Beiträge von Germanica Paulina

    "Ach, das kriegen wir schon hin." beruhigte sie ihn und sich selbst zugleich.


    "Hmm...? Nein, natürlich nicht." antwortete sie dann vielleicht einen Moment zu schnell. Natürlich war es eine sehr merkwürdige Vorstelllung für Paulina, doch ihr Verlobter wusste weder was in Germanien geschehen war, noch, was für Gefühle das in ihr auslöste. Und das gedachte sie auch so zu belassen. Sie wollte es hinter sich lassen, auch wenn sie es vielleicht noch nicht ganz geschafft hatte.


    "Mein Mann, der Tribun..." ließ sie sich die Worte über Lippen gehen. "Das klingt großartig."


    "Ich liebe dich, Sedulus." sagte sie dann als sie seine Hand auf ihrer Wange spürte.

    "Ja, da hast du recht. Ich weiß garnicht, wie wir das alles noch schaffen sollen. Das mit dem Priester weiß ich nicht so recht, aber ich werde es in Erfahrung bringen." lächelte sie dann eher schief bei dem Gedanken an die viele Arbeit.
    "Ich hätte nicht gedacht, dass das alles so kompliziert wird. Aber das ist es ja auch wert." Sie erhob sich leicht und rückte an die Seite ihre Verlobten zum Baum und lehnte sich an seine Schulter.


    "Zurück nach Germanien?" fragte sie dann leicht überrascht. Es war noch nicht lange her, dass sie dieses Land um der Liebe willen verlassen hatte. Und nun sollte sie aus dem gleichen Grund, wenn auch in erfreulicherer Richtung, zurückkehren. "Wann wird sich das denn entscheiden?" fragte sie neugierig.
    Dann wandte sie ihren Kopf leicht in Richtung des Germanicers und küsste, weil ihr Kopf in dieser Position auf dieser Höhe war, ihn kurz und zart auf den Hals.

    Jetzt war es soweit, er würde sie umbringen, dachte sie panisch.


    Doch nichts geschah. So kühl wie zuvor blickte er sie an und saß bewegungslos weiterhin in der Ecke. Und es war gerade seine emotionslosigkeit, die sie einerseits wütend machte und andererseits zu Tode ängstigte.
    Sie bereute dennoch ihn angeschrien zu haben. Sie musste sich ins Gedächtnis rufen, dass sie gefesselt irgendwo in Niemandsland war, wo kein Mensch sie so schnell finden konnte. Fieberhaft überlegte sie, was sie tun sollte.


    Er wollte sie töten, daran bestand kein Zweifel. Und er würde es früher oder später tun, wenn ihr niemand zur Rettung kommen würde.
    Rettung, dachte sie dann bitter. Wer sollte sie hier schon finden. Sie selbst wusste nicht einmal wo sie war. Wie sollte jemand anderes heraus finden. Wie sehr wünschte sie sich, dass die Tür aufflog und Sedulus eintrat. Oder viel mehr nocht, dass sie einfach nur aufwachen würde um festzustellen, dass das alles nur ein Traum war. Ein schrecklicher Alptraum.


    Er würde sie töten, töten, töten, war alles was sie noch denken konnte. Doch so einfach würde sie es ihm nicht machen, dachte sie dann bitter. Eine Träne lief ihr über die Wange als sie daran dachte, dass sie ihren Verlobten nie wieder sehen würde. Es war noch nicht lange her, dass sie mit ihm Hand in Hand durch die Stadt gelaufen war und sie darüber gesprochen hatten, wie glücklich sie doch waren. Und sie dachte an die Kinder, die sie haben wollten und die sie ihm nun wohl nie würde schenken können.
    Nein, dachte sie. Nein, das lasse ich nicht zu. Sie war entschlossen zu kämpfen, wenn schon nicht für sich, dann für ihren Liebsten, für ihre Zukunft.
    Und wenn sie leben wollte, würde sie sich auf sein grausames Spiel einlassen müssen. Sie reckte das Kinn und wich seinem Blick nicht aus.


    "Wieso musst du mich töten?" fragte sie mit möglichst sanfter entspannter Stimme. Jedes ihrer Worte konnte über ihr Leben entscheiden und so überlegte sie jedes ihrer Worte genau.

    NPC


    Tullia glaubte sich verhört zu haben. Hatte ihr Herr gerade "angeblich" gesagt?
    Glaubte er ihr denn nicht? War sie die einzige , die sich sorgte?
    Ja, es konnte natürlich auch sein, dass ihre Herrin eventuell doch nur noch woanders hingegangen war. Aber in Anbetracht der Situation, dass sie es so eilig gehabt hatte zur Casa zu kommen, konnte sie sich das einfach nicht vorstellen. Doch ihr als Sklavin blieb nichts anderes übrig, als das weitere den anderen zu überlassen.
    Sie konnte sich nur Sorgen machen, und das tat sie. Sie verspürte einfach ein ungutes Gefühl.

    Paulina versuchte sich während sie sich trotz Fesseln zu strecken versuchte, darauf zu achten, dass ihre Tunika nicht verrutschte. Sie sah an sich hinab, doch es war nicht das helle grün ihrer Tunika, dass ihr ins Auge stach, sondern dass merkwürdige rotbraun des Lakens.
    Blut..., dachte sie. Es war über und über gefärbt in der Farbe getrockneten Blutes. Sie sog scharf die Luft ein. Wo war sie nur gelandet. Ein Großteil ihrer Hoffnunf erstarb und einen Moment lang wollte sie anfangen zu schluchzen. Doch ihr Stolz stand ihr im Weg.
    Tränen liefen ihr über das Gesicht, doch ihre Miene blieb unverändert. Was hatte dieses Tier getan? Wessen Blut war es, dass auf dem Laken klebte?
    Doch es war nicht nur Blut, bei näherem Hinsehen erkannte sie, dass es auch Haut und Haare waren die sich darin wiederfanden. All ihrem Stolz zum Tropf übermannt Paulina Übelkeit. Sie schaffte es noch sich auf die Seite zu werfen und über der hinteren Kante des Bettes ihren am heutigen Tage bisher spärlichen Mageninhalt zu erbrechen.
    So gut es ging versuchte sie dann ihr von Tränen nasses Gesicht von dem Erbrochenen zu säubern.
    Dann erst schaute sie wieder zu dem Monster in der Ecke. Doch nun konnte sie die Angst, die sich wie ein Knoten in ihrem Magen zusammenzog nicht mehr aus ihrem Blick löschen. Doch Angst, wurde leicht zu Wut. Ihre Ohnmacht in Anbtracht der Situation schürte ungeahnten Zorn in ihr.


    "Wovon sprichst du? Was um alles in der Welt willst du von mir?"schrie sie ihn an.

    Als er ihr Nahe kam sträubte sich alles in ihr gegen seine Nähe und sie versuchte sich abzuwenden, doch wider Erwarten löste er nur ihren Knebel.
    Im ersten Moment wollte sie schreien, doch dann erkannte sie die Sinnlosigkeit die darin lag. Würde sie jemand hören können, hätte er ihr niemals die Möglichkeit dazu gegeben und unter diesen Umständen war sie zu stolz um ihm diesen Triumph zu gönnen.


    Der Mensch, der ihr nun wieder gegenüber saß , mit einer Stimme ohne Ausdruck war abschreckend in einer völlig subtilen Art. Er wirkte äußerlich kaum anders als irgendwer sonst, doch seine Ausstrahlung war so kalt und auch so erhaben über die Situation,dass es Paulina fröstelte.


    Sie dachte über seine Worte nach. Ja, sie ging davon aus, dass das im Bereich des möglichen war, dachte sie. Aber die Hoffnung würde sie nie aufgeben. Was konnte sie bloß tun? fragte sie sich. Zeit gewinnen, schrie eine innere Stimme. Zunächst einmal musste sie Zeit gewinnen. Sie musste sich auf diese Unterhaltung einlassen. Schließlich schien es das zu sein, was der Mann wollte, sonst hätte er damit nicht angefangen.


    Sie versuchte sich ein eine halbwegs aufrechte Position zu bringen und reckte das Kinn nach vorne. Sie strahlte mehr Mut aus als sie empfand und sprach:


    "Ja, ebenso wie du weißt, dass du dafür sterben wirst." Angriif war die beste Verteidigung klang es in ihren Ohren. Bisher hatte ihr noch keinerlei Gewalt angetan. Dennoch würde sie nicht den Fehler machen ihn zu unterschätzen. Er schien ein Mensch zu sein, der Freude daran hatte, anderen Leid zuzufügen.

    NPC


    Tullia war zu aufgebracht um wirklich zu verstehen, warum sie hier saßen und sich unterhielten anstelle etwas zu tun. Doch sie war eine Sklavin und was anderes als die Fragen ihres Herren zu beantworten hätte sie tun sollen?


    "Wir trennten und nach ungefähr zwei Dritteln der Strecke vom Mercatus hierher, bei dem großen Töpferladen." gab sie Auskunft so gut sie konnte.
    Seine nächste Frage hingege stieß auf völliges Unverständnis.
    "Ihr folgen? Aber sie hatte mir befohlen zurückzugehen. Sie ist meine Herrin, ich muss doch gehorchen." stammelte die alte Frau mehr als sie sprach.


    Während sie sprach knetete sie fortwährend angespannt ihre Hände, zuppelte mal hier an ihrer Tunika, mal dort.


    "Nein, Domine, ich kann mich an niemanden erinnern. Es war sehr voll in der Stadt." sagte sie unglücklich.


    Doch auf einmal fiel ihr etwas ein.


    "Dort... Dort war ein Mann. Auf dem Markt schon. Er hat die Domina angerempelt. Aber ging nicht einfach weiter, sondern starrte sie mit offenem Mund an. Irgendwie war er mir unheimlich... sehr unheimlich. Aber wir haben ihm keine weitere Beachtung geschenkt."


    Erwartungsvoll schaute sie ihren Herren an und fragte sich, was nun geschehen würde. Innerlich betete sie dafür, dass ihrer Herrin nichts geschehen war...

    Langsam wurde die Dunkelheit um Paulina herum heller. Langsam, ganz langsam zunächst kam sie zurück in die Realität.
    Doch nur einen Moment später, als die Erinnerung wiederkam, öffnete sie schlagartig die Augen. Parallel dazu versuchte sie blindlings um sich zu schlagen und zu treten, spürte aber augenblicklich, dass sie gefesselt worden war.
    Panisch blickte sie sich um und versuchte zu schreien. Doch nur ein dumpfes Geräusch drang durch den Knebel hindurch.
    Sie zog ihre Beine an den Körper und versuchte sich an eine Wand zu drücken. Dann sah sie sich im Raum und als sie den Fremden in einer der Ecken sitzen sah wurde sie schlagartig wieder ruhig.
    Es war mehr als nur unheimlich wie ruhig er dort saß und sie beobachtete. Wie lange er das wohl schon tat?, fragte sie sich. Sie hatte jedes Zeitgefühl verloren.
    Hunderte von Fragen rasselten durch ihren Kopf. Wo war sie? Was sollte sie tun? Wer war er und was wollte er von ihr?
    Doch die Antwort darauf hatte sie beim ersten Blick in seine Augen schon gelesen. Mit Hass in den Augen starrte sie ihn an. Wie konnte er es wagen? stand in ihrem Blick geschrieben.

    Was Paulina sah erschreckte sie zu Tode. Völlig unerwartet und auch ohne jedes Geräusch war ein Mann vor sie getreten. Sie hatte nicht einmal einen Windhauch gespürt. Ihre Augen weiteten sich panisch und ihr Mund wollte sich gerade zu einem Hilfeschrei formen, als ihr ihr Gegenüber schon die Hand auf den Mund presste.
    Paulina wehrte sich mit Leibeskräften , versuchte seine Hände von ihrem Mund zu reißen. Sie kratzte, biss und trat gleichzeichtig. Doch nichts wollte helfen...
    Aus ihrer Panik wurde Wut über ihre Hilflosigkeit.Mit hasserfülltem Blick blickte sie in die Augen des Mannes und was sie darin las, ließ all ihre Hoffnung sich retten zu können für den Augenblick verlieren.
    Und schon spürte sie, wie ihre Glieder erschlafften und sie tauchte ab in eine dunkle Welt ohne Träume...

    Tullia war so aufgebracht, dass sie kaum Worte aus dem Mund bekam. Doch nachdem der Dominus sie zu einer Kline geführt hatte versuchte sie sich zu konzentrieren. Wenn sie etwas tun wollte, musste sie sich jetzt vorerst zusammenreißen.


    "Ich...ich war mit Domina Paulina... ich war mit ihr in der Stadt Erledigungen machen. Auf dem Weg zurück haben wir etwas vergessen. Ich habe ihr widersprochen, aber dennoch hat... sie hat mich alleine zurückgeschickt. Sie meinte... sie meinte...keine Zeit... sei ja nicht gefährlich. "


    Erneut musste die alte Sklavin sich zusammenreißen.


    "Sie hätte schon vor mehr als einer halben Stunde hier sein müssen... niemand weiß...niemand weiß wo sie ist. Ich habe jeden in der Casa gefragt, keiner hat sie gesehen. Das ist doch nicht ihre... ihre Art. Ich mache mir solche Sorgen." schluchzte sie dann vor sich hin.

    Paulina, auch wenn sie niemanden ausmachen konnte, fühlte sich immer unwohler. Die Straße war voll und die vielen Menschen, die um sie herumströmten schienen ihr nun als Belastung.
    Was sollte sie tun, fragte sie sich? Bildete sie sich das ganze vielleicht nur ein?
    Kurz entschlossen bog sie an der nächsten kleinen Seitenstraße ein, und lehnte sich den Schatten genießend an eine der Hauswände, schloß die Augen und atmete tief durch. Ihre Sinne mussten ihre einen Streich gespielt haben dachte sie.
    Doch als sie einige Momente später ihre Augen wieder öffnete, gefror ihr das Blut in den Adern...

    NPC


    Wie oft hatte Tullia ihre Herrin gebeten, nicht alleine zur Casa zurückzukehren? Sie wusste es nicht mehr und das machte sie wütend. Schließlich war Rom alles andere als gefährlich und es schickte sich weiß gott nicht als junge Dame, vor allem so kurz vor der Vermählung,ohne Begleitung durch die Straßen zu laufen. Dennoch war ihr nichts anderes übrig geblieben als den Befehlen ihrer Herrin zu gehorchen, wenn auch nur mit einem flauen Gefühl in der Magen gegend.


    Nun lief sie, nachdem sie die letzte Besorgung gemacht hatte auf der Suche nach ihrer Herrin durch die Casa. Doch sie konnte sie nirgends finden. Schließlich hatte sie den Türsklaven gefragt, ob er wisse wo sie sei. Und nun, nach seiner Antwort, waren alle ihre Alarmglocken aufgeschrillt.


    "Wie, sie ist noch nicht zurückgekehrt??" fragte sie völlig entsetzt. Dafür musste es einen Grund geben, denn hätte sie woanders hingehen wollen, so wusste sie, dass sie zunächst irgendwen hätte benachrichtigen müssen und sie hätte auch schon seit mehr als einer halben Stunde wieder da sein müssen.
    Aufgebracht rannte sie durch die Casa auf der Suche nach jemanden, den sie benachrichtigen konnte.
    Im Atrium traf sie dann auf ihren Herren Octavius Detritus.


    Sie hielt abrupt in ihrem Lauf inne. "Mein Herr, mein Herr!" sprach sie ihn aufgebracht an.

    Paulina war recht erschöpft und auch ein wenig in Eile. Ihre Haut glänzte leicht in der Sonne, durch den Schweiß der bei Temperaturen wie den derzeitigen Unvermeidlich war. Obwohl sie nur eine sehr zarte, möglichst luftige Tunika trug, welcher trotzdem nichts an Eleganz und Schönheit mangelte, war das Wetter selbst für Rom in dieser Jahreszeit ungewöhnlich warm und ermüdend. So stricht sie sich mit der Hand die leicht an ihrem Gesicht klebenden Strähne aus ihren blonden locken und fächelte sich anschließend ein wenig Luft ins Gesicht, in der Hoffnung, das würde helfen.


    Sie war soeben auf dem Weg von einigen Erledigungen in der Stadt zurück zur Casa Octavia. Sie hatte sich extra beeilt, weil sie kurze Zeit später mit ihrem Verlobten Sedulus verabredet war, als ihr auf halber Strecke auffiel, dass sie etwas Wichtiges vergessen hatte. Die Zeit selbst noch einmal umzukehren hätte nicht gereicht um noch pünktlich bei ihrem Verlobten zu sein.
    Deswegen hatte sie die Sklavin, die sie stets begleitete, wenn sie ohne andere Begleitung war, gegen deren Einwände ihre Herrin nicht allein nach Hause gehen lassen zu können, zurück geschickt.


    Nun lief sie völlig allein das letzte recht kurze Stück zur Casa. Stören tat sie das nur wenig, in ihrer Zeit in Germanien hatte sie das häufig getan und sich die ständige Gesellschaft eines Sklaven erst hier in Rom auf Wunsch ihres Vetters und ihres Verlobten wieder angewöhnt.
    Irgendwie jedoch wurde sie das Gefühl nicht los beobachtet zu werden. Sie blickte über ihre Schulter zurück und fühlte sich irgendwie nicht wohl. Sie beschleunigte leicht ihren Schritt, immerhin hatte Sedulus oft genug davor gewarnt, was für komische Gestalten in Rom umherirrten…

    Paulina lächelte Sedulus an, der aussah als würde er am liebsten ein Nickerchen halten.


    "Ja, könnte man. Wenn es nicht noch einiges geben würde, was geklärt werden müsste. Schließlich ist es nicht mehr allzu lange hin zur Hochzeit." grinste sie.


    Dann hatte sie einen Einfall und ihr Gesicht wurde wieder ernster. Da gab es noch etwas, was sie beschäftigte.


    "Sag mal, Liebster, wo leben wir eigentlich nach der Hochzeit?"

    Erschöpft vom Einkaufen auf dem Mercatus und ihrem vorherigen Tempelbesuch erreichten Paulina und Sedulus das Ufer des Tibers an dem sie sich auf einem recht ungestörten Fleckchen im Schatten einiger Bäume niederließen.


    Paulina streckte erstmal ihre Füße in dem durch den Schatten der Bäume kühlen Gras aud ,stützte sich mit ihren Händen hinter dem Rücken ab und legte den Kopf in den Nacken...
    Eine herrlich entsprannte Position, wie sie fand.
    "Hmmm..." gab sie ein genussvolles Geräusch von sich. "Das tut gut."


    Dann knickte sie ihre Ellenbogen ein,und stütze sich auf ihnen ab sodass sie fast im Gras lag.

    Paulina liebte diese selbstbewussten und witzigen Aussagen ihres Verlobten. Zumindest sie amüsierte sich insgeheim darüber.


    "Ja, Wasser klingt doch gut. Wahrscheinlich das angenehmste bei diesen Temperaturen." lächelte sie und rieb ihre leicht verschwitzten Hände an ihrer Tunika ab. Die Temperaturen waren diesen Sommer ja wirklich kaum noch zu ertragen.


    "Lass uns gehen." forderte sie ihn dann kurzer Hand auf.

    Paulina freute sich sehr über die Antwort ihres Verlobten, war es doch genau die Antwort auf die sie gehofft hatte.


    "Ja, das ist eine schöne Vorstellung." antwortete sie leicht verträumt.


    Von Sedulus leicht an der Hand mitgezogen, schritten sie nun weiter.


    "Das ist eine sehr gute Frage." antwortete sie dann. Einen Moment lang dachte sie darüber nach, ob sie sich nicht noch Schuhe kaufen sollte. Aber diesen Gedanken verwarf sie bei einem liebevollen Blick auf ihren Verlobten dann wieder sehr schnell.


    "Wie wäre es wenn wir uns ein wenig ausruhen. Wir sind schon ziemlich lange unterwegs heute." Der Gedanke kam ihr, als sie merkte, dass ihre Füße langsam zu schmerzen begannen.


    "Einen Vorschlag,wo wir uns ein wenig ausruhen könnten?" fragte sie dann.

    Die Frage verwunderte sie leicht, hatte sie doch das Gefühl, ihr Glück müsse mittlerweile schon wie eine Aura um sie herum auf sich aufmerksam machen. Zumindestens fühlte sie sich so.


    "Ja, Sedulus, das bin ich. Mehr als ich mir je hätte vorstellen können. Jeden Morgen wache ich auf, und frage mich, womit ich das verdient habe. Dauernd denke ich, mein Glück könnte nicht noch größer werden und doch wird es das stetig." Sie schaute ihn sanft an und aus ihren Augen sprach all die Liebe die sie für den Germanicer empfand.


    "Und du, bis du auch glücklich?Ich meine, bist du zufrieden mit der Wendung die dein Leben durch mein Auftauchen genommen hat ?" Diese Frage lag ihr schon lange auf dem Herzen. Manchmal fragte sie sich, ob ihr Liebster nicht irgendwann bereuen würde, sich für sie anstelle seines Lebens bei der CU zu entscheiden.

    Schon darüber am nachgrübeln, wie sie ihr Kleid gerne hätte, schaute Paulina ein wenig irritiert hoch, als sie das Wort Braut hörte. Nach und nach erst kamen die Worte von Sedulus bei ihr an und dann schüttelte sie auch sogleich leicht den Kopf.


    "Nein, auch ich bin wunschlos glücklich." lächelte sie. Die Vorstellung, dass sie nun auch noch das perfekte Kleid für die Hochzeit mit dem ihrer Meinung nach perfekten Mann bekommen würde zauberte ihr einen glücklichen Glanz in die Augen, sodass beinahe schien als würden sie noch blauer und noch schöner strahlen als sonst.


    Der Verkäufer nickte zufrieden, war seine Familie mit dem Verdienst, den er für diese Arbeit bekommen würde wieder für eine Weile versogte, und zog sich ein wenig zurück.


    Paulina stellte sich leich auf die Hinterfüße und gab ihrem Verlobten einen Kuss auf die Wange. "Dankeschön." strahlte sie ihn an.

    Paulina bemerkte, dass Sedulus von den Bemerkungen des Verkäufers nicht allzuviel hielt und auch ihr entging die leicht Drohung in seine Richtung nicht, doch kümmerte sie dies nicht wirklich.


    Der Verkäufer beobachtete zunächst erfreut die Dame, die ihn angesprochen hatte, doch als der Mann an ihrer Seite sich einschaltete machte er sich auf der Stelle ein paar Zentimeter kleiner und trat wieder hinter seinen Stand.
    "Keine Sorge, mein Herr,"sagte er dann vorsichtig."meine Preise sind fair. Sie entsprechen schlichtweg der Qualität, die ich fertige."


    Paulina war von dieser Antwort erfreut und hoffte, dass auch Sedulus in dieser Hinsich nun beruhigt war.


    "Gut, dann machen wir es so. Komme in den nächsten Tagen in die Villa Octavia. Dort werde ich dir dann meine Wünsche zu dem Kleid mitteilen." Bewusst tat sie dies nicht hier. Einerseits weil sie sich das in Ruhe überlegen wollte und andererseits um ihren Verlobten dann doch noch ein wenig mit dem Kleid überraschen zu können.


    Der Verkäufer verbeugte sich beflissentlich und sagte hoch erfreut : "Sehr gerne, werte Dame.Ganz wie ihr es wünscht." Dann schaute er noch einmal zu dem Herren. "Kann ich sonst noch etwas für euch tun?"