Beiträge von Kaeso Annaeus Modestus

    Kurze Zeit später war Modestus auch schon auf dem Weg ins Atrium. Wegen einer einem offizielen Treffen mit einigen Vertretern des Stadtadels,
    zwegs seiner Aufnahme in diesen, trug Modestus noch eine seiner besten Togen, natürlich eine strahlend weiße, was auch für die Tunika galt. Er
    betrat das Atrium und während er langsam zu Sophus herüberging, versuchte er sich zu erinnern wie er mit ihm wohl verwandt war.Da der Mann
    doch schon sehr alt war, wurde Modestus klar, dass es sich wohl um seinen Großvater handeln musste. Andere Männer diesen Alters gab es nicht
    mehr in der Familie und so gab es auch keine großen Auswahlmöglichkeiten.


    >Salve, Großvater.< begrüßte er ihn herzlich.

    >Also ich wäre soweit fertig. Denn Rest kläre ich dann in der Curie, aber das wirst du ja sicher mitbekommen.<


    sagte Modestus mit einem leichten Lächeln.


    >Ansonsten würde ich euch jetzt alleine lassen, falls ihr noch etwas klären musst, was Aufgaben oder Ähnliches angehen.<

    Grimmig schaute Modestus den Magister Scriniorum an, als dieser in den Raum platzte. Da dies nicht sein eigenes Officium war
    beließ er es bei einem wütenden Blick und hoffte das Albinus diesen ... Kerl wieder wegschicken würde. Schließlich war dies hier
    nicht irgendein Kuhstall in den man einfach so ohne anklopfen eindringen konnte und vertrauliche Gespräche störte. Er musterte
    seine Nichte mit einem sorgevollen Blick und wandte sich, dann wieder Albinus zu.

    Nahm wie schon so oft davor zwei Becher von dem kleinen Beistelltischchen und füllte beide mit verdünntem Wein. Einen nahm
    sich Chion, aus dem anderen trank Modestus einen großen Schluck. Dann wieß er Chion an mit dem Stapel über den Marktplatz
    anzufangen. Es folgten nun einige Zeit Anträge, Beschwerden und auch Denunzierungen. Nach zwei Stunden waren die Dokumente
    im Archiv verschwunden und nur ein großer Stapel mit beschriebenen und gesiegelten Wachstäfelchen zeugte von den Anträgen.
    Danach kamen die beiden zu den Berichten der Vigilen. Es hatte nur drei mittlere Brände und drei Schlägereien gegeben, was an
    der Zeit seiner Abwesenheit gemessen eigentlich recht gut war. Da es sich bei den Schlägern um die jungen Söhnevon wichtigen
    und reichen Familien Mantuas handelte, siegelte er auch gleich den Befehl für ihre Freilassung aus dem Gewahrsam der Vigilen.
    Als etwa der halbe Stapel im Archiv untergebracht worden war beschloss Modestus den Rest am nächsten Tag zu erledigen und
    nun einen Rundgang über den Markt zu machen.

    >Es wäre ihre erste Anstellung, aber wie du weißt hatte ich vor anderthalb Jahren auch nichts vorzuweißen. Für mich nichts, aber Danke.<


    >Es gibt noch etwas anderes. Der Ferrier hat seine Gehaltskürzungen schon diese Woche eingeführt. Anscheinend war ich auch nicht der
    einzige bei dem ein ordentlicher Teil des Gehaltes fehlte. Hast du ihm die Erlaubnis dafür erteilt ? Die Curie sicher nicht.<


    fragte Modestus gelassen.

    >Das wäre auch eine Möglichkeit.<


    Modestus überlegte. Vermutlich würde er das System wohl ersteinmal in Mantua ausprobieren. Das wäre für
    den Test billiger und für den Fall eines Misserfolgs würde dieser nicht so bekannt werden wie in Rom selbst.


    >Darf ich fragen wann du Ädil warst ?<


    fragte Modestus um abzuschätzen wie lange die Rennen von Macer wohl schon vorbei waren.

    Tja da bist du nicht der einzige. Mein Gehalt wurde auch gekürzt. Ich denke es hat so ziemlich alle außer dem Comes getroffen.
    Ich glaune Ferrius Minor hat einfach mal eigentständig gehandelt. Ob er das darf wird sich noch klären, denn sowas lasse ich mir
    nicht einfach gefallen. ;)

    >Ja, ich beabsichtige Rennen zu veranstalten, wobei ich aber noch keine konkreten Pläne habe, da ich
    erst die Meinungen zu dieser Idee abwarten wollte. Schließlich will ich mich nicht auf ein Konzept stützen,
    das nicht angenommen wird. Außerdem muss ich dir sagen ,dass ich als Privatmann zu dir spreche, denn
    mein Verwandter Annaeus Florus, der Princeps der Weißen, ist im Moment verhindert und so gab es keine
    Gelegenheit mit ihm über dieses Thema zu sprechen. Aber wenn du sagst, dass dieses Konzept es durchaus
    wert wäre getestet zu werden, dann wäre ich auch schon fertig.<

    Während sein Sklave vor der Tür wartete betrat Modestus mit Matidia das Officium.


    >Salve, Albinus. Darf ich dir meine Nichte Annaea Matidia vorstellen ? Sie sucht
    zur Zeit eine Anstellung und ich dacht vieleicht wäre die Regio für sie geeignet.<

    >Wohin soll er kommen ? Zu deinem Officium oder gleich hier her ?<


    Modestus überlget kurz wie lange es wohl dauern würde bis die drei Kapitel abgeschrieben sein würden.
    Vermutlich würde er ihn noch am gleichen oder am nächsten Tag schicken, denn er wollte für die Bücher
    nicht ein weiteres Mal nach Rom kommen.

    > Ich plane gerade einen Tempel für die Stadt Mantua. Bisher tendiere ich zu einem Pseudodipteros. Ich
    interessiere mich zwar sehr für Architektur und habe sie auch in Achaia studiert, aber da dieser Tempel
    wohl das erste Gebäude sein wird das auch wirklich gebaut wird will ich lieber auf Nummer Sicher gehen. <


    >Habt ihr hier genügend Schreiber oder soll ich meinen Sklaven Chion vorbeischicken, um die Abschriften anzufertigen ?<

    >Danke.<


    sagte Modestus und nahm die Schriftrolle. Er überflog sie kurz und rollte sie dann wieder zusammen.


    >Genau dieses Kapitel habe ich gesucht.<


    sagte Modestus sehr zufrieden denn der Curator kannte sich in seiner wenn auch etwas unordentlichen Bibliothek sehr gut aus.
    Er hatte damit gerechnet, dass es länger dauern würde. Inzwischen hatte der Curator schon die nächste Schriftrolle hervorgeholt.
    Auch diese entrollte Modestus, sah sie sich an und wunderte sich warum er nicht er nichts über Tempel sondern über griechische
    Wohnhäußer laß.


    >Also ich bin mir was das siebte Kapitel des vierten Buchs ziemlich sicher, aber das ist es nicht ...<


    sagte er und schaute sich den Text noch einmal genauer an. Nach einigen Sekunden fiel es ihm auf.


    >Ah kein Wunder. Dieser Auszug ist wohl aus dem sechsten oder siebten Buch, denn dort geht es um Wohnhäußer.
    Ich suche aber das gleiche Kapitel aus dem vierten Buch.

    Zusammen mit seiner Nichte kam Modestus zum Officium des Comes. Er ließ seinen Sklaven Chion anklopfen und wartete auf ein obligatorisches
    Herein. Er überprüfte wie immer seine dunkelblaue Toga sowie auch die dazu passende Tunika und musterte seine Nichte Matidia nocheinmal genau.
    Er nickte zufrieden und fuhr sich ein letztes Mal durch die Haare.

    >Nein nicht allgemeingültig. Ich denke nur für ein Rennen, bei dem diese Idee der Klassen ausprobiert werden soll.
    Wobei ich es sowieso eher, wie du schon gesagt hast, wie Empfehlungen halten würde. Die endgültige Entscheidung
    würde dem Veranstalter bleiben. Ob dieses System überhaupt weiterverwendet werden wird sieht man frühstens
    nach diesen Rennen, wobei ich noch keine genau Idee habe wann und wo diese sein sollen.<


    Modestus überlegte einen Moment als er die Sache mit dem Glückspiel hörte.


    >Das stimmt, aber auch so spielt Fortuna eine große Rolle.<

    Inzwischen war ein etwa eine Elle hohes Podest aufgestellt worden und nun betrat Hompul zusammen mit den anderen Gladiatoren, die
    ihre Kämpfe gewonnen hatten, die Arena und sie alle stellten sich im Kreis um das Podest auf. Ein großer Teil der Männer trugen Verbände
    und ein paar wurden sogar von einem Sklaven gestützt. Dann trat Modestus, der schon vor einigen Minuten von der Tribüne verschwunden,
    begleitet von seinem Sklaven Chion und den beiden Schiedsrichtern aus einem der Tore und betraten das Podest. Es wurde bekannt gegeben,
    dass man nun zur Siegerehrung kommen würde und der erste Sieger wurde auch gleich aufgerufen. Modestus überreichte ihm einen Zweig
    eines Ölbaums zusammen mit Beutel in dem das Preisgeld enthalten war. Beides nahm Modestus von dem silbernen Tablett, welches Chion
    trug und als schließlich alle Gladiatoren außer Hompul die Arena unter großem Jubel verlassen hatten, wurde Hompul aufgerufen. Diesmal
    tobte das Publikum, sogar noch mehr als bei den vorausgegangenen Gladiatoren. Man hörte Frauen kreischten und Männer jubelten oder
    lobten den tapferen Gladiatoren. Schließlich wurde Hompul der obligatorische Ölzweig überreicht und ein etwas größerer Lederbeutel. Er
    wurde von Modestus noch einmal für seinen Mut und für seinen guten Kampf gelobt, bevor auch er unter Applaus die Arena verließ. Dann
    verkündete Modestus noch eine weiter Pause und wieder schwärmten die Sklaven mit dem Wein und den Speisen aus, um sie unters Volk
    zu bringen.