ihr vorher geborgen erschien wurde nun beengend.
    Aus eben diesem Grund hatte sie sich heute spontan entschieden, die Villa zu verlassen. Kurzerhand hatte sie Publius zu sich rufen lassen, der ihr als Leibwächter nicht von der Seite weichen, bzw. ihr stets in entsprechendem Abstand folgen würde und war losgeschritten.
    Und wie das Schicksal es letztlich nun einmal wollte, hatte sie der Weg, den sie ohne bewusstes Ziel gegangen war, in eben jenen Park geführt, in dem sie damals Verres kennengelernt hatte. Beinahe vorsichtig betrat sie eben jenen, als sie erkannte, wo sie sich befand. Ganz sanft schritt sie den Weg entlang, immer das Gefühl mit sich tragend, dass sie die Erinnerungen die an diesem Ort noch lebten, sonst verloren gehen würde. Leisen Schrittes trat sie auf die Bank zu, auf der das Schicksal damals seinen Lauf genommen hatte. Eben jenes Stück Stein, welches sie in letzter Konsequenz von dem unverblühmten fröhlichen Mädchen was sie gewesen war zu einer ernsten und innerlich noch immer trauernden jungen Frau hatte werden lassen.
    Sie blickte sich um, sah, wie die ersten Knospen viel zu früh im Jahr ihren Weg fanden und das Grün hier zu neuem Leben erwachte.
    Hier und da hörte man bereits den ersten Vogel zwitschern und alles in Allem fühlte sie sich unverhältnismäßig entspannt, während sie sich wie so oft an all die vergangenen Momente erinnerte...


    Sim-Off:

    Wer Lust hat, darf gerne! ;)

    Albina hatte gerade vor dem Spiegel gesessen und sich gefragt, ob sie ihre Haare nicht bei Gelegenheit mal gelockt tragen sollte, als es mal wieder bei ihr an der Tür klopfte. Da sie niemanden erwartete blickte sie mit einem neutralen "Herein." gespannt zur Tür, wer da wohl hereinkommen würde.

    Albina war der Meinung es nichts erwidern zu müssen und ließ es so schlichtweg zu, dass Crista näher kam. Sie schenkte ihr ein halbwegs überzeugendes Lächeln und schaute dann neugierig, was Crista da wohl mitgebracht hatte.
    Sie nahm den türkisfarbenen Flakon aus der Hand der Sklavin, musterte ihn und stellte fest, dass er überaus schön war.
    "Ein wirklich schönes Stück." meinte sie erfreut. Sie hatte sich lange keine schönen Dinge mehr gekauft. Sie war schlichtweg meist viel zu deprimiert um sich mit so etwas zu beschäftigen und anders als die meisten Frauen überschüttete sie sich für gewöhnlich nicht mit materiellen Gütern, wenn sie sich nicht wohl fühlte oder mit ihrem Schicksal haderte.
    Doch nun, da Crista schon einmal da war, gefiel ihr die Vorstellung.
    "Zeig mal her." meinte sie freundlich und nahm zwei weitere Flakons, einen mit einem weinroten und einen mit einem bernsteinfarbenen Verschluss. Den Bernsteinfarbenen hielt sie gegen das Licht, welches in ihr Zimmer schien und meinte :" Sieh mal, ist das nicht herrlich? Ich liebe diese Farbe."

    Die dunklen Wolken über den Gedanken der jungen Tiberierin hatten sich auch Tage danach noch nicht wirklich gelichtet und so lag sie, die Arme über ihrem Gesicht verschränkt und in eben jene Gedanken versunken auf ihrem Bett als es klopfte.
    Sie horchte auf, achja, Crista stand also vor der Tür. Sie nahm die Arme vom Gesicht, schwang die Beine über die Bettkante und raffte sich auf.


    "Komm rein." meinte sie dann und wartete darauf, dass die Sklavin eintrat.