Beiträge von Duccia Flamma

    Sie hörte wie Irminar leise seufzte und schalt sich im gleichen Moment eine Narrin, ihm eine solche Frage gestellt zu haben. Doch als er dann letztlich doch antwortete hörte sie nur allzu interessiert zu. Als er zu Ende gesprochen hatte erst vermochte sie ihn wieder anzublicken und in ihrem Blick lag definitiv etwas unsicheres.
    "Hmm... ich denke ich verstehe was du meinst." sagte sie dann obwohl sie es nicht absolut nachvollziehen konnte. Sie selbst wäre wenn es nach ihrem Vater gegangen wäre schon zig Male verheiratet gewesen doch sie hatte sich stets zur Wehr gesetzt. Etwas, was vermutlich umso mehr Schuld daran trug, dass ihr großer Bruder sie so vergötterte. Er hatte immer amüsiert dabei gestanden, wenn sie entweder ihren Vater oder aber den Auserwählten so lange traktierte bis sie nachgaben. Aber bei ihr war es meist mehr Trotz als alles andere gewesen...
    "Obwohl ich immer dachte, das höchste Ziel eines jeden Mannes sei ein Stammhalter." neckte sie ihn dann ein wenig. Natürlich nicht ohne daran zu denken, ihm auf diese Weise nebenher noch das ein oder andere zu entlocken.

    Sie lächelte ihn bei seinen Worten an und fühlte sich, als wäre sie wieder ein junges Mädchen. Im Vergleich zu Irminar musste sie ihm zwar so erscheinen, aber immerhin war sie mittlerweile im heiratsfähigen Alter. Doch durch die vielen Gräuel der letzten Jahre waren viele Menschen früher erwachsen geworden, als ihnen lieb war.
    Doch sie verdrängte diese Gedanken und lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder diesem herrlichen Moment zu. Sie ließ ihre Rechte hinabsinken, sodass ihre Fingerspitzen das Wasser berührten und fuhr damit sacht durch das kühle Nass.
    Sie blickte wieder zu Irminar herüber und musterte ihn... ein schöner Mann, dachte sie bei sich. Und vor allem jemand, dem man ansah, dass er schon viel erlebt hatte. Doch wie konnte Eila das auch wundern, da er doch doppelt so alt war wie sie. Obwohl es sie nicht wirklich störte, dennoch komisch irgendwie. Und bei dem Gedanken kam ihr gerade eine ganz bestimmte Frage in den Sinn. Sie blickte aufs Wasser, während sie sprach um zu verbergen, dass ihr das Stellen dieser Frage nicht ganz unangenehm war.
    "Warum hast du nie geheiratet?" meinte sie recht leise in einem möglichst beiläufigen Tonfall.

    Huhu Aulus,
    hiermit ganz offiziell meinen herzlichen Glückwunsch zum bestandenen Abitur!! :D
    Fleißig (*g*) gelernt und bravourös abgeschlossen, wenn das mal kein Grund zum FEIERN ist.
    *Sektflascheköpf*
    Lasst es beim Abistreich richtig krachen und genieße die Zeit in vollen Zügen.
    Du hast es dir verdient!!
    (Und glaub mir, der Stress geht schneller wieder los als einem lieb ist. *schmunzel*)


    :app: :app: :app:

    Nachdem sie getrunken hatte, lehnte sich Eila an einen Baum in ihrem Rücken, der sehr dicht am Wasser stand und so wirkte, als wolle er am liebsten ins Wasser selbst hineinwachsen. Sie schaute zu Irminar, der die Umgebung betrachtete und schloss dann einen Moment lang die Augen um die herrliche Ruhe, die hier draußen herrschte, zu genießen. Man hörte nichts, als das Rascheln der Blätter in den Baumwipfeln und Büschen, den Flügelschlag der ein oder anderen Ente und leichtes Knacken im Unterholz welches durch kleinere Tiere verursacht wurde. Sie zog die Beine an ihre Brustm, umschlang jene mit ihren Armen und legte dann ihren Kopf seitlich auf ihren Knien ab, sodass sie Irminar sehen konnte.
    Sie blickte ihn leicht verträumt an und meinte dann : "Ist das nicht herrlich ruhig hier? So still und alles scheint mit sich selbst im Reinen zu sein... "

    Und ihr Gesicht war wahrlich verdutzt. Sie war so damit beschäftigt gewesen nach hinten und nach vorne zu blicken, dass sie Aulus auf der Anhöhe übehaupt nicht wahrgenommen hatte. Überrascht und erstaunt zugleich blickte sie zu ihm nach oben. Sein Grinsen und seine Worte ließen keinen Zweifel an seiner Freude über den Triumph und Eila war ein klein wenig verärgert, dass sie nicht selbst darauf gekommen war. Dann allerdings grinste wieder. "Flügellahm? Auf gleicher Strecke hättest du mich nie eingeholt." und streckte ihm noch die Zunge heraus, bevor sie sich von ihrem Tier schwang und auf dem Weg zum Stehen kann. Sie blickte sich um und ließ die Aussicht auf sich wirken. Dies war wirklich ein schönes kleines Fleckchen Erde. Sie band Neisti an einem Ast am Wegesrand an und ging dann selbst zum Ufer wo sie in sich auf ihren Knien niederließ und mit der Hand eiskaltes Wasser aus dem See schöpfte um es zu trinken. So herrlich der schnelle Ritt auch gewesen war, hatte er sie dennoch, so schlecht ihre Kondition zur Zeit durch das viele Liegen noch war, ein wenig erschöpft.

    Eila ritt als würde es kein Morgen geben. Sie blickte nicht zurück, weil sie keinen Zweifel hatte, dass Aulus ihr nicht folgen würde und so galoppierte sie stetig voran, einfach das Gefühl der Freiheit, der Geschwindigkeit und der Frische der Natur genießend. Nach einigen Minuten führte sie der Weg zu einem kleinen See, den Eila noch nie gesehen hatte und sie verlangsamte ihr Tempo. Sie wandte sich auf der Stute leicht um, um zu sehen, wie weit sie Irminar wohl hinter sich gelassen hatte. Doch verwirrender Weise konnte sie ihn überhaupt nicht mehr sehen. Sooo schnell konnte sie ja nun auch nicht geritten sein, dachte sie verwirrt und überlegte einen Moment, ob sie zurückreiten sollte. Vielleicht war ja irgendetwas passiert. Doch so nah bei der Stadt und so gut wie Aulus für gewöhnlich ritt, war das eigentlich sehr unwahrscheinlich. Und so ritt sie langsam weiter, immer wieder abwechselnd nach vorne und nach hinten blickend, noch immer unschlüssig, was sie nun machen sollte...

    Einige Momente noch genoß sie noch die Nähe des Ducciers, bevor dieser sich dann von ihr löste. Einen Moment lang wollte sie schon etwas sagen, doch letztendlich war auch ihr klar, dass er Recht hatte. Und so schenkte sie ihm noch ein Lächeln, bevor sie langsam wieder zu Neisti hinüber ging. "Ja, du hast Recht. Lass uns aufbrechen." meinte sie dann, während sie die Stute aus der Box und auf den Hof führte, wo sie aufsaß.
    Noch ein kurzer Blick zu Aulus und schon ritt sie los durch das Tor der Casa und vorerst durch die Straßen Mogontiacums und durchs Stadttor...

    Endlich, war alles was Eila derzeit dachte. Jedwede Mauern, ob die der Stadt, der Casa oder allein schon ihrer Kammer, hinter sich gelassen ritt sie neben Irminar auf einem der Wege ohne bestimmtes Ziel vor sich hin. Ein herausfordernder Blick zum Duccier und anschließend ein kräftiger Druck in die Seite Neistis und schon galoppierte sie los. Der Wind wehte ihr übers Gesicht, ihre Haare flatterten und der Rock ihres Kleides drückte sich vom Gegenwind gegen ihre Beine, sodass sich diese abzeichneten. Den Kopf an den halb an den Hals ihrer Stute gelegt atmete sie tief ein. Ja, das war der Geruch von Freiheit...

    Eila hatte nicht mitbekommen, dass Aulus bereits seit längerem wieder da war und sie beobachtete und so zuckte sie einen Moment erschrocken zusammen, als er sie auf einmal von hinten umschlang. Als ihr eine Sekunde später klar war, wer es war, atmete sie hörbar aus und lächelte schon wieder, als er sie auf die Wange küsste. Sie blickte ihn einen Moment spielerisch tadelnd an und schüttelte den Kopf. "Rache ist süß, hm?" meinte sie dann grinsend und lehnte sich mit dem Rücken gegen ihn. Und es war ein sehr schönes Gefühl sich an Aulus zu lehnen, stellte sie fest. "So bereit wie seit langem nicht mehr." meinte sie dann und wusste, dass es eigentlich Zeit wäre sich von ihm zu lösen, vor allem weil ja jederzeit jemand hätte hereinkommen können, doch zu sehr genoß sie die Umarmung und so blieb sie vorerst stehen, legte ihre Hände auf die Arme die sie umschlossen und war nur wenig davon entfernt anzufangen wie eine Katze zu schnurren. Vogel und Katze zugleich, welch eine Mischung, dachte sie dann.

    Sie lächelte Irminar über Neistis Rücke hinweg an. "In Ordnung, mach das. Aber beeil dich." Die Vorfreude war schlichtweg so groß, dass sie viel zu ungeduldig gewesen wäre um lange warten zu müssen. "Ich mach so lange schonmal die Pferde fertig."
    Und schon machte sie sich daran, Neisti, nachdem sie ihr kurz den Hals getätschelt hatte, den Sattel auf den Rücken zu hieven. Nur einen kleinen Stich in der Seite spürte sie bei dieser Bewegung noch und das stimmte sie umso fröhlicher. Nachdem die Gurte festgezurrt waren machte sie sich daran, ihrer Stute die Trense, die sie so sehr hasste, zwischen den Kiefer zu schieben.
    "Nun komm schon, Kleine." meinte sie sanft zu Neisti, die wie durch ein Wunder darauf zu hören schien.
    Nachdem sie ihre Stute dann soweit fertig hatte, verließ sie deren Box und ging zu Fjalar hinüber.
    "Na mein Guter?" stimmte sie diesen auf sich ein und beobachtete wie der Hengst auf sie reagieren würde. Als dieser sein Kopf kurz an ihrer Schulter rieb, entschied sie, das als Zeichen des Einvernehmens zu betrachten und machte sich, wenn auch behutsamer als bei Neisti, daran, auch dieses Pferd zu satteln.
    Ruhig strich sie diesem dabei immer wieder übers Fell um es milde zu stimmen. Schließlich mochte nicht jedes Pferd Fremde. Aber Fjalar machte keine Anstalten und so war sie recht bald auch fertig damit, ihn zu satteln.

    "Wer sagt denn, dass du es nicht kannst?" meinte sie dann schmunzelnd. Einen Moment und einen Gedankenblitz später löste sie sich dann völlig von ihm, schritt zielstrebig auf eine Ecke des Stalles zu und meinte dann den Kopf zu Aulus umgewandt. "Sattel Fjalar.". Sie selbst war gerade bei ihrem Sattel angekommen, den sie dann voller Vorfreude zu ihrer Stute trug. "Wir werden ein wenig fliegen." meinte sie dann metaphorisch.

    Sein kleiner Vogel... irgendwie gefiel ihr diese Bezeichnung, dachte Eila kurz. Dann überlegte sie oder versuchte viel mehr nach Gefühl einen Ort auszuwählen, doch ein konkreter Ort fiel ihr nicht ein.
    "Ich weiß nicht... weit weg. Raus aus den Mauern dieser Stadt. Ich habe langsam genug von Mauern... Irgendwo wo es nicht so viele Menschen gibt, die fortwährend um einen rumwuseln." Sie merkte garnicht, wie sehr da der Drang nach Freiheit und Ungebundenheit aus ihr Sprach. Es würde wohl ewig dauern, bis sie sich wirklich an das Leben in einer römischen Stadt gewöhnt hätte.

    Einen Moment blickt Eila ihn gespielt empört an, als würde sie so etwas nie tun, obwohl beide wussten, dass das nicht stimmte. Dann lächelte sie : "Sie hat mich erlöst, wenn du es so nennst. Wie es scheint bin ich tatsächlich wieder so gut wie neu." Letztlich war diese Tatsache wirklich ein Wunder, bei der Verletzung die sie von der Reise getragen hatte. Doch für sie hatte letztlich ja auch wochenlang das Bett hüten müssen, woran sie sich nur ungern erinnerte. "Ich bin so frei wie ein Vogel." meinte sie dann und streckte spielerisch beide Arme weit von sich als würde sie gleich losfliegen wollen.

    Eila nahm die Worte Irminars nur noch nebenbei aber dennoch innerlich schmunzelnd wahr. Viel zu sehr konzentrierte sie sich auf die Nähe zwischen den beiden und dann endlich berührten sich ihre Lippen. Ihre Mund kribbelte bei der Berührung ebenso wie ihr Bauch und sie verlor für einen Moment völlig das Zeitgefühl. Wie von selbst hatte sie ihre Arme um seinen Hals gelegt und spürte nun durch und durch die Wärme, die er ausstrahlte. Einige Moment später löste sie sich wieder von ihm, sank wieder auf von ihren Zehenspitzen auf ihre Füße, ließ ihre Hände auf Aulus Brust ruhen und lächelte mit auf den Boden gesenktem Blick in sich hinein. Das war schon ein wahnsinnig schönes Gefühl irgendwie... Dann jedoch kam ihr ein Gedanke.
    "Hmm... wir sollten aufpassen. Es könnte gut sein, dass irgendwer durch Zufall hier reinkommt..." meinte sie dann leise.

    Sie standen nun so nah beieinander, dass Eila Irminars Brust förmlich durch ihr Kleid spüren konnte. Sie erwiderte seinen Moment und sie hatte das Gefühl, sich in einer ganz anderen Welt zu befinden. "Nun... das haben die Griechen und Trojaner von Helena wohl damals auch nicht geglaubt..." führte sie dann fort und streckte sich leicht nach oben um den Lippen des Ducciers ganz langsam näher zu kommen. Die Spannung war in diesem Moment kaum noch auszuhalten und die Häarchen auf den Unterarmen der jungen Germanin stellten sich nun auch langsam auf.

    Das Lächeln wollte garnicht mehr von Eilas Gesicht weichen und sie lauschte Aulus Worten ebenso fröhlich wie geschmeichelt. Doch sie würde sich so schnell nicht geschlagen geben. Dieses Spiel würde sie sicher gewinnen.
    "So wie Helena von Troja meinst du? Dann macht sie sicher nur Ärger..." meinte sie dann mit einem spitzbübischen Lächeln. Und machte einen weiteren kleinen Schritt auf ihren Gegenüber zu während sie sich eine ihrer wirren Locken hinter das Ohr strich.

    Bei Irminars Worten röteten sich Eilas Wangen leicht. Er schien wirklich zu wissen, wie man einer Frau zu schmeicheln vermag. "Ach, ist das so? Darf ich fragen, ob ich die Dame kenne?" neckte sie ihn dann jedoch grinsend weiter. Sie waren jetzt keine Armelänge mehr auseinander und Eila blieb dann mit den Händen in die Hüften gestemmt stehen. Es war schon erstaunlich welche Wirkung allein die Nähe bestimmter Menschen auf einen auswirken konnten. Eilas Nackenhaare stellten sich leicht auf und sie schaute nach oben in Irminars Augen.

    Eila sah wie Irminar bei ihrem Räuspern zunächst einmal leicht zusammenzuckte und sie freute sich, ihn so überrascht zu haben. Als er sich dann mit viel Pathos umdrehte konnte sie sich ein leichtes Lachen nicht verkneifen.
    "Ach, habe ich dich erschreckt?" meinte sie dann und tat so als wäre sie sich keiner Schuld bewusst. Das Schmunzeln, welches dabei ihre Lippen umspielte, schalt sie jedoch gleichzeitig eine Lügnerin.
    Nun, da die beiden sich gegenüberstanden wurde das Kribbeln in der Magengegend stärker. Immerhin waren sie seit jenem Tag in ihrer Kammer nicht mehr allein gewesen. Und da sie entschieden hatten, das, was sich zwischen ihnen zu entwickeln schien, vorerst geheim zu halten, begegneten sie sich ansonsten nur mir normaler Höflichkeit. Nun jedoch war es eine andere Situation...
    "Entschuldige bitte, nicht, dass du dich wegen mir zu Tode erschreckst. Bei Männern deines Alters soll das mitunter vorkommen." neckte sie ihn dann mit Bezug auf seine eigenen Worte. An sich interessiert Eila die Tatsache, dass Aulus beinahe doppelt so alt war wie sie, kaum.

    Eila ging es mittlerweile wieder recht gut. Sie hatte die schwere Verletzung den Göttern sei Dank mittlerweile überstanden und freute sich über ihre jeden Tag größer werdenden Freiheiten. Wie hatte sie die Zeit in der sie ans Bett gefesselt gewesen war doch verachtet. Und umso mehr genoss sie die Tatsache, dass sie mittlerweile wieder so gut wie alles tun konnte und hingehen konnte, wo immer es sie nach verlangte.
    Und heute hatte es sie in die Ställe getrieben. Das erste Mal seit ihrer Rückkehr aus Germania Magna wollte sie nach ihrer Stute Neisti sehen. So schlenderte sie relativ fröhlich in den Stall, als sie überraschend erkannte, dass dieser nicht leer war.
    Sie blieb in der Tür stehen, lehnte sich leise an den Rahmen und beobachtete dann Aulus, wie dieser sich um seinen Hengst kümmerte. Interessiert betrachtete sie den Germanen, der in der letzten Zeit so vieles in ihrem Leben durcheinander gebracht hatte und verspürte dennoch einen kleinen Freudensprung ihres Herzens ihm hier zu begegnen. Sie musterte die Statur des mit dem Rücken zu ihr stehenden Ducciers und stellte ein ums andere Mal fest, wie gut er doch aussah.
    Sie fuhr sich kurz mit den Fingern durch ihre offenen blonden Locken und versuchte dann die kleinen Falten an ihrem schlichten dunkelblauen Kleid glattzustreichen, bevor sie schmunzeld durch ein Räuspern Irminars Unterhaltung mit dem Tier unterbrach...
    "Heilsa." meinte sie verschmitzt lächelnd.