Beiträge von Tiberia Albina

    Albina wusste noch nicht so recht, was sie von dem ganzen halten sollte, als der Herr des Sklaven nun zu ihr herantrat und sich vorstellte. Ihr geschultes Auge verriet ihr noch bevor sie seinen Namen hörte, dass es sich um einen Senator handelte.


    "Man sollte meinen, der Sklave eines Senators sollte besser geschult sein. Aber ich werde darüber hinweg sehen. Mein Name, der dein Begehr zu sein scheint, ist Tiberia Albina, Tochter des Gaius Tiberius Albinus und der Tiberia Agrippina. Zurzeit bin ich das Mündel des Senators Quintus Tiberius Vitamalacus." antwortete sie höflich.


    Bei einem zweiten Gedanken fiel Albina ein, dass sie den Namen des Mannes schon einmal gehört hatte. Und dann wusste sie auf einmal auch in welchem Zusammenhang.


    "Bist du nicht der Verlobte meiner verstorbenen Cousine gewesen?" fragte sie leicht verwundert, hatte sie ihn doch noch nie gesehen.

    Albina hörte sich erfreut die Worte von Cato an, hatte sie doch ähnlich über die junge Frau gedacht, obwohl sie bisher noch nicht sonderlich große Erfahrung beim Sklavenkauf hatte.


    "Hmm...wenn ich mich nicht täusche, sind die Gebote nun bei 1111 Sesterzen. Das ist denke ich noch ein guter Preis. Könntest du bitte 1200 für mich bieten?" fragte sie freundlich. Noch immer freute sich die junge Patrizierin darüber, dass der Sklave der ihr einst geholfen hatte nun kein Sklave mehr war.


    "Nun gut, also wird Flava vorerst bei uns bleiben. Ich habe das Gefühl sie ist sich noch immer nicht richtig darüber im Klaren, was sie zu tun hat." grübelte sie.


    Dann auf einmal tauchte vor ihr und Cato ein fremder Mann auf und Albina war ein wenig verwirrt von seinen Worten.


    "Einem Fremden, der weder seinen noch den Namen seines Herrn preisgibt, bevor er eine Dame anspricht, dem werde ich sicher kaum meinen eigenen Namen nennen. " sagte sie höflich, aber doch in Anbetracht des Anliegens kühl.

    Eigentlich hatte Albina vorhin nur eben kurz mit Cato über die zwei neuen doch so jungen Sklaven sprechen wollen. Dann jedoch hatte sie die Idee gehabt, das Ganze mit einem Gang zum Sklavenmarkt zu verbinden um evtl. noch einen ausgewachsenen Sklaven zu kaufen, mit dem man evtl. etwas mehr anfangen konnte.


    So entstieg sie nun ihrer Sänfte und kam neben Cato zum Stehen, der den Weg zu Fuß zurückgelegt hatte. Sie trug eine krönungsgrüne tunika und hatte ihre braunen Haare von einer Sklavin geschickt hochstecken lassen.
    Sie betrachtete interessiert die Sklavin, die gerade versteigert wurde und wandte sich dann an Cato.
    "Sag, was hältst du von der jungen Frau dort oben? Wäre sie etwas für unsere Villa?"


    Dann jedoch viel ihr ihr eigentlicher Beweggrund an und sie sprach einen Moment später weiter.
    "Da fällt mir ein, ich wollte dich ohnehin noch etwas fragen. Sag mal, was weißt du von dem jungen Mädchen, sie heißt Flava, die du zu mir geschickt hast, eigentlich?"

    Albina merkte langsam, dass sie mit dem Mädchen zumindest informationstechnisch nicht viel würde anfangen können. Daher entschied sie vorerst anders vorzugehen.


    "Hmm... nun gut. Geh nun erst einmal in die Küche und frage, ob sie dort vorerst Arbeit für dich haben. Und auf dem Weg dorthin suche bitte Cato und schicke ihn zu mir." sprach sie noch immer freundlich , wenn auch leicht unzufrieden mit dem Ergebnis des Ganzen.


    Dann setzte sie sich wieder über ihre Unterlagen und wartete darauf, dass da Mädchen gehen und Cato irgendwann auftauchen würde. Bevor sie sich überlegen konnte, was sie endgültig mit ihr anfangen konnte, mussten andere Dinge geklärt werden. Ein Sklavin ohne geklärten Besitzer war nunmal ein heikles Thema.

    Es war nicht leicht gerade leicht zu verstehen, wovon die junge Sklavin sprach, aber sie konnte es sich halbwegs zusammen reimen.


    "In Mantua? Dort habe ich dich garnicht gesehen..." sagte sie mehr zu sich selbst als zu dem Mädchen.


    "Wem gehörst du denn nun?" fragte sie um ein wenig Lich ins Dunkel zu brinden.

    Zunächst schaut Albina leicht verwundert aufgrund der anscheinenden Nervosität des Mädchens, dann allerdings musste sie bei den nächsten Worten leicht schmunzeln. Ganz Unrecht hatte der gute Cato nicht, auch wenn es nicht das war, worauf Albina eigentlich hinausgewollt hatte.


    "Nunja, das hat er ja nett ausgedrückt. Doch denke ich nicht, dass es das war was für meine Ohren bestimmt war. Es spielt bei mir keine Rolle, aber in Gegenwart anderer Herrschaften solltest du deine Worte mit mehr Sorgfalt wählen." versuchte sie es dem Mädchen freundlich beizubringen.


    "Aber das war es nicht, worauf ich hinauswollte. Mich interessierte vielmehr, wie du hierher zur Villa kommst. Woher kommst du , und wer schickte dich." Natürlich hatte Cato sie weitesgehend informiert, aber die Patrizierin wollte es von dem Mädchen selbst noch einmal hören.

    Albina musterte das Mädchen von oben bis unten und sprach erst dann.


    "Ja, ich bin Tiberia Albina. Wie ist dein Name?" fragte sie freundlich.
    Albina war durch ihre Erfahrungen jemand, der Sklaven, wenn auch nur insgeheim ebenso für Menschen hielt wie alle anderen auch. Das war sie Verres einfach schuldig.


    "Cato sagte mir, man hätte dich zu mir geschickt. Wie kommt das?"

    Albina war von Cato ausgerichtet worden, dass wohl eine Sklavin auf Wunsch ihres Vetters zu ihr gesendet worden war. Um sich dieser Sache anzunehmen, hatte sie eben jenen gebeten, das Mädchen zu ihr zu schicken. Und so saß Albina nun abwartend an einem Tisch und sortierte ein paar Schriftstücke.

    Der Junge wirkte Albina noch immer zu sehr fehl am Platz. Als er seinen Namen nannte nickte sie kurz.
    "Geh in die Küche zurück und schicke einen Sklaven, der in der Lage ist ein Tablett anständig zu halten."sagte sie kühl.
    In ihrem Innern allerdings spielten sich andere Dinge ab. Niemand außer Vitamalacus und Cato wussten weshalb sie ein ganz besonderes Verhältnis zu Sklaven im Allgemeinen hatte. Deswegen hielt sie sich zurück und entschied später mit diesem Jungen zu sprechen und mehr über sein Schicksal zu erfahren.


    Dann wandte sie sich der allgemeinen Runde zu.
    "Ja, Vitamalcus ist zur Zeit Tribun der Legio I Traiana Pia Fidelis." informierte Albina Valens kurz.


    "Baiae?" fragte Albina neugierig. "Ich war dort noch nie, aber bei dem Gedanken muss ich sofort an die Horazschen Episteln denken. Wie karikiert er noch mal die Entscheidungslosigkeit der Zeit?


    "Keine Bucht in der Welt ist schöner, als das liebliche Bajae" - kaum hat der Millionär dieses Wort ausgesprochen, so bekommt auch schon Lagune und Meer die Baulust des hastenden Herrn zu spüren. Hat ihm aber seine krankhafte Laune einen anderen Wink gegeben, so heißt es: "Maurer, morgen schafft ihr euer Werkzeug nach Teanum."


    Sim-Off:

    Das Lateinische Original | Horaz, Episteln Buch I, I 83-87 :
    ´nullus in orbe sinus Bais praelucet amoenis´
    si dixit dives, lacus et mare sentit amorem
    festinantis eri, cui si vitiosa libido
    fecerit auspicium : ´cras ferramenta Teanum
    tolletis, fabri.´


    Ich muss sagen, der Sarkasmus dieses Dichters, auch wenn er niederer Herkunft war, hat durchaus etwas reizvolles." Lächelte sie.


    "Aber er wird Baiae sicher nicht ohne Grund so gelobt haben. Von daher verstehe ich deinen Wunsch dorthin zu reisen nur zu gut. Am liebsten würde ich dich ja begleiten." sagte sie dann mehr im Scherz.

    Zitat

    Original von Laris
    ...
    Trotzdem zitterte ich ein wenig, als ich auf die Domina zutrat und ihr das Tablett mit gesenktem Blick reichte. Vielleicht würde sie mich einfach nicht bemerken, denn was sind denn Sklaven schon anderes, als laufenden Möbelstücke? Unglücklicherweise, zitterten meine ausgestreckten Arme so sehr, dass die Becher aneinanderklirrten und auch der Krug mit dem Wasser nicht mehr lange in waagerechter Position bleiben würde. Oh Aplu, steh mir bei!


    Eigentlich griff Albina nur mit der Hand leicht zur Seite ohne den Blick von ihren Gesprächspartnern abzuwenden, doch aus dem Augenwinkel nahm sie unverhältnismäßig viel Bewegung auf dem Tablett war und sogleich hörte sie es klirren. So schaffte sie es gerade noch sich leicht rumzudrehen und das Tablett mit einer eigenen Hand mitzustützen. Verwirrt blickte sie den Sklaven in der Erwartung ein bekanntes Gesicht zu erkennen. Doch der Junge war ihr gänzlich unbekannt, noch dazu jünger als sie erwartet hatte.
    "Du solltest besser aufpassen." sprach sie ernst. "Stell dir vor, du würdest so ein Tablett fallen lassen. Wenn es dir zu schwer ist, dann solltest du zu solcher Arbeit nicht abbestellt werden." Während ihrer Worte zog sie ihre Stirn in Falten. "Wer bist du überhaupt?" fragte sie dann den Jungen und schaute sogleich zu ihrem Vetter, der sicher auch Antwort wusste.


    An den jungen Tiberier gewandt sprach sie dann weiter.
    "Ein löbliches Unterfangen." quittierte sie dessen Beweggründe lobend.
    "Meine Eltern schickten mich nach Rom um ein standesgemäßes Leben zu fern dem Land beginnen zu können." Einem Römer konnte nicht entgehen, dass damit eine vorteilhafte Verbindung gemeint aber nicht ausgesprochen worden war.
    "Aber bis vor kurzem habe ich noch bei Vitamalacus in Mantua gewohnt, bevor jener in den Krieg zog."


    Das Eintreten des Tiberius Gracchus quittierte sie mit einem freundlichen "Salve." in dessen Richtung.

    "Dennoch solltest du Acht auf dich geben. Ich werde auch für dich auf dieser Reise beten, damit du ebenso unversehrt von dort zurückkehrst wie ich es für Vitamalacus erflehe." sprach sie ruhig.


    Wohlwollend nahm Albina die Worte ihres Bruders auf. "Ja, das wird er ohne Frage. Seit ich ihn kenne war er stets für mich da und immer ein wichtiger Haltepunkt in allerlei ... Geschehnissen." verkürzte sie ihre Gedanken. Es gab Dinge von denen ihr Bruder nichts zu wissen brauchte.


    "Er wurde mir schnell zu dem Bruder, von dem ich dachte ihn nie gehabt zu haben." lächelte sie nun ihrem Halbbruder zu. "Auch wenn ich nun unerwarteter Weise eines besseren belehrt wurde. "

    Albina lächelte bei dem Gedanken.


    "Vitamalacus sollte dir in mehr als nur seinem militärischen Rang Vorbild sein. Er ist eine wirklich große Persönlichkeit. Aber das wirst du selbst feststellen, sobald du ihn kennenlernst."


    "Aber muss es denn gerade während des Krieges sein, dass du dem Militär beitrittst? Du könntest auch warten, bis unsere Soldaten und hoffentlich auch unser Vetter zurückgekehrt sind." schlug sie vor. Doch wusste sie, dass einen jungen Mann mit Tatendrang die Vorstellung des Krieges mehr anspornte als abhielt.

    Albina hörte der Erzählung ihres Bruders schlicht zu und nickte ab und an. Er schien trotz der Umstände recht gut ausgebildet worden zu sein.
    Als er dann jedoch davon sprach, ebenso in den Krieg zu ziehen wir ihr Vetter schaute sie ihn verwundert aber nicht wirklich erschrocken an.


    "Hmm... ich denke das ist eine gute Idee. Als Patrizier hast du grob gesagt nur zwei mögliche Wege , wie du weißt. Das Soldatenleben allerdings schult die Disziplin meiner Meinung nach mehr als das eines Politikers." sagte sie ernst.


    "Es betrübt mich zwar, dass du schon so bald wieder aufbrechen willst, aber ich verstehe deine Gründe."

    "Ja, meine Heimat an sich und vor allem das Landgut auf dem ich aufwuchs sind wirklich wunderschön." Mehr sagte sie dazu nicht, wollte sie ihrem Halbbruder doch kaum von ihrer wundervollen Jugend vorschwärmen, wo er ohne Vater aufgewachsen war.


    "Und wie erging es dir? Erzähl mir doch, wie und wo du aufgewachsen bist. Es würde mich sehr interessieren." lächelte sie aufmunternd. Auch wenn ihr Bruder älter als sie war hatte sie das Gefühl sich um ihn kümmern zu müssen, ihn in die Familie und auch das stadtrömische Leben als Patrizier einführen zu müssen.
    Immerhin wusste sie nur allzu gut ,wie es war fremd in diese große Stadt und auch in die imposante Villa der Tiberier zu kommen.

    "Tiberius Valens also, es freut mich ebenso." lächelte sie und ließ sich elegant, wie es ihrem Wesen entsprach, auf der Kline neben ihrem Vetter nieder. Auf einen Wink hin ließ sie sich von einem der Sklaven einen Becher Wasser bringen.


    "Ahh, Tiberius Germanus. Ich habe schon von ihm gehört. Was verschlägt dich denn nach Rom, wenn ich fragen darf?" fragte sie freundlich und interessiert.

    Happy Birthday to you,
    Happy Birthday to you,
    Happy Birthday lieber Vita,
    Happy Birthday to yooouuuuuuuuuuuuuuu!


    *lauthalssing*



    Ich wünsch dir alles nur erdenklich Gute zum Geburtstag! Der neue Job ist natürlich das schönste, wenn auch vorzeitige Geschenk, aber deshalb kommst du nicht um die Glückwünsche drumrum...
    Alles, alles, alles, alles Liebe. ;)



    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/cake.jpg]



    P.S.: Hier meine Torte für dich, wenn auch nur als Bild. Wie immer würde ich dir gerne eine durch die Leitung schicken. Aber da werden wir beide uns wohl noch gedulden müssen.

    Zunächst unbemerkt betrat Albina das Triclinium. Es war eher selten, dass die Familie zusammen frühstückte, doch nun, da Vitamalacus fort war und sie wieder zurück aus Mantua in Rom wurde es höchste Zeit, dass sie sich näher mit dem Rest der Familie beschäftigte. Vor allem gerade jetzt, wo es doch so viele ihr noch unbekannte Tiberier nach Rom verschlagen hatte.
    Sie betrachtete ihren Vetter Durus und einen andern Mann, der ihr bisher noch nicht begegnet war. Vermutlich also einer der ihr unbekannten Familienmitglieder.


    "Salve Durus." machte sie sich dann mit einem leichten Lächen bemerkbar.


    "Und auch dir, der mir leider noch nicht bekannt ist, Salve. Ich bin Tiberia Albina. "

    Verwundert schaute Albina Rufinus an.


    "Du wusstest nicht einmal um deinen Stand? Wie hat deine Mutter dir denn dann eine anständige Ausbildung ermöglichen können? Ich gehe doch davon aus, dass du diese hast."


    Sie konnte nicht verstehen, wie seine Mutter ihm so etwas verheimlichen konnte, vor allem da es sich um solch einen entscheidenden Faktor handelte. Aber es war nicht ihre Angelegenheit, daher kommentierte sie diese Gedanken auch nicht weiter.


    "Nunja, ich bin im Illyricum aufgewachsen. Habe dort ein ruhiges Leben geführt und mich vor allem der von meinem Vater sehr ernst genommenen Ausbildung gewidmet. Es war eine sehr schöne Zeit." Bei ihrer Erzählung fiel ihr auf, dass sie lange nicht mehr an ihr Zuhause gedacht hatte. Zuviel war hier in Rom schon geschehen, was sie von ihrem alten Leben trennte.


    "Nunja, vor einigen Monaten schickte mich Vater dann nach Rom, um ein Leben meines Ranges entsprechend zu beginnen." Dass damit von einer standesgemäßen Hochzeit gesprochen wurde war für einen Römer normalerweise überdeutlich.
    "Unser Vetter war seit dem mein Vormund , deswegen begleitete ich ihn auch nach Mantua, ins Castellum, wo er seinen Dienst als Tribun begann. Nun , wo der Krieg losgeht, hat er mich wieder nach Rom geschickt, weil das Leben an der Front ihm zu gefährlich für mich erschien."

    Albina verstand das Gemurmel ihres Bruders kaum und war über die Reaktion leicht verwundert.


    "Ja, Vitamalacus ist derzeit Tribunus Laticlavius der Legio I Traiana Pia Fidelis. Dezeit kämpfen unsere Soldaten im Osten gegen die Parther. Ich wusste nicht, dass du ihn kennst. Darf ich fragen worum es geht?" fragte sie interessiert.


    "Deine Mutter hat dir nicht viel erzählt, wie mir scheint. Unser Vater war mehr Politiker als Soldat,auch wenn sich das bei einer Laufbahn im Imperium kaum trennen lässt. Er war Senator, und zwar ein sehr angesehener, bevor er sich nach meiner Geburt entschied mit mir und meiner Mutter Tiberia Agrippina ins Illyricum zu gehen um sein Leben abseits der Intrigen Roms zu leben."


    Albina war froh ihrem Bruder darüber berichten zu können, einen Vater zu haben, auf den man stolz sein konnte.


    "Vielleicht solltest du ihn irgendwann einmal besuchen..." schlug sie dann vor.