Beiträge von Kaeso Annaeus Modestus

    Blut quoll aus den wunden der Gladiatoren, doch mit stoischem Blick trotteten sie auf einander zu. Sie sahen längst nicht mehr so glorreich aus
    wie zu beginn des Kampfs, doch das störte niemanden. Die Klingen flogen durch die Luft und mit einem lauten Klirren prallten sie aufeinander.
    Lucius stach, so gut es eben ging, nach Hompul, der seine Sica gekonnt auf die Klinge herunterfahren ließ und so ein weitere Verwundung
    verhinderte. Normalerweiße hätte er diese Möglichkeit genutzt und eine Gegenattacke folgen lassen, doch Hompul war schon zu erschöpft.
    Lucius nutzte diesen Fehler und ließ einen Hieb mit seinem Gladius folgen. Hompul packte mit seiner freien Hand das Handgelenk von Lucius
    und verhinderte so die Attacke. Lucius ahnte was kommen würde und griff so schnell es eben mit einer aufgeschlitzten Schulter geht den
    Schwertarm von Hompul. EinigeAugenblicke war kein Sieger abzusehen und beide Männer versuchten ihre Klinge an den Gegner heran-
    zupressen. Die Anstrengungen der beiden wurden mit jedem Herzschlag der verging größer und größer, doch immer noch war kein Sieg
    in Sicht. Während sie sich so gegenseitig in Schach hielten ran ein Gemisch aus Blut und Schweiß an ihnen herunter, bis die geschundene
    Schulter von Lucius ihren Tribut zollte. Langsam aber stetig schaffte es die Sica, des Nubiers, es sich entgegen allen Widerstandes langsam
    der Kehle des Latiners zu nähern. Die Spitze presste sich an den Hals und als ein einzelner Blutstropfen hervoran ließ Lucius sein Schwert fallen
    um das Zeichen seiner Aufgabe zu geben. Die Schiedsrichter schritten sofort ein und es kostete sie in diesem Fall wenig Mühe die beidenn
    auseinander zu zerren. Das Publikum jubelte und die Sklaven mit den Tragbahren eilten in die Arena um die beiden Gladiatoren zu versorgen.

    Begleitet von seinem Sklaven Chion, schlenderte Modestus durch die Straßen des Tempelbezirks und betrachtete die verschiedenen
    Tempel. Vor allem interessierten ihn die verschiedenen architektonischen Aspekte, denn er selbst hatte den Entschluss gefasst, seinen
    Namen an einem Tempel zu verewigen. Im Moment tendierte er zu einem Pseudodipteros, aber für den Fall dass es bereits einen in
    Mantua gab, würde er sich umentscheiden müssen, weshalbe er auch an diesem Tag durch den Tempelbezirk lief. Für welche Gottheit
    er diesen Tempel bauen wollte wusste er noch nicht, weshalb er sich noch mit einem Sacerdos sprechen wollte. Falls es noch einen
    lebendigen in Mantua gab.

    Ein Lächeln konnte sich Modestus bei der Unordnung nicht verkneifen, denn der Anblick erinnerte ihn irgendwie an sein Zimmer, bevor er seine
    Bulla abgelegt hatte. Danach hatte er sich entschieden Ordnung zu halten und einen Sklaven damit beauftragt, sein Zimmer aufzuräumen.


    >Also meine Version des dritten Buchs bricht im zweiten Kapitel ab. Wenn ich mich richtig erinnere nach dem Pseudodipteros.<


    Modestus überlegte kurz. Für die Plannung des Tempels würde er wohl nicht alle Kapitel brauchen.


    >Aber ich habe mich sowieso schon für diesen entschieden habe, bräuchte ich nur Kapitel 4 und 5 aus diesem Buch.<


    Modestus schwieg wieder für einen Moment und versuchte sich zu erinnern welchen Teil er aus dem vierten Buch wohl am dringensten brauchen würde.


    >Aus dem vierten Buch wäre nur das siebte Kapitel über die Abmessungen des Tempels wichtig. Den
    Rest hätte ich zwar auch gerne wieder, aber ich denke das kann warten bis ihr alles neu geordnet habt.<

    >Salve, ich bin Kaeso Annaeus Modestus. Ich weiß zwar nicht genau ob ich hier ob ich hier richtig bin, aber das
    werden wir ja gleich sehen. Ich suche nach Abschriften der Bücher über Architektur die Vitruvius Pollio verfasst
    hat. Vor allem interessiert mich das dritte und vierte Buch. Ich bin schon länger auf der Suche nach den Büchern
    und nun hat mir ein Bekannter geraten mich hier zu erkundigen.<

    >Natürlich muss man auf die Ausgewogenheit achten, ansonsten wäre die Unterteilung in verschiedene Klassen ja auch sinnlos.<


    >Ich denke es wird kompliziert werden, diese Richtlinien aufzustellen. Manche Fahrer sind vieleicht gleich alt oder haben die selbe
    Anzahl von Rennen gefahren und dennoch liegen Welten zwischen ihrem Können. Der Veranstalter sollte sich auf jeden Fall das
    Recht vorbehalten für bestimmte Fälle eine Eintelung gegen die Kriterien durchzuführen. Natürlich müsste das auch bekannt sein.<

    >Nun wenn ich richtig informiert bin, hat Octavius Detritus bereits eine Auszeichnung für seine Verdienste
    um das Finanzwesen Italias erhalten, weshalb ich keinen Grund sehe eine weitere hinzuzufügen.<


    sagte Modestus knapp und ließ seine Blicke über die anderen Curienmitglieder gleiten um deren Meinung zu dem Thema abzuschätzen.

    >Ich verspreche mir davon nur viel unnötige Mehrarbeit für sämtliche Beamten der Regio. Auch wenn ich wohl leicht mehr als
    meine 300 Sesterzen verdienen könnte, denke ich dass es ist viel zu viel Aufwand wäre so etwas durchzuführen. Und warum
    soll ein Duumvir in Misenum nur einen Teil von meinem Gehalt verdienen, weil in Misenum eben weniger Menschen leben ? Trozdem
    muss er wohl nicht weniger arbeiten als ich. Und wie stellst du dir bitte diese Leistungsnachweiße vor ? Soll ich dir jede Woche
    eine Abschrift von der Post schicken die ich täglich beantworten muss ? Soll ich dir wöchentlich einen Zeugen schicken, der
    bestätigt, dass ich die Märkte von Mantua kontroliert habe ?<


    sagte Modestus wie immer in einem ruhigen Ton und setzte sich wieder.

    Als Modestus das erste Mal sein Officium nach seiner Germanienreise betrat war er von dem großen Stapel aus Anzeigen, Berichten,
    Briefen oder sonstigen Notizen sah war er überascht. Anscheinend lag sein Kollege Hortensius Aegrotus immer noch im Krankenbett.
    Er überlegte kurz und beschloss dann seinen Schreiber Chion kommen zu lassen, denn das würde eine Weile dauern und so viel Schreibarbeit
    wollte er seiner Hand und so viele Wörter seinen Augen antun.

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ENTBINDE ICH


    ANNAEA MATIDIA


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM IV NON IUL DCCCLVII A.U.C. (4.7.2007/104 n.Chr.)


    VON DEN PFLICHTEN ALS
    STADTSCHREIBER
    DER STADT
    MANTUA.


    Kaeso Annaeus Modestus

    Kommentarlos stimmte Modestus für Caius Ferrius Minor was das Amt des rei nummerariae peritus anging, denn ein amtierender
    Quaestor als Kassenwart erschien ihm nicht sonderlich angemessen. Auch stimmte er für die Erhebung von Albinus in den Ordo
    Decurionum. Der Mann war Duumvir gewesen und hatte es sich verdient. Ihm diese Anerkennung nun wegen eines Formfehlers
    abzuerkennen erschien Modestus lächerlich. Allgemein machten ihm der Tiberer und der Octavier einen viel zu viel Wind um solch
    eine Sache. Und nicht nur bei dieser.

    Nachdem er alle drei Männer daran erinnerte, dass sie Peregrini waren und so einer öffentlichen Auspeitschung nichts im Wege stand,
    beruhigten sie sich wieder. Mann einigte sich darauf das Geld als "Spende" in die Verwahrung der Stadtkasse zu geben. In der Hoffnung,
    dass der wahre Besitzer sich bei solch einer Summe schon melden würde legte Modestus den Beutel in die schwere eisenbeschlagene
    Truhe zusammen mit dem Geld und einigen wichtigen Dokumenten Mantuas.

    Modestus nickte kurz, als auch schon sein Sklave, das Triclinium betrat.


    >Gut. Du kannst dich vorerst zurückziehen.< antortete Modestus knapp. Dann wandte er sich wieder seiner Nichte zu.


    >Also ich würde vorschlagen du suchst jetzt das Bad auf und wenn noch genügend Zeit bleibt
    zeige ich dir nach dem Besuch bei einem Schneider auch noch deinen neuen Arbeitsplatz.<

    Nach dem Gespräch mit seinem Neffen verließen die beiden das Officium wieder. Einige Tage später, als neue Duumviri gewählt worden waren,
    wurden alle Sachen von Modestus in ein neues größeres Officium geräumt. So blieb außer den üblichen Möbeln nur ein Schild an der Tür zurück.


    Dieses Officium ist zur Zeit nicht besetzt.

    Modestus stellte zufrieden fest, dass er sich an den richtigen Mann gewandt hatte. Auf solch eine Kleinigkeit hätte er wohl nie geachtet.


    >Die Verteilung durch den Veranstalter wäre wirklich sinnvoller.<


    gab Modestus dem Senator recht.


    >Gibt es sonst noch etwas, was beachtet werden sollte ?<

    >Ich denke du solltest ersteinmal als Scriba anfangen. Aber wenn du in nächster Zeit ordentlich
    arbeitest, sehe ich keinen Grund warum du nicht zu einer Magistrata befördert werden solltest.<


    sagte Modestus und nippte an seinem Wein.


    >Wenn du willst kannst du sogar schon Morgen anfangen. Eine Ernennung ist schnell aufgesetzt.<

    Modestus hörte aufmerksam zu und bermerkte dabei, dass er ein paar Details
    vergessen hatte. Er nippte noch kurz ein seinem Glas und antwortete dem Senator.


    >Da muss ich dir zustimmen aber ich dachte nicht direkt nur an Nachwuchsrennen. Eher an die Unterscheidung
    in zwei getrennte Klassen. Die Qualifikationsrennen würden wegfallen, da die Factiones nun selbst entscheiden
    können oder sollen für wie fähig sie ihre Fahrer halten und in welcher Klasse ihre Fahrer sich versuchen sollen.<