Beiträge von Germanica Paulina

    Bei seiner Auführung musste Paulina lachen. Und sie lachte fröhlich und ausgelassen.


    "Nunja, wir sind so entfernt verwandt, dass ich nicht einmal weiß, ob es dafür ein Wort gibt. Aber wir kannten uns gut, bevor ich Rom damals verlassen hab."


    Als er ihr Angebot annahm strahlte sie und ihre blauen Augen leuchteten dabei im Sonnenlicht.


    "Nun denn, Soldat, folge mir." neckte sie ihn schon wieder.


    Sie ging ein paar Schritte neben ihm her bevor sie weitersprach.
    "Sag, Sedulus - so darf ich dich doch nennen, oder? - wie macht sich Victor als dein Vorgesetzter? Obwohl, wenn ich es recht bedenke ist die Frage zu gemein. Was solltest du mir schon darauf antworten?"


    "Du kommst also ebenfalls nicht aus Ostia. Woher stammst du wenn ich fragen darf.Aus Rom?"



    edit: Rechtschreibfehler

    Auf ihren Namen schien er zunächst irritiert zu reagieren, was durch seine anschließende Frage erklärt wurde.
    Sie lächelte bei seinen Worten, spiegelte sich in seinen Ausdrücken wieder, dass er nicht so recht wusste, wie er sich ihr gegenüber verhalten sollte.


    "Dein Vorgesetzter? Wie witzig. Ja, wir sind verwandt, wenn auch nur entfernt."


    Er wirkte beinahe niedlich durch sein leicht unbeholfenes Auftreten. Bis jetzt genoss Paulina seine Gesellschaft und das brachte sie auf eine Idee.


    "Nunja, ich weiß nicht wie eilig du es hast. Aber wenn es nich allzu eilig ist, dann könnte ich dir den Weg auch einfach zeigen. Ich vertrete mir derzeit ohnehin nur die Beine."
    Hoffentlich fand er ihr Angebot nicht unschicklich. Doch in Germanien hatte es sich bei solchen Dingen nicht so streng verhalten, wie Paulina es aus Rom kannte und es fiel ihr noch schwer, sich wieder daran zu gewöhnen.

    "Es freut mich dich kennenzulernen, Quintus Germanicua Sedulus." grinste sie ihn an. "Mein Name ist Octavia Paulina."


    "Nunja, ich war lange nicht hier. Aber noch vor zehn Jahren kannte ich mich hier in Ostia recht gut aus. Wenn der Duumvir immer noch an derselben Stelle seinen Sitz hat wie vor zehn Jahren, dann kann ich dir den Weg erklären."


    Er sprach wie ein Soldat, und dennoch hatte er etwas sehr reizvolles an sich. Doch sie verbot sich, diese Gedanken vorerst weiterzuführen.

    ...ein Mann auf sie zutrat und sie ansprach. Er war ganz offensichtlich ein Soldat, und er sah nicht schlecht aus, musste Paulina bei ihrem ersten Blick unweigerlich feststellen.


    "Oh..." wandte sie sich ihm zu.


    Aufgrund seiner Frage musste sie schmunzeln und entschied zunächst nicht direkt auf seine Frage einzugehen.


    "Hmm... Salve, Bürger. Ich gestehe ich war lange nicht mehr in Italia und bin gestern erst hier in Ostia angekommen. Aber bevor ich fuhr, war es eine Sache des Anstandes sich vorzustellen, bevor man eine junge Dame anspricht." neckte sie ihn und schenkte ihm ein zauberhaftes Lächeln.

    Paulina war erst gestern in Ostia angekommen. Doch hatte sie sich, von der Reise erschöpft, schon nach kurzer Zeit in das Cubiculum, dass ihr Cousin Detritus ihr zugewiesen hatte, zurückgezogen. Doch nun war ein neuer Tag und Paulina voller Tatendrang. Nicht nur um ihre Erinnerungen an Quintus weiterhin zu verdrängen, bis sie endlich ganz verschwanden und sie nicht mehr schmerzen würden,s ondern auch um sich die Stadt wieder einmal in Ruhe anzuschauen hatte sie sich in Begleitung eines Sklaven auf einen Spaziergang gemacht.
    Immerhin war sie , ebenso wie überhaupt in Italien, seit zehn Jahren nicht mehr in Ostia gewesen und vieles schien sich verändert zu haben.
    Nun hatte sie ihr Weg zum Hafen geführt, der sie schon damals, als sie noch ein Kind war, magisch angezogen hatte. Hier, im Trubel der Schiffe und der Menschen und unter dem salzigen Geruch des Meeres , fühlte sie sich schon immer zu Hause.
    Sie schlenderte gerade in Gedanken versunken den Weg entlang, als plötzlich...

    Als Paulina sah, was die Käsestückchen gerade angerichtet hatten stieg selbst in ihr Übelkeit auf. So etwas ekliges hatte sie noch nie gesehen und alles, was sie wollte, war da weg zu kommen.


    "Öhm... ja...ist in Ordnung Detritus." sagte sie nur als kurze Antwort.


    Ein kurzes "Vale" folgte noch und dann drehte sie sich angewidert ab und verließ das Zimmer.

    Zunächst war Paulina leicht erschrocken, aber das legte sich schnell. Paulchen hieß der "Kleine"also, dachte sie. Nunja, in Germanien hatte sie gelernt mit so einigen fiesen Geschöpfen umzugehen. Dagegen schien ihr das Paulchen noch recht harmlos. :P


    Sie schmunzelte leicht, als sie auf eine Idee kam. So ein "kleines Reptil" würde Paulina kaum aufhalten. Dazu brauchte es schon mehr. Doch dass es auf ihren Cousin nicht hörte wunderte sie nicht. Das hatte Paulina auch noch nie getan.


    Sie griff sich von dem Tablett einige der größeren Käsestücke und näherte sich langsam dem Tier. Es schien sich soweit nicht stören zu lassen. Also legte sie eine Spur von Käse, die von der Tür wegführten.
    Und wie sie erwartete dauerte es nicht lange, bis die Eidechse sich erhob und der Spur gemächlich kauend folgte.


    *STAMPF STAMPF*


    "So," lächelte sie ihren Cousin an, "das Problem hätten wir erledigt." Einen verschmitzten Audruck konnte sie nicht unterdrücken. Freute es sie doch, dass sie das Tier im Gegensatz zu ihrem Cousin aus dem Weg bekommen hatte.

    "Hmm....quaestor urbanus...das ist doch gut." sagte sie.


    "Ich denke der Kaiser wird sicher eine gute neue Position für dich finden." sprach sie dann. Der Kaiser galt als weise und sprach ihm die Entscheidungsfähigkeit beim besten Willen nicht ab.


    "Entschuldige, Detritus. Aber ich merke langsam wie sehr mich die Reise ermüdet hat. Wäre es möglich wenn ich ein paar Tage in der Villa verweile? Und wenn ja, dann würde ich mich gerne langsam zurückführen. Wir können uns gerne ein anderes Mal weiter unterhalten." lächelte sie ihn an.

    Noch während sie auf Detritus Antwort wartete, beobachtete Paulina interessiert und verwundert die Sklavin ihres Cousins. Sie schien in Gedanken völlig abwesend zu sein. Dann ging sie noch einmal los und mit Oliven und Wasser zurück.


    Warum kniete sie sich denn bloß dauernd hin? Das war mehr als unüblich und Paulina versuchte den Grund dafür herauszufinden. Aber sie konnte sich das ganze nicht erklären. Die Sklavin schien einfach merkwürdig zu sein. Solche Sklaven waren nun einmal so.


    Dann wandte sie ihren Blick wieder ihrem Cousin zu, der gerade anfangen wollte zu sprechen.

    Albina pflückte eine der Weintrauben und steckte sie sich in den Mund.


    "Ja, das wäre nett. Aber nur stark vedünnten Wein bitte."


    "Sag ,Detritus. Du hast mir berichtet, wie weit es unsere Familie anscheinend gebracht hat. Welches Amt bekleidest du denn mittlerweile?" fragte sie interessiert und schenkte ihm einen freundlichen Blick.

    Nachdem die Sklavin sich aus ihrer scheinbaren mentalen Abwesenheit gelöst hatte und den Wein endlich gebracht hatte, widmete sich Paulina endlich wieder ihrem Cousin.
    "Um ehrlich zu sein, bin ich mir da noch garnicht so sicher." Bei Jupiter, wie hatte sie sich das ganze überhaupt vorgestellt? Sie hatte keine Ahnung und sich noch keinerlei Gedanken dazu gemacht.
    "Ich denke aber, dass mir der cultus deorum wesentlich eher liegen würde als die Verwaltung."

    "Ach, an sich mach ich mir da auch keine Sorgen." Ihr Cousin sollte bloß nicht auf doofe Gedanken kommen. Sie wollte erstmal Abstand von Quintus gewinnen. An eine baldige Hochzeit war garnicht zu denken. Der wollte sie wohl verkuppeln... Das passte zu ihm. Aber nicht mit mir, dachte sich Paulina.


    "Ich habe nicht vor allzu bald diesem Zustand abhilfe zu verschaffen, tut mir leid, dich da enttäuschen zu müssen." antwortete sie wahrheitsgemäß.

    Während sie an ihre traurige Vergangenheit denken musste, löste ihre Aussage bei ihm anscheinend Erheiterung aus. Doch da sie das leidliche Thema ohnehin nicht weiter ausführen wollte, sagte sie nur lächelnd " Da magst du wohl recht haben."


    Währenddessen beobachtete sie ihn, als er aufstand und erneut nach seiner Sklavin rief.

    "Nunja,ich habe dort bei entfernten Verwandten mütterlicherseits gelebt.Zunächst habe ich lange gebraucht um über den Tod meiner Eltern hinweg zu kommen. Ich war jung und verwirrt. Später habe ich mich hauptsächlich mit der Bildung beschäftigt und meine Aufmerksamkeit den großen Schriftstellern Roms gewidmet.", als sie hier gerade so saß, fragte sie sich selbst was sie in dieser langen Zeit dort wirklich sinnvolles getan hatte. Zu ihrem eigenen Entsetzen war es wirklich nicht viel gewesen.


    "Aber, " und einen Moment stand ihr der ganze Schmerz über ihre unglückliche Liebe zu Quintus wieder vor Augen," ich muss dich enttäuschen. Ich bin noch nicht verlobt."

    "Nein, im fernen Germanien habe ich davon nichts mitbekommen."gab sie ehrlich zu. Aber es hatte sie auch nicht sonderlich interessiert.Nicht umsonst hatte sie damals Rom verlassen.


    "Aber das sind ja wirklich sehr gute Neuigkeiten.Es freut mich, dass es zur Zeit so gut um die Familie steht.Anscheinend hat sich einiges geändert."


    Sie war froh, dass er nicht zu sehr ins Detail gegangen war. Genaueres würde sie später ohnehin noch erfahren. Sie saß ihm nun gegenüber und musterte ihn eingehend. Er war immer noch der gleiche wie damals, nur erwachsener und reifer eben. Diese Erkenntnis freute sie. Nicht wenige wurden durch das Leben doch sehr verändert. Sie selbst wusste das mit am Besten.


    "Ich habe gerade das 25. Lebensjahr begonnen. Als du mich das letzte Mal gesehen hast war ich ja beinahe noch ein Kind.", lächelte sie ihn freundlich an.

    Sie war froh über die anscheinde Freude über ihren Besuch und nahm, nachdem sie sich scherzhaft wirklich einmal um die eigene Achse gedreht hatte, lachend auf einer der Klinen Platz.


    "Ich bin gerade eben in Ostia eingetroffen, mein Gefolge steht vermutlich noch planlos vor dem Haus rum.", grinste sie ihren Cousin an. Es war so lange her, dass sie ihn das letzte Mal gesehen hatte. Es musste vor dem Tod ihrer Eltern gewesen sein, sie war damals höchstens 14 oder 15 Jahre alt.
    Und dennoch hatte sie ihn sofort wiedererkannt. Sie hatte ihn damals schon gemocht, und das würde sich jetzt nach all den Jahren vermutlich auch nicht ändern.


    "Es ist so lange her, dass wir uns gesehen haben. Verzeih diesen Überfall. Aber meine Abreise in Germanien war so kurzfristig, dass ich vermutlich noch vor dem Brief hier gewesen wäre."


    Das war die Wahrheit, doch bewusst verschwieg sie den Grund ihrer Abreise. Sie hatte sich auch noch nicht überlegt, was sie als Erklärung hätte sagen können. Von QUintus zu sprechen wäre wohl kaum möglich.


    "Aber sag, lieber Cousin, wie geht es dir?"

    Nachdem die Sklavin ihr den Weg gezeigt hatte und ihre Ankuft angekündigt hatte betrat Paulina recht zaghaft das Zimmer ihres Cousins.


    "Salve, Detritus!" grüßte sie in mit einem freundlichen Lächeln.
    "Ich freu mich dich nach so langer Zeit wiederzusehen."
    Sie blickte ihn an und war auf seine Reaktion gespannt. Immerhin hatte sie es nicht einmal geschafft ihren Besuch vorher anzukündigen. Er musste überrascht sein, vor allem nach so langer Zeit.

    Während Paulina vor der Tür stand war noch eine weitere Frau mir einem mehr als merkwürdigen Wesen hinzugekommen. Doch Paulina wollte sich darum weiter keine Sorgen machen.
    Da die andere Frau ihr anscheinend an Rang unterlegen war , entschied sie sich zuerst zu sprechen.


    "Mein Name ist Octavia Paulina. Dein Herr ist mein Großcousin und ich möchte ihn sprechen!Ich habe eine lange Reise hinter mir, also, wenns keine Mühe macht, möglichst schnell."anwortete sie in einem leicht sarkastischen Tonfall.


    Auffordernd blickte sie die Sklavin an und wartete.

    Paulina war von der langen Reise erschöpft und hatte sich kurzer Hand entschieden, doch zunächst auf dem Landgut ihrer Familie in Ostia zu erscheinen, bevor sie die kurze Reststrecke nach Rom antrat.
    Es waren mittlerweile zehn Jahre vergangen und dennoch hatte sich kaum etwas hier verändert, stellte sie beim ersten Blick auf das Haus fest.
    Schweren Herzens klopfte sie an und hoffte, dass man sie nach so langer Zeit dennoch wieder willkommen heißen würde.


    Klopf, Klopf!