Beiträge von Kaeso Annaeus Modestus

    Modestus nickte nur freundlich und setzte sich dann auf dem ihm zugewiesenen Platz. Dass der Magister der Septemviri heute die Prüfung selbst abnahm, wunderte Modestus sehr, denn normalerweiße gaben sich solche Personen eigentlich nicht mit solchen Simplen aufgaben ab. Es dauerte noch einen Moment bis er den Prüfungsbogen erhielt, doch als er ihn endlich hatte fing er auch gleich an die Fragen zu beantworten.

    Vitellus und Appius flanierten über das Forum Romanum als wären sie nicht, der Abschaum der sie waren. In den schlechteren Kreisen Roms waren sie auch als Sackab Appius und Gurgelschlitzer Vit bekannt und verdingten sich ab und zu als Schläger Briganten und Mörder, doch das war eher die Ausnahme als die Regel. Vitellus trug immernoch seine schäbige ehemals rote Tunika und der kleine Appius eine nicht minder verschlissene Tunika deren Farbton allerdings eher ein schlickiges schleimiges Grün war. Ihre "harmlosen" Spazierstöcke klackerten auf dem Boden und die Sicae in ihren ausgeklügelten verstecken waren nicht zu erkennen.


    >Miese Sau. Ist einfach abgehauen um Gladiator zu werden.<


    nörgelte Vitellus vor sich hin, der sich immer noch ärgerte das Hompul nach dem kleinen Aufstand in Rom freiwillig Gladiator geworden war und seine beiden Freund im Stich gelassen hatte.


    >Vergiss s endlich Vit. Kanns dich noch ewich aufregn abers bringt ´n Dreck.<


    meinte Appius der langsam von dem Genörgel von Vitellus genervt wurde. Hompul war schon einige Zeit weg doch Vitellus ärgerte sich noch immer darüber.


    >Gibts da was zu verschenken oder warum rennen die blöden Hunde ?<


    wunderte Vitellus sich und so stolzierten die beiden Männer zu dem Karren herüber auf den ein fetter Kerl saß und der von einigen Menschen umringt war. Nicht gerade höflich bahnten sich die beiden Männer einen zwischen den Leibern hindurch und teilten hier und da einen saftigen Hieb mir ihren Stöcken aus. Allerdings verhielten sie sich nicht schlimmer als die meisten der anderen, weshalb sie kaum auffielen.


    >Da verschenkt tatsächlich wieder jemand was. Irgendso ein Möchtegernsenator lässt sich wieder herab und schenkt uns armen Kreaturen Brot. Und nicht mal nen billigen Dreck. Das Zeug sieht sogar recht anständig aus.<


    meinte Vitellus voller Spott aber dennoch erwartungsvoll und schubste einen kleinen Jungen beiseite. Schließlich flog auch ein Leib in seine Richtung der Mann schnappte ihn sich gierig aus der Luft. Appius hatte sich näher an den Wagen herangekämpft und bekamm sein Brot höchstpersönlich von dem fetten Kerl überreicht.


    >Da sin ja sogar Olivn drin. So hats meine Mutter auch immer gemacht.<


    sagte der rauhe Appius sentimentel und schniefte kurz. Als er sich aus der Menge herausdrängte sah es fast so aus als würde er den Brotleib umarmen und sich nicht nur an ihn klammern, damit es gierigen diebischen Menge unmöglich war ihm sein Brot zu klauen. Vitellus schaute seinen Kumpan kurz verwundert an als er das bemerkte und schüttelte dann den Kopf und lief weiter in Richtung der Subura. Kurz darauf waren die beiden auch schon wieder in einer der vielen Gassen Roms verschwunden.

    >Deine erste Aufgabe ist es dich bei dem Magistratus Annaeus Varus zu melden. Er soll dir erstmal alles zeigen und mit dir einige leichtere Arbeiten erledigen. Ich denke für den Anfang könntet ihr die Marktgebühren eintreiben.<


    sagte Modestus und schaute sich selbst das Officium nocheinmal kurz an. Vor vielen Monaten und wenigen Jahren hatte er hier selbst angefangen. Ob es der Purgitier auch zum Duumvir bringen würde ? Bei Varus war er sich sicher, doch bei dem Apicius würde es sich wohl in den nächsten Tagen zeigen ob er etwas taugte oder ob er nur ein verzogener Bursche, der sich so wichtig nahm als wäre er ein Patrizier, war.

    Als Modestus an dem Prüfungsraum angekommen war, öffnete Modestus gleich die Türe und betrat den Raum. Im Moment waren noch nicht sehr viele Prüflinge da und so ging Modestus zu dem Mann herüber, den er für den Prüfer hielt.


    >Salve, ich bin Kaeso Annaeus Modestus und ich würde gerne die Probatio Rerum Sacrarum ablegen. Bin ich dafür hier richtig ?<


    fragte er noch obwohl er eigentlich sicher war die Antwort zu kennen.

    Den Vergleich habe ich auch nur gebracht, um zu zeigen wie das gemeint ist. Ich bin ehrlich gesagt dagegen die drei die Sachen nachhollen zu lassen, denn das bringt eh nicht viel. Außerdem haben alle 3 auch SimOn eine gewisse Berechtigung für ihre Ausnahmen. Ich meine Callidus ist Aelier. Juvenalis ist Patrizier und Matticus ist eben nach Hungaricus einer der besten Juristen.

    Ganz einfach. Decimus Matticus und Tiberius Iuvenalis haben beide Stufe II-Ämter am Kaiserhof ohne jemals ein Stufe I-Amt gemacht zu haben. Callidus hat sogar ein StufeIII-Amt ohne vorher StufeI oder Stufe II absolviert zu haben. Avarus fragt nun ob die drei das jetzt nachholen müssen wie die Leute im CH. Dort mussten die gewesenen Quästoren nach den Neuerungen im CH nochmal ein Quästor oder Vigintivir werden um sich für eine Erhebung zum Senator zu qualifizieren.

    Die Wisim ist weder verpflichtend noch zwingend notwendig. Das einzige was du mit dem virtuellen Geld anstellen kannst, ist an deinen Wisimbalken rumspielen, anderen Leuten etwas geben, damit die an ihren Wisimbalken herumspielen. Fertig. Viel mehr läuft in der Wisim nicht. So essentiel ist die Sache also nicht.. Und wenn man einen Brief in eine andere Provinz verschicken will, dann schickt man eben einen Sklaven.

    Modestus öffnete die Tür und betrat das Officium. Der Raum war zwar die letzten Wochen nicht mehr benutzt worden, doch weder schmutzig noch staubig. Ein einfacher Holztisch samt Stuhl dominierte das Officium und wurde von einem großen hölzernen Regal ergänzt.


    >Das ist dein neuer Arbeitsplatz. Es müssten noch einige Wachstafeln und Papyri vorhanden sein, aber wenn du dennoch etwas benötigst schreib einfach eine List und gib sie einem der städtischen Sklaven. Er wird sie für dich besorgen. Hast du nun noch irgendwelche Fragen ?<


    stellte Modestus die Frage erneut.

    >Wie du möchtest. Ich denke ich werde dich vorerst Magistratus Annaeus Varus zuteilen.<


    sagte Modestus während er von seinem Stuhl aufstand und ihn ein Stück zurückschob. Er ging langsam um seinen Schreibtisch herum an Apicius vorbei zur Tür.


    >Folge mir.<


    sagte er noch zu dem neuen Scriba gewandt und öffnete dann die Tür. Dann verließ er sein Officium in Richtung des neuen Arbeitsplatz von Apicius.

    Der Purgitier wusste also wie man eine Villa Rustica leitete. Das war zwar nicht ganz das was er erwartet hatte, doch immerhin hatte der junge Mann schon einige Erfahrungen im Geschäftsleben gemacht. Apicius machte auch so einen recht guten Eindruck auf Modestus, weshalb er beschloss ihn einzustellen.


    >Nun ich denke, einer Einstellung steht nichts im Weg. Hast du noch irgendwelche Fragen? Ich werde die offizielen Dokumente heute Nachmittag noch anfertigen und wenn du willst zeige ich dir gleich noch deinen neuen Arbeitsplatz.<

    >Gut, ich habe nichts anderes erwartet. Hast du noch irgendwelchen erwähnenswerten Eigenschaften ? Interessierst du dich vieleicht für Geldgeschäfte, kennst du dich gut in einem gewissen Bereich aus oder hast darin schon Erfahurungen gesammelt ? Hast du vorher vieleicht schon eine andere Anstellung gehabt ?<


    fragte Modestus weiter. Er wusste über solche Dinge immer gerne bescheit, denn manchmal konnten sich solche Begabungen durchaus als nützliche erweißen.

    >Du möchtest also Scriba werden ? Nun wir haben durchaus einige unbesetzte Stellen, die ich gerne besetzt sehen würde. Du kannst lesen und Schreiben ?


    fragte Modestus, da dies essentiel für die Arbeit eines Scribas war. Wer brauchte schon einen Schreiber der nicht Schreiben kann. Er mussterte den Mann vor ihm kurz. Er trug gute Kleidung und kam vermutlich aus gutem Hause. Schreiben wohl kein Problem für ihn darstellen.

    >Salve Purgitius Apicius. Wie kann ich dir helfen ? Aber setze dich doch ersteinmal.<


    fragte Modestus und legte den Bericht und einige andere Dokumente, die zu wichtig waren um sie jedem Besucher zu zeigen in einer der Schubladen seines großen Marmorschreibtisches. Iullus Purgitius Apicius ... ob er wohl mit dem Senatoren Purgitius Macer verwandt war ? Er musste es wohl sein, denn so verbreitet war der Name Purgitius auch nicht.

    Gemächlich ging auch Modestus zu dem tablinum hinter Leone her. Ein Theaterstück sollte es geben ? Modestus war gespannt was sich Corvinus hatte einfallen lassen und ob die Schauspieler etwas taugten. Selbst das beste Stück wurde zur Farce wenn die Schauspieler Dilettanten waren, wobei er aber bezweifelte, dass der Aurelier solche engagiert hätte. Im Moment sah er nur einen geschlossenen Vorhang und einen anderen Gast, den er mit etwas anstrengung als Decimus Matticus indentifizierte. Er nickte dem Ankläger des Kaiser kurz zu ging allerdings weiter zur anderen Seite des Raums wartete dort auf den Beginn des Theaterstücks.

    >Nein, im Moment diene ich nicht dem Cultus Deorum. Ich danke dir für deine Auskunft. Vale bene Rector.<


    antwortete Modestus und machte sich dann auf, um den Raum XXIII zu finden. Hätte er das gewusste wäre er wohl gleich dorthin gegangen und hätte sich diesen Weg gespart.

    Modestus verfolgte die Schritte von Sophus genau. Wie er das Weihwasser versprenkelte, das Gebet immer wieder aufsagte oder langsam das Grundstück abschritt. Nach kurzer Zeit beschloss er allerdings noch einmal seinen Part durchzugehen, der gleich folgen würde. Die rituelle Übergabe des Grundstücks an Merkur selbst, war seine Aufgabe und er ging die Worte in Gedanken nocheinmal durch, denn er wollte sich nicht versprechen. Als er fertig war bemerkte er wie Corvinus kurz zu ihm herübersah. Modestus nickte nur zuversichtlich und wandte seinen Blick wieder Sophus zu. Hoffentlich würde es keine Probleme geben.

    Diese Feier war natürlich obligatorisch für Modestus, weshalb er natürlich zusammen mit seinem Sklaven Chion und Clodius Albanus in Publikum zu finden war. Er sah sich gerne Rennen und wenn eigene Fahrer der Albata nicht daran beteiligt waren, genoß er die Rennen erst so richtig, da er sich keine Gedanken um die eigenen Fahrer, deren Strategie und anderen Dingen machen musste. Dies war solch ein Rennen, was Modestus noch etwas mehr freute, denn hier hätte er um den Verlust eines der Rennpferde bangen müssen, auch wenn er einen möglichen Fahrer der Albata nicht zu den möglichen Siegern gezählt hätte. Natürlich wäre es eine ungemeine Ehre wenn das das Opfer an Mars ein Pferd der Weißen gewesen wäre, doch Modestus würde solch ein Pferd lieber behalten um irgendwann einen weißen Fahrer bein einem Rennen in Rom siegen zu sehen. Das einzigste was Modestus an diesem Rennen störte, war dass es nach der Opferung des Siegerpferdes oft etwas ... turbulent wurde, weshalb ihn Albanus und Chion begleiteten. Er lauschte dem flamen martialis und verfolgte die Wagen gespannt als sie das erste Mal um die Markierung preschten.

    Zitat

    Original von Marcus Aurelius Corvinus
    Annaea Minervina! Verwundert sah ich zu Minervina und zurück zu Modestus. So ein Halunke. Mit keinem Wort hatte er erwähnt dass er verheiratet war! Kürzlich konnte das gar nicht stattgefunden haben. Modestus hätte mich doch sicher eingeladen. Oder? "Tja, mein Freund, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll... Minervina, es ist mir eine Ehre, dich kennenzulernen."


    Seine Schwester war mittlerweile einige Meter und Modestus bemerkte wie sie sich mit einigen anderen Frauen unterhielt. Unrecht war es ihm beileibe nicht, da sie sonst recht schüchtern war. Trozdem behielt er doch ein Auge auf sie und schaute manchmal kurz zu ihr herüber. Seit ihr Eheman gestorben war, hatte Modestus irgendwie das Gefühl auf sie Aufpassen zu müssen. Er bemerkte natürlich auch, dass Corvinus Minervina etwas verdutzt angeschaut hatte. Hatte der Aurelier seine Schwester vieleicht schon einmal in Germanien gesehen ? Modestus beschloss zu fragen, denn er war neugierig warum sein Freund so verblüfft gewesen war. Vorher wechselte die kleine Amphore allerdings noch den Platz vom rechten zum linken Arm, da sich Modestus nun mit der rechten Hand über sein Kin strich.


    >Du siehst so erstaunt aus Corvinus. Kann es sein, dass du meine Schwester vieleicht schon einmal in Germanien gesehen hast ?<


    Kurze Zeit später bemerkte Modestus wie weitere Gäste eintrafen. Er mussterte sie kurz und erkannte das eine oder andere Gesicht, als Corvinus auch schon mit seiner Ansprache begann. Er hörte aufmerksam zu und trat dann einen Schritt nach vorn um die kleine Amphore zu öffnen. In seinen Gedanken tauchte die Idee auf erst noch einen Schluck aus der Amphore zu nehmen, doch das wäre weder schicklich noch besonders pietätvoll gewesen und so verdränkte er den Gedanken rasch wieder. Langsam und bedächtig goß er dann den Wein in eine der der Schalen. Die leere Amphore immernoch haltend, sah sich Modestus nach irgendeinem Bediensteten um, dem er sie geben könnte.