Beiträge von Tiberia Albina

    Cato hatte sie gerade bei einer ihrer "heißgeliebten" Webarbeiten gestört und ihr die Botschaft ihres Vetters überbracht. Es hatte einige Momente gedauert, bis sie für das Zusammentreffen mit mehreren Menschen zurecht gemacht worden war, doch nun betrat sie in einer sehr eleganten weißen Tunika in der Tür zum Atrium und ließ ihren Blick durch den Raum gleiten.


    Sie erblickte ein paar Männer von der spontanen Hochzeit vor ein paar Tagen, dessen Bräutigam auch unter den Anwesenden war. Kurz hielt sie nach einem ganz bestimmten Gesicht Ausschau, doch konnte sie es leider noch nicht entdecken.


    Doch das sie ohnehin keine Ahnung hatte, weswegen Quintus sie hierherbestellt hatte, war auch nicht klar, ob er hier überhaupt erscheinen würde. So kurz vorm Aufbruch gab es ohnehin kaum mögliche Gründe, und Albina hatte eine ganze bestimmte ins Auge gefasst, bei der sie Lächeln musste.


    So trat sie die letzten Schritte ins Atrium und begrüsste mit einem Nicken die anderen, die sie zwar schon des öfteren gesehen hatte, aber deren Namen sie noch nicht wirklich kannte...

    "Dalmatien ist meine Heimat.Und du? Kommst du aus Rom?" sprach sie und hatte einen Moment Heimweh nach der wunderschönen Provinz in der sie aufgewachsen war. Doch dies lag nun in der Vergangenheit.
    "Und, hast du viel gelernt?" grinste sie ihn leicht an. Sie hatte ihr Privatlehrer meist wenig gemocht, auch wenn sie sich stets an deren Anweisungen gehalten hatte.


    Auf Melas Vorschlag ihr zu schreiben lächelte sie ihn ehrlich erfreut an. Dies war eine schöne Vorstellung als Ablenkung zu ihrem Alltag, den sie in Rom haben würde.
    Als Mela vom Weben anfing musste auch sie lachen. Er hatte ihr also wirklich zugehört, dachte sie erfreut und belustigt zu gleich.
    "Ja, ich würde mich freuen, wenn du mir schreiben würdest. So wäre ich mir sicher, dass es dir auch gut geht und hätte einen Grund." Albina war schon immer ein Mensch, der andere schnell ins Herz schloss und schon jetzt wusste sie, dass sie auch Mela in ihre Gebete mit einschließen würde.
    "Rom... Ja, in Rom ist immer etwas los. Aber manchmal fehlt mir die Freiheiten des Landlebens in dieser riesigen engen Stadt."


    Sim-Off:

    Ja, bis bald...;)

    "Ja, acht ist denke ich in Ordnung. Ich hoffe, dass ich es schaffe." Sie würde ja kaum völlig offen aus der Casa marschieren können, ohne zu erklären wo es hinging. Also benötigte sie auch ein wenig Glück. Aber das waren Dinge , die sie Petronius kaum sagen konnte.


    "Nunja, " fing Albina langsam an, nachdem sie einen Schluck getunken hatte." ich denke schon." Doch dies war ohnehin ein schwieriges Thema momentan.
    "Ich bin selbst erst vor nicht allzulanger Zeit nach Rom gekommen. Vorher habe ich immer im Illyricum gelebt. Dein Tribun, mein Vetter, hat mich in Rom aufgenommen und schon kurze Zeit später kamen wir hierher."
    Sie nahm ein paar Trauben und steckte sie sich eine nach der anderen in den Mund bevor sie weitersprach.
    "Ja, ich werde nach Rom zurückkehren. Auch wenn ich noch nicht Recht weiß, was ich dort mit mir anfangen werde." gestand sie ihm ehrlich.

    Albina schaute noch immer auf ihre Füße. Mela hatte ihr soeben, die Chance gegeben sich das ganze noch einmal anders zu überlegen und sie dachte einen Moment nach.
    Ihr Vetter würde toben,wenn er das herausfände, das war ihr klar. Aber er ließ sie ja ohnehin bald alleine, dachte sie dann wieder leicht bitter. Außerdem war es mit die einzige Abwechslung die sich ihr hier in diesem Castellum bot und sie hatte nicht das Gefühl sich um Petronius sorgen zu müssen.


    Dann hob sie ihren Kopf, blickte ihn an und antwortete :"Ja, ich denke schon."

    "Dafür bete ich." antwortete sie knapp und ernst. Gerade gestern hatte sie bei Juno für die gesunde Heimkehr der Soldaten, ihren Cousin natürlich vor allem, gebeten.
    Bei seinen nächsten Worten stieg Albina, wenn auch unbewusst, eine ganz leichte röte in die Wangen. Sie merkte in dem Moment, wie sehr ihr Gegenüber sie anzog und nur einen Atemzug später verdüsterte sich ihre Miene wieder. Es war das schlechte Gewissen, Verres Worte, dass er sie immer lieben würde, die ihr in den Sinn kamen. Es war noch nicht lange her, dass sie gedacht hatte, ihr Leben wäre ohne ihn unerträglich. Sie wusste weder wo er jetzt war oder ob er überhaupt noch lebte. Und sie saß hier mit einem anderen Mann, so nett er auch war, und amüsierte sich. Doch das waren Dinge , die sie zu allerletzt Mela spüren lassen wollte und so fasste sie sich wieder.
    "Ja, auch ich bin froh darüber." Dabei lächelte sie, auch wenn das Lächeln nicht ganz ihre Augen erreichte.


    Sollte sie es nun wagen in die Ställe zu gehen. Gegen Quintus ausdrücklichen Wunsch? Und vor allem wollte sie nicht, dass der Petronier das Gefühl erhielt, dass sie mit seinem Angebot auch seine Person ablehnte.
    "Ich werde es versuchen." sagte sie dann aufrichtig. Sie hoffte sie würde unbemerkt zu den Ställen gelangen, ansonsten würde es Ärger geben, den sie ihrem Cousin eigentlich nicht zumuten wollte.
    "Wann soll ich da sein?" Und als sie erkannte, worauf sie sich da einließ schlug sie ihren Blick nieder und schaute auf ihre Schuhe, von denen sie hoffte, dass sie wirklich nicht dreckig würden und sie anschließend somit verrieten.

    Während Mela sich für Forelle entschieden hatte, gab Albina dem Sklaven zu verstehen, dass sie etwas von dem Huhn a la Fronto bevorzugte. Als der Sklave ihr das Essen gereicht hatte, kostete sie und war sehr erfreut.
    "Das schmeckt wirklich gut.Komplment an den Gastgeber."
    Als Mela vom Krieg anfing trat einen Augenblick Sorge in ihr Gesicht. Der Aufbruch war recht spontan, und noch immer konnte sie sich nicht an den Gedanken gewöhnen, dass sie nun von ihrem Cousin getrennt würde. Er war fast alles was sie momentan hatte und sie war sehr gespannt, wie ihr Leben ohne ihn vorerst ablaufen würde. Von der Sorge um eine gesunde Heimkehr einmal abgesehen.
    Für Männer war Krieg vielleicht ein Abenteuer und ruhmreich, für die daheimgebliebenen Frauen, Mütter und Schwestern eine Tortur. Doch so war das Leben nun einmal.
    "Ja, der Krieg steht vor der Tür. Wäre das nicht der Fall , wäre dieses Treffen wohl auch nicht so früh gewesen." In dieser Aussage lag kein vorwurf, sie verstand es sehr gut, dass die beiden noch vor Beginn des Krieges heiraten wollten.
    "Um ehrlich zu sein, ich hasse Webstühle. Aber ich versuche mein bestes mich zu beschäftigen, auch wenn es hier recht schwer fällt."
    Dann lächelte sie aufgrund seiner Bemerkung. Doch sie hatte öfter im Nachhinein drüber nachgedacht, ob sie nicht einfach hätte mit Mela die Ställe besichtigen sollen. Es wäre immerhin eine Abwechslung gewesen.
    "Nunja, die Bedinungen sind immernoch die gleichen. Aber desto mehr ich mir hier langweile, desto verlockender wird das Angebot." beantwortete sie seine Frage, ohne eine konkrete Antwort zu geben.

    "Nunja, ab und an schon. Aber eine wohlerzogene Dame kann ja immer noch Weben wenn ihr nichts besseres einfiel." schmuzelte sie zurück. Um ehrlich zu sein, hasste sie Weben , aber es gehörte nunmal dazu.
    "Auf das Paar und unser Wiedesehen." stimmte sie mit ein.
    Bei Melas Frage zögerte Albina einen Moment und blickte ihren Vetter an. Aber dann wurde ihr wieder klar, was sie sich vorhin schon überlegt hatte. Sie würde ohnehin nicht den ganzen Abend an seiner Seite kleben können und sie wollte ihm ja auch nicht lästig werden.
    "Gerne, ein wenig Hunger habe ich auch, wenn du es gerade ansprichst." Sie lächelte und ließ sich von ihrem Gegenüber zu einer der Klinen führen auf der sie dann Platz nahm. Sie strich sich eine ihrer Haarsträhnen,die sich aus ihrer Frisur gelöst hatte und schaute Mela an.
    "Es ist schon ein wenig her, dass wir uns begegnet sind, aber es scheint, als wären unsere Hoffnung mit dieser Begegnung hier erfüllt worden." Sie warf ihm einen freundlichen Blick zu, der, wenn auch kaum wahrnehmbar, verriet, wie sehr sie seine Gegenwart genoß. "Aber zunächst :Wie geht es dir, Petronius?"

    Albina hatte sich gerade noch mit Quintus und Helena unterhalten als ihre leise Hoffnung wahr wurde und Petronius durch die Menge auf sie zusteuerte.
    Die Anwesenheit ihres Vetters machte sie zwar leicht nervös, aber sie war sich eigentlich sicher, dass er es gutheißen würde, wenn sie hier endlich jemanden kennelernte.
    "Salve Petronius Mela. Es freut mich auch, dich wiederzusehen." Dabei lächelte sie. "Eingelebt?`Nunja, ich denke nicht, dass das hier wirklich möglich ist, aber ich komme schon ganz gut zurecht."
    Sie nahm den ihr dargebotenen Becher entgegen. "Oh, vielen Dank. Sehr freundlich von dir." Dann hob sie den Becher an den Mund und nahm einen kleinen Schluck. Sie musste mit purem Wein recht vorsichtig sein, trank sie ihn doch für gewöhnlich nur stark verdünnt.

    Albina war in Begleitung von Vitamalacus und Iulia Helena relativ spät auf der Hochzeit erschienen und war zunächst einerseits aufmerksam andererseits in Gedanken der Hochzeit gefolgt. Die Braut, die sie selbst noch nicht kannte, war wunderschön und die ganze Zeremonie verlief wirklich angenehm.


    Sie selbst hatte sich am heutigen Tage für eine Flaschengrüne Tunika entschieden, die mit silberner Borte verziehrt war. Ihre Haare waren aufwendig hochgesteckt und niemandem konnte ihr zwar unschuldiges aber dennoch reizendes Erscheinungsbild entgehen. Doch galt, und nur so war es richtig, die meiste Aufmerksamkeit der Braut. So schaute Albina sich nun erstmal ein wenig in der Menge um.


    Am anderen Ende des Raumes sah sie Claudia Epicharis stehen, die sie bereits in Rom kurz kennengelernt hatte und die, wie sie wusste, relativ häufig in Mantua war. Sie würde nachher noch zu ihr hinüber gehen , um sich mit ihr zu unterhalten, nahm sie sich vor.


    Im nächsten Augenblick erkannte sie an anderer Stelle den gutaussehenden Soldaten, dem sie vor kurzem erst auf der Via Praetoria begegnet war. Petronius Mela, erinnerte sie sich. Sie hoffte, er würde sie ansprechen, wenn er sie sah. War dies doch eben jene Gelegenheit auf die die beiden beim letzten Mal gehofft hatten. Hätte ihr Stand es zugelassen, wäre sie einfach zu ihm hinüber gegangen, doch dies würde zuviel Aufmerksamkeit auf sie ziehen. Zumindest dachte sie das.


    So blieb sie zunächst bei ihrem Vetter und Iulia stehen. Doch lange würde sie dies auch nicht tun können. So sehr sie Quintus auch schätzte, so sehr sollte es auch nur eine Frau an seiner Seite geben. Er war wie ein Bruder für sie, doch auch dafür hing sie definitiv zu sehr an ihm und jeder, der nicht verstehen konnte, weshalb sie dies zurzeit noch tat, musste sich doch sehr darüber wundern.

    Albina beobachtete Taranis, der ihr um die Beine strich ung beugte sich kurz zu ihm hinunter. Einerseits um ihn kurz zu streicheln und andererseits um ihm anschließend einen kleinen Schubs in Richtung Helena zu geben, die anscheinend ebenso begeistert von dem Kleinen war, wie sie , als sie ihn das erste Mal gesehen hatte. Doch Albina selbst verband mit dem kleinen Raubtier auch ein Hauch von Schicksal. War es doch der bisher schlimmste Moment ihres Lebens als eben jenes Tier auf einmal augetaucht war. Doch sie wollte nicht weiter daran denken, nicht länger an den Mann, den sie noch immer liebte, den sie aber vermutlich nie wiedersehen würde...


    "Nein, wir haben ihm bisher noch nichts beigebracht. Zumindest ich nicht." anwortete sie in einem freundlichen Ton und blickte fragend Quintus an. Immerhin war sie nicht ganz sicher, was ihr Vetter mit Taranis anstellte wenn sie nicht da war, auch wenn sie es sich nur schwer hätte vorstellen können, dass Quintus in seinem Tablinum saß und dem Kater Kunststückchen beibrachte.


    "Nunja," sagte sie dann nachdenkend, da Helena ein recht leidliches Thema ansprach, "um ehrlich zu sein ist es hier nicht gerade wohnlich." Sie strich sich eine Strähne aus dem Gesicht und sprach dann weiter."Es war zwar keine Frage für mich, dass ich Quintus hierher folgen würde. Doch es ist eine starke Umstellung. Man hat kaum eine Möglichkeit Kontakte zu schließen und wenn man jemanden kennen lernt, so gibt es kaum eine Möglichkeit diese Kontakte zu vertiefen." Sie musste an Petronius denken. "Letztens zum Beispiel bin ich einem sehr aufmerksamen Soldaten auf der Via Praetoria begegnet. Doch währte die Unterhaltung nicht lang, weil er zu den Ställen musste und dies kein Ort gewesen wäre, andem es für mich angemessen wäre mich dort aufzuhalten."
    Ein melancholischer Blick trat in Albinas Augen. Ja, manchmal fragte sie sich wirklich, ob sie hier je wirklich zurecht kommen würde.

    Albina sah Timon und wusste nicht recht ob sie sich freuen sollte. Irgenwie hatte sie ja doch gehofft, Cato würde kommen, da sie ihm mittlerweile vertraute und ihn kannte. Doch immerhin war ihr Timon wiederum lieber als Titus.
    "Ja, das stimmt. Ich will in die Stadt und du ich brauche einen Sklaven der mich begleitet."
    Dann musterte sie ihn noch einmal. Vielleicht war er ja doch ganz umgänglich.
    "Wir sollten dann auch aufbrechen.Oder gibt es noch irgendetwas deinerseits."

    Hätte Albina durch Verres nicht ein anderes Verhältnis vom Sklavendasein erhälten wäre sie sicher mittlerweile erbost, weil es durchaus lange dauerte, bis endlich jemand kam, als es plötzlich klopfte. "Herein!" sagte sie laut und blickte auf die Tür um zu sehen, wer nun gekommen war.

    Albina saß wie so oft in letzter Zeit in ihrem Zimmer und wusste nicht sonderlich viel mit sich anzufangen. Ja, sie war ihrem Vetter hier hin gefolgt, weil er mittlerweile das einzige war, was sie noch hatte und nicht ohne ihn sein wollte. Doch bis auf die Begegnung mit dem Soldaten Mela vor ein paar Tagen hatte sie hier noch niemanden kennengelernt und langweilte sich ein wenig. So hatte sie sich entschieden, sich heute endlich mal die Stadt Mantua anzuschauen. Zunächst den Markt, da sie sich dort am meisten Zerstreuung versprach. So hatte sie einen Sklaven geschickt, der Quintus, der vermutlich irgendwo in dem Catellum unterwegs war, mitteilen sollte, wo sie hingehen würde und der vorher noch einen der anderen Sklaven zu ihr schicken sollte um sie dabei zu begleiten.
    Nun warte sie auf die Ankuft ihres Begleiters...

    Sie hatte mit ihrer Vermutung also doch recht gelegen. Noch vor nicht allzulanger Zeit wäre sie ob so einer Verbindung, auch wenn sie noch nicht offiziell war, recht empört gewesen. Doch wenn auch mit sehr viel Leid verbunden hatte sie gelernt, dass der Stand eines Menschen für die Liebe kein Kriterium war. Das jedoch ihr Vetter dies auch so sah, verwunderte sie noch immer leicht, spielte aber momentan keine Rolle.
    "Ich freue mich auch dich kennenzulernen, hat mein Vetter mir doch schon von dir erzählt." Dann lächelte sie ein dünnes Lächeln, was ehrlich gemeint war da es ihr schlichtweg noch immer nicht gelang mehr Freude in irgendetwas zu sehen. Zu dunkel waren die Schatten über ihrem Herzen noch. Doch sie gab sich alle Mühe, auch wenn man diese Anstrengung in ihren Worten vielleicht ein wenig heraushören mochte. "Es gibt nichts zu verzeihen, ich habe vollstes Verständnis." Dann fügte sie mit einem leicht vorwurfsvollen Blick an Quintus an :"Ich wusste garnicht, dass ihr so bald hier eintreffen würdet."

    Von Timon gefolgt betrat Albina nun das Atrium, noch immer im unklaren darüber, warum Quintus sie hatte sprechen wollen. Als sie nun das Atrium erreicht hatte erblickte sie ihren Cousin, eher ungewöhnlicher Weise in Gesellschaft einer Frau. Noch dazu einer, die sie nicht kannte.
    So näherte sie sich zunächst verwundert und schaute Quintus an.
    "Quintus, du hattest mich rufen lassen?"
    Dann blickte sie die Frau an. Sie hatte ein angenehmes Äußeres, das konnte man ihr nicht absprechen. Doch war es unverkennbar, dass es sich bei ihr um eine Plebejerin handelte. Und auf einmal schoß ihr ein Gedanke durch den Kopf. Mochte es sich eventuell um die Julierin handeln, die ihr Cousin wider aller Ständeregeln heiraten wollte?
    "Salve. Ich glaube wir kennen uns noch nicht.Mein Name ist Tiberia Albina." Noch immer leich skeptisch behielt Albina die Frau bei ihren Worten im Blick.

    Es war die Antwort die sie erwartet hatte und so blieb Albina nichts weiter übrig als sich überraschen zu lassen, weshalb Quintus mit ihr reden wollte.
    Ohne seine Blicke zu bemerken trat sie nun durch die von Timon aufgehaltene Tür.

    Der Sklave der ihr gegenüber stand war noch nicht lange in den Diensten ihres Cousins, das wusste sie, aber dennoch, so roh sein Auftreten auch wirkte, war er ihr bei weitem angenehmer als Titus.
    So erhob sie sich von ihrem Stuhl und blickte ihn an.
    "Hat dein Herr dir gesagt, weswegen er mich zu sprechen wünscht?"
    Doch eigentlich erwartete sie kein wirkliche Antwort. Immerhin war es nicht die Art ihres Cousins seinen Dienern allzuviel zu verraten.

    Es war noch nicht lange her, dass Albina diesem Zimmer mit alle seinen Erinnerungen den Rücken gehkehrt hatte um Vitamalacus nach Mantua zu begleiten. Doch der tragische Tod ihrer Cousine hatte sie überraschend wieder hierher geführt.
    In einer Eilfahrt hatte sie in Begleitung ihres Cousins und Minervinas die Villa erreicht und war nun recht erschöpft an der Tür zum Cubiculum angekommen.


    Zaghaft öffnete sie jene und trat ein. Es war so vieles, was hier geschehen war. Als sie eigetreten war war sie erstaunt, dass sich nichts verändert hatte. Sofort war sie wieder in ihren Erinnerungen gefangen. Sie sah sich als ihr Verres das erste Mal gegenüberstand und spürte seine Wirkung auf sie erneut. Sie erinnerte sich an seine Berührungen als er des Nachts von seiner Sehnsucht getrieben hier aufgetaucht war und auch an ihr Schluchzen auf dem Bett und jenen Schmerz dem sie hier allein nachgegeben hatte...
    Verres, dachte sie, wo bist du mein Liebster? Doch wie schon seit einer Weile hatte sie das Gefühl die Verbindung zu ihm verloren zu haben, auch wenn sie es sich nicht erklären kannte. Was war bloß mit ihm? Sie beschlich ein ungutes Gefühl.


    So trat sie ans Fenster und ließ sich dort in einen Korbsessel nieder. Sie saß stoisch und in Gedanken versunken eine Weile da, bevor sie nach einer Sklavin schicken ließ um sich frischzumachen und zu den anderen zurückzukehren...

    Albina nickte Quintus bei seinen Worten nur zu. Die Reise war anstrengend gewesen und momentan gab es auch nichts, was sie hätte ausrichten können.
    Also schaute sie die anderen kurz an, sprach ein knappes "Vale." und verließ das Atrium in Richtung ihres Cubiculums.


    Es war noch nicht allzulange her, dass sie diesen Ort verlassen hatte. Doch es war ein schmerzhafter Abschied gewesen und so war sie gespannt darauf, wie es sich anfühlen würde diesen Raum mit seinen Erinnerungen wieder zu betreten...