Beiträge von Tiberia Albina

    Als auch Albina sich niedergelassen hatte, hörte sie ihrem vermeintlichen Bruder aufmerksam zu.


    "Nunja... das alles ist gut möglich. Nur wie gesagt, bin ich von dieser Nachricht selbst ziemlich überrascht. Leider ist mein Cousin... ich meine unser Cousin Tiberius Vitamalacus zurzeit nicht in Rom. Er hätte uns sicher mehr dazu sagen können." Einen moment dachte sie an ihren geliebten Cousin, der gerade irgendwo am anderen Ende des Reiches vielleicht bereits in Kämpfe verwickelt war, die ihn sein Leben würden kosten können. Sie schickte ein Stoßgebet zu den Göttern und wandte sich dann wieder Rufinus zu.


    "Es tut mir Leid, dass du ohne Vater aufwachsen musstest." sagte sie dann ehrlich. Wenn alles was er sagte stimmte, dann tat es ihr Leid, auch wenn sie selbst nichts dafür konnte.
    "Vor allem ohne... unseren Vater. Er ist ein sehr tugendhafter Mann."
    Langsam aber sicher gewöhnte sie sich an den Mann der ihr gegenüber saß und schenkte ihm das erste leichte Lächeln.

    Noch immer blieb Albina skeptisch. Vor kurzem noch wäre sie sicher anders gewesen, doch zuviel Leid hatte sie geprägt.
    Unter seiner Berührung versteifte sie sich zunächst, empfand sie jene doch als zu Intim für einen Menschen, den sie vorher noch nie gesehen hatte. Konnte er sein, wer er wollte.


    "Ich bin Tiberia Albina, wie du sicher weißt." stellte sie sich zunächst einmal vor. "
    "Zumindest sind dies die Gerüchte , die in der Villa zur Zeit umherlaufen. Doch um ehrlich zu sein haber ich noch nie von dir gehört und es fällt mir schwer mir das so ohne weiteres vorzustellen. Ich wusste nicht das mein Vater" sie sprach absichtlich von "meinem" Vater und nicht von "unserem" , "schon einmal verheiratet gewesen sein sollte."


    Albina wurde das rumstehen langsam zu unangenehm, daher wies sie zunächst mal auf eine der Sitzgruppen im Garten.
    "Lass uns uns doch erst einmal setzen."

    Natürlich hatte Albina bereits von den Sklaven erfahren, dass anscheinend ein ihr unbekannter Tiberier in der Villa eingekehrt war. Doch was das Gerücht betraf es würde sich um einen ihrer Brüder handeln, konnte sie es nicht so recht glauben. Ihr Vater soll wohl vor ihr schon einmal verheiratet gewesen sein, doch konnte sie sich das kaum vorstellen und das schlimmste war, dass es ihr bisher niemand erzählt hatte.


    Skeptisch aber doch neugierig betrat Albina den Garten , in den ihr Bruder sie hatte von einem Sklaven beten lassen. Sie schaute ihn sich einen Moment genau an, musterte ihn recht kühl von oben und unten.


    "Salve." sagte sie dann recht emotionslos. Es lag an ihm dieses Gespräch zu beginnen, dachte sie.

    Tiberia Albina hatte sich dazu entschlossen am heutigen Tage ihrem Vetter einen Brief zu schreiben. Diesen Brief brachte sie nun bei der Poststelle persönlich vorbei, da sie sich ohnehin in Begleitung eines Sklaven die Füße hatte vertreten wollen.



    JWD
    Tribunus Laticlavius
    Legio I Traiana Pia Fidelis
    Quintus Tiberius Vitamalacus
    N.


    Salve Quintus, mein geschätzter Vetter,


    auch wenn dein Abschied noch nicht allzu lange her ist, sende ich dir dennoch hiermit die erste Nachricht von mir und damit auch die Neugierde darüber, wo ihr euch mittlerweile befindet und wie es euch, dir als auch Helena, geht.
    Hier in Rom gibt es bisher recht wenig zu berichten. Heil und ohne Probleme bin ich wieder in der Villa Tiberia eingekehrt und habe mein altes Zimmer bezogen. Durus war natürlich gespannt auf das, was ich aus Mantua zu berichten hatte.
    Eine Neuigkeit hingegen gibt es schon, die mich persönlich, kaum vorstellbar das es möglich ist, noch mehr aufwühlt als ich es durch die vielen schlimmen Ereignisse der letzten Zeit ohnehin schon bin.
    Vor ein paar Tagen kam hier in der Villa ein junger Mann an, der berichtete, dass er mein Bruder, wenn auch nur ein Halbbruder sei. Ich selbst wusste nie, dass mein Vater schon einmal verheiratet gewesen war. Warum hat mit das nie jemand erzählt?
    Dieser Umstand macht die erneute Eingewöhnungsphase in Rom nicht gerade leichter, sonder eher noch konfuser, aber bisher weiß ich auch noch nicht viel über ihn. Auch wenn ein Gespräch mit ihm wohl nicht mehr lange auf sich warten lassen wird.
    Cato , der nunmehr auch zu meiner Freude um deiner Gnade willen ein freier Mann ist, hat mich gebeten, dir seine Grüße ausrichten zu lassen.
    Es ist gut ihn hier an meiner Seite zu wissen, so weiß ich , dass ich kaum weniger gut als bei dir selbst aufgehoben bin.
    Gib weiterhin Acht auf dich und Helena, grüß auch sie herzlich von mir und die Götter mögen mit euch sein.


    Vale,


    deine kleine Cousine


    Tiberia Albina



    Sim-Off:

    Familienwertkarte

    :app: :app: :app:


    Mensch, Mensch...
    Da fieber ich fortwährend mit und meine Daumenmuskulatur ist vom ganzen drücken schon richtig angewachsen und dann bin ich gerade dann nicht online, wenn es was zu feiern gäbe.
    Du weißt ja, wie SEHR ich mich für dich freue und wie SEHR ich dir das gewünscht habe.
    Das ist ein Grund zum feiern ... :D


    *ganzdolldrück*


    deine "kleine Cousine"

    Albina war momentan leider keine gute Gesellschaft , viel zu sehr quälten Schmerz und Trauer noch immer ihr Innerstes.
    "Danke, das ist sehr freundlich . Ich werde es versuchen." Erneut versuchte sie ein Lächeln.


    "Ich hoffe, du verzeihst, wenn ich mich jetzt erst einmal zurückziehe. Aber ich bin erschöpft von der Reise. Wir können uns aber gerne zu einem späteren Zeitpunkt weiterunterhalten."


    Dann erhob sie sich, nickte Durus leicht zu und verließ das Atrium in Richtung ihres Zimmers, in welchem sie mittlerweile ihr Gepäck erwarten sollte.

    Albina wartete nur einen recht kurzen Moment im Atrium. Sie wusste, dass es das Tablinium von Durus war, in das der Sklave verschwand und schaute sich um. Fühlte sie sich hier zuhause? Nein, wohl eher nicht. Zu kurz war ihr Aufenthalt hier gewesen, zu schmerzhaft die meisten Erinnerungen die sie hier hatte. Eigentlich war der Ortswechsel nach Mantua gut für sie gewesen, dennoch war es keine Frage gewesen, dass sie hierher zurückkehren würde, als Vitamalacus die Nachricht erhalten hatte, dass ein Krieg bevorstand. Und während sie so in Gedanken war hörte sie auch schon die Schritte der zwei Eintreffenden.
    "Salve, Durus.Ich hoffe es geht dir gut." begrüßte sie ihn mit dem Versuch eines Lächelnst. Doch so irritiert er bei ihrem Anblick war, kam ihr der Gedanke, dass der Bote, der ihre Ankunft hatte melden sollen, wollen noch nicht hier eingetroffen war.


    "Verzeih, aber du siehst irritiert aus. Daraus schließe ich, dass der Bote irgendwo auf dem Weg von Mantua hierher abhanden gekommen ist."

    Der Sklave betrachtete den Ianitor und fragte sich ob der Kerl wirklich so vergesslich sein konnte, schließlich diente er schon seit Jahren den Tiberiern.


    "Erinnerst du dich nicht an mich?" fragte er mit hoch gezogener Augenbraue aber erwartete eigentlich keine Antwort.
    "Ich melde die Ankunft meiner Herrin Tiberia Albina. Wir kommen allesamt aus Mantua, nun, wo der Tribun mit seiner Verlobten gegen die Parther gezogen ist."


    Frustriert darüber, überhaupt Auskunft gegeben haben zu müssen schaute er nun ungeduldig seinen Gegenüber an. Seine Herrin sah schon seit ein paar Tagen ziemlich schlecht aus und er wollte die Verantwortung für sie endlich los werden.


    In diesem Moment stieg Albina selbst aus der Kutsche und blickte die beiden zögernd an.
    "Irgendwelche Probleme? Meine Ankunft müsste eigentlich vom Tribun gemeldet worden sein." Sie war gereizt und ungeduldig. Ihr ging es schlecht und sie wollte nach dieser langen Kutschfahrt einfach nur noch in die Villa. Und ihr Blick machte deutlich, dass jeder der diesen Zustand verzögern würde, ihren Zorn zu spüren bekommen würde.

    Es war noch nicht lange her, dass Albina diesen Ort für ein neues Leben im Castellum an der Seite ihr Vetters verlassen hatte. Doch niemand , zumindest sie nicht, hatte es ahnen können, dass so schnell ein Krieg aufziehen und die beiden trennen würde. Noch immer saß ihr der Schock von der Nachricht, die Quintus ihr erst am Abend vor seiner Abreise überbracht hatte, in ihren Knochen. Ihr Gesicht war nur noch eine Maske, wenn auch eine gutsitzende und alles, was sie erfüllte, war eine gähnende Leere, die sich ausschließlich in ihren Augen wiederspiegelte die jeden Glanz verloren hatten.


    So kam sie in einer Kutsche vor der Villa an, alles Gepäck auf weitere Kutschen verteilt und von einigen Sklaven begeleitet.


    Einer der Sklaven war es auch, der an die Porta trat und klopfte um anschließend die Ankunft seiner Herrin zu melden.

    Albina wurde von einer Woge des Schmerzes übermannt und sie hatte das Gefühl in einem Strudel der Trauer zu versinken.
    Sie nahm kaum noch war, was um sie herum geschah. Der Mann, den sie gegen alle Konventionen noch immer liebte, sollte tot sein. Und trotz Quintus Worte, die sie nur am Rande ihres Bewusstseins wahrnahm , gab sie sich selbst die Schuld dafür. Tot, tot, tot... war alles was sie denken konnte. Verres, der Mann, der für andere nur ein Sklave gewesen war und für sie ein Mensch, den sie geliebt hatte. Nie hätte sie gedacht, dass die Schmerzen, die sie bei und seit ihrer Trennung verspürt hatte noch schlimmer hätten werden können. Doch sie hatte sich getäuscht. In ihrem ohnehin gebrochenen Herzen stürzten soeben die letzten Stücke ein...
    In einem, wenn auch kurzen, klaren Moment, wurde sie sich gewahr, dass sie ja nicht alleine war und sie sich noch immer an Quintus Schulter lehnte.
    "Verzeih,Quintus... "sprach sie mit nur noch einem Hauch von Stimme, "...aber... aber ich wäre jetzt gerne allein."
    Bei diesen Worten stand sie auf, ging ein paar Schritte durchs Zimmer um mit dem Rücken zu ihrem Vetter stehen zu bleiben und wartete darauf, die Tür sich öffnen und wieder schließen zu hören um sich anschließend auf ihr Bett zu werfen und vollends in dem Strudel aus Trauer, Verzweiflung und Leid zu versinken.

    Sag mal, ich les das ganze ja nur mit. Aber langsam Frage ich mich, ob das dein Kampf ist, Valentin, oder der von Ancius. Oder war das glatt dasselbe.
    Ancius, Valentin... kann man glatt durcheinander kommen.


    Sorry, aber ich bin nun mal Zynikerin...

    So sehr sie es sich auch gewünscht hatte, natürlich hatte sie nicht wirklich damit gerechnet, dass ihr Cousin diese Nachricht widerlegen würde. Und viel schlimmer war, wie sie sich unter Tränen eingestand, dass sie es längst geahnt hatte. Zwischen ihr und ihrem Liebsten, mit den wundervollen Augen und der noch schöneren Seele, hatte es ein Band gegeben. Doch schon vor einer Weile hatte sie dies nicht mehr gespürt und sie hatten böse Ahnungen beschlichen. Nun musste sie sich eingestehen, dass sie Recht gehabt hatte.
    Schon die Trennung der Beiden ,aus der es keinen Ausweg gegeben hatte, hatte Albina schwer mitgenommen und von diesem Schmerz war sie auch jetzt noch lange nicht genesen. Doch hatte sie sich stets damit getröstet, dass Verres sie einst vergessen würde um ein neues Leben anfangen zu können. Nun war er tot. Tot, dachte sie bitter. Und es war ihre Schuld, jedenfalls glaubte sie das.
    "Es ist meine Schuld." schluchzte sie. "Es ist alles meine Schuld. Ohne mich... ohne mich würde er noch leben." Hätte sie in dem kleinen abgelegenen Park nicht ihren Gefühlen nachgegeben, so würde Verres weiterhin unbekümmert in Rom leben, ohne zu wissen, was das Schicksal ihm hätte bereiten können. Sie barg ihr Gesicht an der Schulter ihres Vetters, wie sie es schon einst getan hatte, und erneut, wegen eben desselben Mannes, wenn auch wegen einer anderen Angelegenheit , wurden die Kleider des Tribuns von Tränen genässt.

    Ihre Worten schienen Quintus zu beruhigen und somit ihre Aufgabe zu erfüllen. Albina schenkte ihrem Vetter auf seine Worte hin ein zartes Lächeln. Viel mehr gab es zu der Situation ohnehin nicht zu sagen, es war nun einmal ein Abschied der nicht vermieden werden konnte und sich negativen Gedanken hingeben würde sie beide nicht weiter bringen, das war klar.


    Doch als Quintus seine nächsten Worte sprach zerbrach jene Selbstbeherrschung die sie noch einen Moment zuvor beherscht hatte völlig.
    Sie sah ihn an und brachte kein Wort über die Lippen. Die Bedeutung seiner Worte wollten sich ihr garnicht recht erschließen.


    "Nein." sprach sie mit nur einem Hauch von Stimme. "Nein, das kann nicht sein." Während dessen begannen ihre Hände zu zittern und die ersten Tränen bildeten sich ihren Weg über ihre Wangen.
    "Sag mir, dass das nicht stimmt." flehte sie ihn nun etwas lauter und mit schmerzerfüllter Stimme an.

    Albina fiel der baldige Abschied schwer und es machte sie traurig, doch war dies ein Moment in dem sich ihre Erziehung auswirkte uns sie sich trotzdem recht gefasst gab. Sie wollte, dass ihr Cousin sich auf seine bevorstehende Aufgabe konzentrieren konnte und wollte ihm nicht noch mehr Anlass geben sich um sie zu sorgen.


    "Ich werde für euren Sieg, doch viel mehr noch für eure sichere Heimkehr beten." sagte sie dann. In einer mittlerweile so typischen Geste der Beziehung der beiden legte sie ihre Hand auf seinen Unterarm während sie weitersprach.


    "Gib Acht auf Helena, sie ist mir schon jetzt ein geschätztes zukünftiges Mitglied der Familie. Dass du auf dich achten sollst, brauch ich wohl kaum betonen. Ich werde auf euch warten, und auf Nachricht von Euch. Und ich werde dich über alles was mich und die Familie betrifft auf dem Laufenden halten."


    Nun musste sie schlucken, wurde ihr doch umso deutlicher wie lange ihre Trennung sein würde. Doch sie war sich sicher, dass sie alles daran setzen würde, sich so zu verhalten, dass ihr Vetter bei seiner Rückkehr stolz auf sie würde sein können.

    Sie schaute bei seinen Worten zu ihm hoch und war leicht gerührt. Die beiden verband etwas, für das es keinen genauen Namen gab. Obowohl sie "nur" Cousin und Cousine waren, bedeuteten sie einander sehr viel mehr und eben dies machte den Abschied so schwer.
    "Es wird mir nicht anders gehen. Ich bin froh eine Frau wie Helena an deiner Seite zu wissen und dennoch werde ich in Gedanken immer bei euch sein und mich fragen, wie es euch geht."


    Krieg war für alle Seiten schwer; für die, die in ihn zogen und auch für jene, die zurückgelassen wurden.


    "Ich habe keinen Zweifel daran, dass er sich gut um mich kümmern wird." gab sie zu. Einen Moment dachte sie daran, dass ihr Vetter garnicht wissen konnte, wie sehr und weswegen Albina selbst ihm vertraute. Es war eine Angelegenheit über die sie nie mit ihm würde sprechen können, zu Catos Wohl und dies fiel ihr schwer, da sie sonst eigentlich keine Geheimnisse vor ihm hatte.


    Es gab eine Frage, die sie schon lange beschäftigte, aber sie wusste nicht, wie und ob sie sie überhaupt stellen sollte. Doch nun schien ihr die Frage angemessen.
    "Wie lange werdet ihr fort sein?" fragte sie leise.

    Sie nickte ihrem Cousin zu. "Ja, davon bin ich ausgegangen."
    Dann lächelte sie, wenn es ihr in Anbetracht des Themas auch recht schwer fiel.
    "Aber du solltest dir keine Sorgen um mich machen. Ich werde mich schon irgendwie zurecht finden." Ganz allein in dieser großen Stadt, fügte sie dann in Gedanken hinzu.

    Zitat

    Original von Quintus Tiberius Vitamalacus


    "Das werde ich.Und du gib bloß auf dich und deine Verlobte auf." erwiderte sie ebenso leise wie er.


    Zitat

    Original von Julia Helena


    "Ja, da hast du recht. Das hoffe ich auch." bestätigte sie Helenas Wünsche.
    "Das glaube ich dir und ich danke dir dafür. Es freut mich, dass du ein Teil dieser Familie wirst."

    Sie hatte mit vielem gerechnet, aber nicht mit ihrem Cousin. Dennoch freute es sie , ihn zu sehen. War er doch in der letzten Zeit sehr beschäftigt gewesen.


    "Quintus, wie schön dich zu sehen." lächelte sie. Als er den Grund seines Besuches anschnitt war sie wenig überrascht, aber dennoch leicht traurig. Der Abschied rückte immer näher und würde schwer für sie werden, das war ihr klar.


    "Ja, ich weiß." nickte sie ruhig und mit leiser Stimme.
    "Aber setz dich doch erstmal." bat sie ihn und schritt zu den zwei Korbstühlen, die in ihrem Cubiculum standen.

    Es war schon recht spät als es unerwartet klopfte. Albina wollte gerade damit beginnen sich wieder ihrer lästigen Webarbeit zu widmen und war recht froh über die Störung.


    "Herein." sprach sie laut und fragte sich, wer es wohl sein mochte.

    Schweigend und zurückhaltend war Albina dem Geschehen gefolgt. Als sie aus dem Mund ihres Cousins die Bestätigung ihrer leisen Ahnung hörte, lächelte sie zufrieden. Zumindest wusste sie nun, dass ihr Vetter gut versorgt in den Krieg ziehen würde.
    Sie erkannte die Zeichen der Freude auf seinen Zügen und dies hatte zwei Wirkungen. Einerseits freute sie sich für ihn, andererseits versetzte es ihr einen kleinen Stich, dachte sie doch auch an Verres. Den Mann den sie noch immer liebte, auch wenn das Gefühl langsam unwirklich zu werden schien.
    Nachdem sie die Glückwünsche der Anwesenden beobachtet hatte trat auch sie aus ihrer unauffälligen Position und ging auf Quintus zu.
    Anders als jeder der Anwesenden, bis auf Helena vielleicht, wusste sie, dass es ihr gestattet war, zu tun, was sie dann tat.
    Sie umarmte ihren Vetter kurz, wozu sie sich auf die Zehenspitzen stellen musste und ließ sich dann lächelnd auf die Füße sinken.
    "Ich kann all das , was ich euch beiden Wünsche kaum in Worte fassen Quintus, aber sei gewiß, es ist alles Gute, was die Götter vermögen. Herzlichen Glückwunsch..." fuhr sie weiter und blickte dann auch zu Helena " natürlich für euch beide. Ihr habt Glück einander gefunden zu haben. Bisher kenne ich keinen besseren Menschen als meinen Vetter und ich bin mir sicher, dass die Götter eure Verbindung gutheißen werden."


    Einen Moment lang trat ein Schatten der Trauer in ihr Gesicht, wusste sie doch, was es hieß, wenn die Götter sich gegen einen gewand hatten. Doch so schnell er gekommen war verschwand er auch wieder und ein Lächeln, wenn auch nicht mehr ganz so strahlend wie zuvor trat in ihre Augen.
    "Ich danke den Göttern dafür, dass mein Cousin nun mit einer Frau wie dir an seiner Seite in den Krieg zieht."