Paulina hätte fast vergessen gehabt, wie gut ihre Freundin sie einst kannte und so wunderte sie sich nur kurz darüber, dass sie durchschaute, zumindest soweit es ihr möglich war, was mit ihr los war.
"Ach Vespa, du weißt wie sehr ich mein Leben in Germanien geliebt habe. Nach dem Tod meiner Eltern in Rom damals, das weißt du ja, hatte ich nicht vor jemals hierher zurück zu kommen." sprach sie offen.
"Alles in Germanien war so wie ich es mir vorgestellt hatte. Auch nachdem du fort warst war mein Leben bei den Verwandten meiner Mutter weiterhin sehr angenehm. Und nunja, vor gut andert halb Jahren lernte ich einen wundervollen Mann kennen, Vespa. Er war mehr als man sich je hätte wünschen können. Er heißt Quintus."
Als sie seinen Namen so aussprach und dabei an ihre ehemalige Liebe dachte, versetzte es ihr einen Stich im Herzen.
"Wir haben uns geliebt, Vespa, bis über beide Ohren und wären füreinander ans Ende der Welt gegangen. Es war eine schöne Zeit und mein Glück hätte nicht perfekter sein können als er mich bat ihn zu heiraten."
Sie sah noch immer seinen nervösen aber hoffnungsvollen Blick vor sich, als er ihr diese Frage gestellt hatte.
"Du kannst dir vorstellen, wie glücklich wir waren. Nichts anderes als Ja hätte ich zu antworten vermocht. Doch sein Pater Familias, ein alter verbitterter Mann verbot ihm mich zu heiraten. Quintus entstammte einer patrizischen Familie und ich wäre seiner nicht würdig , meinte er. " eine Träne lief ihr, ohne das sie es bemerkte über sie Wangen.
"Quintus, und darin zeigt sich umso mehr, dass er meiner Liebe würdig war, regte sich entsetzlich auf und meinte, er wäre ihm egal. Notfalls würden wir auf alles verzichten und gemeinsam fliehen."
Sie musste ein paar Mal durchatmen. Noch nie hatte sie das, was danach geschah bereut, so sehr es sie auch damals geschmerzt hatte.
"In dieser Nacht packte ich meine Sachen und reiste ohne jemandem zusagen wohin ich gehen würde nach Ostia, wo ich einen meiner Verwandten väterlicherseits vermutete, der mich auch sofort aufnahm." schloß sie vorerst ihre Geschichte und blickte das erste Mal wieder auf, nachdem sie während des Erzählens nicht vermochte ihrer Freundin in die Augen zu blicken.