Beiträge von Duccia Flamma

    Zitat

    Original von Gustav


    [...]Dann aber pfeifte die eine Frau mit dem blonden Haar in seine Richtung und Gustav guckte nun seinerseits die Frau etwas irritiert an. Sollte er zu ihr kommen oder es lieber bleiben lassen? Schließlich obsiegte in dem jungen Germanen die Neugierde und er gesellte sich zu Eila und musterte sie genauer. Sein Blick war verlegen, aber auf seinen Lippen erstand ein kleines Lächeln.


    Eila sah, wie der Junge zu ihr hinüberkam. Nein, sie hatte ihn definitiv noch nie gesehen. Dennoch änderte dies nichts an ihrem freundlichen Lächeln.
    "Heilsa, kleiner Mann. Darf ich fragen, wer du bist?" fragte sie dann interessiert. Nebenbei bekam sie mit, wie die jungen Duccier gemeinsam auf einmal zu laufen anfingen. Herrlich, dachte sie sich ein wenig schadenfroh und glücklich darüber, dass sie nicht mitmachen musste.
    Wenn sie wirklich zehn Runden schaffen würden, wäre sie wirklich beeindruckt. Wenn man nämlich nicht im Training war, reichte das schon aus, um einen ganz schön aus der Puste zu bringen.
    Dann wandte sie sich wieder dem Jungen zu.

    "Ja, mach das. Es war lieb von dir, noch einmal nach mir zu sehen." meinte sie dann lächelnd. Das Lächeln wurde jedoch ein kleines bißchen weniger fröhlich, als er meinte, dass sie sich in den nächsten Tagen nicht sehen würde. Naja, dachte sie dann aber, vielleicht ist es sogar ganz gut um ein wenig Gras über den heutigen Tag wachsen zu lassen.
    "Oh...hmm...in Ordnung. Dann sei schön fleißig."

    Eila betrachtete leicht amüsiert, wie Dagny scheinbar zum ersten Mal ein Schwert in die Hand nahm. Den Jungen, der relativ nah bei ihr aus dem Gebüsch trat, hatte sie zuvor überhaupt nicht bemerkt. Etwas irritiert zunächst , betrachtete sie ihn. Sie hatte ihn hier noch nie gesehen, aber das hieß ja nichts. Sie pfiff leise in seine Richtung um seine Aufmerksamkeit zu bekommen und deutete ihm dann mit einem Wink an, dass er doch zu ihr kommen sollte. Sie war schlichtweg neugierig, was das für ein Junge war...

    Eila hatte gerade in ihren Apfel gebissen und angefangen zu kauen, als sie sich verschluckte. Das konnte doch schon wieder nicht sein. Dagny schien auch wirklich überall zu sein... es war beinahe eine Herausforderung ihr nicht über den Weg zu laufen. Nachdem sie das stecken gebliebene Stück Apfel doch noch runtergeschluckt hatte und sie kurz gehustet hatte, blickte sie einfach wieder zu den Männern hinüber.
    Einen Moment lang überlegt sie, ob sie sich auch ihren Bogen oder ihr Sax holen sollte, doch dann entschied sie, dass es, da sie sich gerade erst von ihrem letzten Kampf vollständig erholt hatte, vermutlich noch etwas zu früh war und sie war auch vorerst damit zufrieden den anderen zuzusehen. Sie war gespannt, wie sich das Ganze entwickeln würde.

    "Mach das." meite Eila daraufhin. "Ich zahl es dir zurück, sobald es geht." Und wenn sie den Job in der Schola erst einmal hatte und das zusätzlich zu ihrem Bücherladen, dann würde sie das schon irgendwann hinkriegen.


    "Der Laden läuft soweit gut. Er trägt sich auf jedenfall und macht mir noch dazu Freude. Aber keine Sorge, du darfst mich trotzdem noch mit Geschenken überhäufen." meinte sie dann grinsend.

    Und nur einen Moment nach Witjon trat Eila auf den Hof. Eigentlich hatte sie ein wenig Spazieren gehen wollen, doch nun, wo sie die anderen hier rumstehen sah und es den Anschein machte, als wollten sie hier Waffentraining machen, überlegte sie es sich spontan anders.


    "Heilsa, Jungs." grüßte sie die anderen, suchte sich einen breiten Holzstumpf, der an einer Stelle des Hofes aus dem Boden ragte, ließ sich dort Schneidersitz nieder und biss in den Apfel, den sie in der Hand hielt. Dabei schaute sie sich ganz entspannt die drei Kerle an, die noch nicht mit dem Training begonnen hatten.

    Eila streckte ihrem Bruder die Zunge raus. Er konnte es auch nicht lassen.
    "Seh ich genauso." meinte sie dann. "Außerdem geh ich ohnehin nicht davon aus, dass du mich jemals anders als Eila nennen wirst. Daher ist es für dich ohnehin von keiner allzu großen Bedeutung."
    Sie kuschelte sich ein wenig in Lokis Arme hinein und schnurrte. "In letzter Zeit sehen wir uns viel zu selten. Du bist ständig entweder bei der Arbeit, auf der Hros oder steigst irgendwelchen Frauen hinterher..." murrte sie dann.

    Bei diesen Worten kugelte sich Eila beinahe. Es war einfach eine zu lustige Vorstellung, wie Loki auf der Jagd nach Ratten durchs Stroh wühlte.
    "Ach, die werden gewürfelt haben. Das machen die öfter mal." meinte sie dann als Erklärung. "Die beiden verbringen so häufig ihre Zeit und reden nebenher über allerhand." Jetzt, dachte sie, wo Marbod nicht mehr da war, war Harlif vermutlich Lokis bester Freund. Immerhin kannten sie sich schon seit Ewigkeiten und trotz der ein oder anderen Streitigkeit hatten sie sich immer gut verstanden.

    Eila raffte ihren Umhang zusammen und stand auf. "Mach das." pflichtete sie Flava zu und nahm ihre Hand entgegen. Auch die junge Germanin lächelte erfreut. Welch ein Zufall...
    "Bis bald." meinte sie abschließend und machte sich, nachdem sie Flava hinterhergeschaut hatte, wie sie den Garten verließ, auf den Weg in die Küche.

    Eila gab ein langes Seufzen von sich. "So war das nicht gemeint. Mir war schon klar, dass du mich nicht heiß findest."


    Ihr Bruder war mitunter wirklich fürchterlich. Wenn der wollte, dann verstand er auch nur das, was er wollte und nicht das, was gemeint war.


    "Aber mal von dem Scherz, den du nicht verstanden hast, abgesehen. Findest du nicht, dass Flamma ein schöner Name ist?"

    "Ja, das stimmt auch wieder. Er könnte einem beinahe Leid tun, aber auch nur beinahe." Sie versuchte sich daran zu erinnern, wie dieses Tier eigentlich ausgesehen hatte und ob sie es evtl. kannte, doch sie war zu dem Zeitpunkt zu sehr damit beschäftigt gewesen, das Vieh loszuwerden, sodass sie sich den Kater nicht allzu genau betrachtet hatte.
    "Hmm...keine Ahnung. Ich denke mal, dass es einer der Rattenfänger für die Hros ist." spekulierte sie daher.

    "Ja, du hast da schon recht. Aber ich werde ja letztlich meinen germanischen Namen trotzdem weitertragen. Und so ein römischer Name kann mitunter ganz schön sein."


    Sie zuckte ebenso wie Loki zuvor mit den Schultern. Sie wusste schlichtweg nicht so wirklich, was das Richtige war.


    "Findest du nicht, der Name Flamma würde auch zu mir passen. Ich find mich auf jedenfall ziemlich heiß." witzelte sie dann mit Bezug auf die Bedeutung des Namens.

    Bei Aulus Worten musste Eila nur umso mehr lachen. "Ob nun schön oder nicht, auf jedenfall hat er gleich versucht, diese Maus zu verspeisen. Jedenfalls kam es mir so vor." kircherte sie und zog dabei den Halsausschnitt ihres Kleides ein wenig zur Seite um Aulus die von dem Kater stammenden Kratzspuren zu zeigen. "Das ist vielleicht ein Biest."
    Sie zupfte ihren Kragen dann wieder zurück und schenkte Aulus ein bezauberndes Lächeln.

    Loki schnitt da ein Thema an, über das Eila schon ein Weilchen nachgedacht hatte. Und leider war sie zu noch keiner Entscheidung gekommen.
    "Ja, ich weiß." meinte sie daher. "Aber das ist nicht so einfach. Natürlich könnte ich ihn behalten. Das würde naheliegen. Aber andererseits ist es doch schon ne tolle Gelegenheit. Ich meine, wann kann man sich schon mal selbst nen Namen aussuchen?"

    Eila lächelte bei Lokis Worten. "Ich bin mir sicher, dass er sehr sehr stolz auf dich wäre. Ich bin es nämlich." sagte und meinte sie zugleich. "Und nur weil die Römer merkwürdiger Weise so seltsam auf mich reagieren und ich noch seltsamerer Weise irgendwie auch auf sie, heißt das noch lange nicht, dass ich sie niciht mehr verhauen würde, wenns drauf ankommt." lachte sie. Sie hatte sicherlich kein Problem Männern zu zeigen wo es langging. Doch irgendwie hatte sie in letzter Zeit selten die Notwendigkeit dazu gehabt... Hier war alles halt irgendwie anders.

    Eila überlegte einen Moment bevor sie antwortete. "Ja doch, ich denke schon." Eila wurde sich bewusst, dass Aulus immer noch in der Gegend rumstand und deutete auf den Hocker, der neben ihrem Bett stand. "Warum setzt du dich nicht?" Sie selbst schnappte sich eines der Kissen, die mittlerweile wieder auf ihrem Bett lagen und legte es sich in den Rücken, sodass sie sich gegen die Wand lehnen konnte. Sie zog ihr Kleid, dass noch immer vom Ausflug leicht verdreckt war und eigentlich, was sie gerade aber nicht störte, nicht in ihr Bett gehörte, an einigen Stellen zurecht.
    "Was für ein ereignisreicher Tag." seufzte sie dann und fing bei einer der Erinnerungen plötzlich an zu lachen. "Gott, ich hab mich so erschreckt, als mir auf einmal..." und sie prustete leicht, "auf einmal dieser Kater entgegen geflogen kam."

    Bei Flavas Worten über unschöne Erfahrungen musste Eila schmunzeln. Diese Römer... die vertrugen aber auch garnichts.
    "Ja, komm wieder. Ich würde mich freuen, wenn wir Zeit hätten uns besser kennenzulernen und in dieser Casa sind Gäste stets willkommen." antwortete sie nicht weniger vorfreudig. Sie mochte diese Römerin irgendwie und hatte so die Vorahnung, dass sie unter Umständen mal sehr gute Freundinnen werden konnten. Und bisher fehlte ihr diese hier in Mogontiacum noch...

    Sie spürte, wie sich ihr Bruder bei diesen Worten leicht anspannte und strich ihm mit ihrem Daumen über seinen Handrücken. "Ja, ich weiß was du meinst. Das war der Moment an dem wir aufwachen mussten und der unser Leben schlagartig verändert hat." Sie seufzte bei den noch immer schmerzhaften Erinnerungen, nahm aber mit Zufriedenheit zur Kenntnis, dass es ihr dennoch nun, da sie ihre Eltern beerdigt hatten, etwas leichter fiel daran zu denken.
    "Aber ich meine nicht nur das. Wir haben uns auch so verändert. Wir sind gereift und langsam in unsere Rollen hineingewachsen." sprach sie dann weiter.

    "Ja, das ist erstaunlich." kommentierte Eila schmunzelnd den Zustand, dass Aulus noch lebte. Sie spürte und sah, dass Aulus sich schuldig fühlte. Jedoch gab sie selbst ihm keine Schuld. Es war ganz einfach Pech gewesen, dass die beiden da gehabt hatten.
    "Wie es scheint...wer weiß, vielleicht ist es ja auch besser so." meinte sie dann. Aber sicher war sie sich nicht. Irgendwie war alles derzeit ein wenig merkwürdig. Nun, da die Gefühle die sie für einander hatten nicht mehr geheim waren, wurden sie zwangsläufig ernster und Eila war sich nicht sicher, ob sie das wirkilch wollte. "Aber es ist nicht deine Schuld. Soviel Pech, wie wir heute hatten, das kann nur ein Zeichen der Götter gewesen sein." versuchte sie die Situation ein wenig zu entspannen und lächelte.

    Ja, dachte Eila, irgendwie hatte sie ständig das Gefühl, dass das Leben der römischen Frauen völlig durchgeplant war und sie keinerlei Freiheiten genossen. Sie selbst, die ihre Freiheit mehr als alles andere schätzte, konnte das nicht nachvollziehen.
    "Ja, ich kann mir vorstellen was du meinst.Das klingt ziemlich schrecklich. Aber A propos lang, ich sitz hier nun mittlerweile ganz schön lang draußen und es wird langsam frisch. Wie wärs, willst du mit reinkommen und dir mit mir nen warmen Met in der Küche zu Gemüte führen?"
    Fragend blickte sie zu Flava hinüber.