Beiträge von Duccia Flamma

    "Heilsa!" grüßte Eila die gerade hereingeeilte Frau. "Marga schickt mich zu dir. Marbod hat mich in den Wassertrog geworfen." erzählte sie leicht beschämt.
    "Sie meint, du würdest mir helfen mich wieder trocken zu kriegen und mir eine Alternativer zu der..." sie zupfte an dem Ding, welches sie gerade trug, "... Tunika meines Bruders zu finden."

    Eila hörte Glabrio aufmerksam zu und glaubte seine Beweggründe verstehen zu können.
    "Dein Glaube bedeutet dir sehr viel, nicht wahr? Es wundert mich, dass es gerade ihr Christen seid, die sich so stark dafür einsetzen, obwohl ihr doch allgemein nicht allzu gern bei den anderen Römern gesehen seid."
    Sie strich eine Falte ihres Kleides glatt und schaute dann wieder auf.
    "Aber das mit dem Reiten dürfte das Kleinste Problem sein, glaube mir. Wenn du keine Angst vor den Tieren hast und ihnen Respekt entgegen bringst, sind sie mit das treueste was ich kenne. Und Loki ist ein guter Lehrer in dieser Hinsicht."
    Sie schenkte Glabrio ein Lächeln und dachte daran, dass sie selbst zwar besser reiten konnte, aber nie die Geduld hätte, es anderen beizubringen.

    Erhobenen Hauptes, wenn auch innerlich leicht zögernd hatte Eila mit Sextus und Loki die Casa betreten. Dieses Mal wenigstens angemessen gekleidet, dachte sie und erinnerte sich an ihren ersten Besuch hier und musste lächeln.
    Sie ließ ihren Blick umherschweifen und musterte die Menschen im Raum , folgte aber dann den beiden zum Tisch. Sie nahm einen der Krüge an sich und trank einen Schluck.
    "Hmmm... ok." versuchte sie sich die Menschen einzuprägen. "Und wer ist noch hier, von jenen, über die du mir schon berichtet hattest?" fragte sie neugierig.

    Eila hatte die Casa durch die Küche betreten und lief nun durch die Casa. Wo genau sie diese Lanthilta finden sollte, war ihr auch noch nicht klar.
    In einer Halle blieb sie stehen und musterte sich. Sie war noch immer triefend nass und trug eine Männertunika. Sie konnte nur hoffen, dass sie nicht zuerst auf jemand anderes treffen würde und Lanthilta möglichst schnell fand.
    "Lanthilta?" rief sie, wenn auch nicht allzu laut um nicht zu viel Aufmerksamkeit zu erregen und verharrte noch einen Moment wartend in der Halle.

    Eila blickte Marga dankend an und machte sich auf den Weg in die Casa um sich erst einmal wieder in einen annehmbaren zustand zu bringen. Als sie an Marga und den beiden Jungs vorbei war und diese somit im Rücken hatte zauberte sich einen Moment lang ein schadenfrohes Lächeln auf ihre Lippen. Dann ging sie durch die Küchentür und war erst einmal verschwunden...

    Als wäre Eila das ganze nicht peinlich genug gewesen, so machte es Sextus Reaktion noch schlimmer. So sehr es eventuell auch ein Kompliment für sie sein mochte, so unangenehm war ihr das ganze gerade. Auf eine solche Reaktion von Loki hatte sie nur gewartet. Doch recht froh in diesem Fall nahm sie seine Tunika und streifte sie sich über. Das nasse Kleid darunter streifte sie dann ebenfalls ab. Doch so erschien sie jetzt einfach nur noch wie in einem etwas kürzeren sehr weiten Kleid und nicht mehr ganz so... nunja, entblößt.


    Dann schaute sie erneut zu Marga die noch immer wartend da stand und blickte die beiden anderen an, neugierig darauf, was nun folgen würde.

    Bei Lokis Erklärung war Eilas Augenbraue noch höher gewandert. Das alles erschien ihr wenig logisch. Die Spinnen , die Römer, dachte sie schlichtweg und antwortete auf Lokis Antwort mit einem schlichten "Ahhhh ja..."


    Sie nahm einen der Becher von ihrem Bruder entgegen und schaute diese rötliche Flüssigkeit verwundet an. Es erinnerte sie ein wenig an Blut und machte sie skeptisch. Aber dann hob sie den Becher an den Mund und trank einen Schluck. Dann verzog sie leicht das Gesicht.


    "Hmm... gibt es in Italien kein Met oder wieso trinken die so etwas?" fragte sie schlichthin. Es war nicht so, dass man dieses Zeug nicht trinken könnte, aber es war nichts, aus dem sie sich allzu viel machen würde.

    Eila hatte sowohl Sextus als auch Lokis Blick gesehen und diese allein waren ihr schon Rache genug für diese Gemeinheit. Jedoch ließ sie sich dies an ihrer Miene keine Sekunde lang anmerken. Als Marga , unerwartet schnell, den Hof betrat schaute sie sie mit hilfesuchendem Blick an. Dann hiefte sie sich mit so einiger Mühe aus dem Trog heraus und stellte sich hin. Sie blickte an sich hinab und stellte fest, dass ihr Kleid jetzt nicht mehr nur ruiniert und blutverschmiert war, sondern auch noch durch die Nässe hauteng anlag und auf diese Weise beinahe schon mehr preisgab als es verdeckte. Sie versuchte hier und da an dem Kleid zu zupfen, doch viel konnte sie an diesem Zustand nicht ändern und so blickt sie leicht errötet in die Runde, während Loki gerade Sextus ein Messer reichte. Zu welchem Zweck genau hatte sie noch nicht erfasst.

    Eila hatte es gut gemeint, doch als sie den Blick in Sextus Augen sah tauchte plötzlich eine böse Vorahnung in ihr auf, doch da war es schon zu spät.
    Eine Sekunde lang froh, dass Sextus anscheinend doch nicht so gemein war wie sie dachte, war sie noch halbwegs erfreut, dass er sie nur durch seine Umarmung ein wenig nass machen wollte.
    Doch schon einen Moment später fand sie sich im Trog wieder. Wasser spuckend und weit mit den Armen fuchtelnd.


    In ihrem Kopf entstanden hunderte Ideen, wie sie es den beiden, die sich köstlich zu amüsieren schienen, heimzahlen konnte. Vom einen mit ner Kartoffel beworfen, vom andern in nen Trog geschmissen... Was genau hatte sie eigentlich getan? Es fiel ihr partout nicht ein.
    Aber so recht spielte das auch keine Rolle, denn ihr war eine Idee gekommen.
    Da sie zurzeit keine wirkliche Möglichkeit hatte, die beiden dafür zur Rechenschaft zu ziehen, da sie es schlecht mit beiden aufnehmen konnte und weder Sextus noch Loki vor ihr fürchteten musste sie zu dem einzigen ihr möglichen Mittel greifen.
    Sie schaute die beiden noch einmal hinterhältig an, schluckte ein wenig Wasse um dann erneut laut zu prusten.
    Darauf folgte ein lautes:


    "Hilfeeee! MARGAAA!!"


    Dann setzte sie ein völlig zermürbtes und unschuldiges Gesicht inklusive Hundeblick auf und hoffte, dass ihr Plan aufgehen würde...

    Eila war in Begleitung der zwei Männer bei den Spielen aufgetaucht. Es waren ihre ersten Spiele und sie hatte sich durchaus darauf gefreut. Als Sextus sich dann allerdings verabschiedete war sie einen Moment lang enttäuscht. Doch er konnte ja nichts dafür, dachte sie sich. Und weiter : Irgendwie merkwürdig das alles hier...
    Dann blickte sie hoch zu Sextus der den beiden gerade etwas einer Grimasse ähnliches schnitt und streckte ihm daraufhin die Zunge raus. So frech er auch war, so gern hatte sie ihn auch, musste sie sich dann eingestehen , blickte aber wieder zu ihrem Bruder und auf das Feld, auf dem die Spiele stattfinden würden...
    "Was genau tun die denn hier? Ich meine, warum ist das Feld rund??" fragte sie dann Loki mit hochgezogener Braue.

    Ebenso wie ihr Bruder musste Eila ob ihres gemeinsamen Triumphs grinsen. Dann jedoch betrachtete sie den nassen Marbod, wie er so in dem Trog saß genauer. Er sah irgendwie sehr anziehend aus, trotz seines noch immer leicht irritierten Blickes. Seine Tunika klebte an ihm und sein Blick war einfach zu niedlich.


    Eila erkannte, dass er sie nicht gehört zu haben schien.
    "Ich hatte gefragt, wie das Wasser ist. Wie gesagt, als Duccier müsstest du dich im Element Wasser ja wohl wohler fühlen als wir Irmvolks." wiederholte sie was sie gesagt hatte und lächelte.
    Doch dann hatte sie schon wieder Mitleid mit Marbod, ging auf ihn zu und bot ihm ihre Hand an um ihn aus dem Trog zu ziehen.

    "Wie wäre es, wenn wir es gemeinsam täten?" flüsterte sie ihm zu.
    Eila gab ihrem Bruder daraufhin ein Zeichen, was sie beide schon seit ihrer Kindheit kannten. Sie hatten zwar oft gegeneinander gekämpft, doch sicher noch häufiger gemeinsam andere aufgemischt.
    So schaute auch sie Sextus noch einen kleinen Moment mit , wenn auch nicht ernst gemeint, vor Zorn funkelnden Augen an und dann sprangen sie und Loki gleichzeitig auf Sextus zu , griffen jeweils einen seiner Füße und zogen diese in die Höhe. So dass der arme Duccier einen Moment später selbst rücklings im Wasser lag.


    "Und?" grinste Eila ihn dann an." Wie ist das Wasser so? Wie du gerade selbst behauptest hast, fühlst du dich als Duccier ja anscheinend wohler im Wasser als wir Irmvolks."

    "Hmm..." , bedachte Eila Sextus Worte, "ich denke schon."
    Dann grinste sie ihren Bruder an.
    "Aber in diesem Falle glaub ich ihm. Bzw. nur mit dem was die vier Römer betrifft."
    Mit leicht entschuldigendem Blick schaute sie Sextus an. Sie hatte damit zwar Loki recht gegeben, aber andererseits auch klargestellt, dass sie nicht an Sextus Fähigkeiten zweifelte.

    Zitat

    Original von Marcus Petronius Glabrio
    Glabrio freute sich, als er Eila erblickte, die ihm die Tür öffnete und sich ganz offensichtlich auch freute. Herzlich begrüßte er sie und drückte ebenfalls seine Freude aus, dann sagte er: "Ich war gerade auf der Auktion deines Bruders und habe diese wunderbare Stute ersteigert. Sie ist ein ganz nettes Mädchen, nur den Namen hab ich vergessen, ich muss Loki nachher nochmal fragen!" Dann brachte er sie hinter´s Haus und band sie dort an, er wollte nicht, dass jeder sie von der Straße sehen und wegnehmen konnte. Darauf begab er sich wieder zu Eila vor der Haustür.


    "Das ist ein hmm... netter Wolf, nicht wahr? Wie auch immer...
    Wie hast du dich hier seit unserem letzten Treffen eingelebt?"


    "Ja, es ist ein Wolf. Das Symbol unserer Familie, aber komm doch erst einmal herein."


    Sie schritt vor Glabrio in die Wohnung und war erfreut, dass sie sich nun zumindest ein wenig für all das revanchieren konnte, was er für sie und Loki getan hatte. In der Küche angekommen bedeutete sie ihm, sich zu setzen, holte zwei Becher, einen Krug Met und einen Krug Wasser sowie ein wenig Brot und Obst und ließ sich anschließend ebenfalls am Tisch nieder.


    "Bedien dich bitte." Sie selbst goß sich Wasser ein und trank einen Schluck.
    "Wie habe ich mich eingelebt..." grübelte sie. "Ich muss sagen bisher ganz gut. Es ist zwar immer noch sehr vieles ungewohnt, aber ich bin hier zu Hause, Loki ist mein zu Hause."


    Dann schaute sie ihn neugierig an. "Aber sprich, Glabrio, was verschafft mir diesen erfreulichen Besuch? Musst du nicht arbeiten?"

    Eila war ein wenig überrascht, dass die beiden anscheinend wirklich hier herübergestiefelt waren um sie zur Verlobung mitzunehmen. Einige Momente lang musste sie trotz Sextus verlockenden Worten , auf die sie in Lokis Gegenwart dieses Mal nicht näher einging, grübeln.
    Unerklärlicherweise hatte sie überhaupt keine Skrupel weiß Jupiter was mit den beiden anzustellen. Dennoch war es für sie etwas anderes so vielen Menschen auf einmal entgegen zu treten. Vielen Menschen, die sie unweigerlich mustern und sich fragen würden, wer sie wohl sei und so bald sie erfahren würden, sie wäre Lokis totgeglaubte Schwester noch viel mehr tuscheln würden... Zumindest malte sie es sich so aus.


    Doch dann blickte sie in die Augen ihres Bruders und die von Sextus und sie wusste, dass sie wohl nirgendwo auf der Welt besser aufgehoben sein könnte.
    "Hmm..." sagte sie dann. "Warum eigentlich nicht. Ich geh einfach mal davon aus, dass ihr zwei mich rettet , wenn es mir zuviel wird." lächelte sie.

    Einen kurzen Moment lang verharrte Eila in der Umarmung ihres Bruders, wenn sie auch erstaunt über seine Reaktion war.
    Dann jedoch erinnerte sie sich daran, dass die beiden nicht alleine waren.


    "Na na, wir wollen doch nicht sentimental werden, oder?" zwinkerte sie Loki , nachdem sie sich wieder aus der Umarmung gelöst hatte, zu.


    Dann wandte sie sich an Sextus und schaute leicht skeptisch drein.
    "Irgendwas stimmt hier doch nicht..." tat sie so als würde sie grübeln. "Ahh... jetzt weiß ich es! Zwei Imrvolks haben ne blutige Nase, weil ein Duccier ne Kopfnuss gekriegt hat..." , dann lachte sie.


    Die Geschehnisse der letzten Minuten waren auch zu merkwürdig um sie ernstzunehmen... bis auf einen vielleicht. Doch sie verdrängte diesen sofort wieder. Vielleicht hatte sie sich das ja auch alles nur eingebildet.

    Eila ignorierte einfach, dass Loki ihr ruiniertes Kleid nochmehr zu ruinieren gedachte.
    "Pfff... Mir erst die Nase brechen wollen und dann nett sein?" grinste sie. "Du weißt ebenso wie ich, dass du Rüpel das mehr als verdient hast."
    Einen Moment lang fragte sich, wie diese Szene wohl auf Sextus wirken mochte, doch da dieser Loki mittlerweile gut zu kennen schien, würde es ihn wohl kaum wirklich erstaunen.
    "Sei froh, dass es nur die Faust war. Hätte ich was anderes zur Hand gehabt, würdest du jetzt wirklich ne gebrochene Nase haben. "
    Seit sie klein war hatte sie ständig versucht ihm die Nase zu brechen. Als die Hände nicht mehr gereicht hatten, mit allen möglichen anderen Dingen, doch zu ihrer Enttäuschung hatte sie es nie geschafft.
    Dann lächelte sie ihren Bruder liebevoll an.
    "Erst jetzt merke ich, wie sehr du mir wirklich gefehlt hast. Ich wäre beinahe aus dem Training gekommen." , meinte sie schalkhaft.

    Einerseits amüsierte Eila Lokis kleine Ansprache, doch konnte sie nicht verhindern ganz leicht zu erröten. Sie hatte die letzte Begegnung mit Sextus keineswegs vergessen.
    Als dieser sich dem ganzen dann noch anschloss musste sie sich ernsthaft zusammenreißen um möglichst nicht aufzufallen. Vor allem hatte sie das Gefühl, dass hinter Sextus Worten ein Funken mehr Wahrheit steckte, als sein Ton vermuten ließe.
    So lächelte sie von einem zum anderen, wenn auch zu dem einen etwas länger.
    "Welch eine Ehre." grinste sie."Nunja, da bin ich, wie ihr seht. Genügt es dir mich anzuschauen, oder steckt doch noch mehr hinter der ganzen Geschichte?"
    Sie musterte Sextus und stellte erneut fest, wie angenehm er doch anzusehen war. Auch sie freute sich sehr ihn zu sehen, und das konnte sie , wie auch immer sie es anstellte, nicht verbergen.

    Eila fand den Ausdruck der auf Lokis Gesicht erschien beinahe komisch. Früher hätte er bei so etwas hämisch gegrinst und nun sorgte er sich. Er schien weich zu werden. Was allerdings einen Vorteil für Eila, die noch eine Rechnung mit ihm offen hatte, bedeutete.
    So schnell wie er heranstürmte schlug sie ihm mit der Faust auf die eigene Nase.
    Sie blickte ihn an und sagte : "So , jetzt sind wir quit."


    Dann grübelte sie einen Moment und kam zu dem Schluss, dass Sextus die Situation wirklich großartig gelöst hatte, schaute ihn an und zwinkerte ihm ebenso zu, während Loki damit beschäftigt war, sich seine Nase zu halten.


    "Du hast übrigens mein Kleid ruiniert. Ich fordere Wiedergutmachung, nur damit das klar ist." Sie lächelte bei dem Gedanken an ein neues Kleid...