Beiträge von Tiberia Albina

    Albina kam, es war noch recht früh am Vormittag, in Begleitung dreier Sklaven vom Mercatus zurück, wo sie den Einkauf von Lebensmitteln für die Villa überwacht hatte, zurück.
    Die Straßen, zumindest die in den Villengegenden, waren noch spärlich besucht, da jene, die ihren Pflichten nachkamen, bereits fort und jene, die keine Pflichten hatte noch nicht auf waren.
    Auch nur deswegen fiel Albina ein Mann auf, der sich gegenüber der Villa niedergelassen hatte und eben diese zu betrachten schien.
    Es war für ihr geschultes Auge ein leichtes auszumachen, dass es sich bei diesem Mann nicht um irgendeinen Streuner sondern einen hochrangigen Bürger, vielleicht sogar einen Patrizier handelte.
    Sie hielt einen Moment inne und überlegte, welche Gründe dieses merkwürdige Verhalten haben mochte. Wartete der Mann eventuell auf etwas? Nunja, vielleicht hatte er auch ein Mitglied der Familie besuchen wollen und war darauf hingewiesen worden, dass derzeit keines im Hause war. Einer ihrer Vettern befand sich im Krieg gegen die Partner, ein anderer besuchte gerade seine Villa in Misenum. Und auch die anderen Mitglieder waren derzeit fort oder nur selten zuhause.
    So entschied sie als Sache der Höflichkeit einen ihrer Sklaven hinüber zu schicken.



    "Verzeiht mein Herr, aber meine Herrin hat euch hier bemerkt und schickte mich um zu fragen, ob sie euch einstweilen helfen kann." sagte der Sklave mit allem nötigen Respekt. "Meine Herrin ist Tiberia Albina und weil sie bemerkte, dass ihr die Villa zu betrachten scheint erschien es ihr als Frage der Höflichkeit euch etwaige Hilfe oder Gastfreundschaft anzubieten."
    Diese komplizierte Wortwahl hatte er wörtlich dem entnommen, was Albina ihm aufgetragen hatte und als einer der lateinfähigsten Sklaven der Familie brachte er sie auch beinah fließend rüber.

    Albina hatte sich am heutigen Nachmittag ihres Vorhabens erinnert, den jungen Sklaven , sofern er denn wirklich ein Sklave war, einmal genauer zu begutachten und herauszufinden , wer er überhaupt war.
    Und so hatte sie sich im Atrium niedergelassen und einen der anderen Haussklaven losgeschickt um Laris, sie hoffte, dass sie sich den Namen richtig gemerkt hatte, zu holen.
    So saß sie nun wartend auf einem der Korbstühle und trank leicht verdünnten Wein.

    Mehr im Scherz als im Ernst gesprochen, denn es schickte sich kaum sich selbst einzuladen, war Albina recht überrascht über das Angebot ihres Vetters. Sie grübelte einen Moment lang nach.
    "Hmm... die Idee ist vielleicht garnicht mal so übel. Obwohl ich hier noch ein paar Dinge zu erledigen habe. Allerdings nur, wenn es dir wirklich Recht wäre. Wann genau willst du denn abreisen und wie lange verweilen? Vielleicht könnte ich ja nach kommen." lächelte sie freundlich.


    Vielleicht wäre das endlich eine gute Gelegenheit Durus besser kennen zu lernen, war doch bisher Vitamalacus erste und beinahe einzige Anlaufstelle für sie gewesen.

    Zitat

    Original von Quintus Tiberianus Cato
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    "Ja, das mag es gewesen sein." sinnierte Albina über die Beerdigung. Beim besten Willen konnte sie auch nun das Gesicht des Flaviers nicht mit dem Mann, den sie vor ser Beedigung gesehen hatte, vereinen.


    "Vielleicht hast du Recht. Vitamalacus ist nicht der Mensch, der seine Gefühle nach außen trägt. Weniger noch als die meisten, die ich kenne." sprach sie dann. Sie erinnerte sich an die wenigen Momente in denen sie überhaupt Gefühlsregungen an ihm wahrgenommen hatte und da war sie, weil er sie mochte, noch eine der wenigen, die das überhaupt von sich behaupten konnten.


    "Es war schon ungewöhnlich, einem Mann solchen Ranges Gefühle dieser Art anzusehen. Aber dennoch verstehe ich ihn. Ich denke man kann es damit entschuldigen, dass er so völlig unvorbereitet damit konfrontiert wurde." grübelte sie dann. Sie wusste einerseits wie er sich fühlen musste und andererseits auch, dass Cato selbst schon einmal einen so geliebten Menschen verloren hatte.

    "10 000 Sesterzen?" fragte Albina und konnte nur den Kopf schütteln. Soviel konnte ihr eine Arbeitskraft kaum wert sein. "Nunja, das muss jeder selbst wissen. Ich würde nicht auf die Idee kommen soviel für eine Sklavin auszugeben."


    Albina schaute sich noch einmal zu der jungen Frau um, die nun einen neuen Besitzer hatte und hoffte insgeheim, dass er ihr ein guter Herr sein würde.
    Wieder an Cato gewandte meinte sie dann.


    "Ja, ein wenig verwundert war ich auch. Obwohl ich ihn auch nie erkannt hätte um ehrlich zu sein. Vielleicht hatte er in Anbetracht der Situation kein Auge für so etwas, ich weiß es nicht." Sie hing ein wenig ihren Gedanken nach, bevor sie weitersprach. "Er tut mir Leid. Er scheint ein netter Mensch zu sein, soweit ich das beurteilen kann und der Tod von Claudia scheint ihn noch immer sehr zu berühren."
    Albina wusste nur allzugut wie der Flavier sich fühlen musste, und gerade deshalb hatte sie solches Mitleid mit ihm.

    Albina erwiderte das Lächeln des Patriziers, wenn auch in aller Förmlichkeit, nickte leicht und wandte sich dann , als er gegangen war wieder zu Cato um.


    "Verzeih die Entwicklung." sagte sie entschuldigend. "Doch einerseits hatte ich wenig Lust darauf, mich mit diesem Herrn um eine Sklavin zu streiten und andererseits war sie am Ende ja ohnehin für unsere Zwecke denke ich zu teuer."


    Sie blickte sich um, wie die Leute langsam den Ort des Geschehens verließen und blickte dann wieder zu Cato hinüber.
    "Obwohl ich sagen muss, dass mich der Beginn des Ganzen noch immer ein wenig verwirrt. Der Sklave eines Senators sollte sich doch wirklich besser zu benehmen wissen, oder nicht?" fragte sie verwundert.

    Die Tiberierin wurde das Gefühl nicht los, dass sie und ihr Gegenüber viele ihrer Ansichten teilten und ihre Ansicht, dass er ein sympathischer Mensch war blieb bestehen.


    Dann hörte sie das Räuspern Catos. Sie blickt zu ihm hinüber und wollte ihm gerade antworten, als Furianus weitersprach.


    "In diesem Fall wünsche ich dir bei deinen Bestrebungen viel Erfolg, Flavius Furianus." lächelte sie.


    "Ja, da hast du Recht, es gibt noch einiges zu erledigen. Aber es hat mich gefreut, dich kennen gelernt zu haben, Senator." sprach sie offen. Das Gespräch war eine willkommene Abwechslung gewesen und bis auf wenige heikle Themen durchaus angenehm gewesen.

    Albina merkte, dass die beiden fortwährend drauf und dran waren tiefgehende Gesprächsthemen anzufangen, auch wenn sie bei dieser Gelegenheit einfach nicht passten, und musste schmunzeln. Der Flavier schien ein interessanter Gesprächspartner zu sein. Dass die junge Patrizierin nicht mehr in ihm zu sehen vermochte lag daran, dass sie noch immer mit den vergangenen Geschehnissen zu kämpfen hatte und für solche Dinge derweil blind war.


    Sie meinte zu erkennen, dass Furianus über den Themawechsel nicht allzu erfreut war. Aber das spielte für sie gerade keine Rolle, war sie doch nur froh das Thema nicht weiter ausführen zu müssen.


    "Ja, der Sklavenhändler betreibt sicherlich ein lukratives Geschäft. Aber wenn man betrachtet, dass er einen Beruf betreibt, der sicherlich nicht viel Ansehen einbringt, dann sollte er ihm zumindest genug Geld einbringen denke ich." meinte Albina dann. Ihr selbst war der Sklavenhändler nicht sonderlich sympathisch, wie sollte er auch. Er war ein notwendiges Übel, dem man dennoch nicht allzu viel Aufmerksamkeit widmete.


    Da dieses Thema jedoch nicht allzu viel Gesprächsstoff bot, entschied sie sich dem Flavier in höflicher Konversation eine andere Frage zu stellen, die sie interessierte.


    "Sag, Flavius, übst du derzeit selbst ein Amt, von den Aufgaben eines Senators abgesehen, aus?" fragte sie freundlich.

    Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
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    Wasser mit Gold aufwiegen, das war wahrlich eine komische Vorstellung, dachte sie und lachte bei den Worten des Flaviers leicht.
    "So recht du hast, so witzig ist die Vorstellung auch." entschuldigte sie ihr Lachen.


    Albina hatte schon viel über Germanien und den restlichen Norden gehört und dennoch faszinierte es sie immer wieder. Für sie waren die Erzählungen noch immer schwer vorzustellen.
    "Es wird mittlerweile viel über den Norden berichtet. Dennoch fällt es mir schwer, mir eine völlig weiße Landschaft vorzustellen oder diese riesigen Wälder." gab sie zu . "Dennoch glaube ich, dass auch dies sicher seinen Reiz haben kann."


    "Du brauchst dich nicht zu entschuldigen." sagte sie noch immer leicht errötet, schließlich war das eigentlich kein Stoff für allgemeine Konversation. "Du konntest es ja nicht besser wissen." versuchte sie dann zu lächeln und hoffte das Thema wäre damit beendet.


    Im richtigen Moment kam dann auch ein neues Gebot, sodass sie ihre Aufmerksamkeit diesem zukommen lassen konnte.
    "Diese Sklavin kostet den baldigen Eigentümer eine Menge Geld. Ich hoffe nur, dass sie keine Enttäuschung wird." wechselte sie dann auch das Thema.

    Bei dem Kompliment des Flaviers errötete Albina leicht und senkte den Blick.
    Einen Moment später, als sie sich gefangen hatte hob sie den Blick wieder und sprach weiter.


    "Ja, da gebe ich dir Recht. So sehr die Götter oft beneidet werden, ich möchte doch nicht mit ihnen Tauschen. Denn wenn man alles erreichen kann und die Freuden des Lebens uneingeschränkt sind, welchen Wert haben sie dann nocoh, den man erstreben könnte."


    Auch Albina folgte dem Blick zu dem Senator, der sich diesen Namen so wenig verdient zu haben schien, und wandte sich dann wieder zu Furianus.


    "Illyricum ist wunderschön." lächelte sie." Den Norden hingegen kenne ich wieder nicht." Dann jedoch hielt sie einen Moment inne. Der Flavier schien zu denken sie wäre verheiratet. Jedoch, dachte sie dann, war dieser Gedanke eigentlich gar nicht so unwahrscheinlich.
    "Nein," sprach sie dann leicht errötet," es war nicht mein Ehemann, sondern mein Vater , der mich nach Rom schickte. Ich bin nicht verheiratet."


    Und um ehrlich zu sein auch derzeit nicht wirklich interessiert daran, fügte sie in Gedanken hinzu. Die unglückliche Liebe zu Verres und dessen Tod waren noch viel zu sehr Bestandteil ihrer Gefühlswelt, als dass sie an einen anderen Mann hätte denken können. Doch auch diese Gedanken spiegelten sich nicht in ihrem Gesicht wieder. Viel zu gut, war sie dazu erzogen worden, ihr Gefühle verbergen zu können.

    Albina dachte einen Moment nach, bevor sie auf die Worte ihres Gegenübers antwortete.
    "Nunja, aber das Alter ist ein unausweichlicher Teil unserers Lebens und wenn es im besten Falle mit der Weisheit einhergeht, sogar ein sehr erstrebenswerter." sprach sie dann nachdenklich.


    Sie hörte aufmerksam zu und konnte nicht verhindern,dass sich ihre blauen Augen bei den Worten des Flaviers leicht weiteten und dann wieder vor Abneigung verengten. Nein, dachte sie, diese Geschichte hatte sie noch nicht gekannt.


    "Das ist ja unglaublich." sagte sie leicht entrüstet. "Und so ein Mensch trägt die Insignien der angesehensten Männer Roms." schüttelte sie den Kopf.


    "Ja, das muss zu einer Zeit gewesen sein, als ich noch bei meinen Eltern im Illyricum lebte und mich überwiegend dem Unterricht widmete." lächelte sie. Sie dachte gern an ihre Kindheit und ihr Zuhause zurück. Und dann überkam sie auch wieder ein Funken Heimweh, jedoch anderes, als sie es noch zu Beginn hier in Rom gefühlt hatte. Sie vermisste mittlerweile nicht ihre Heimat an sich, sondern die Zeit, bevor sie hierher gekommen war und so viel Schmerz erfahren hatte.
    Einen Moment lang huschte ein Schatten Traurigkeit über ihr Gesicht bevor sie wieder ihr Lächeln aufsetzte.

    Albina merkte, wie Furianus erneut auf das Podest schaute. Irgendetwas an ihr oder doch der generelle Wunsch sich nicht geschlagen zu geben mussten ihn wohl immer noch reizen. Sie jedoch hatte in diesem Falle damit abgeschlossen und sie sagte auch weiter nichts dazu.


    "Nunja, vom Greisenalter bist du noch weit entfernt, und von erlebtem zu sprechen schmückt wohl einen Mann jeden Alters." erwiderte sie lächelnd. Der Flavier war ein angenehmer Gesprächspartner und Albina zumindest auf den ersten Blick recht sympathisch.


    "Ahh, jetzt weiß ich wovon du sprichst. Auch wenn ich bisher immer nur in einer solch kurzen Form davon gehört habe. Das spielte alles zu einer Zeit in der ich einerseits noch in Rom weilte und andererseits auch noch zu jung war um mich ernsthaft für politisches Geschehen zu interessieren." sprach sie freundlich. Immerhin zählte sie erst 18 Geburtstage und vor ein paar Jahren war sie noch beinahe ein Kind gewesen.

    Als Albina den Namen des Mannes hörte fiel ihr dein, dass sie diesen schon einmal gehört hatte.


    "Hmm...Germanicus Avarus, ja ich habe schon von ihm gehört. Vitamalacus und Durus sprachen bei einem Essen von ihm, auch sie schienen nur wenig von ihm zu halten." erinnerte sie sich.


    Wenn sie ihr Vettern richtig verstanden hatte, dann hielten sie generell nicht viel von den Germanicern im Allgemeinen, aber da war sie sich nicht mehr sicher und behielt daher für sich.


    "Was spricht denn gegen ihn, wenn man einmal davon absieht, dass er Plebejer ist und einen Hang zu Geld hat. Ich meine, womit hat er sich diese Nota verdient?" fragte sie interessiert. Schließlich schickte es sich gut über die wichtigen Männer Roms Bescheid zu wissen und dies war ein Gebiet über das Albina bisher nur wenig wusste.

    Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
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    Albina schaute sachlich zu der Sklavin hinüber. "Ja, ich weiß was du meinst. Vor allem sind Sklaven, die kein Latein sprechen einfach ein großer Aufwand.", kommentierte sie schlicht, weil das nichts neues und auch nicht wirklich spannend war.


    Bei dem nächsten Gebot und den Worten des Flaviers horchte sie auf. Einen Moment suchte sie den dazugehörigen Bieter und konnte einen Senator ausmachen, dem sie jedoch zuvor noch nie begegnet war. Sie musterte den Mann, der doch recht arrogant und wenig sympathisch wirkte und wandte sich dann wieder an ihren Gesprächspartner.


    "Wer ist der Senator, von dem du sprichst? Ich habe ihn bisher noch nie gesehen." gab sie zu. Immerhin weilte sie selbst noch nicht allzu lange in Rom, als das sie einen jeden der Senatoren kennen könnte. Dass er jedoch kein Patrizier war, sah man ihm dennoch gleich an. Es musste einer dieser aufgestiegenen Plebejer sein, die immer häufiger in wichtige Positionen kamen und deren Familien man kaum weiter als bis zu ihren Großeltern zurückverfolgen konnte.

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    Original von Lucius Flavius Furianus
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    Albina war leicht verwundert, aber dennoch erfreut, dass ihr Gegenüber sich anscheinend auch mit Wissenschaft befasste. Dennoch hatte er wohl recht, als er abwinkte. Dies war kaum der geeignete Ort für solche Konversation und so lächelte sie nur höflich.


    Bei Furianus Bemerkung über sein Verständnis von Stoffen schaute Albina ihn mit mit leicht hochgezognerner Augenbraue an, wusste sie doch, dass das kaum zutreffen konnte und so schmunzelte sie leicht.


    "Nunja, das ist immerhin ein Anfang." sprach sie mit einem Lächeln auf den Lippen.


    Albina bemerkte, dass ein weiterer Mann nun in die Auktion einstieg, und verfolgte dessen Gebot und die Rufe des Sklavenhändlers mit Interesse.


    "Ein neuer Bieter wie es mir scheint." kommentierte sie das Geschehen.
    "Ich bin gespannt, wieviel die junge Sklavin dem Händler am Ende einbringt."

    "Nunja, ich war selbst noch nicht dort. Aber nun, da Durus dort eine Villa hat, werde ich diese sicher einmal besuchen." lächelte sie.


    "Ich muss dabei immer aber die Spottverse von Horaz denken, in denen er die Unentschlossenheit der Zeit mit dem Bau einer Villa in Baiae, bzw. dann in Teanum vergleicht." Albina mochte Horaz eigentlich als Autor nicht sonderlich, doch dieser Vergleich hatte sie beeindruckt.


    "Ohja, das Einkaufen von Stoffen liegt mir deutlich mehr. Aber da verstehe ich auch von der Ware" , innerlich hasste sie sich für diese Wortwahl in Bezu auf Menschen, ließ es sich aber in keiner Weise anmerken,"die ich kaufen will viel mehr."
    Albina fand den Zug des Flaviers, nicht um jeden Preis gewinnen und protzen zu müssen, angenehm. Daher nickte sie lächelnd. "Ja, das verstehe ich gut."
    Warum um alles in der Welt der andere Bieter auch gleich so hoch hatte bieten müssen, verstand sie so recht auch nicht. Doch er mochte seine Gründe haben und sie wollte auch garnicht wissen, wozu dieser Mann die junge Sklavin haben wollte.

    Albina beobachtete, wie die Gebote weiter nach oben gingen. Zwar schaute sie kurz zu Cato, der ihren Blick sicher verstehen würden, dass diese Auktion für sie beendet war.


    "Ja, für gewöhnlich kümmert sich Durus darum. Doch ist er derzeit in seiner neuen Villa in Baiae und hat den Haushalt guten Gewissens mir überlassen. An sich ist das auch kein Problem. Nur wie gesagt, mit Sklavenkauf kenne ich mich bisher nicht allzu gut aus. " sprach sie recht offen.


    Sie schaute noch einmal auf das Podest und überlegt, ob sie nun gehen sollte. Doch entschied sie, dass der Flavier zumindest kurzweilig war und eine angemessene Gesellschaft.
    "Nunja, weichen werde ich noch nicht, aber du kannst guten Gewissens weiterbieten. Ich habe mich entschieden, ein andernmal eine Sklavin zu kaufen. Derweil bin ich gespannt, wie diese Auktion ausgeht." lächelte sie Furianus an.


    Und schon hörte sie das nächste, doch wirklich sehr hohe Gebot des anderen Bieters.

    Zu den Worten des Flaviers war nichts hinzuzufügen und so antwortete sie nur kurz."Ja, das hoffe ich."


    Sie strich sich eine Strähne, die der Wind aus ihrer Frisur auf ihre Wange geweht hatte, hinter ihr Ohr zurück und schaute dann wieder ihren Gegenüber an.
    "Hmm... das ist allerdings problematisch. Will ich doch nur ungern als Konkurrentin um eine Sklavin in Erinnerung bleiben und erscheinen auch deine anderen Argumente mir recht einleuchtend." lächelte sie.


    "Sklavenkauf ist ohnehin nicht gerade meine Leidenschaft, doch nun in der Abwesenheit meines Vetters muss ich mich um gewisse Belange des Haushaltes nun einmal kümmern."
    Dabei blickte sie kurz zu Cato, der schon eine Weile nichts weiter gesagt hatte und den Patrizier auch nicht allzu freundlich anblickte. Sie war immernoch froh, ihn bei solchen Angelegenheiten an ihrer Seite zu wissen, doch in dieser Unterhaltung würde das kaum zu etwas führen, dachte sie dann und wandte sich wieder Furianus zu.


    "Vielleicht," sagte sie dann überlegt," sollte ich dir einfach die Sklavin überlassen und das Ganze ein andernmal in Angriff nehmen."
    Sklavenkauf war ihr ohnehin nicht sonderlich angenehm, mit einem anderen Bieter, mit dem sie sich zudem noch unterhielt zu konkurrieren war erst recht nicht nach ihrem Verlangen.

    Albina nickte bei den Worten über den Verwandten des Flaviers.


    "Ja, viele gute Männer sind derzeit im Krieg und ich hoffe, dass so wenig wie möglich dort bleiben." sagte sie ernst. Die Vorstellung, dass ihrem Vetter etwas zustoßen könnte verdrängte sie wie häufig in letzter Zeit.


    Albinas Gefühl, dass ihrem Gegenüber das Thema trotz seines Lächelns ebenso wenig behagte wie ihr mittlerweile, schloss sie dieses mit einem:


    "Ja, da gebe ich dir recht." und einem aufmunternden Lächeln. Ein Lächeln, dass in der letzten Zeit kaum noch ihre Augen erreicht aber dennoch aufrichtig gemeint war.


    "Sag mir, Furianus,du hast im Sklavenkauf doch sicher mehr Erfahrung als ich, oder? Meinst du eine solche Sklavin wäre als Küchenkraft geeignet? Eine eben solche suche ich nämlich." lenkte sie , und sie hoffte es war nicht allzu offensichtlich, vom Thema ab.

    Dass Albina die letzte war, die Gewaltstrafen an Sklaven gutheissen würde, war etwas, was der Flavier weder ahnen noch ihr in der Öffentlichkeit anmerken würde, so nickte sie bei dessen Worten nur.


    Zwar merkte die Tiberierin, dass der Flavier über ihren Namen leicht verwirrt zu sein schien, doch dachte sie vorerst nicht weiter drüber nach.


    "Nunja, mein Vetter ist , wie du sicher weißt, zurzeit auch im Osten. Doch habe ich seitdem noch nichts von ihm gehört."


    Als sie dann jedoch die Reaktion von Furianus auf ihre letzten Worte bemerkte, hätte sie sich am liebsten im Nachhinein geohrfeigt. Sie ließ es sich nicht anmerken, doch ärgerte sie sich darüber, dass sie nicht daran gedacht hatte, wie unsensibel diese Frage war.


    "Verzeiht meine Unbedachtheit." sagte sie zögerlich, da sie nich recht wusste, wie sie reagieren sollte und senkte den Blick. "Ich hätte dieses Thema nicht anschneiden dürfen."


    Sie fragte sich, wie es wohl für sie wäre, wenn jemand sie völlig unerwartet auf den Tod von Verres angesprochen hätte. Und schon bei dem Gedanken an seinen Namen zog sich ein Teil von ihr zusammen. Daher entschied sie auch vorher nichts weiter dazu zu sagen, wusste sie doch nicht , ob sie es dadurch besser oder schlimmer machen würde.