Eila ließ sich, wie so oft, von Loki in seine Arme ziehen und lehnte sich wie meinst an seine Schulter. Es gab keinen Ort auf dieser Welt, an dem sie sich wohler fühlte. Es waren zwar seltene Momente, aber beide wussten dennoch stets, was sie aneinander hatten.
"Das klingt doch alles in allem ganz gut, findest du nicht auch?" würde ich meinen. Auf das Thema Hochzeit ging sie einfach garnicht weiter ein. Das wäre wohl zu heikel geworden...
Sie nahm eine der beiden großen Hände ihres Bruders in die ihre. "Schon merkwürdig, oder? Ich habe das Gefühl, dass wir, seit wir von Zuhause fort sind erwachsen geworden sind. Aber ich weiß garnicht so recht, wann genau das passiert ist." sinnierte sie.
Beiträge von Duccia Flamma
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"Natürlich." meinte sie matt lächelnd. Es war aber auch ein wirklich zu verrückter Tag gewesen. Sie richtete sich ein wenig auf und blickte Aulus an. Immerhin, so dachte sie, hatte er keine Blessuren von den Ereignissen getragen und das war in Anbetracht der Geschehnisse doch schon ein kleines Wunder.
"Alles in Ordnung?" fragte sie ihn dennoch. -
Als es letztlich an ihrer Tür klopfte, saß Eila noch immer am Fenster und war die meinsten Dinge betreffend in ihren Gedanken immer noch nicht wirklich weitergekommen.
"Herein." meinte sie daher nur und wandte sich zur Tür um, um zu sehen, wer denn nun geklopft hatte. -
Eila blickte Loki noch hinterher. Ja, ihr war durchaus klar, was nun kommen würde und sie hatte nicht einmal vor, Loki zu widersprechen. Es gab Dinge, die würden sich nie ändern, und das war auch gut so. Als er das Zimmer verlassen hatte, blieb sie einfach auf ihrem Bett sitzen, blickte weiter hinaus und dachte über diesen mehr als merkwürdigen Tag nach...
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Ah, dachte Eila, eine Quintilia also. War da nicht irgendwie schon mal was mit dieser anderen Quintilia, Narzissa hieß sie, so glaubte sie sich zu erinnern, mit ihrem Bruder gewesen.
"Ich kenne die Casa. Bzw. ich habe sie schon mal von außen gesehen." meinte sie dann. "Ich wusste nur nicht, dass du auch eine Quintilia bist."Sie zog sich ihren dicken Umhang, den sie immer wie eine Decke um sich schlang, wenn sie im Garten saß, ein wenig enger um den Körper und hörte Flavas Erzählung zu. "Wieso hast du es denn dort nicht mehr ausgehalten, wenn ich fragen darf?" erkundigte sie sich daraufhin.
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Die neue Generation... das klang so toll, dachte Eila bitter. Dabei war es alles andere als das. Diese Generation junger Germanen, die das freie Germanien hatte verlassen müssen musste nun zusehen sich in einer fremden Welt zurecht zu finden, sich anzupassen ohne seine Wurzeln zu vergessen. Es würde nicht leicht werden.
"Und ich dachte du bringst ihn um." meinte Eila erleichtert. "A propos, wir sollten den armen ggf. erlösen. Was hast du denn mit ihm gemacht, als ich weg war?" -
Eila lehnte sich an Lokis Schulter, als dieser sich neben sie gesetzt hatte und seufzte leise. Ja, auch sie befürchtete, dass Marbod nicht wiederkommen würde. Und genau das war das schlimmste von allem.
Bei der Erinnerung an Erich schüttelte sich auch Eila. Dieser Mann war wirklich unberschreiblich häßlich gewesen und nicht weniger lüstern. Nein, vermutlich hätte sie sich eher etwas angetan, als den Rest ihres Lebens an der Seite dieses Mannes zu verbringen.
"Häßlich ist gar kein Ausdruck..." meinte sie und lächelte. "Ich glaube ich heirate einfach garnicht. Männer machen einem das Leben nur schwer."
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Eila schüttelte nur entrüstet den Kopf darüber, wie erleichtert Loki war. Sie mochte ja öfter mal ein wenig zu weit gehen, aber soweit nun auch wieder nicht.
"Als wüsste ich das nicht alles. Letztlich war das doch der Grund, warum ich Aulus gebeten habe, das vorerst für uns zubehalten. Ich meine, Marbod war gerade erst weg und... " Sie sprach vorerst nicht weiter, sondern schluckte einen Anflug von Trauer hinunter. Und dennoch konnten ihre Augen eine gewisse Traurigkeit nicht verbergen. "Ich hab so die Schnauze voll... ich meine, ich habe Aulus wirklich gern. Und trotzdem kann ich Marbod nicht vergessen. Aber der ist abgehauen und hat es nicht mal verdient, dass ich mich an ihn erinnere. Das alles ist so anstrengend... "
Sie blickte wieder aus dem Fenster und vor ihren Augen erschienen Erinnerungen aus der Zeit, bevor sie ins römische Reich gekommen waren.
"Ich weiß nicht, bei uns Zuhause war das soviel einfacher. Es war ein leichtes jeden Anwärter mit Genugtuung wegzuschicken oder besser noch zu vergraulen. Aber seit wir hier sind hat sich das alles irgendwie verändert... Ich weiß einfach schlichtweg nicht mehr, was das richtige ist." -
Erstaunt bemerkte Eila Verständnis in Lokis Zügen und fragte sich bereits, was hier faul war. Sie hatte mit allem gerechnet, nur nicht damit. Dann jedoch starrte sie ihn ebenso entgeistert, wie er ernst, an. Das ging ja nun wirklich zu weit.
"Was, bei allen Göttern, denkst du von mir?" fragte sie ihn entsetzt. Sie mochte einen Fehler gemacht haben und Loki verschwiegen haben, dass es zwischen ihr und Aulus Gefühle gab. Aber dass er ihr zutraute, so gegen ihre Bräuche zu verstoßen.
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Sie hörte, dass ihr Bruder das Zimmer betrat und war zunächst einmal erleichtert, bedeutete dies doch, dass die Zeit nicht ausgereicht hätte um Aulus umzubringen. Dennoch blickte sie vorerst weiter aus dem Fenster, irritiert von der Ruhe ihres Bruders. Als dieser dann sprach, wandte sie ihr Gesicht mit großen fragenden Augen zu ihm um.
"Lieben?" fragte sie mehr sich selbst. Herrje, das war so eine schwierige Frage. Und gerade darüber hatte sie und Aulus heute vormittag noch gesprochen. Darüber, dass Eila sich nicht festlegen konnte und wollte und all das hatte zu heilloser Verwirrung geführt. Und die gleiche Verwirrung stand nun in ihren Augen. "Ich... ich weiß nicht. Ich hab ihn gern, aber lieben?Ich glaube ... ach ich weiß es nicht." Und das war die ehrlichste Antwort, die sie geben konnte.
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Frustriert und wütend erreichte Eila ihre Kammer. So hatte das Alles nicht laufen sollen. "Verdammte Axt", hatte sie auf dem Weg dahin immer wieder geflucht, nicht wissend was sie sonst hätte sagen sollen. In der Kammer angekommen griff sie sich zunächst eines ihrer Kissen und schleuderte es quer durch den Raum. Dann ein weiteres und ein weiteres, bis ihre Wut ein wenig abgelassen hatte. Frustriert darüber, dass ihr nichts anderes übrig geblieben war, als Lokis Anordnung zu folgen und besorgt darüber, was nun mit Aulus sein würde, ließ sie sich auf ihr Bett sinken, zog die Beine an und blickte nervös aus dem Fenster.
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Mit einem kräftigen Ruck schleuderte Eila endlich diesen vermaledeiten Kater von sich runter und griff sich an die Stelle wo dessen Krallen kleine rote Striemen auf ihrer Haut hinterlassen hatten. Und erst während sie das tat dämmerte ihr, was gerade passiert war. Mit großen Augen blickte sie zum Eingang der Box, wo Loki sie mit leeren Augen anstarrte. Verdammt, fluchte sie innerlich. So hatte das Alles nicht laufen sollen...
Sie hörte seine Worte und überlegte einige Momente, welche Alternativen sie hatte, bevor sie erkannte, dass Alles was sie tun könnte es nur schlimmer machen würde. Sie raffte sich ohne ein weiteres Wort auf und ging auf Loki zu. Doch vielmehr um an ihm vorbeizugehen. Sie blickte kurz zu Aulus und dann wieder nach Vorne, alles, nur nicht zu Loki, und meinte dann leise, sodass nur er es hören konnte und sicher, dass jedes lautere Geräusch ihn zu Explosion bringen würde: "Es ist nicht so, wie du denkst." Dann machte sie einen Schritt und blieb noch einmal kurz stehen. "Was auch immer du jetzt tust, denk daran, dass ich es dir ggf. nie verzeihen würde." meinte sie dann noch und machte sich auf den Weg zu ihrem Zimmer. -
Sie wollte im Erdboden versinken. Es war gelaufen, vorbei, finito. Verdammte Axt, dachte sie nur noch, als sie Lokis Gesundheit hörte und seine der Box näherkommenden Schritte. Doch in dem Moment, als die Tür aufging und sie damit rechnete, dass er nun hineintreten und sie von hier nach Rom und wieder zurück jagen würde, da kam ihr auf einmal etwas entgegen geflogen.
"Ahhh!" Äußerst unsanft landete der dicke Kater auf ihr und schien über sein Schicksal genauso erschrocken wie sie. Und, Kater der er nunmal war, fuhr er seine Krallen aus. "Autsch, verdammt!!" fluchte Eila. Was um sie herum geschah, war nun völlig egal. Sie war vollends darauf konzentriert diese Kratzbürste los zu werden... -
Eila konnte ihr Glück kaum fassen. In Harlifs Blick standen zwar tausend Fragen, die sie ihm alle würde beantworten müssen, doch vorerst war die Gefahr tatsächlich gebannt. Dankbar blickte sie ihn an, als er sich auch schon richtung Ausgang aufmachte. Bei den Göttern, das war gerade nochmal gutgegangen. Sie spürte förmlich wie ihr ein Stein vom Herzen fiel und erleichtert, ließ sie sich ins Stroh zurück plumpsen und ... wirbelte dabei zu ihrem Verhängnis eine Ladung Staub auf. Sie hielt sich die Finger vor die Nase und dachte noch "nein, Nein, NEIN!" als... "HATSCHIII!!"
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Eila bemerkte wie Flava den Garten zu bewundern schien und ließ ihren Blick ebenso darüber fahren. Sie saß hier mittlerweile so oft um nachzudenken, dass sie jedes einzelne Grasbüschel kannte.
"Ja, da hast du recht. Gerade seit dem Umbau ist die Casa wirklich prächtig." stimmte sie ihr zu. Sie dachte nicht daran, dass es so wirken könnte, als würde sie angeben. In ihrer eigenen Wahrnehmung fühlte sich Eila hier noch immer mehr als Gast als als Besitzer.
"Wo wohnst du denn?" fragte sie dann nach. Immerhin wusste sie von der Fremden nichts weiter, als dass sie Flava hieß und den ein oder anderen Herren dieser Familie kannte. -
Die Götter waren so grausam... gerade als Eila die Hoffnung hatte, Aulus Plan könnte aufgehen, da hörte sie Schritte. Und diese Schritte kamen immer näher. Keine andere Möglichkeit habend drückte sich Eila einfach weiter ins Stroh hinein und blickte besorgt zum Eingang der Box, als in jenem auch schon Harlif auftauchte. Sie merkte, wie er sie sah und erschrocken zurückwich. Sie beugte sich leicht nach vorne und legte ihren Finger mit bittendem Blick auf den Mund, in der Hoffnung, dass Harlif sie nicht verraten würde.
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Eila wartete ab, bis sich Flava neben ihre niedergelassen hatte und blickte sie dann lächelnd an.
"Nunja, es gibt ja immerhin einen Unterschied zwischen anbeten und existieren. Würdest du Loki nach dem, was ich dir gerade über diesen Gott erzählt habe, etwa noch anbeten?" fragte sie grinsend und strich sich eine ihrer Locken hinters Ohr.
"Geben tut es ihn ja trotzdem zum Leidwesen vieler. Ebenso wie Lando." -
Was auch immer Aulus da vorhatte. Es gefiel Eila nicht. Sie hörte, wie er Fjalar scheinbar in den Griff bekommen hatte und ihn, sie konnte es nicht glauben, nun anscheinend auch noch absattelte. Insgeheim betete sie zu den Göttern, dass sie das irgendwie klären sollten und verfluchte Aulus für diese halsbrecherische Idee. Immerhin saß sie hier immer noch zu Füßen ihrer Stute im Stroh. Na das konnte ja was werden...
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Eila hatte Neisti, die anscheinend ein Gefühl für die Situation hatte und ohnehin Eila treu ergeben war, bereits ohne großen Lärm in ihre Box geführt, als Fjalar auf einmal Anstalten machte. Mit schreckgeweiteten Augen blickte sie zu Irminar. Nun würde sicher gleich jemand kommen. Und da ihr im ersten Moment nichts sinnvolleres einfiel, ließ sich Eila schlichtweg ins Stroh plumpsen und hoffte, dass sie dort niemand sehen würde.
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Eila wollte Irminar gerade die passende Antwort geben, als sie völlig unerwartet eine nur allzu bekannte Stimme fluchen hörte. Das war ja wieder ein Timing, dachte sie verärgert. Das würde schon äußerst komisch aussehen, wenn sie die beiden jetzt sehen würden. Und leider Gottes war ihr Bruder zwar oft, aber nicht oft genug auf den Kopf gefallen, um das nicht kritisch zu beäugen.
Eila blickte Irminar an, der sie bereits angesehen hatte und wusste nicht so recht, was wohl nun das sinnvollste wäre.
Sie hatte zwar keine Hoffnung, dass es funktionieren würde, aber sie gab Aulus ein Zeichen Fjalar einfach in seine Box zu führen und verdeutlichte ihm mit auf den Mund gelegtem Finger, dass er möglichst leise sein sollte.
Und sie tat das gleiche, versuchte leisen Schrittes Neisti in ihre Box zu bugsieren.