Beiträge von Kaeso Annaeus Modestus

    >Ich habe zwar dazu noch keine genauen Pläne, aber es gäbe schon ein Grundstück, auf welchem ich den Tempel gerne sehen würde.
    Wir könnten es durchaus dort versuchen, wobe ich natürlich vorher noch die Erlaubnis des momentanen Besitzers einhollen muss. Aber
    ich denke, dass das klein Problem sein wird, denn Ofillius Fabatus ist ein sehr religiöser Mensch.<


    sagte Modestus erfreut und ließ einen Sklaven sein Essen abräumen, nachdem er satt war. Während er überlegte welchen Sklaven er wohl
    am besten zu Fabatus schicken sollte, ließ er sich noch Wein nachschenken.

    Einen Steinwurf vom Marstempel findet man zwischen den vielen Gebäuden Mantuas eine Lücke. Vor kurzem stand hier noch
    ein Gebäude, aber es wurde wegen grober Baumängel abgerissen und seit dem warten das Grundstück darauf wieder bebaut
    zu werden. Hier und da liegt noch etwas Schutt auf dem braunen Boden, aus dem langsam Unkraut hervorbricht.

    >Also da wäre Annaeus Florus, aber er ist krank und deshalb nicht zu sprechen.Dann natürlich seine Frau Annaea Iuliana,
    die aber im Moment so sehr mit Florus beschäftigt ist so, dass du sie wohl kaum zu Gesicht bekommen wirst. Dann gibt es
    natürlich mich und gerade ist auch mein Großvater der Augur Annaeus Sophus in Mantua zu Besuch. Ansonsten wirst du
    natürlich noch allerhand Sklaven und Bedienstete in der Casa finden.<


    Modestus überlegte kurz ob er vieleicht jemanden vergessen hatte, als die Tür auch schon einen kleinen Spalt von dem ehemaligen Gladiator
    geöffnete wurde. Er schaute die beiden kurz an.


    >Salve Duumvir.< sagte er freundlich und öffnete die Tür ganz, damit Modestus und sein Begleiter eintreten konnten.

    >Danke Varus. Genau 20 auf 36 Pedes sagst du ?< wiedeholte Modestus belustigt und wandte sich wieder dem Händler zu.


    >Und du willst davon nichts gewusst haben ? Naja es ist ja auch nicht sonderlich wichtig. Du hast ihn ja sicher gehört,
    es sind sechzig Sesterzen, Hyginus.<


    sagte Modestus und winkte die beiden Vigilen mit der Truhe heran. Aus einem Beutel nahm der Optio einen Schlüssel und öffnete die noch leere Truhe.


    >Gut gut. Das hält sich ja noch in Grenzen. Ich hoffe das Geld wird auch in etwas sinnvolles investiert.<


    erwiederte der Seidenhändler etwas brummig, da er sich von seinem lieben Geld trennen musste, und zückte eine Lederbeutel.
    Sorgfälltig zählte er fünfzehn Denar ab und übergab sie Modestus. Der lies die Silbermünzen einzeln in die Truhe fallen um sicher
    zu gehen, dass es auch fünfzehen Denare waren.


    >Varus, stelle bitte eine Quittung aus die besagt, dass Aulus Lafrenius Hyginus seine Gebühr für diese Woche bezahlt hat.<

    Nach dem Gespräch mit Varus in der Curia Mantua, das mit einer Ernennung zum Stadtschreiber endete, ging Modestus zusammen mit
    seinem Verwandten zur Casa Annaea. Schließlich brauchte Varus einen Platz zum Leben. Manche Beamten lebten fast schon in ihren
    Officia, doch das hatte Modestus nie verstanden.


    >Da sind wir schon. Chion wärst du so gut ?< sagte Modestus und sein Sklave pochte auch gleich an das Tor.

    >Wir könnten es gleich morgen machen wenn du willst. Müsste man dafür zu einem speziellen Ort ? Oder benötigst du irgendwelche Unterstützung dafür ?<


    fragte Modestus und brach sich ein Stück Brot ab.

    Zitat

    Original von Ioshua Hraluch


    Marmor gibt es im Angebot von dem tylusischen Importbetrieb.


    Als ob jemand so verzweifelt wäre, den Marmor für 200 zu kaufen. Da warte ich lieber bis der König selbst oder Decima Lucilla was reinstellt.


    Decima Valeria: Germanicus Corvus war leider schneller.

    >Natürlich wäre es sehr interessant zu erfahren wie die Götter zu diesem Bauvorhaben
    stehen. Wäre es für dich zumutbar, wenn ich dich darum bitten würde ?<


    fragte Modestus und trank noch einem Schluck von dem kühlen Sabiner.

    Modestus war etwas verwirrt als er Varus hörte. Hatte er das vorhin wirklich laut gesagt ? Er winkte ab und nickte dem Optio zu. Dieser ging dann
    wie abgesprochen mit zwei seiner Männer voraus um Platz zu machen. Danach folgte der Zug aus Beamten, städtischen Sklaven und natürlich den
    restlichen Vigilen. Modestus hatte beschlossen am südlichen Ende des Marktes anzufangen. Da die Vigilen die Menge auf dem Marktplatz fast wie
    richtige Liktoren teilten war der Weg dort hin recht angenehm. Natürlich gab es viele Gaffer, denn wo ein Duumvir mit Vigilen und einer Truhe au-
    ftauchte war oder würde sicher etwas Interessantes geschehen. Als sie vor ersten Stand ankamen bildeten sechs der Vigilen sofort einen großen
    Halbkreis vor dem Stand um genügend Platz für den Duumvir und die übrigen Männer zu machen. Modestus war beeindruckt von der Disziplin die
    Vocula den Männern eingetrichtert oder wohl eher eingeprügelt hatte. Zusammen mit seinem Stadtschreiber, dem Optio, den zwei "Vermessungs-
    sklaven" und den zwei Vigilen mit der Truhe stand Modestus in dem großen Halbkreis und nur er trat zu dem Stand heran um den Händler ein
    wenig zu beruhigen.


    >Sei gegrüßt ehrenwerter Duumvir Annaeus Modestus. Warum beehrst du heute mich und meinen Stand
    mit deiner Anwesenheit, wenn ich fragen darf ?<


    fragte der der dicke Händler etwas nervös, da die Vigilen seinen Stand praktisch umstellt hatten. Sofern das bei sechs Männern und einem so großen
    Stand überhaupt ging. Außerdem war die Anwesenheit eines Duumvirs zusammen mit der Stadtwache nicht unbedingt als gutes Omen zu betrachten.


    Bevor Modestus antwortete, flüsterte ihm einer der Sklaven noch schnell den Namen des Händlers ein, denn der Mann war einer der wenigen und damit
    auch wichtigsten Importeure von erlesenen Stoffen in Manuta. Sein pompöser Stand mit allerlei feinen Stoffen zeugten, wie sein enormer Bauch und die
    goldenen Ringe an seinen Händen, von seinem nicht unerheblichen Reichtum, der natürlich einen gewissen Einfluss mit sich brachte.


    >Aulus Lafrenius Hyginus. Mach dir keine Sorgen. Wir sind natürlich hier um die wöchentlichen
    Standgelder einzutreiben. Hast du den noch keinen der Aushänge gelesen ? Sie hängen schon
    einige Tage aus.<


    sagte Modestus in einem Tonfall als würde er mit seinem ältesten und besten Freund sprechen. Als er noch selbst Stadtschreiber gewesen war,
    hatte er sich um so etwas nicht gekümmert, aber Modestus musste nun als Duumvir an seine Wiederwahl denken. Zwar war er noch nicht ganz
    sicher ob er erneut kandidieren würde, doch das Tat nichts zur Sache. Er nickte den zwei Sklaven kurz zu und sie machten sich ans Werk.


    >Du musst pro Dutzend pedes quadrati ein Sesterz zahlen, Hyginus. Und zwar ab jetzt einmal
    die Woche. Heute bin ich noch selbst dabei in Zukunft wird das aber einer der Magistrati oder
    Scribae erledigen.<


    sagte er imme rnoch mit einem freundliche lächeln auf den Lippen.


    >Standgelder ? Ach natürlich !<


    sagte der Händler und atmete erleichtert aus. Im Kopf überschlug der geschickte Händler bereits die Summe die auf ihn zukommen würde. Froh
    stellte er fest, dass es wohl nur etwa 60 Sesterzen werden würden.


    >Varus, schau doch mal was die was die beiden Sklaven gemessen haben und rechne aus,
    was unser guter Lafrenius Hyginus bezahlen muss.<


    sagte Modestus und wandte sich wieder dem Seindenhändler zu um mit ihm noch ein wenig zu plaudern.

    >Salve Varus. Das ist Optio Manius Vocula. Er bildet im Moment zwei Contobernia unserer Vigilen aus. Sie sollen für mehr
    Sicherheit auf den Straßen sorgen. Eine davon wird uns heute begleiten und dafür sorgen, dass das Geld nicht abhanden
    kommt.<


    erklärte Modestus deutete erst auf den grauhaarigen Optio und dann auf die die restlichen Männer.


    >Und eigentlich sollten noch zwei Sklaven kommen.<


    sagte Modestus und schaute sich noch einmal um. Er hatte eine Idee und ließ seine Blicke über die Köpfe der vielen Leute wandern. Dann
    sah er einen langen Stab, der aus der Menge herausstach. Das nächste Mal würde er dafür sorgen, dass man sich gleich vor der Curie traff.


    >Sie kommen anscheinend gleich. Die beiden Burschen haben Maßstäbe dabei und werden die Stände vermessen. Sie sind ein
    pertica lang und haben nach jedem pes eine Markierung, falls es dich interessiert.<


    sagte Modestus eher gelangweilt. Ihn selbst hatte es nicht interessiert, als er vor einer Stunde noch schnell mit den beiden Sklaven
    die Stäbe gekauft hatte, aber Modestus war einfach zu höflich um den Händler, der natürlich allerlei Geschichten über das kunstvolle
    Machwerk erzählte, zum schweigen zu bringen.

    Modestus packte mit einem Fladen ein Stück gebratenes Schweinefleisch und schlang es zusammen mit dem Fladen herunter. Dann
    nahm schnitt er ein Stück von einem interessant richenden Käse ab und spühlte ihn mit einem Schluck von dem eisgekühlten Sabiner
    herunter. Modestus hatte an diesem Tag noch nichts gegessen und entsprechend hungrig war er auch. Natürlich war Modestus auch
    ein leidenschaftlicher Esser, was man inzwischen seinem Bauch ansehen konnte.



    >Ja, ich plane im Moment einen Tempel für Mantua, wobei wohl noch einige Jahre vergehen können bevor wir seine Fertigstellung
    zelebrieren werden. Bisher hatten aber die architektonischen Dinge für mich Vorrang. Ich bin im Moment auch noch unentschieden
    welcher Gottheit der Tempel geweiht werden sollte. Mercurius war bisher mein Favorit, damit der Gott des Handels und des Gewerbes
    wohlwollend auf Mantua herabblickt.<

    Zusammen mit einem Contobernium städtischer Vigilen und einem Optio der selbigen, kam Modestus auf der Marktplatz an.Alle neun Vigilen trugen die
    gepolsterten, hellgrünen Tuniken, die bronzebeschlagenen Schlagstöcke und natürlich ihre eisernen Helme. Zusätlich trugen zwei von ihnen zusammen
    eine kleine Truhe mit eisernen Beschlägen, die für die Einnahmen gedacht war. Modestus trug selbstverständlich eine Kombination aus Toga und Tunika,
    denn damit er wie ein dahergelaufener Straßenköter nur in einer Tunika umher ging musst schon sehr viel passieren. Er hatte extra den Umweg über die
    Unterkunft der Vigilen gemacht, denn bei der Menge Geld die wohl am Abend in der Kiste sein würde, waren einige bewaffnete Männer von Nöten um für
    einen Überfall gewappnet zu sein. Als die Gruppe sich nun durch das Gedränge auf dem Markt quetschte sah sich Modestus um. Vieleicht war Annaeus
    Varus ja schon hier.

    >Vale Verus.<


    sagte Modestus und nahm ein weiteres Schriftstück aus der Schublade, in die am Morgen sämtliche Dokumente für ihn gelegt wurden.
    Diesmal handelte es sich über eine Beschwerde über die Lupaner eines gewissen Matinius Plautus. Den Mann kannte er nur zu gut.

    >Wenn das Archiv der Auguren in Rom ähnlich ordentlich wie unser städtisches Archiv in Mantua geführt wurde, dann steht dir viel Arbeit bevor.<


    sagte Modestus ernst als sich die Türen des Tricliniums wieder öffneten. Herein kamen zwei Sklaven die das Essen der beiden Männer trugen. Während sie für Sophus
    nur ein bronzene Schale mit saftigen Trauben hinstellten, wurden für Modestus einige Teller und Schalen von einem Tablett genommen. Ob Käse, Brot,Fleisch, Gemüse
    oder Fisch von allem waren mehrere Sorten vorhanden. Die beiden Kannen, die ebenfalls aus Bronze waren, strahlten eine angenehme Kühle aus, denn in dem Wein s-
    chwammen einge Eisbrocken um ihn zu kühlen. Die beiden Sklaven schenkten sogleich auch zwei Becher von dem gekühlten Sabiner ein und reichten den beiden Annae-
    ern die gefüllten Trinkgefäße.


    >Als Auguren seit ihr doch auch für Tempelweihungen zuständig oder etwa nicht ?< fragte Modestus noch bevor er zu essen begann.

    Modestus nickte kurz um zu bestätigen, dass der Text in Ordnung war.


    >Ja, das stimmt soweit alles. Vale.<


    sagte er und als sein Verwandter das Officium verlassen hatte, räumte er einige Wachstafeln von
    seinem Schreibtisch und begann damit einge Berichte durchzublättern. Anscheinend gab es einen
    Streit zwischen einem Schlachter und einem Viehtreiber um das Fleisch von einem Dutzend Eseln.

    >Fangen wir an. Als überschrift schreibst du groß Edictum Curiae Mantuae. Das wird natürlich unterstrichen.
    Dann kommt der Text. Ab dem KAL AUG DCCCLVII A.U.C. (1.8.2007/104 n.Chr.) muss für jeden Stand auf dem
    Marktplatz Mantuas eine Gebühr entrichtet werden. Diese Gebühr richtet sich nach der Fläche, die der Stand
    belegt, und muss wöchentlich bezahlt werden. So ist für jedes angefangene Dutzend Pedes Quadrati ein Ses-
    terz zu entrichten. Der Stand wird einmal in der Woche von einem städtischen Beamten vermessen, an den die
    entsprechenden Gebühren auch gleich zu entrichten sind. Für kürzere Standzeiten unter einer Woche kann eine
    Sondergenehmigung bei der Stadtverwaltung eingeholt werden. Wird dem Antrag stattgegeben, muss für jedes
    angefangene Dutzend pedes quadrati lediglich ein Ass pro Tag bezahlt werden. Diese Sondergenehmigung ist
    allerdings auf drei Tage beschränkt. In Sonderfällen kann die Stadtverwaltung die Gebühren jedoch anpassen.
    <


    Modestus wartete kurz bis Varus fertig geschrieben hatte.


    >Gut. Das schreibst du jetzt auf ein Papyrus und zeigst es mir wenn du fertig bist.<


    sagte Modestus und legte die Wachstafel, auf der er sich Notizen zu dem neuen Erlass gemacht hatte zur Seite.

    Der Sklave nickte dienstbeflissen und verließ das Triclinium wieder.


    >Das Archiv der Auguren ? Was hat es damit auf sich ?<


    fragte Modestus, da er im Moment dieses "Archiv der Auguren" nicht genau einordnen konnte. Zwar waren Inform-
    ationen darüber tief in seinen Gedanken vergraben, doch im Moment war er zu müde um viel darüber nachzudenken.


    >Um ehrlich zu sein interessieren mich die Ereignisse in Spanien auch nicht sonderlich. Ich habe schon
    genug davon in der Acta lesen können und auch einige Händler aus Hispania konnten Auskunft geben.<


    sagte Modestus und konnte sich vorstellen, dass sein Großvater schon oft genug ausgefragt worden war.